Radreise & Fernradler Forum
Radreise & Fernradler Forum
Wer ist online?
17 Mitglieder (MatthiasLehrach, fahrrad47, Uli S., nuredo, 8 unsichtbar), 249 Gäste und 941 Suchmaschinen sind im Forum unterwegs.
Details
Erweitert
Rund ums Forum
Regeln
Die Regeln für dieses Forum
Nutzungsbedingungen
Vereinbarungen für die Benutzung
Das Team
Wer steht hinter dem Forum?
Verifizierung
Offenlegung deiner Identität
Beteiligte Homepages
Radreise-Seiten, die das Forum eingebunden haben
Mach mit!
Dieses Forum für deine Homepage
RSS Feeds RSS
Eine Übersicht öffentlicher RSS Feeds
Plauderecke
Zum Unterhalten und Plauschen
Die Geschichte
Die Geschichte des Forums
Spende
Unterstütze das Forum
Radreise-Wiki
Partnerseiten
Statistik
29258 Mitglieder
97709 Themen
1534220 Beiträge

In den letzten 12 Monaten waren 2211 Mitglieder aktiv. Die bislang meiste Aktivität war am 02.02.24 17:09 mit 5102 Besuchern gleichzeitig.
mehr...
Vielschreiber (30 Tage)
Keine Ahnung 85
Juergen 69
panta-rhei 58
iassu 55
Falk 49
Themenoptionen
#521532 - 06.05.09 19:02 Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal
k_auf_reisen
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 292
Dauer:1 Monat, 3 Tage
Zeitraum:5.3.2009 bis 6.4.2009
Entfernung:1653 Kilometer
Bereiste Länder:giGibraltar
ptPortugal
esSpanien

Jetzt ist er fertig, mein erster Radreisebericht hier im Forum. Da er doch recht lang geworden ist, zerstückle ich ihn in etwas leichter verdauliche Brocken. Hier also der erste Teil: Málaga bis Gibraltar

5. März 2009
(Aeropuerto de) Málaga – Churriana – Alhaurín de la Torre – Alhaurín el Grande
30 km


Noch wochenlang würde zu Hause der Winter mit Schnee und Kälte weitergehen. Mich hält nichts hier, stattdessen lockt Europas äußerster Südwesten. Vielleicht ist dort ja schon der Frühling eingekehrt?
Relativ pünktlich bin ich am Flughafen und kann – nachdem ich dem übereifrigen Wachdienst begreiflich gemacht habe, daß ich das Fahrrad hier verpacken und aufgeben werde –, so entspannt wie selten, mein Fahrrad mit Kartons und Luftpolsterfolie versandfertig machen. Vor der Sicherheitskontrolle schießt es mir ein: ich habe vergessen, den Leatherman in die Packtasche zu geben. Nach einer längeren Diskussion zeigt sich Ryanair sehr kulant und erlaubt mir, noch die Lenkertasche zusätzlich aufzugeben – da hinein kommt dann das gute Stück –, und das kostenlos. Chapeau! Das Sicherheitspersonal kontrolliert dafür absurd genau, von Teilen meines Proviants muß ich mich trennen: alles, was sich auf ein Brot streichen läßt, gilt als Flüssigkeit. Aha?!
Am Flughafen Málaga angekommen, packe ich das Rad aus, mache mich reisefertig, „genieße“ die Autobahn, die die einzige Möglichkeit ist, das Gelände zu verlassen, bin aber bald in Churriana, wo ich erst einmal einkaufen gehe.
Da die Costa del Sol mich schon vor einigen Jahren, als ich von Málaga aus nach Osten radelte, nicht überzeugte, habe ich mir vorgenommen, den Bereich des Tourismuswahnsinns so schnell wie möglich zu verlassen und durch die Berge nach Westen zu radeln. So ganz schnell geht das allerdings auch nicht: was auf meiner Karte als zwei Orte in einigem Abstand erscheint, entpuppt sich in der Realität als praktisch durchgängige Folge artifizieller „Urbanisationen“, die Landschaft ist völlig zersiedelt, und heftiger Gegenwind verlangsamt meine Flucht weiter, zumal es durchaus bereits aufwärts geht. Bis Alhaurín el Grande komme ich noch an diesem Abend.


6. März 2009
Alhaurín el Grande – Coín – Alozaina – Yunquera – Puerto de las Abejas
40 km


War es tagsüber schon erfreulich warm gewesen, wurde es in der Nacht doch ordentlich kalt. Hätte ich bloß bei der Schlafsackwahl mein wärmstes Stück genommen! Jetzt rächt es sich, daß ich Gewicht und vor allem Volumen sparen wollte. Noch einige Nächte lang leiste ich Abbitte für solchen „Leichtsinn“.
So lasse ich mich gerne auf der Plaza Bermudez de La Rubia in Coín von den rasch kräftiger werdenden Strahlen der Morgensonne wärmen, mit Blick auf die Kirche San Juan Bautista, während ich auf die Öffnung der Touristeninformation warte. Dort bekomme ich, wie überall auf dieser Reise, jede Menge nützlicher Informationen. Lustig ist auch, daß neben einer Einheimischen dort auch ein Brite angestellt ist – in der ganzen Gegend haben sich unzählige „Flüchtlinge“ dauerhaft niedergelassen, und immer wieder findet man Hinweise auf diese „Kolonisation“, so komme ich ein paar Kilometer weiter an einem Haus vorbei, über dem die Ddraig Goch flattert.
Die Straße folgt dem Río Seco, der seinem Namen zu dieser Jahreszeit allerdings keine Ehre macht, später dem Río Grande, der so groß auch wieder nicht ist. Alozaina liegt schon an den Abhängen der Serranía de Ronda. Ich spaziere eine Zeit lang durch das hübsche Dorf.
Danach geht es steil in die Berge hinauf, zum Glück ohne viel Verkehr. Nur die Sturmböen machen mir ein wenig zu schaffen. Bei Jorox beeindruckt mich die Landschaft erstmals, ich blicke hinunter in eine tiefe Schlucht. Nun ist auch bald Yunquera erreicht. Ich erstehe eine Landkarte der Serranía de Ronda und stelle fest, daß mich noch einige Bergstrecken erwarten. (Akzeptable Karten zu bekommen, erweist sich leider als nahezu unmöglich, und ich fahre den Großteil der Tour anhand der Michelin-Karte Andalucía 1:400.000, die mir natürlich an sich viel zu grob ist. Die Wanderkarten 1:25.000 kommen auch nicht in Frage, dazwischen scheint es nur noch die [oft veraltete] Militärkarte 1:50.000 zu geben, auch keine ideale Wahl. Im „Radlermaßstab“ 1:100.000 oder 1:200.000 finde ich nirgends etwas Brauchbares.) Von der Torre Vigía oberhalb des Dorfes habe ich eine schöne Aussicht auf Yunquera und bis zum Meer.


Blick von der Torre Vigía über Yunquera

Es hat zugezogen, wird auch schon wieder recht kalt, und so bringe ich noch den Puerto de las Abejas (820 m) hinter mich und lasse es dann gut sein.


7. März 2009
Puerto de las Abejas – El Burgo – Puerto del Viento – Ronda
35 km


In der Kälte des Morgens bin ich für Anorak, Mütze und Handschuhe dankbar, als ich nach El Burgo hinuntersause. Ich spaziere durch das hübsche Bergdorf, wieder eines der „weißen Dörfer“, die noch auf die maurische Zeit zurückgehen.


Blick zurück über El Burgo; ganz im Hintergrund die Sierra Nevada

Als ich weiterfahre, reißen die Wolken auf, es wird ein wunderbar sonniger und warmer Frühlingstag – und so wird das Wetter dann auch (mit minimalen Ausnahmen) die nächsten Wochen bleiben; womit die zu Beginn gestellte Frage geklärt wäre. Binnen weniger Meter packe ich Anorak und Pullover weg. Es geht ordentlich bergauf, die Landschaft wird beeindruckend: Felsen und Pinienwälder, unterhalb das Tal des Río Turón, dahinter die schneebedeckten Gipfel der Sierra de las Nieves, und hinter mir leuchtet strahlendweiß die Sierra Nevada hinter näheren Gipfeln heraus.


Mirador del Guarda Forestal

Es geht über eine Hochebene voller kleiner Schwertlilien, dann eine kurze Abfahrt zwischen steilen Felswänden und der letzte Anstieg zum Puerto del Viento (1190 m). Ich mache eine Pause und schaue dabei den Greifvögeln zu, die über der Concha de la Pepa ihre Kreise drehen.


Puerto del Viento mit Concha de la Pepa

Es folgt eine genußreiche Abfahrt auf bestem, frischem Asphalt nach Ronda. Da es schon späterer Nachmittag ist, beschließe ich, in Ronda zu bleiben, die Touristeninformation ist hilfreich wie immer, und das Personal des Hostal Ronda Sol ausgesprochen freundlich. Entspannt bummle ich durch die Stadt, die gleich einen sehr angenehmen Eindruck auf mich macht, und besuche noch drei kleine Museen, den Museo del Bandolero, eine Art Kuriositätenkabinett als Hommage an das Banditen(un)wesen der Region, den Museo Lara mit einem Sammelsurium verschiedenster Stücke, und den Museo del Vino mit önologischen Exponaten.


Ronda: Puente Nuevo


8. März 2009
Ronda
0 km



Ronda: Casas colgadas

Ronda gefällt mir ausnehmend gut. Bei strahlendem Sonnenschein verbringe ich den ganzen Tag in der Stadt. Schon der Blick auf den spektakulären Puente Nuevo, der den Tajo überspannt, eine tiefe Schlucht, die die Altstadt vom Geschäftsviertel trennt, ist faszinierend. Ich spaziere durch die Jardines de Cuenca hinunter zum Puente Viejo, überall blühen und duften die Sträucher. Die arabischen Bäder sind gut erhalten und interessant.


Ronda: Arabische Bäder

Wieder in der Altstadt ist der Palacio de Mondragón mit seinen drei hübschen Innenhöfen und den Gärten direkt am Rande der Felswand mit prächtigem Ausblick ein Höhepunkt.


Ronda: einer der Innenhöfe des Palacio de Mondragón

Dagegen wirkt mir die Casa del Gigante mit ihren maurischen Architekturresten aus nasridischer Zeit vielleicht zu steril restauriert. Noch ein schöner Garten ziert die Casa del Rey Moro, und dort kann man auf einer aus dem Felsen geschlagenen Treppe unterirdisch bis in die Schlucht hinuntersteigen.


Ronda: Tajo

Gegen Abend besuche ich noch die Kathedrale Santa María la Mayor und bummle dann weiter durch die Altstadt, gönne mir ein paar Tapas in einer urigen Bar. (Eigentlich wäre ja auch die Plaza de Toros von Ronda ein „Muß“, aber ich kann halt mit Stierkampf nicht wirklich etwas anfangen.)


Ronda: Reste der maurischen Moschee in der Kathedrale


Ronda: Puerta de Almoácbar


9. März 2009
Ronda – Benaoján – Cueva de la Pileta – Cortes de la Frontera –
38 km


Im Hostal in Ronda habe ich eine Holländerin kennengelernt, die mit dem Rad seit Monaten durch Frankreich und Spanien unterwegs ist. Sie ist sehr sympathisch, wie ich beim Plaudern am Vortag gemerkt habe, und wir beschließen, ein Stück gemeinsam zu radeln. Lustigerweise hat sie einen Hund mit dabei, der in einem Korb am Gepäckträger sitzt.


Spediteure reisen mit Hund

Von Ronda aus geht es erst einmal rasant abwärts und dann durch das Tal des Río Guadiaro. Bald erreichen wir die Cueva del Gato, wo wir frühstücken. Ein reißender Bach strömt hier aus dem Berg.


Cueva del Gato

Wenig später steigt die Straße wieder gehörig an. Oberhalb von Benaoján ist die Straße gesperrt, ein paar Herren begutachten die Stelle, wo der Asphalt abgerutscht ist, aber mit dem Rad kommt man gut durch – und die nächsten Kilometer sind fast autofrei. Hoch über der Schlucht des Río Guadiaro erreichen wir die Cueva de la Pileta, pünktlich zur letzten Führung vor der Mittagspause. Die ist sehr interessant, neben Tropfsteinen und verschiedenfarbigen Kalksinterbildungen gibt es zahlreiche Höhlenmalereien. Am meisten aber fasziniert mich eine Formation aus mehr oder weniger dünnen Kalklamellen, die schon in der Steinzeit als „Musikinstrument“ benutzt wurde – der Höhlenführer schlägt mit der Handfläche darauf, und mystische Baßtöne wummern durch die finstere Höhle.
Die anschließende schöne Abfahrt zum Río Guadiaro büßen wir mit einem langen, recht steilen Gegenanstieg bis Cortes de la Frontera. Bis die Geschäfte um fünf öffnen, machen wir eine Wanderung durch die Olivenhaine und Macchia hinauf Richtung Sierra de los Pinos.


Bei Cortes de la Frontera

Ein paar Kilometer nach dem Ort stellen wir die Zelte in einem herrlichen Korkeichenhain auf und genießen ein gemütliches Abendessen im Mondschein.


10. März 2009
– Puerto de Galiz – Jimena de la Frontera
64 km




Korkeichenwald

Ein prachtvoller Tag, landschaftlich einer der Höhepunkte der Tour. Auf herrlichen, kaum befahrenen Straßen geht es durch den Parque natural de los Alcornocales dahin, immer fast eben dem Kamm entlang. Wunderbare Korkeichenwälder wechseln mit felsigeren, erika- und ginsterbewachsenen Zonen, Steineichenwälder, und immer wieder Ausblicke über bewaldete Hügel und tief eingeschnittene Flußtäler. Später geht es bergab zum Puerto de Galiz (417 m), dann wieder aufwärts, zum Teil leider mit ziemlichem Gegenwind.


Im Parque natural de la Sierra de Grazalema

Nach einem Stück offenerer Landschaft mit Hochweiden wird es wieder waldiger. Die Straße führt hinunter in die Schlucht des Río Hozgarganta. Wie zu erwarten, müssen wir auf der anderen Seite wieder hinauf, aber die beeindruckende Landschaft entschädigt für die Mühen.


Im Parque natural de los Alcornocales: Río Hozgarganta

Dann erreichen wir den Puerto de las Asomadillas (212 m) und blicken hinunter auf Jimena de la Frontera. Nach all den großartigen, einsamen Kilometern, ernüchtert die zersiedelte Landschaft etwas, aber wir müssen hinunter in den Ort zum Einkaufen.


11. März 2009
Jimena de la Frontera – Castellar de la Frontera – Castillo de Castellar – La Jarandilla
41 km


Nach dem Frühstück steigen wir zur Burg von Jimena hinauf, die beherrschend über dem Ort thront, und genießen die Aussicht auf den Ort und das Tal des Río Hozgarganta.


Jimena de la Frontera: Burg


Blick von der Burg auf den Río Hozgarganta

Über dem Bergfried kreisen zahlreiche Greifvögel und fliegen ganz nah über unsere Köpfe hinweg.



Talab geht es dann weiter, die Landschaft ist jetzt sanfter, aber auch langweiliger, die Straße wieder stärker befahren. In einem Orangenhain jausnen wir.
Wir beschließen, den Abstecher nach Castillo de Castellar zu machen. Das Sträßlein dorthin ist gleich wieder viel netter, an kleinen Gehöften vorbei geht es durch Korkeichenwälder, und dann taucht plötzlich der Burghügel vor uns auf. Knackig steil geht es da hinauf. Sollen wir uns das mit Gepäck antun?
Nein. Schon nach wenigen Metern kehren wir um, aber nur, um unsere Zelte am Campingplatz La Jarandilla am Fuß des Berges aufzustellen. Ein lustiger Platz; eine Horde Kinder ist hier auf Abenteuerurlaub, Pferde und Esel laufen frei am Gelände herum, und ab und zu schreit ein Pfau.
Ohne Gepäck geht es dann viel entspannter hinauf. Bald liegt der Stausee Embalse del Guadarranque in der Abendsonne unter uns, während über uns imposant die Burg wartet.


Embalse del Guadarranque

In den Häusern vor den Mauern scheint ein buntes Gemisch von Aussteigern zu leben. Durch das maurische Tor betreten wir die Altstadt und bummeln fasziniert durch die labyrinthischen, malerischen Gäßchen, immer wieder zieren Topfpflanzen kleine Plätzchen und hübsche Winkel.


In den Gassen von Castillo de Castellar

Zum Ausklang gehen wir noch in die einzige Bar vor den Mauern etwas essen. Eine Gruppe von Dorfbewohnern unterhält sich bestens, einer von ihnen lacht so bemerkenswert laut und ausdauernd, daß es fast ansteckend ist. Im Mondschein rollen wir wieder hinunter zum Campingplatz.


12. März 2009
La Jarandilla – Almoraima – San Roque – La Línea de la Concepción – Gibraltar – La Línea de la Concepción
40 km


Noch schöner als tags zuvor radeln wir auf der alten Trasse der Straße, jetzt Fernwanderweg 7, zwischen blühenden Büschen zurück zur Hauptstraße.


Traktoren habe ich mir anders vorgestellt, aber was weiß schon ein Städter …

Ab Almoraima gibt es dieser entlang einen breiten, bequemen Fahrradweg, und so kommen wir doch sehr angenehm weiter. Zahlreiche Störche nisten auf den Strommasten.


Adebar

Um der Küste und den Industriegebieten zu entgehen, nehmen wir noch ein paar Steigungen in Kauf und radeln über die Hügel nach San Roque. Von dort gibt es nur die Autobahn hinunter. Meine Begleiterin will diese um jeden Preis vermeiden, doch nachdem wir einige Zeit herumgesucht und auch die Einheimischen befragt haben, kommen wir zum Schluß, daß es keine andere Möglichkeit gibt. Ist aber halb so schlimm, und schon bald haben wir die Uferpromenade mit Radstreifen erreicht. Imposant erhebt sich der steile Felsen von Gibraltar vor uns jenseits der Bucht. So beeindruckend hatte ich mir den nicht vorgestellt.


Erster Blick auf den Felsen von Gibraltar

Noch am selben Abend mache ich, nachdem wir uns in La Línea einquartiert haben, einen ersten Ausflug über die Grenze. Plötzlich ist alles sehr britisch. Pubs, britische Shops, englische Aufschriften – ein interessanter Kontrast zu den letzten Tagen. Die Zufahrt führt direkt über die Landebahn des Flughafens, und bei der Rückfahrt muß ich tatsächlich warten, bis ein Flugzeug gestartet ist.


13. März 2009
La Línea de la Concepción – Gibraltar – La Línea de la Concepción
32 km


Einen ganzen Tag verbringe ich in Gibraltar. Ich möchte die Halbinsel umrunden und starte an der Ostküste. Irgendwie ist hier sogar die Landschaft britisch, steile Hänge, kleine Buchten mit Reihenhäusern, unzählige Möwen. Leider erweist sich die Straße als Sackgasse, die Tunnels am Ende sind seit geraumer Zeit nicht passierbar.
So groß ist Gibraltar allerdings auch wieder nicht, ich kehre also um, fahre durch die Stadt und ein paar nette Tunnels nach Süden und erreiche schließlich die Punta de Europa, wo ein Leuchtturm dem Sturm und der Brandung trotzt.


Gibraltar: Punta de Europa

Anschließend trete ich steil hinauf zum Upper Rock. Schmale Straßen führen aussichtsreich durch das Naturschutzgebiet. Hier tummeln sich die bekannten Affen.


Die berühmten Affen

Ich schaue mir St. Michael's Cave an, eine Tropfsteinhöhle, die überraschend interessant ist.


Querschnitt durch einen abgebrochenen Stalaktiten

Von dort versuche ich, zum höchsten Punkt zu wandern. Der ist zwar aufgrund irgendwelcher Militäranlagen unzugänglich, aber auch vom Kamm kurz darunter hat man eine prachtvolle Aussicht.


Gibraltar: Blick über den Upper Rock nach Norden

Überhaupt ist die ganze Halbinsel eine einzige Festung, wenn auch offenbar inzwischen obsolet, und so scheinen allenthalben die Zeugnisse einstiger militärischer Stärke zu zerbröckeln. Dennoch spüre ich die historische Faszination der Great Siege Tunnels, Kavernen, die vor über 200 Jahren aus dem Felsen gehauen wurden, um die französisch-spanischen Belagerer auf der Landenge unterhalb mit Kanonen beschießen zu können. Noch ein paar weitere Relikte der kriegerischen Vergangenheit gibt es zu sehen, unter anderem unten am Hafen die 100-Tonnen-Kanone.


Gibraltar: Great Siege Tunnels

Am Abend treffe ich meine Mitradlerin noch einmal. Sie wird einige Zeit in La Línea bleiben, und so werden sich unsere Wege hier trennen. Wir lassen die gemeinsame Strecke bei einem gemütlichen Abendessen mit Fisch und Kalamari ausklingen.

Geändert von Holger (06.05.09 19:52)
Änderungsgrund: Link auf Fortsetzung entfernt, da in nun in einem Thread
Nach oben   Versenden Drucken


Alle Beiträge zum Thema
Betreff von verfasst am
Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal k_auf_reisen 06.05.09 19:02
Andalusischer Frühling - Teil 2 k_auf_reisen 06.05.09 19:03
Andalusischer Frühling - Teil 3 k_auf_reisen 06.05.09 19:07
Andalusischer Frühling - Teil 4 k_auf_reisen 06.05.09 19:12
Re: Andalusischer Frühling - Teil 4 Holger 06.05.09 19:59
Re: Andalusischer Frühling k_auf_reisen 06.05.09 20:51
Re: Andalusischer Frühling  Off-topic Holger 06.05.09 20:55
Re: Andalusischer Frühling José María 07.05.09 05:32
Re: Andalusischer Frühling velOlaf 07.05.09 10:28
Re: Andalusischer Frühling - Teil 4 veloträumer 06.05.09 20:11
Re: Andalusischer Frühling - Teil 4 Wegekuckuck 07.05.09 06:10
Re: Andalusischer Frühling - Teil 4 Hansflo 07.05.09 10:07
Re: Andalusischer Frühling - Teil 4 cyclerps 07.05.09 10:47
Re: Andalusischer Frühling - Teil 4 Thomas1976 07.05.09 11:26
Re: Andalusischer Frühling - Teil 4 gaudimax 07.05.09 22:50
Re: Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal Bafomed 08.05.09 07:17
Re: Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal k_auf_reisen 08.05.09 09:04
Re: Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal Thomas1976 08.05.09 17:46
Re: Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal  Off-topic natash 09.05.09 07:45
Re: Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal  Off-topic Thomas1976 09.05.09 09:10
Re: Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal Falk 09.05.09 09:44
Re: Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal k_auf_reisen 09.05.09 11:08
Re: Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal  Off-topic edwin 29.06.09 15:12
Re: Andalusischer Frühling m. einer Prise Portugal  Off-topic k_auf_reisen 01.07.09 06:58
www.bikefreaks.de