Re: Wüste allgemein und Jordanien speziell

von: Barfußschlumpf

Re: Wüste allgemein und Jordanien speziell - 01.01.18 15:19

Um diese traurige Diskussion mal etwas aufzubessern:

Jordanien ist ein relativ geordnetes Land, eher hochpreisig mit in der Tat relativ viel Wüste.

Wenn viel Abenteuer und Bewunderung gesucht wird, kann man versuchen, 'Trails' zu fahren, ansonsten gibt es einige recht gute Straßen, z.B. den Kings Way von Amman durch die Berge nach Wadi Musa und weiter, den einige hier schon gefahren sind.

In den touristischen Anziehungspunkten viel aggressiver Nepp, der ins Kriminelle spielen kann: Wadi Rum, Petra (viel Betrug, gewerbliche Kinderbettelei) u.a.

Trinkbares Wasser wird nicht aus Brunnen gewonnen, sondern in kleinen Läden verkauft in Flaschen. Von Ort zu Ort kann es ohne weiteres mal 50 km sein. Verbrauch in der Wüste gern 5-7 l pro Tag je nach Körpermasse. Soll dennoch Brunnen- oder Tankwasser getrunken werden, ist dringend zur Desinfektion mit Micropur zu raten.

Es gibt ausreichend Wirtschaften (kein Bier), aber die Sauberkeitsverhältnisse sind katastrophal, außer an teuren Ferien-Resorts. Zimmer sind ebenso manchmal in beklagenswertem Zustand.

Zelt und besondere Planung bei Fahrt außerhalb befestigter Straßen nötig, sonst nicht.
Beduinen versuchen, Wildübernachter grundsätzlich kostenpflichtig in die eigene Bude zu lotsen.

Ebenso zahlreiche Versuche, kostenpflichtige Lifts im Pick-Up zu erzwingen. Die Rechnung wird immer erst beim Aussteigeversuch präsentiert.
In Jordanien ist nie etwas umsonst.
Manchmal spielerisch-aggressive Anmache auf der Straße.

Besondere Pflegemaßnahmen für Fahrrad: nicht nötig. Gelegentlich Kette schmieren. Insgesamt höherer Verschleiß des Antriebs durch Sand möglich, jedoch nicht auf einer Kurztour.

Fazit Jordanien:

Sehr schöne Landschaft, viel Berge, sehr heiß. Manchmal nervige, oft aber auch sehr nette Leute, hoher Akademiker-Anteil.
Oft teuer. Essen manchmal problematisch, Flaschenwasser überall erhältlich.
Relativ wenige, aber gut ausgebaute Straßen. Verkehr auf Highways oft gefährlich. Polizei und Militär freundlich zu Radfahrern.