Re: Tschechien / Polen - Sudeten

von: Peter Lpz

Re: Tschechien / Polen - Sudeten - 10.02.18 12:00

Hallo Michael,

es ist sogar relativ gut möglich, auf die Tafelfichte mit dem Rad zu kommen. Ich empfehle es nur mit schwerem Gepäck nicht. Wenn man nur zwei Gepäcktaschen am Rad hat, kommt man mit kurzen Schiebepassagen gut hinauf.

Ich empfehle die Auffahrt von Lazne Libverda zur "Hubertka". Das ist eine Bergbaude, die offenbar gebucht werden muss und nicht zuverlässig geöffnet ist. Der Weg dort hoch ist sehr steil (ca. 15%), verfügt aber über einen guten Belag. Ab der Hubertka biegt man links auf einen sehr gut asphaltierten Weg ab und fährt auf sanfter Steigung ca. 2-3km, um dann nach einer 180° - Kehre weitere ca. 3km auf einem herrlich asphaltierten Weg, sanft hinaufzudemmeln. Dann muss Du aufpassen, es gibt einen Abzweig auf einen sehr steilen, schlecht zu befahrenden, aber beschilderten Weg zum Gipfel nach links. Der ist aber nur 1-2km lang und ich konnte es fast auschließlich fahren. Unser Kaffeesachse hatte mit seiner Liege etwas mehr zu kämpfen, aber er war halt auch oben mit seinen jämmerlich schmalen 30?- er Reifen. Wenn Du am Gipfel bist, führt ein Wanderweg herüber zum Heufuder(1122m, polnisch Stog Izerski), auch nur ca. 1-2km lang, wo teilweise geschoben werden muss. Ab hier ist die Wegbeschaffenheit wieder gut und du kannst wählen, wieder nach Tschechien abzuschwenken oder auf der polnischen Seite nach Piechowice herunterzufahren. In jedem Fall ist die alte Schule von Groß Iser als Rastplatz zu empfehlen, es gibt gutes Bier und einfaches, aber sehr schmackhaftes Essen. Der Platz ist außerdem wirklich wunderschön. Von Nove Mesto würdest Du dir den beschwerlichen Anstieg von Lazne Libverda sparen und könntest gleich bequem auf Asphalt zum selben Punkt gelangen. Dann ist es halt länger auf der Straße, die so leidlich befahren ist, schön ist sie nicht, aber auch nicht wirklich schlimm.

Ich bin über Polen gefahren, aber es gibt da noch mal ein paar beschwerlichere Strecken, ein Sumpfgebiet über einen Bretterweg, wo halt auch mal geschoben werden muss. Herausgekommen bin ich direkt an der Passhöhe der Straße 358, der Punkt heißt Rozdroze Izerski. Wenn du nicht die Straße fahren willst, querst Du sie hier einfach und biegst nach ca. 50m rechts auf den Weg nach Piechowice ab. Es geht nur bergab. Ab hier fährt man die stärker befahrene Straße bis nach Sosnovka und kann hier nach Karpacz heraufradeln. Das macht man aber nur, wenn man auf die Schneekoppe will. Man kommt von polnischer Seite auch mit dem Rad hoch, darf das aber nicht. Ich empfehle das auch überhaupt nicht, aber früh um fünfe gehts recht gut und man ist in ca. 1,5h oben. Bevor die Grenzer wach werden, sollte man aber wieder unten sein, es gibt ggf. Unannehmlichkeiten. Hinsichtlich der Natur braucht man sich keine Sorgen zu machen, man fährt auf einer Straße, die aber sehr schlecht gepflastert ist, hinauf. Ist wahrscheinlich nur wegen der zahllosten Touristen verboten, aber so früh stehen die nicht auf.

Ich kenne die Variante über die tschechische Seite gen Osten noch nicht und würde heute die wählen. Was besser ist, musst Du für Dich entscheiden. Ich würde Dir hier auch eine Karte einbinden, aber leider bin ich so ein analoges Fossil und kann das nicht.

Gruß Peter