Fernpass nein Danke - Alternative Strecken

von: motion

Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 15.09.17 20:14

Hallo,

ich bin hier nicht auf der Suche nach Tipps, sondern möchte eine kleine Sammlung aufmachen, die Alternativen zum Fernpass aufzeigt.

Da ich beruflich immer mal wieder mit dem Auto drüber muss und ich auch nicht weit davon wohne, wunder ich mich jedesmal wieder wie viele Reiseradler diesen doch des öfteren zum Horrortrip mutierenden Fernpassweg auf sich nehmen. Die Straße ist oftmals so schmal, das LKW´s, Caravans und Wohnmobile und sogar Autos nicht überholen können. Die Folge sind teilweise von Radlern ausgelöste Staus und jede Menge genervte Verkehrsteilnehmer. Dazu kommt noch eine Jahresbelastung an Feinstaub und Abgase grins Ich schaue aber immer wieder ungläubig auf die vielen gestresst radelnden Reiseradler. Deswegen möchte ich hier einige Alternativen aufzeigen, die sich echt lohnen. Die Mountainbikeroute entlang des Fernpasses klammere ich hier bewusst aus, da sie die meisten kennen und bewusst dagegen entscheiden.

1. Eine Landschaftlich sehr tolle und in vielen Teilen ruhigere Route führt über Mittenwald und Leutasch und runter ins Inntal. Die Strecke bis Garmisch wird an der Loisach fernab des Verkehr zurückgelegt. Danach geht es an einer zwar viel befahrenen Strecke Richtung Mittenwald. Aber hier verläuft ein Radweg und man ist auf diesem entspannt unterwegs. In Klais hat man 2 Möglichkeiten nach Mittenwald zu fahren. Entweder direkt über die Teerstraße oder man macht einen Abstecher nach Elmau. Von da aus nimmt man den Schotterweg( insgesamt 100 hm) in Richtung Ferchensee und Lautersee. Wunderschöne Strecke mit 2 Badeseen die zur Rast einladen. Nach der Abfahrt geht es durch die Leutaschschlucht ruhig und einsam Richtung Leutasch weiter. Ab hier geht es immer weiter nach Süden mit Abfahrt ins Inntal und weiter nach Imst. Meiner Meinung nach ein viel besserer Übergang als der Fernpass. Toller Campingplatz mit Sauna in Leutasch.

Hier die Route dazu:
https://www.komoot.de/tour/22666555


2. Für Möglichkeit 2 braucht man ein paar Körner in den Waden. Anfangs geht es traumhaft von Füssen auf dem Lechtalradweg durchs einsame Lechtal. Dann kommen 1000 hm am Stück aufs Hahntennjoch. Wer gerne Passstraßen fährt, kann diese Route wählen. Hier sollte man wenn es geht schöne Sommerwochenenden auf Grund von Motorradfahrern am Pass meiden.

https://www.komoot.de/tour/22667647

3. Hier eine wirklich tolle Route für gut Trainierte, wobei es weniger Höhenmeter sind als Alternative 2. Ab Ehrwald nimmt man die Mountainbiketour rund um das Wettersteingebirge. Sie führt 800 hm durch das Ehrwalder Skigebiet. Circa drei viertel der Auffahrt sind geteert, aber die Steigung mit circa 12% sollte man nicht aus dem Blick lassen. Oben wenn es eine Schotterstraße wird, nimmt die Steigung etwas ab. Es folgt eine lange traumhafte Schotterabfahrt entlang der Leutascher Ache. Die Abfahrt ist nicht sonderlich steil, man sollte aber sein Bike auf Schotter beherrschen können. Weiter geht es dann wie bei Variante eins.

https://www.komoot.de/tour/22917225

Kurzum ist für mich Alternative eins der klare Favorit. Wunderschön und nicht anstrengender als der Fernpass. Alternative 2 und 3 sind da schon herausfordernder und richten sich eher an leidensfähigere schmunzel Radler die mit 2 Stunden bergauf radeln mit Gepäck kein Problem haben. Alternative 3 ist auch sicherlich eine tolle RUnde für Bikepacking Reisende.

So hoffe man kann den ein oder anderen überzeugen bzw. auch gerne hier weitere Routen posten, damit ab nächsten Jahr die Tour noch ne Ecke mehr Spaß macht.
von: lutz_

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 15.09.17 20:53

Hallo motion!


Vielen Dank für die ausführlichen Beschreibungen zu Den Fernpsss-Alternativen. Ich habe mir die Strecken bei komoot gleich mal angeschaut und werde bei der nächsten Alpentour sicherlich darauf zurückkommen...


Gruß LUTZ
von: StefanS

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 15.09.17 21:35

Gute Ideen darf man alle paar Jahre mal wieder haben schmunzel

Einige der Informationen stehen bereits in den Wiki-Artikeln Fernpass und Leutasch, vielleicht magst Du diese ja erweitern.

Viele Grüße,
Stefan
von: gaudimax

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 15.09.17 23:47

In Antwort auf: motion
Die Mountainbikeroute entlang des Fernpasses klammere ich hier bewusst aus, da sie die meisten kennen und bewusst dagegen entscheiden.

Die MTB-Route über den Fernpass ist vor ein paar Jahren deutlich entschärft bzw. ausgebaut worden, d.h. mittlerweile kommt man auch mit Reiserad und Gepäck recht gut über den Fernpass abseits des Verkehrs. Gut ausgeschildert ist die Route auch, da die Via Claudia Augusta dort rüberführt ist man dort auch selten allein unterwegs.

Landschaftlich finde ich aber auch deine Alternativen deutlich lohnender, zur Ehrwalder Alm hoch (Variante drei) würde ich aber nicht mit Gepäck fahren wollen (es gibt aber auch eine Seilbahn hoch, ob die Räder mitnimmt weiß ich aber nicht).
von: motion

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 16.09.17 06:11

In Antwort auf: gaudimax
[zitat=motion]

Landschaftlich finde ich aber auch deine Alternativen deutlich lohnender, zur Ehrwalder Alm hoch (Variante drei) würde ich aber nicht mit Gepäck fahren wollen (es gibt aber auch eine Seilbahn hoch, ob die Räder mitnimmt weiß ich aber nicht).


Ja ich habe ja auch geschrieben, das man da recht gut trainiert sein sollte. Mit 40 kg Gepäck und ohne Bergerfahrung ist das natürlich nichts. Aber Bikepacking oder auch leichtere Reiseradler mit bis zu 25 kg Gepäck die entsprechend trainiert sind, können das machen. Der Vorteil ist, das dreiviertel der Strecke aufwärts geteert sind.

Ich vergleiche die Auffahrt mit Tag 14 meiner Tour durch Korsika.
Hoch und runter Radeln in Korsika Teil 2 (Reiseberichte) NUr das hier der Weg deutlich schlechter ist als er es hoch zur Ehrwalder Alm ist. Er ist weder ausgewaschen, noch hat er Schlaglöcher oder Bodenwellen. Das Personal der Almen/Bahnen fährt da mit normalen Autos hoch.
von: StephanBehrendt

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 16.09.17 07:07

In Antwort auf: gaudimax
[zitat=motion] Landschaftlich finde ich aber auch deine Alternativen deutlich lohnender, zur Ehrwalder Alm hoch (Variante drei) würde ich aber nicht mit Gepäck fahren wollen (es gibt aber auch eine Seilbahn hoch, ob die Räder mitnimmt weiß ich aber nicht).
Zumindest MTBs werden kostenlos befördert.
von: bk1

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 16.09.17 09:37

Vielen Dank für die Beschreibung.

Ich möchte aber noch einmal darauf hinweisen, dass es völlig legitim ist, als Radfahrer den Fernpass zu benutzen und dass das auch so bleiben sollte. Die Straßen sollen für alle da sein. Wenn sie zu schmal sind für das Verkehrsaufkommen, kann es mal etwas Staus geben. Und wenn die Straße schmal ist, können Autos bei Gegenverkehr oder bei unübersichtlichen Stellen einen Radfahrer nicht sicher überholen und sollten es bleiben lassen. Irgendwann soll man als Radfahrer die Autofahrer auch vorbeilassen, wenn das möglich ist.

Welche Routen man mag, muss jeder selber wissen. Es gibt Fahrten, bei denen man möglichst schnell ans Ziel kommen will, es gibt andere Fahrten, wo man etwas mehr Zeit für schöne Routen hat und auch mehr Höhenmeter schaffen kann. Aber was eine schöne Route ist, muss jeder selber wissen. Ich habe gerade jemanden getroffen, der eine längere und mit mehr Ampeln versehene Straße mit viel Verkehr vor einem asphaltierten Radweg am Flussufer bevorzugt, weil ihm das Fahren auf dem Flussuferweg zu langweilig ist und der Verkehr ihn wenigstens beschäftigt.

Ich bevorzuge ruhige asphaltierte Routen, wenn ich genug Zeit dafür habe. Vor allem, wenn man es schaffen kann, mit einem Blick auf die Karte am Morgen die ganze Route problemlos zu finden, ohne dafür anhalten zu müssen. Anhalten, um auf die Karte oder das Smartphone zu schauen, ist ein "Antipattern", wenn es mehr als 2-3 Male im Monat vorkommt.
von: Martina

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 16.09.17 09:49

In Antwort auf: bk1


Ich möchte aber noch einmal darauf hinweisen, dass es völlig legitim ist, als Radfahrer den Fernpass zu benutzen und dass das auch so bleiben sollte.


Sehe ich auch so. Nichtsdestotrotz finde ich es gerade in Gegenden, in denen es eben nicht beliebig viele Verbindungen gibt durchaus nützlich zu erfahren, wo man außer auf den offensichtlich vorhandenen Straßen auch noch gut durchkommt.

Martina
von: motion

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 16.09.17 16:38

In Antwort auf: bk1
Vielen Dank für die Beschreibung.

Ich möchte aber noch einmal darauf hinweisen, dass es völlig legitim ist, als Radfahrer den Fernpass zu benutzen und dass das auch so bleiben sollte. Die Straßen sollen für alle da sein. Wenn sie zu schmal sind für das Verkehrsaufkommen, kann es mal etwas Staus geben. Und wenn die Straße schmal ist, können Autos bei Gegenverkehr oder bei unübersichtlichen Stellen einen Radfahrer nicht sicher überholen und sollten es bleiben lassen. Irgendwann soll man als Radfahrer die Autofahrer auch vorbeilassen, wenn das möglich ist.



Ich stimme mit Dir vollkommen überein. Die Straßen sind für alle da. Es geht halt um die Sinnhaftigkeit des Vorhabens und die sehe ich halt arg eingeschränkt, wenn ich die Verkehrsbelastung sehe. Habe mal geschaut ob ich etwas zu Verkehrszahlen finde.

http://www.tt.com/panorama/verkehr/12424136-91/an-41-tagen-mehr--als-20.000-autos-am-fernpass.csp

Mehr als 20000 Autos an 41 Tagen. Das macht etwa 1000 AUtos pro STunde die dich überholen wollen. Dazu kommen dann genervte Autofahrer die riskante Überholmanöver starten. Das Problem an diesem Pass ist halt, das sich der ganze Verkehr von der A7 der über Füssen runter kommt und der ganze Verkehr aus dem Süden von München an diesen einem Nadelöhr trifft. Das hat halt die enorme Verkehrbelastung zur Folge. Und eben nicht nur Autos, sondern auch nen Haufen Wohnmobile und Wohnwägen auf dem Weg nach Italien, da der Zirler Berg dafür gesperrt ist. Aber wie die schon sagst, wenn jemand auf das Verkehrsaufkommen steht, kann er es gerne machen.
von: zaher ahmad

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 16.09.17 17:18

In Antwort auf: motion
Aber wie die schon sagst, wenn jemand auf das Verkehrsaufkommen steht, kann er es gerne machen.

Es geht nicht darum, dass man so viel Verkehr toll findet, sondern dass es trotz des Verkehrsaufkommens manchmal die beste Strecke sein kann. Wenn man es geschickt anstellt, kann man an den anderen 324 Tagen des Jahres auch relativ ruhig über den Fernpass kommen. Zudem ist die problematische Strecke kurz (4 km von Norden, 5 km von Süden) und für einen Alpenpass recht flach.

Grüße

zaher
von: StephanBehrendt

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 16.09.17 17:30

Deine Alternativen zum Fernpass sind sicherlich interessant.
In Antwort auf: motion
Da ich beruflich immer mal wieder mit dem Auto drüber muss und ich auch nicht weit davon wohne, wunder ich mich jedesmal wieder wie viele Reiseradler diesen doch des öfteren zum Horrortrip mutierenden Fernpassweg auf sich nehmen.
Du übertreibst hier ein wenig in deiner Beschreibung eines ganz normalen Alpenpasses.

Die Fernpassstraße ist so gut oder schlecht wie viele viel befahrene Alpenpässe. Bei manchen anderen empfinde ich als Radler die giftig röhrenden Rennmotorräder als viel störender. Ob du oder andere Autler am schnellen Vorankommen gehindert werden, weil langsame Reiseradler die Fahrt bremsen halte ich für nebensächlich: Straßen sind für Alle da. Für die Staus ist im Übrigen die zu große Zahl an Autos verantwortlich. Talwärts muss ich nämlich wegen der vielen Autos laufend bremsen.

Die Radroute über den Fernpass ist mitnichten eine nur mit dem Mountainbike befahrbare Route, mach bitte die Pferde nicht scheu. Der geteerte Hirschbichl ist mit dem Reiserad nicht anstrengender, der von mir geschoben Abschnitt am Fernpass ist nicht lang und ist wohl in den letzten Jahren außerdem entschärft worden.
von: Holger

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 16.09.17 17:39

Man muss es nicht toll finden, es reich völlig, wenn es einen nicht stört zwinker

Dennoch glaube ich, dass einige, die es stört, eben keine Alternativen kennen.
von: Martina

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 16.09.17 18:16

In Antwort auf: Holger
Man muss es nicht toll finden, es reich völlig, wenn es einen nicht stört zwinker

Dennoch glaube ich, dass einige, die es stört, eben keine Alternativen kennen.


Wir gehören ja auch zu denen, die schon über den Fernpass gefahren sind. Toll fand ich es nicht, aber so schlimm nun auch wieder nicht. Wie gesagt, es ist kurz und nicht wirklich steil, d.h. die Zeit, die man wirklich im Verkehr fährt geht recht schnell vorbei. Bergab ist es m.E. sowieso kein Thema.

Wir hatten übrigens damals das Problem, dass alle Beschreibungen für die (damals noch nicht entschärfte) 'MTB'-Strecke von einer Nord-Süd-Befahrung ausgingen, wir aber von Süden kamen. Wir konnten anhand der Beschreibungen, die wir gefunden haben nicht ausschließen, dass wir bergauf und bergab schieben müssen, daran hatten wir durchaus kein Interesse.

Martina
von: bk1

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 16.09.17 23:12

In Antwort auf: motion
Mehr als 20000 Autos an 41 Tagen. Das macht etwa 1000 AUtos pro STunde die dich überholen wollen.

1000 Autos pro Stunde ist nicht gerade wenig, aber man hat solches Verkehrsaufkommen doch öfter mal und auch manchmal viel mehr als das. Ich finde, es geht noch. Natürlich dauert die relativ kurze Strecke bergauf lange. Aber auf geraden Teilabschnitten können die Autofahrer bei der Verkehrsdichte durchaus mal eine Lücke im Gegenverkehr finden, um zu überholen.

Ich bin unter anderem wegen der geringeren Besiedlungsdichte und des daraus resultierenden normalerweise geringeren Verkehrsaufkommens sehr gerne in Nordeuropa unterwegs und in dicht besiedelten Gebieten nur, wenn es gute Gründe gibt.
von: schmadde

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 17.09.17 05:41

Wenns nur darum geht, von D nach A zu kommen und in der Nähe von Innsbruck rauszukommen, kann man auch über den Achensee fahren. Von München aus ist das die Standardverbindung, da der Zirler Berg für Radler gesperrt ist und die Umfahrung nervig ist. Von Lenggries zum Sylventstein gibts nen schönen Radweg durch den Wald und am Achensee mehrere Alternativen. Bergab würd ich die Bundesstraße nehmen, die alte Achenseestraße ist schon recht steil. Den Radweg kenn ich nicht.

Was die Nutzung der Straße durch Radfahrer betrifft: grundsätzlich finde ich schon, dass die auch überall fahren dürfen sollten, nur wenns wirklich eng und stark befahren ist, muss das doch wirklich nicht sein. Selbst wenn es einem egal ist, dass man den ganzen motorisierten Verkehr aufhält, das macht doch so keinen Spaß?
von: Anonym

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 17.09.17 09:16

In Antwort auf: schmadde
... da der Zirler Berg für Radler gesperrt ist ...
Da bietet sich die allgemeine Frage an: in welchen Online-Karten kann man denn generell solche Sperren finden?
Bzgl. Fernpass: die Waldstrecke von Norden her (wahrscheinlich der Via-Claudia-Track) ist auch für Trekking-Räder vom Untergrund gut zu machen, zu steile Einzelabschnitte schiebt man einfach. Runterwärts nach Süden ist z.T. Schieben vorgeschrieben (einige MTBler halten sich allerdings nicht daran, was auch mal gefährlich werden kann). Man kann aber runterwärts auch auf der Passhöhe vom Weg dann auf die Straße wechseln, wenn das Rad Tempo erlaubt und man es auch fahren möchte. Aber immer gut, auch Alternativstrecken zu haben.
von: Tom@NOeGS

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 17.09.17 19:14


In Antwort auf: motion
Die Mountainbikeroute entlang des Fernpasses klammere ich hier bewusst aus, da sie die meisten kennen und bewusst dagegen entscheiden.

Moin,
bin die MTB-Route vor zwei Wochen mit dem Reiserad gefahren. Gut, einige Abschnitte musste ich schieben, aber insgesamt fand ich sie fahrbar. Hab mich gefreut, abseits der Blechkarawane zu fahren schmunzel

Aber Alternativen zu kennen, ist natürlich immer gut. Danke für die Zusammenstellung.

Gruß
Tom
von: Anonym

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 06:47

Ja, abwärts nach Süden sieht es aktuell dann so aus.

Die Schiebestrecke wird wohl aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben. Es gibt einige Abhänge längs des Weges und wohl auch wegen der Wanderer. Auf dem Weg finden sich auch Stellen mit den Führungsrillen für die römischen (?) Wagen im Fels. Rein fahrtechnisch ist es mit dem MTB kein Thema, eher etwas mit einem vollbepackten, ungefederten Reiserad. Aber da sowieso Schieben vorgegeben ist - egal. Gibt es neben der Straße, dieser "MTB-Strecke" noch eine "Trekking-Rad-Strecke"? Sonst eben gleich die Alternativen von @motion.
von: derSammy

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 07:40

Ich kenne die Fernpassstrecke nicht, ganz grundsätzlich halte ich aber nicht viel von vorgeschriebenen Schiebepassagen.
Besondere Vorsichtsvorgaben, Tempovorgaben, alles ok. Aber ob man das dann schiebend oder bremsend bewältigt, sollte den Radlern selbst überlassen bleiben. Schließlich gibt es genug Räder, die man gar nicht sinnvoll (und sicher) schieben kann (Velomobile, Liegeräder, Trikes), bei manchen Rädern ist es unkomfortabel und unsicherer (Tandem, Lastenrad, volle Bepackung, Anhänger), man braucht seitlich mehr Platz als fahrend und die Fahrermasse kann fehlen um den nötigen Auflagedruck beim Bremsen zu haben. Kurzum: Solange der Fahrer ohne Schlangenlinien entsprechend langsam fahren kann, ist es meist sinnvoller die Passage bremsend-sitzend zu bewältigen.

Und ich rede hierbei bewusst nicht von Downhillfahrern, die so steile Abschnitte mit sportlichem Ehrgeiz mit einem Affenzahn angehen, sowas kann und soll man situativ schon unterbinden.
von: schmadde

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 07:49

In Antwort auf: AndreMQ
In Antwort auf: schmadde
... da der Zirler Berg für Radler gesperrt ist ...
Da bietet sich die allgemeine Frage an: in welchen Online-Karten kann man denn generell solche Sperren finden?

Gute Frage. google Maps scheint davon nichts zu wissen, openrouteservice kennt aber offenbar die Sperrung. Sollte also z.B. in OSM sichtbar sein.

Beim Zirler Berg würd ich das allerdings unter Allgemeinwissen verbuchen.
von: derSammy

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 08:13

Naja, vom Zirler Berg las ich hier auch das erste mal - Allgemeinwissen für Ortsansässige vielleicht, aber da kann man nie von ausgehen. Wir haben ab und an mal warmshowers-Gäste z.B. aus Korea da, denen muss ich immer eine Einweisung in gefährliche Radverkehrsstellen hier drunrumgeben, die MAN ja kennt...

Aber richtig, Streckensperrungen werden im OSM-Datensatz erfasst, die Frage ist, wie die daraus generierten Karten das darstellen (und wie gut die Erfassung ist). Bei den üblichen Radfahrkarten sollte das aber Standard sein (opencyclemal, openvelomap, openMTBmap,...). Auch Routingalgorithmen die auf Fahrrad ausgelegt sind (brouter, openrouteservice) sollten dies berücksichtigen.
Ein Problem ist, dass viele Strecken formal für Radfahrer gesperrt sind, dies aber auf Nachlässigkeit/Unwissenheit/Gleichgültigkeit der entsprechenden Verkehrsbehörden zurückzuführen ist. Besonders "beliebt" ist "Verbot für Fahrzeuge aller Art", ohne Radfahrer auszunehmen. Da ist es für die Kartenhersteller und Algorithmenplaner dann schwierig den eigenen Produkten beizubringen, wo sie Verbote beachten sollen und wo nicht.
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 11:31

In Antwort auf: schmadde
Von München aus ist das die Standardverbindung, da der Zirler Berg für Radler gesperrt ist und die Umfahrung nervig ist.

Nö, Buchneer und Möserner Sattel sind zwei unmittelbar paralelle Alternativen - alle drei Strecken führen über Mittenwald, Mösern über Scharnitz und Seefeld (also quasi identisch mit Zirler Berg Nordseite), Buchener Sattel über Leutasch. Wenn man Achensee als Alternative zum Fernpass angibt, kann man auch gleich den Innradweg via Kufstein vermerken und ohnehin ist Landeck über andere Pässe vom Bodensee aus erreichbar. Die Frage ist, für den, der die Via Claudia Augusta als historische Route fahren möchte, warum er davon abweichen soll. An der Fernpassstraße gibt ja auch noch ein paar nette Seen, ein Schlösslein und nicht zuletzt den Zugspitzblick. Und je nach weit gezogener Umfahrung fällt ein ganzes Paket historischer Orte weg.
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 11:36

In Antwort auf: derSammy
Naja, vom Zirler Berg las ich hier auch das erste mal - Allgemeinwissen für Ortsansässige vielleicht, aber da kann man nie von ausgehen.

Das würde ich auch sagen und zudem ist diese Sperrung nur einseitig abwärts gültig (rauf bin ich schon, ist erlaubt, aber nicht zu empfehlen wegen der Abgase) und die Begründung abwägig, da es ebenso steile und auch steilere Straßen direkt in der Nähe gibt, die nicht gesperrt sind (Möserner & Buchener Sattel, Haiminger Berg, Kühtai erst recht) - vom gesamten österreichischen Alpenraum ganz zu schweigen.
von: schmadde

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 11:46

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: schmadde
Von München aus ist das die Standardverbindung, da der Zirler Berg für Radler gesperrt ist und die Umfahrung nervig ist.

Nö, Buchneer und Möserner Sattel sind zwei unmittelbar paralelle Alternativen

Das ist genau die nervige Umfahrung die ich meinte - ich kenne niemand der die fährt. Wenn von hier aus jemand Richtung Innsbruck fährt, fährt er über den Achensee. Als schöner Nebeneffekt ist auch die Anreise dorthin ruhiger.
In Antwort auf: veloträumer

Wenn man Achensee als Alternative zum Fernpass angibt, kann man auch gleich den Innradweg via Kufstein vermerken


Mittenwald ist vom Fernpass auch ein gutes Stück entfernt. Und da viele eben nicht direkt von zuhause aus über die Alpen fahren ist eine Verlegung des Startpunkts wohl durchaus eine Option. Von München aus macht es keinen großen Unterschied, ob man so oder so rum fährt. Spätestens wenn man den Umweg über Telfs mit einplant, dürfte man etwa gleich schnell in Innsbruck sein.
von: schmadde

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 11:51

In Antwort auf: derSammy
Naja, vom Zirler Berg las ich hier auch das erste mal - Allgemeinwissen für Ortsansässige vielleicht, aber da kann man nie von ausgehen.

Bei wenigstens rudimentärer Reiseplanung sind Hinweise auf die Sperrung wohl kaum zu übersehen. Und wenn man dort ist, bekommt man schon weit vorher deutliche Hinweise auf die Sperrung
In Antwort auf: veloträumer

Das würde ich auch sagen und zudem ist diese Sperrung nur einseitig abwärts gültig (rauf bin ich schon, ist erlaubt, aber nicht zu empfehlen wegen der Abgase) und die Begründung abwägig, da es ebenso steile und auch steilere Straßen direkt in der Nähe gibt, die nicht gesperrt sind (Möserner & Buchener Sattel, Haiminger Berg, Kühtai erst recht) - vom gesamten österreichischen Alpenraum ganz zu schweigen.

Erstens ist das genau ein Problem der Umfahrung, dass sie eben so steil ist, zweitens muss man so steile geradlinig verlaufende Stücke über die Entfernung erstmal finden (die gibts auch im Alpenraum nicht wirklich häufig) und zweitens sind das Problem auch vielmehr die ganzen Flachlandtiroler, die den Berg runterschleichen, dass einem die Bremsen rauchen. Ich würde da freiwillig auch nicht mit dem Radl runterfahren, ausser nachts um drei wo hoffentlich niemand anders unterwegs ist.
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 11:59

In Antwort auf: motion
Da ich beruflich immer mal wieder mit dem Auto drüber muss und ich auch nicht weit davon wohne, wunder ich mich jedesmal wieder wie viele Reiseradler diesen doch des öfteren zum Horrortrip mutierenden Fernpassweg auf sich nehmen. Die Straße ist oftmals so schmal, das LKW´s, Caravans und Wohnmobile und sogar Autos nicht überholen können. Die Folge sind teilweise von Radlern ausgelöste Staus und jede Menge genervte Verkehrsteilnehmer.

Mir kommen die Tränen weinend - der Radfahrer blockiert die Straßen und sorgt für Staus! lach lach lach Mal abgesehen davon, dass der Autofahrer mal mitbekommen darf, dass es noch alternative Mobilgeräte ohne Motor gibt, ist das schlicht Unfug! Die Autos stehen sich selbst im Weg und machen den Stau. Brauchst du nur Staumeldungen verfolgen, z.B. für den vorgelagerten Tunnel bei Füssen. Da fährt kein Radler durch. Hörst du Staumeldungen von der Gotthardroute - alles ohne zutun von Radlern - jedes Ausflugswochende, jede Ferien die selbe Dummeduselei. Die Autobahnen sind beleibte Stand-Orte - kilometerlang, ohne Zutun des Radlers. Musst du mal die Allgäu-Bundesstraße an Ausflugstagen anschauen, die zum Anschlusss der Autobahn bei Kempten führt - hat es immer wieder lange Ketten von Autos bei Nesselwang etc. Findest du keinen Radler auf der Straße außer vielleicht mich. zwinker

Zum Stauverursacher "Radler" hier mal meine Geschichte zum Fernpass, den ich zweimal Süd-Nord gequert bin. Einmal war Stau etwa ab Passhöhe (schon zähfließend unterhalb). Der Stau ging etwa bis Reutte/Tirol - zumindest war das die Strecke, die ich auf der Bundesstraße gefahren bin). Ich habe dann - soweit ich keinen gefährlichen Gegenverkehr hatte - die Stauschlange überholt. Es wäre auch - gelegentlich von LKWs abgesehen - auch möglich, bei Gegenverkehr mit Rad zu überholen. Entweder innen oder außen. Ist genug Platz. Und ja, es sind immer einige Autos aus der Linie ausgeschert, um mich am Überholen zu hindern. böse Bin ich dann von links nach innen gezogen, haben sie die rechte Passagen hin zur Leitplanke dicht gemacht oder umgekehrt bis über den Markierungsstreifen nach links gezogen. Und rate mal, welche Autokennzeichen das waren? - Es waren nur deutsche Autofahrer, die das gemacht haben. Natürlich habe ich mich nicht abbringen lassen und bin notfalls komplett auf die Nebenspur ausgeschert.

Ja, Staus hatte ich schon einige. Autostaus und ich als Radler allein (sic !) dort. Nix Stauverursacher, nein, Staugeschädigter. Und an der Côte d'Azur oder im Apennin haben sie Platz gemacht und mir zugejubelt. Das ist eben der Unterschied. Keine falschen Zugeständnisse für deutsche Autofahrer!
von: Holger

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 12:01

Dat ist ja alles richtig – und dennoch, obwohl ich das weiß, mir ist es immer unangenehm, wenn mich Autos längere Zeit nicht überholen können.
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 12:18

In Antwort auf: schmadde
In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: schmadde
Von München aus ist das die Standardverbindung, da der Zirler Berg für Radler gesperrt ist und die Umfahrung nervig ist.

Nö, Buchneer und Möserner Sattel sind zwei unmittelbar paralelle Alternativen

Das ist genau die nervige Umfahrung die ich meinte - ich kenne niemand der die fährt. Wenn von hier aus jemand Richtung Innsbruck fährt, fährt er über den Achensee.

Ich weiß nicht, wen du damit meinst, aber Leutaschtal ist hier die häufigst genannte Alternative im Forum, der Hinweis hier im Faden wäre nicht nötig gewesen. Ehrwalder Alm an Ausflugstagen ist übrigens voll mit Radlern, die von Leutasch hochkommen inklusive Kinderhänger & Co - so selten wenig Leute können da nicht unterwegs sein. Was ist an der Leutaschroute nervig? Einfach zu fahren von Norden ohne Steilrampe. Und Mittenwald ist von vielen Orten her zu erreichen, dabei auch vielfach per Radweg (via Plansee/Garmisch, via Schongau/Oberammergau, via Kochel-/Walchensee, also auch von München direkt, via Isar oder Jachenau, teils Überschneidung mit Achensee-Route). Mit der Achensee-Route machst du zudem eine riesen Bogen inklusive Großstadtquerung Innsbruck, das entfällt alles bei der Leutasch-Route. Ich erinnere nochmal, es geht um Anschluss VCA in Imst/Landeck, zwinker Achensee mit Innsbruck ist bereits Teil einer anderen ausgewiesenenen transalpinen Radroute (München-Venedig).
von: max saikels

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 15:00

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: schmadde
In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: schmadde
Von München aus ist das die Standardverbindung, da der Zirler Berg für Radler gesperrt ist und die Umfahrung nervig ist.

Nö, Buchneer und Möserner Sattel sind zwei unmittelbar paralelle Alternativen

Das ist genau die nervige Umfahrung die ich meinte - ich kenne niemand der die fährt. Wenn von hier aus jemand Richtung Innsbruck fährt, fährt er über den Achensee.

Ich weiß nicht, wen du damit meinst, aber Leutaschtal ist hier die häufigst genannte Alternative im Forum, der Hinweis hier im Faden wäre nicht nötig gewesen. Einfach zu fahren von Norden ohne Steilrampe.

Naja, nicht direkt Steilrampe, aber den Anstieg zum Buchensattel hab ich als etwas ziehend in Erinnerung.

Zu deinem vorherigen Betrag: volle Zustimmung! Bin den Fernpass zwar noch nicht gefahren, wie schon mehrfach erwähnt, die Straße ist für alle da. Leider auch für bekloppte Motorradfahrer, wie ich es vor einem Monat auf der Ofenpassstraße hautnah mitbekam.
von: bk1

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 16:56

In Antwort auf: schmadde
Selbst wenn es einem egal ist, dass man den ganzen motorisierten Verkehr aufhält, das macht doch so keinen Spaß?

Autofahren auf Straßen mit vielen Staus macht keinen Spaß. Warum führt man nicht Autoverbote auf allen Straßen ein, wo es viele Staus gibt?

Ich glaube, dass es gut ist, sich spaßigere Routen zu suchen, wenn man dazu die Gelegenheit hat. Aber die weniger spaßigen Routen sollten auch für Radfahrer erlaubt sein. Wenn es für Autofahrer schöner ist, wenn da weniger Radfahrer fahren, sollte man in schnelle spaßige Routen für Radfahrer investieren statt in Fahrradverbote. Das kostet etwas mehr, ist aber die bessere Lösung für alle. Heute hat man meistens die Auswahl zwischen spaßigen Routen, die viel mehr Zeit brauchen und weniger spaßigen Routen, die schneller gehen. Ausnahmen sind relativ selten.

Auch beim Fernpass dauern die spaßigeren Routen länger.
von: bk1

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 16:59

In Antwort auf: AndreMQ
Die Schiebestrecke wird wohl aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben. Es gibt einige Abhänge längs des Weges und wohl auch wegen der Wanderer. Auf dem Weg finden sich auch Stellen mit den Führungsrillen für die römischen (?) Wagen im Fels. Rein fahrtechnisch ist es mit dem MTB kein Thema, eher etwas mit einem vollbepackten, ungefederten Reiserad. Aber da sowieso Schieben vorgegeben ist - egal. Gibt es neben der Straße, dieser "MTB-Strecke" noch eine "Trekking-Rad-Strecke"? Sonst eben gleich die Alternativen von @motion.


Sehe ich es richtig, als Alternative zu der Fahrradverbotsstraße am Zirler Berg gibt es nur eine MTB-Route, auf der man auch noch schieben soll? Das Fahrradverbot sehe ich als ungültig an.
von: lutz_

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 17:07

Hallo!

In Antwort auf: bk1
Auch beim Fernpass dauern die spaßigeren Routen länger.


Ich gehe davon aus, dass die meisten Radler den Fernpass im Rahmen einer mehrtägigen Radreise überqueren und nicht etwa täglich auf ihrem Weg zur Arbeit. Deswegen spielt m.E. der Zeitfaktor eine geringe Rolle. Im Urlaub freue ich mich persönlich auf spassigere Routen, die gerne auch mal ein wenig länger dauern können...


Gruß LUTZ
von: bk1

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 17:22

In Antwort auf: lutz_
Ich gehe davon aus, dass die meisten Radler den Fernpass im Rahmen einer mehrtägigen Radreise überqueren und nicht etwa täglich auf ihrem Weg zur Arbeit. Deswegen spielt m.E. der Zeitfaktor eine geringe Rolle. Im Urlaub freue ich mich persönlich auf spassigere Routen, die gerne auch mal ein wenig länger dauern können...

Das stimmt sicher *oft* und sicher nicht *immer*. Aber dieses "Denken für andere" finde ich problematisch, besonders wenn Leute in Mantaclubs (Tiefbauämter, Verkehrsministerien, Polizeibehörden etc.) für Radfahrer denken.

Es gibt 1000 Gründe, auch beim Fernpass die schnellere und weniger spaßige Route zu fahren. Und was Spaß macht, ist auch nicht für jeden dasselbe und nicht jeden Tag.

Oder sagen wir es anders: Mir macht es Spaß auf krachend vollen achtspurigen kreuzungsfreien Straßen zu fahren. Aber es macht noch mehr Spaß auf ruhigen landschaftlich interessanten Straßen zu fahren. Ich kenne sogar Leute, denen Landschaft überhaupt nichts bedeutet und die sogar lieber auf verkehrsreichen Straßen fahren, weil das weniger langweilig ist. Aber das Spektrum ist viel größer. Lasst es uns einfach akzeptieren. Und lasst die Radfahrer selber entscheiden, wo sie gerne fahren wollen und was sie spaßig finden.
von: Anonym

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 17:28

In Antwort auf: bk1
In Antwort auf: AndreMQ
Die Schiebestrecke wird ...


Sehe ich es richtig, als Alternative zu der Fahrradverbotsstraße am Zirler Berg gibt es nur eine MTB-Route, auf der man auch noch schieben soll? Das Fahrradverbot sehe ich als ungültig an.
Das obige Bild mit der Schiebestrecke ist am Fernpass runter nach Süden. Das Wege- und Straßennetz in den Alpen ist ja für ein Gebirge sehr dicht. Also es gibt viele Wege zum Ziel. Aber: Im Gegensatz zu DE gilt mWn in OE der Grundsatz für Wald/Flur/Feld/... : Radfahren überall verboten, wenn nicht ausdrücklich erlaubt. Es gibt x Forststraßen im Fernpassgebiet, z.T. Waldautobahnen. Aber sie sind für Radler vom Grundsatz verboten und erlaubt ist nur wenig, z.B. die VCA-Route (wie schon gesagt, ich weiss nicht, ob es noch eine andere, legale gibt). Und weil diese Route noch ein Wanderweg ist, halt diese zusätzliche Einschränkung im schmalen Teil nach Süden runter, die ich sogar verstehen kann. Habe mein Fully brav die Schiebeabschnitte runter geschoben, Wanderer gab es keine, aber 2 oder 3 HT-Fahrer (eventuell Einheimische ohne Gepäck) sind voll entgegen der Schilder runter gebrettert. Da man das einschlägige Scheppern und Klappern früh hört, kann man zur Seite gehen und muss das auch, denn die hätten nicht mehr bremsen können. Genau wegen dieser Leute gibt es wahrscheinlich die Schiebestrecken.
von: Holger

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 17:36

In Antwort auf: lutz_
Hallo!

In Antwort auf: bk1
Auch beim Fernpass dauern die spaßigeren Routen länger.


Ich gehe davon aus, dass die meisten Radler den Fernpass im Rahmen einer mehrtägigen Radreise überqueren und nicht etwa täglich auf ihrem Weg zur Arbeit. Deswegen spielt m.E. der Zeitfaktor eine geringe Rolle. Im Urlaub freue ich mich persönlich auf spassigere Routen, die gerne auch mal ein wenig länger dauern können...


Gruß LUTZ

Zwar nicht Fernpass, den kenne ich nicht, aber mir geht es auch im Urlaub nicht ausschließlich auf "spaßigeren" Routen. Manchmal will ich auch vorwärtskommen. Wie jetzt in der Bretagne. An der Küste ist es sicher viel schöner - aber viel kurviger und bergiger. Und da bin ich manchmal für 10, 20 km auf eine stark befahrene, aber eben direkte Straße ausgewichen.
von: Martina

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 18:07

In Antwort auf: Holger
[
Zwar nicht Fernpass, den kenne ich nicht, aber mir geht es auch im Urlaub nicht ausschließlich auf "spaßigeren" Routen. Manchmal will ich auch vorwärtskommen.


Mir geht das genauso, ich bin froh, dass ich die Wahl habe und mag mich da weder in die eine noch in die andere Richtung verkehrspolitisch vereinnahmen lassen. Sprich ich will weder von anderen Radfahren als wahnsinnig bezeichnet werden, wenn ich da fahren noch genötigt werden auf jeden Fall dort zu fahren, um Präsenz zu zeigen.

Der Zirler Berg unterscheidet sich übrigens vom Fernpass dadurch, dass man zumindest wissen sollte, was man tut, wenn man da runterfährt. Er könnte Bremsen an ihre Grenzen bringen. Natürlich ist er nicht die einzige Straße, für die das zutrifft, aber Stra0en mit echter Verkehrsbedeutung kenne ich da nicht so viele.

Martina
von: mlu55

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 18:16

Hallo zusammen
meiner Meinung nach ist das Hahntennjoch von Elmen
im Lechtal nach Imst eine gute Alternative zum Fernpass.

Gruß

Martin
von: StefanS

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 18:26

Zum Zirler Berg:
In Antwort auf: schmadde
Bei wenigstens rudimentärer Reiseplanung sind Hinweise auf die Sperrung wohl kaum zu übersehen. Und wenn man dort ist, bekommt man schon weit vorher deutliche Hinweise auf die Sperrung

Nö. Ich war damals mit ADFC-Karte unterwegs, das erfüllt wohl das Kriterium "rudimentäre Reiseplanung". Auf der war die Sperrung nicht vermerkt. Und vorige Hinweise gab es auch nicht, da ich auf der Nebenstraße bis Leithen gefahren bin.

Viele Grüße,
Stefan
von: Holger

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 18:26

In Antwort auf: mlu55
Hallo zusammen
meiner Meinung nach ist das Hahntennjoch von Elmen
im Lechtal nach Imst eine gute Alternative zum Fernpass.

Gruß

Martin



Schön, aber zum einen suche ich doch gar keine Alternative und zum zweitem hat der Threadstarter das Hahntennjoch doch bereits im ersten Beitrag genannt zwinker
von: iassu

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 18:58

In Antwort auf: bk1
Das Fahrradverbot sehe ich als ungültig an.
Man kann es umgehen, indem man rückwärts runterrollt. Zusätzlich zu den Bremsen kann man so das Mittreten zu Verzögern benutzen. Einer Kontrolle braucht man nur zu sagen, man hätte es fastfastfast bis oben geschafft, müsse nun aber aufgeben.... lach teuflisch
von: motion

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 19:13

Das Problem in Österreich ist, das es grundsätzlich verboten ist auf Forststraßen etc. zu fahren, außer es ist ausdrücklich erlaubt. Auch meines Wissens haftet der Grundstückseigentümer/Waldbesitzer bei einem Unfall. Das führt dazu das die Waldbesitzer hinterher sind, das ja keine Radler auf ihren Wegen sind und könnte unter anderem ein Grund sein, das da einSchild am Fernpass steht, was zum Schieben auffordert.

http://www.sportaktiv.com/de/news/die-rechtslage-mountainbiker-als-gesetzesbrecher

https://www.alpenverein.at/portal/news/a...rststrassen.php

Und hier ein besonders absurder Fall. Der ein oder andere hat sicherlich schon etwas davon gehört: http://www.bike-magazin.de/hintergruende/reportagen/mtb-report-rechtslage-in-oesterreich/a28381.html

Radfahren im Wald kann in Österreich richtig teuer werden:
https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/375/Seite.3750060.html

von: Anonym

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 19:43

Danke für die Info, das macht es etwas klarer. Ich kenne nur die Standardregel ("alles verboten"), deshalb fahre ich in OE keine nicht ausdrücklich freigegebenen Strecken- egal wie andere oder Einheimische dagegen verstoßen. Aber dann wäre das Schild "Schiebestrecke" (wem gehört eigentlich das Fernpassgebiet?) nur versicherungsrechtlich von Bedeutung und man wird nicht etwa mit 100 Jahre schwerem Kerker in der Wiener Hofburg belegt. So ein Mist, dann hätte ich da auch runterrumpeln können böse
von: bk1

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 20:41

In Antwort auf: AndreMQ
Das obige Bild mit der Schiebestrecke ist am Fernpass runter nach Süden. Das Wege- und Straßennetz in den Alpen ist ja für ein Gebirge sehr dicht. Also es gibt viele Wege zum Ziel. Aber: Im Gegensatz zu DE gilt mWn in OE der Grundsatz für Wald/Flur/Feld/... : Radfahren überall verboten, wenn nicht ausdrücklich erlaubt. Es gibt x Forststraßen im Fernpassgebiet, z.T. Waldautobahnen. Aber sie sind für Radler vom Grundsatz verboten und erlaubt ist nur wenig, z.B. die VCA-Route (wie schon gesagt, ich weiss nicht, ob es noch eine andere, legale gibt). Und weil diese Route noch ein Wanderweg ist, halt diese zusätzliche Einschränkung im schmalen Teil nach Süden runter, die ich sogar verstehen kann. Habe mein Fully brav die Schiebeabschnitte runter geschoben, Wanderer gab es keine, aber 2 oder 3 HT-Fahrer (eventuell Einheimische ohne Gepäck) sind voll entgegen der Schilder runter gebrettert. Da man das einschlägige Scheppern und Klappern früh hört, kann man zur Seite gehen und muss das auch, denn die hätten nicht mehr bremsen können. Genau wegen dieser Leute gibt es wahrscheinlich die Schiebestrecken.

Ich habe grundsätzlich weniger gegen Fahrradverbote auf reinen Fußgängerwegen, die zu schmal oder zu unübersichtlich sind und wo Wanderer real gefährdet werden. Es dient der Sicherheit aber oft genauso, wenn man mit Schritttempo dort fährt... MTBler, die zu schnell fahren, nerven mich auch. Sie sind aber global gesehen ein viel kleineres Problem als Autofahrer. Und meistens kommen MTBler und Wanderer gut miteinander aus, so meine Erfahrung.

Ich habe aber sehr viel gegen Fahrradverbote auf Straßen. Dort geht die Gefährdung eindeutig in größerem Maße von den Autos aus, man sollte also eher Autoverbote statt Fahrradverbote verhängen... Braucht man nicht man kann die Straße einfach gemeinsam benutzen und auch hier ist vielleicht eine Geschwindigkeitsbeschränkung mit einer stationären Überwachung hilfreicher als ein Verbot. Dass der Zirler Berg mit seinem übermäßigen Gefälle eine Fehlkonstruktion ist, weiß ich wohl. Aber man kann das mit Warnhinweisen lösen, nicht mit Verboten.
von: panta-rhei

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 21:13

In Antwort auf: bk1

Ich habe aber sehr viel gegen Fahrradverbote auf Straßen. Dort geht die Gefährdung eindeutig in größerem Maße von den Autos aus, man sollte also eher Autoverbote statt Fahrradverbote verhängen...

...auch am Fernpass :-) dafür
von: lutz_

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 18.09.17 21:34

Hallo bk1!


In Antwort auf: bk1
In Antwort auf: lutz_
Ich gehe davon aus, dass die meisten Radler den Fernpass im Rahmen einer mehrtägigen Radreise überqueren und nicht etwa täglich auf ihrem Weg zur Arbeit. Deswegen spielt m.E. der Zeitfaktor eine geringe Rolle. Im Urlaub freue ich mich persönlich auf spassigere Routen, die gerne auch mal ein wenig länger dauern können...



Das stimmt sicher *oft* und sicher nicht *immer*. [...]

Und lasst die Radfahrer selber entscheiden, wo sie gerne fahren wollen und was sie spaßig finden.


Ähm, du hast schon bemerkt, dass ich meine Aussage ausdrücklich als Ich-Botschaft formuliert habe? Von mir aus kann jeder nach Lust und Laune auf der B179 (Fernpass-Straße) Fahrrad fahren, Ich für meinen Teil verzichte auf dieses zweifelhafte Vergnügen und bin dem Ersteller dieses Fadens dankbar, dass er mehrere Alternativen ausführlich beschrieben hat.

Noch besser wäre es, wenn diese Beschreibungen Eingang ins Radreise-Wiki fänden, damit sie für weitere Interessierte zugänglich sind.


Gruß LUTZ
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 11:35

In Antwort auf: lutz_
Hallo bk1!


In Antwort auf: bk1
In Antwort auf: lutz_
Ich gehe davon aus, dass die meisten Radler den Fernpass im Rahmen einer mehrtägigen Radreise überqueren und nicht etwa täglich auf ihrem Weg zur Arbeit. Deswegen spielt m.E. der Zeitfaktor eine geringe Rolle. Im Urlaub freue ich mich persönlich auf spassigere Routen, die gerne auch mal ein wenig länger dauern können...



Das stimmt sicher *oft* und sicher nicht *immer*. [...]

Und lasst die Radfahrer selber entscheiden, wo sie gerne fahren wollen und was sie spaßig finden.


Ähm, du hast schon bemerkt, dass ich meine Aussage ausdrücklich als Ich-Botschaft formuliert habe? Von mir aus kann jeder nach Lust und Laune auf der B179 (Fernpass-Straße) Fahrrad fahren, Ich für meinen Teil verzichte auf dieses zweifelhafte Vergnügen und bin dem Ersteller dieses Fadens dankbar, dass er mehrere Alternativen ausführlich beschrieben hat.

In Sachen Fernpass-Straße geht es aber genau darum nicht, denn der Fernpass ist Teil der ältesten und bekanntesten Alpentransitradroute (sic!) und seit Jahren gut beworben. Für dich mögen solche Radtouristikrouten keine Attraktion mehr bieten, sie sind aber essentiell, um dem Radreisen auch einen Stellenwert im Tourismus zu geben, der mehr sein soll als ein paar Freaks mit Proviantbeutel. Nicht zuletzt haben sich an der VCA etliche Gastbetriebe auf Radreisende eingerichtet und mit nachlassenden Schneewintern könnte das noch wichtiger werden (Wintersportgebiet Zugspitzarena wird ja unmittelbar zu beiden Seiten durchfahren). Es ist da nicht einzusehen, dass der Radfahrer von Autofahrern nahe gelegt bekommt er solle ggf. sogar bis über Innsbruck riesige Umwege von ggf. 1-2 zusätzlichen Reisetagen fahren und dabei noch auf die hsitorisch anliegenden Sehenswürdigkeiten der VCA verzichten. Das kann man vom durchrasenden Autofahrer wesentlich eher verlangen, der ist schneller und Transitverkehr könnte man ggf. dort verbieten oder auf Kleinlaster beschränken. Denn via Kufstein/Inntal kommt das Motorvehikel per Autobahn nach Landeck - ganz exklusiv - cars only!

Wenn es für Gelder eines passablen Radweges, der für ALLE Tourenfahrer (und nicht nur MTB-Spezialisten wie dich) geeignet ist, seitens des Landes Tirols oder der Tourismusverbände nicht reicht, dann darf man zumindest erwarten, dass entsprechende Schilder aufgestellt werden, die den Autofahrer zur besonderen Vorsicht zu ermahnen, auch mit Hinweis "Historisch bedeutsame Radtouristikroute" auf soundsoviel Kilometer, mit verstärkten Radverkehr ist zu rechnen o.ä. Das kann man auch schon vorankündigen etwa in Füssen am Tunnel (Handblattausgabe?), und nochmal in Reutte und natürlich nochmal mit Ende des gemeinhin ordentlich fahrbaren Radweges. Es gibt solche Hinweise auf Radtouristikrouten übrigens mit der Bitte um besondere Rücksichtnahme sehr wohl schon an anderen Orten - ob Österreich dabei war, weiß ich nicht, wohl eher nein, Deutschland jedenfalls nein. Eine weitere kostensparende Maßnahme wäre ein markierter Radstreifen, der optional vom Auto überfahren werden darf, soweit kein Radler dort fährt.

Damit du von meinem Posting noch was Radlerisches mitnimmst: Für Hardcore-MTBer gibt sehr wohl eine echte Alternative, die keinen Umweg bedeutet, nämlich über Marienbergalm nur wenig weiter östlich. Wenn aber schon die alte Streckenführung der VCA für viele zu schwierig zu fahren ist, so ist es diese Strecke erst recht - nicht nur im Wegezustand, sondern auch in der Steigung (geht dabei über 1600 m hoch, Fernpass ist nur gut 1200 m). Für viele VCA-Radler ist nämlich der dann später folgende Reschenpass eine große Herausforderung, auch wenn er unter Pässefahrern eher nur eine untere Durchschnittsschwierigkeit in der Phalanx der Alpenstraßen darstellt.
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 11:50

In Antwort auf: Martina

Der Zirler Berg unterscheidet sich übrigens vom Fernpass dadurch, dass man zumindest wissen sollte, was man tut, wenn man da runterfährt. Er könnte Bremsen an ihre Grenzen bringen. Natürlich ist er nicht die einzige Straße, für die das zutrifft, aber Stra0en mit echter Verkehrsbedeutung kenne ich da nicht so viele.

Und deswegen geht es auch weniger um rauchende Bremsen von Radfahrern, sondern die Gefährlichkeit für Busse und LKWs, die seltsamerweise über diesen Pass zugelassen sind. Da möchte man das Risiko vermeiden, dass auch noch Radfahrer sich drunter mischen und ggf. ein gefährliches Überholmanöver riskieren. Solch vorauseilender "Radfahrerschutz" ist häufiger zu beobachten, mehrheitlich bei Tunnels oder Brücken. Spätestens bei einem Unfall mit Rad wird gesperrt - für Radler. Nehmen wir mal an, man würde gleiche Maßstäbe an den Autoverkehr anlegen, wären fast alle Straßen für Autos gesperrt inklusive Autobahnen, weil zu gefährlich - übrigens ganz besonders der Zirler Berg: 2017 oder wahlweise 2016.
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 12:01

In Antwort auf: mlu55
meiner Meinung nach ist das Hahntennjoch von Elmen
im Lechtal nach Imst eine gute Alternative zum Fernpass.

Und auch wenn sich das wiederholen sollte, würde ich es nicht zu laut heraushängen lassen. Hahntennjoch ist keine Alternative zum Fernpass für das Gros der VCA-Radler, weil zu schwierig. Die größte Herausforderung erwarten die meisten VCA-Radler mit dem Reschenpass und viel mehr soll es denn auch nicht sein, Fernpass geht da gerade noch als Aufwärmer.

Meine Geschichte zum Hahntennjoch: Bei der Auffahrt (aus dem Lechtal) konnte ich drei Motorbiker vorfinden, die im Bachbett lagen. Die Bauern dort hatten mit ihren Traktoren alle Hände voll zu tun. Bin nicht sicher, ob derartige Verkehrsumgebung einladend auf eine Radfamilie wirkt, die erstmals über die Alpen fahren möchte... verwirrt
von: StefanS

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 12:27

In Antwort auf: veloträumer
Es ist da nicht einzusehen, dass der Radfahrer von Autofahrern nahe gelegt bekommt er solle ggf. sogar bis über Innsbruck riesige Umwege von ggf. 1-2 zusätzlichen Reisetagen fahren

Ja, über die Verhältnismäßigkeit wundere ich mich ebenfalls. wenn hierzuforums solche Umwege nahegelegt werden mit dem Hinweis auf kleinere Verzögerungen, die ein paar Autofahrer erleiden könnten, weil sie nicht sofort überholen können.

Viele Grüße,
Stefan
von: schmadde

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 15:01

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: Martina

Der Zirler Berg unterscheidet sich übrigens vom Fernpass dadurch, dass man zumindest wissen sollte, was man tut, wenn man da runterfährt. Er könnte Bremsen an ihre Grenzen bringen. Natürlich ist er nicht die einzige Straße, für die das zutrifft, aber Stra0en mit echter Verkehrsbedeutung kenne ich da nicht so viele.

Und deswegen geht es auch weniger um rauchende Bremsen von Radfahrern, sondern die Gefährlichkeit für Busse und LKWs, die seltsamerweise über diesen Pass zugelassen sind.

LKW und Busse haben Motorbremse, Retarder und ausreichend dimensionierte Bremsen. Ausserdem gibt es recht viele der durchhaus imposanten Bremsrampen, falls doch mal was versagen sollte. Und dennoch ist wohl in grauer Vorzeit mal ein LKW beim Parkplatz gradeaus in den Abgrund geschossen.

Wer meint, er könne mit dem Rad da runterfahren, mitten unter den ganzen Flachlandtirolern, die dort mit der Geschwindigkeit von Wanderdünen runtereiern, dem wünsche ich viel Glück. Mit einem Rennrad oder MTB ohne Gepäck geht das durchaus, wird auch immer mal wieder gemacht trotz Verbot. Mit nem beladenen Reiserad - würde ich empfehlen, das Ding doch erstmal mit dem Auto zu befahren, um eine Vorstellung davon zu bekommen was einen da erwartet.

Mir der Verfügbarkeit von wahnwitzigen Untersetzungen und Elektromotoren hat wohl so mancher den Respekt vor dem Berg verloren. Bis er dann feststellt, dass man da auch heil runterkommen muss...

Viel Erfolg!
von: albinkessel

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 15:07

In Antwort auf: motion

3. Hier eine wirklich tolle Route für gut Trainierte, wobei es weniger Höhenmeter sind als Alternative 2. Ab Ehrwald nimmt man die Mountainbiketour rund um das Wettersteingebirge. Sie führt 800 hm durch das Ehrwalder Skigebiet. Circa drei viertel der Auffahrt sind geteert, aber die Steigung mit circa 12% sollte man nicht aus dem Blick lassen. Oben wenn es eine Schotterstraße wird, nimmt die Steigung etwas ab. Es folgt eine lange traumhafte Schotterabfahrt entlang der Leutascher Ache. Die Abfahrt ist nicht sonderlich steil, man sollte aber sein Bike auf Schotter beherrschen können. Weiter geht es dann wie bei Variante eins.

https://www.komoot.de/tour/22917225


Hallo motion,
zu Deiner Variante 3 habe ich eine Frage: Dein Track führt von der Ehrwalder Alm an der nödlichen Talseite entlang, wo es nochmal mehr als 100 hm hinauf geht zum "Isensattel". Alterntiv sieht es auf der Karte so aus, als könne man auch auf der südlichen Seite fahren, vorbei am Igelsee; da würde man gut 100 hm einsparen. Warum empfiehlst Du die nörliche Seite, ist der Weg schlechter? (Ich bin beides noch nicht gefahren, habe aber schon einmal in dieser Gegend "hermugeplant", daher mein Interesse).
Gruß + Dank für die Tips!
von: motion

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 16:00

In Antwort auf: albinkessel
In Antwort auf: motion

3. Hier eine wirklich tolle Route für gut Trainierte, wobei es weniger Höhenmeter sind als Alternative 2. Ab Ehrwald nimmt man die Mountainbiketour rund um das Wettersteingebirge. Sie führt 800 hm durch das Ehrwalder Skigebiet. Circa drei viertel der Auffahrt sind geteert, aber die Steigung mit circa 12% sollte man nicht aus dem Blick lassen. Oben wenn es eine Schotterstraße wird, nimmt die Steigung etwas ab. Es folgt eine lange traumhafte Schotterabfahrt entlang der Leutascher Ache. Die Abfahrt ist nicht sonderlich steil, man sollte aber sein Bike auf Schotter beherrschen können. Weiter geht es dann wie bei Variante eins.

https://www.komoot.de/tour/22917225



Hallo motion,
zu Deiner Variante 3 habe ich eine Frage: Dein Track führt von der Ehrwalder Alm an der nödlichen Talseite entlang, wo es nochmal mehr als 100 hm hinauf geht zum "Isensattel". Alterntiv sieht es auf der Karte so aus, als könne man auch auf der südlichen Seite fahren, vorbei am Igelsee; da würde man gut 100 hm einsparen. Warum empfiehlst Du die nörliche Seite, ist der Weg schlechter? (Ich bin beides noch nicht gefahren, habe aber schon einmal in dieser Gegend "hermugeplant", daher mein Interesse).
Gruß + Dank für die Tips!


Du hast vollkommen recht. War ein Fehler meinerseits. Habe es umgeplant.
von: Martina

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 16:46

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: Martina

Der Zirler Berg unterscheidet sich übrigens vom Fernpass dadurch, dass man zumindest wissen sollte, was man tut, wenn man da runterfährt. Er könnte Bremsen an ihre Grenzen bringen. Natürlich ist er nicht die einzige Straße, für die das zutrifft, aber Stra0en mit echter Verkehrsbedeutung kenne ich da nicht so viele.

Und deswegen geht es auch weniger um rauchende Bremsen von Radfahrern


Mir schon. Solange der Zirler Berg nicht für Autos aller Art gesperrt wird, ist da einiges los und in einer solchen Umgebung fahre ich nicht so gerne an der Grenze der Belastbarkeit meiner Bremsen. Andere mögen das anders sehen. Deshalb habe ich ja geschrieben, wer da runterfährt, sollte wissen was er tut. Nur um ein politisches Statement zu setzen lohnt das jedenfalls meiner Ansicht nach nicht.

Martina
von: motion

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 16:56

In Antwort auf: StefanS
In Antwort auf: veloträumer
Es ist da nicht einzusehen, dass der Radfahrer von Autofahrern nahe gelegt bekommt er solle ggf. sogar bis über Innsbruck riesige Umwege von ggf. 1-2 zusätzlichen Reisetagen fahren

Ja, über die Verhältnismäßigkeit wundere ich mich ebenfalls. wenn hierzuforums solche Umwege nahegelegt werden mit dem Hinweis auf kleinere Verzögerungen, die ein paar Autofahrer erleiden könnten, weil sie nicht sofort überholen können.

Viele Grüße,
Stefan


Sorry aber ihr versteht hier etwas völlig falsch bzw. interpretiert Sachen hinein die so nicht stimmen.

Ich habe mir hier nicht die Mühe gemacht Alternativen zu beschreiben mit dem Ziel Fahrradfahrer von der Fernpassroute zu verbannen um freie Fahrt mit dem Auto zu haben. Das ist absoluter Unsinn. Nur ist es halt manchmal so, das jemand der z Bsp. in Norddeutschland nicht wirklich Bescheid weiß was auf der Strecke los ist und über Alternativen froh ist. Und wenn ich schreibe das man als Radfahrer teilweise einen Stau bei hohen Verkehraufkommen auslösen kann, dann ist das lediglich eine Feststellung und keine Beschwerde über den Radfahrer der auf der Strecke fährt. Für mich als Reiseradler wäre es eine Horrorvorstellung wenn mir Kolonnenverkehr entgegen kommt und sich hinter mir 50 Autos stauen weil sie nicht überholen können. Ich fahre dann doch lieber in Ruhe und genieße die Berge und Natur auf wesentlich verkehrsärmeren Straßen.


Noch dazu finde ich, das die Strecke über Leutasch/Mittenwald landschaftlich einfach sogar besser ist, abgesehen von dem wenigen Verkehr den man dort hat. Sie hat auch nicht wirklich ernsthafte Steigungen und ist lediglich länger, je nach dem wo man dann lang fahren möche.

Und Autofahrer Bashing hilft genauso wenig weiter wie Radler Bashing. Es gibt leider auf jeder Seite 10% Idioten. Übrigens sind es nicht immer nur die bösen deutschen Autofahrer, die sich daneben benehmen. Nach meinen Radreisen muss ich leider feststellen das sich die 10 % verhältnismäßig gleich in vielen Ländern verteilen. Wenn sich jeder mal an seine eigene Nase fasst und nicht immer auf sein Recht pocht(egal welche Seite ;)) und auch mal zurück stecken kann, dann leben wir alle gemütlicher zusammen. Peace schmunzel
von: panta-rhei

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 17:26

Hallo Motion,


In Antwort auf: motion
In Antwort auf: StefanS
In Antwort auf: veloträumer
Es ist da nicht einzusehen, dass der Radfahrer von Autofahrern nahe gelegt bekommt er solle ggf. sogar bis über Innsbruck riesige Umwege von ggf. 1-2 zusätzlichen Reisetagen fahren

Ja, über die Verhältnismäßigkeit wundere ich mich ebenfalls. wenn hierzuforums solche Umwege nahegelegt werden mit dem Hinweis auf kleinere Verzögerungen, die ein paar Autofahrer erleiden könnten, weil sie nicht sofort überholen können.



Ich habe mir hier nicht die Mühe gemacht Alternativen zu beschreiben mit dem Ziel Fahrradfahrer von der Fernpassroute zu verbannen um freie Fahrt mit dem Auto zu haben. Das ist absoluter Unsinn. Nur ist es halt manchmal so, das jemand der z Bsp. in Norddeutschland nicht wirklich Bescheid weiß was auf der Strecke los ist und über Alternativen froh ist.


Sorry, für mich ist die Alternative, dass Autofahrer diese Strecke meiden (insbesondere Leute, die mit viel PS regelmässig nix als sich selber darüber transportieren teuflisch ), eben damit schwächere Verkehrsteilnehmer, die auf kurze Wege und wenig Steigungen angewiesen sind, dort gut fahren können! Kann man ja mit einer Maut oder einer Maximalzahl/h regeln, die drüber dürfen (ausser den Bedürftigen wie Laster und Radler)!

Die Fernpass Diskussion sogar hier in diesem RadReiseForum (in Vorgängerthreads) ist geprägt von eben dieser Autofahrerperspektive - und sorry, genau diese erwähnst Du selber in Deinem Intro. Andere FernPassAutler hier versteigen sich gar dazu, Radfahrer, die über diesen Pass fahren, als irgendwas zwischen "verrückt" und "selbst schuld, wenns dann ma kracht" darzustellen.


In Antwort auf: motion
Für mich als Reiseradler wäre es eine Horrorvorstellung wenn mir Kolonnenverkehr entgegen kommt und sich hinter mir 50 Autos stauen weil sie nicht überholen können.

Ja aber eben das doch nur, weil Dir als "Verkehrsteilnehmer" dann halt doch der Zündschlüssel näher ist als die Fahrradklingel zwinker ...

In Antwort auf: motion
Wenn sich jeder mal an seine eigene Nase fasst und nicht immer auf sein Recht pocht(egal welche Seite ;)) und auch mal zurück stecken kann, dann leben wir alle gemütlicher zusammen. Peace schmunzel


Tja, blöd nur, dass es den Autlern (auf Grund der dominanten Verkehrspolitik) viel leichter gemacht wird, grossmütig aufs "Pochen" zu verzichten cool vgl.: Über motorisierte Gewalt!
von: StefanS

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 17:49

In Antwort auf: motion
Ich habe mir hier nicht die Mühe gemacht Alternativen zu beschreiben mit dem Ziel Fahrradfahrer von der Fernpassroute zu verbannen um freie Fahrt mit dem Auto zu haben.

Um das klarzustellen, ich finde es gut und lobenswert, dass Du alternative Strecken aufzeigst. Es ist ja unbestritten, dass jene gewisse Vorzüge, aber eben auch Nachteile haben. Deswegen ist eine ausgewogene und sachliche Darstellung der Alternativen durchaus hilfreich, dann kann jeder gemäß seinen Fähigkeiten oder seinem Zeitbudget die für ihn passende Route aussuchen. Und da das Thema Fernpass hier im Forum so ziemlich jedes Jahr einmal diskutiert wird - mitsamt allen Alternativen - habe ich vor mittlerweile schon acht Jahren o.g. Wiki-Artikel angelegt. Nicht dass der die jährliche Diskussion verhinern würde schmunzel , aber wenn Du Deine Erkenntnisse dort einbauen magst, wäre das nicht nur noch lobenswerter, sondern für die Zukunft vielleicht einfacher zu finden. Nur so ein Gedanke.

Wenn jemand den Fernpass nicht fährt, weil er lieber weniger Verkehr und schöne Landschaft haben will, nur zu. Wenn jemandem die Extra-Höhenmeter oder der zusätzliche Zeitaufwand zuviel ist, sollte er trotzdem den Fernpass nehmen können, auch ohne moralische oder sonstige Erpressung. Die von Dir in der Einleitung des Anfangsbeitrags gemachte Bemerkung (Radfahrer lösen Staus aus) lässt sich, sei das gewollt oder nicht, durchaus in dem Sinn interpretieren, dass Radfahren auf dem Fernpass etwas Egoistisches habe. Auch von anderer Seite kamen Äußerungen in diesem Sinn. Das wiederum wäre für mich die falsche Motivation, den Fernpass nicht zu fahren bzw. Alternativen zu bevorzugen: So altruistisch muss niemand sein, 1000 Höhenmeter und einen Extra-Urlaubstag zu opfern, nur um Anderen, die mehr Platz auf der Straße beanspruchen, eine vergleichsweise unbedeutende Verzögerung zu ersparen. Darin sehe ich auch kein Bashing, wie von Dir suggeriert.

Im Übrigen wird immer wieder suggeriert, es sei der Radfahrer, der einen Stau auslöst. Auch dagegen wende ich mich. Ich beschreibe mal eine Situation, die Vielen wohlbekannt sein dürfte: Ich stecke - bei Gegenverkehr oder enger Straße - hinter einem langsamen Auto fest, das seinerseits hinter einem langsamen Radfahrer herzuckelt. Wer hindert mich daran, schneller vorwärts zu kommen, der Autofahrer oder der andere Radfahrer? Fakt ist, est ist keiner von beiden allein: Wäre das Auto nicht da, könnte ich den Radfahrer ohne Weiteres überholen, wäre der Radfahrer nicht da, führe das Auto schneller.

Viele Grüße,
Stefan
von: Holger

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 18:17

Antwort gelöscht, weil möglicherweise mein Ironiedetektor defekt war. Hoffe ich zumindest grins
von: schmadde

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 18:18

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: schmadde
ich kenne niemand der die fährt. Wenn von hier aus jemand Richtung Innsbruck fährt, fährt er über den Achensee.

Ich weiß nicht, wen du damit meinst,


Andere Radfahrer aus der Gegend, die mir meist persönlich bekannt sind oder wenigstens aus Foren über Bekannte.

Ich möchte hier nochmal klarstellen: ich bin auch kein Freund von Streckenverboten. Nichtmal am Zirler Berg - auch hier würde ich durchaus ggfs selbst entscheiden wollen ob ich da lang fahre. Aber eher wenn ich (kommt durchaus vor) Leute in Kematen treffe und von dort aus weiterfahren möchte.

Wenn allerdings das Ziel die Fahrt über die Alpen und weiter nach Süden ist - dann wäre weder Fernpass noch Zirler Berg für mich eine Option - das ist einfach kein Vergnügen.
von: lutz_

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 18:43

Hallo!

In Antwort auf: StefanS
Wenn jemand den Fernpass nicht fährt, weil er lieber weniger Verkehr und schöne Landschaft haben will, nur zu. Wenn jemandem die Extra-Höhenmeter oder der zusätzliche Zeitaufwand zuviel ist, sollte er trotzdem den Fernpass nehmen können [...]


Eben. Deshalb erschließt sich mir der Sinn der Diskussion nicht. Wer den Fernpass auf der Bundesstraße beradeln möchte, der soll das tun. Wer das nicht möchte, ist froh über die aufgezeigten Alternativen. Fertig. Punkt.


Gruß LUTZ
von: StefanS

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 18:53

In Antwort auf: lutz_
In Antwort auf: StefanS
Wenn jemand den Fernpass nicht fährt, weil er lieber weniger Verkehr und schöne Landschaft haben will, nur zu. Wenn jemandem die Extra-Höhenmeter oder der zusätzliche Zeitaufwand zuviel ist, sollte er trotzdem den Fernpass nehmen können [...]

Eben. Deshalb erschließt sich mir der Sinn der Diskussion nicht. Wer den Fernpass auf der Bundesstraße beradeln möchte, der soll das tun. Wer das nicht möchte, ist froh über die aufgezeigten Alternativen. Fertig. Punkt.

Manchmal muss man eben auch Selbstverständlichkeiten betonen. Zur Erläuterung: Die Diskussion dreht sich um den von Dir weggepunkteten Aspekt schmunzel

Vielen Grüße,
Stefan
von: rayno

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 20:05

Ich bin Mitte Juli auf meiner Alpen-Nostalgietour (war Ende der Fünfziger in den letzten drei Schuljahren immer in den Sommerferien mit dem Rad dort unterwegs) auch wieder über den Fernpass gefahren. Habe den eigentlich gar nicht als richtigen Pass wahrgenommen und habe mich auch nicht durch den zugegeben recht starken Autoverkehr belästigt oder bedrängt gefühlt. Wundere mich daher über die Diskussion hier im Forum. Eine alternative Route zu suchen, wäre mich nie in den Sinn gekommen.
Letzte Woche war ich noch einmal dort auf dem Weg zum Timmelsjoch und in die Dolomiten. Allerdings zusammen mit meinen Sohn in dessen flottem Auto. Als wir längst den Pass hinter uns hatten, fragte Sohn,"wann kommt denn der Pass?"
von: Anonym

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 05:02

Ja, auf der heutigen Straße sind die Steigungen gering - fast nicht als Pass erkennbar. Die Römer wussten schon, warum sie in der Gegend ihre Wege führten, aber die ursprüngliche Führung ist viel steiler und schwieriger - eben etwa die heutige Radlerstrecke. Generell ist der extrem teure Alpenstraßenbau (und Unterhalt) für die Hauptnutzer PKW/LKW mit den geringste Steigungen und der besten Fahrbahn ausgelegt. Dafür sind alte Wege zu Straßen ergänzt worden mit Tunneln, Wegsprengen von Felsen und Brücken. Alle anderen Wege im Umkreis sind gerade für Straßenradler viel schwieriger - Gegenbeispiele gibt es vielleicht, aber mir fallen sie bei keinem Pass jetzt ein. Und weil es so teuer ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass für Radler mit einer Verkehrsleistung knapp über Null eigene Schutzstreifen o.ä. nachgerüstet werden. Und eine ständige Behinderung der Hauptnutzer können Verkehrsplaner auch nicht einfach hinnehmen, deshalb eben auch teilweise Aussperrung der Nebennutzer. Ich kann mit nur vorstellen, dass weitere der unzähligen Wege/Pfade radlertauglich gemacht werden - aber deren massiven Steigungen bekommt man nicht einfach weg.
von: Holger

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 06:33

In Antwort auf: rayno
[…] habe mich auch nicht durch den zugegeben recht starken Autoverkehr belästigt oder bedrängt gefühlt. Wundere mich daher über die Diskussion hier im Forum. […]


Du wunderst Dich also, dass nicht alle sind wie Du? zwinker

Etwas überspitzt formuliert, aber starker Autoverkehr wird unterschiedlich belästigend wahrgenommen. Das ist ja eine der wenigen Sachen, die wirklich klar hier aus dem Thread herauskommen.
von: rayno

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 09:44

Die Toleranz gegenüber denen, die mit anderen Verkehrsmitteln unterwegs sind, ist sicher größer, wenn man solche selbst auch oft und gerne benutzt.
von: Hansflo

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 10:10

das ist schön gesagt und so sehe ich das auch.
Eine ähnliche, mit fast schon religiösem Eifer geführte Diskussion gab es zu Sommerbeginn zum baustellenbefristeten Radfahrverbot auf der Arlbergpassstraße. Da bin ich ebenfalls ordentlich ins Staunen gekommen.

Hans
von: Holger

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 10:25

In Antwort auf: rayno
Die Toleranz gegenüber denen, die mit anderen Verkehrsmitteln unterwegs sind, ist sicher größer, wenn man solche selbst auch oft und gerne benutzt.


Das denke ich auch - denke aber, dass das hier nicht so sehr das Thema ist. Diese - in meinen Augen durchaus etwas ideologische - Diskussion verstehe ich auch selten.

In diesem Falle verstehe ich die Diskussion hier aber so, dass es solche gibt, die sich im Urlaub von Autos gestört fühlen und daher lieber ausweichen auf nicht so stark vom Autoverkehr benutzte Routen und andere, die selbstbewusst gegenüber Autofahrern auftreten und nicht auf andere Routen ausweichen (verkürzt dargestellt).

Wenn ich mal mich nehme: Mich stören Autos im Urlaub auch und ich fahre lieber auf verkehrsarmen Routen. Aber nicht, weil ich mich gefährdet fühle oder ideologische Abneigung hege - einfach aus ästhetischen Gründen. Im Alltagsverkehr ist mir das deutlich egaler.
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 11:43

In Antwort auf: schmadde
LKW und Busse haben Motorbremse, Retarder und ausreichend dimensionierte Bremsen. Ausserdem gibt es recht viele der durchhaus imposanten Bremsrampen, falls doch mal was versagen sollte.

lach Du hast schon mal LKWs beobachtet, wie sie stotterbremsend Pässe runterfahren? Du hast schon mal die Ladung eines Transporters im Rücken gespürt, wenn man nur wenig unsanft bremst. Sind dir die Kräfte bekannt? Im Vergleich dazu ist ein Reiserad ein schwebender Windhauch. Du hast meine Links oben gesehen mit den Unfällen? - nicht vor langer Zeit, jedes Jahr. Du weißt, dass für Autobahnen Maximalsteigungen (wohl 8 %) angestrebt werden/verpflichtend sind? Warum wohl? Die größte Gefahr besteht für und durch LKWs und Busse, die dort verkehren. Zum großen Teil nur wegen der Schickeria-Olympiaregion Seefeld. Transit geht nämlich über Inntal-Autobahn und im Zweifel auch über Fernpass - vgl. Thema des Fadens. Bremsrampe ist da eher ein Placebo für in der Theorie konstruierte Schadensfälle. Die Rampen sind ja nicht an jeder Stelle des Berges - ich glaube, ist sogar nur eine.

In Antwort auf: schmadde
Wer meint, er könne mit dem Rad da runterfahren, mitten unter den ganzen Flachlandtirolern, die dort mit der Geschwindigkeit von Wanderdünen runtereiern, dem wünsche ich viel Glück. Mit einem Rennrad oder MTB ohne Gepäck geht das durchaus, wird auch immer mal wieder gemacht trotz Verbot. Mit nem beladenen Reiserad - würde ich empfehlen, das Ding doch erstmal mit dem Auto zu befahren, um eine Vorstellung davon zu bekommen was einen da erwartet.

Also, ich möchte die Abfahrt nicht favorisieren und finde die Route verzichtbar ob der nahen Alternativen. Aber die Dramatisierung für den Radler ist schwachsinnig und sie ist der speziellen Autofahrersicht geschuldet - das Verbot ebenso. Ich wiederhole auch für dich nochmal: Es gibt zig Alpenstraßen, die steiler und/oder gefährlicher abwärts zu beradeln sind als der Zirler Berg. Da wird gar nicht drüber diskutiert - es ist völlig normal. Wer sich solche Berge runter traut, der fährt sie auch - Anfänger wird man dort ohnehin dort selten finden, die meiden das schon, wenn sie nicht ganz uninformiert sein sollten. Dafür braucht es kein Verbotsschild.

In Antwort auf: schmadde
Mit nem beladenen Reiserad - würde ich empfehlen, das Ding doch erstmal mit dem Auto zu befahren, um eine Vorstellung davon zu bekommen was einen da erwartet.

Wer mit welchem Rad da gut runterkommt, ist eine Frage des Fahrers, nicht des Rades. Mir scheint, du hast da wenig Erfahrung, sonst würdest du das nicht schreiben. Natürlich kann man auch eine Straße wie den Zirler Berg mit Gepäck runterfahren - was glaubst, wie ich sonst durch über die vielen Straßen in Alpen und Pyrenäen mit Schlaglöchern, Kiefernzapfen, schwersten Lichtverhältnissen, halb so breit wie der Zirler Berg, bis zu über 20 % Neigung, bei sturmlastigen Windböen auf Serpentinen und und und... gekommen wäre? Das häufige Anbremsen für langsame Autos ist natürlich nicht angenehm - da empfehle ich, stehen bleiben, Landschaft bewundern, Fotos machen, bis längere Kolonnen genug weit entfernt sind. Es reicht übrigens ein einzelner LKW, um die Abfahrt eines ganzen Passes zu blockieren - habe ich mal am Paulitschsattel erlebt. Wollte ich ein Foto machen, drohte er mich zu überhohle und ich wäre hinter stinkenden Abgasen gelandet, wollte ich Abfahrtsgenuss haben, hätte ich auf Fotos verzichten müssen. Habe dann die letzten Kehren etwa 2 Minuten gewartet, bis die Luft rein war. Es ist letztlich auch unvermeidlich, dass du auf Radreisen mal in eine Abwärtskolonne von Autos oder LKW gerätst. Schließlich kannst du dir Alternativen nicht immer so zurecht schneidern wie hier, wenn du mal dich etwas weiter in Europa oder vielleicht darüber hinaus wegbewegst.

In Antwort auf: schmadde
Mit nem beladenen Reiserad - würde ich empfehlen, das Ding doch erstmal mit dem Auto zu befahren, um eine Vorstellung davon zu bekommen was einen da erwartet.

Nein und nochmals nein, die ständgigen Aufforderungen hier, die Autowelt noch zu befördern!!! böse Fahr den Berg rauf mit Radl, denn gut ist die Regel, nur den Berg runter zu fahren, den man auch in der Lage ist rauf zu fahren.
dafür
Zudem bekommst du mehr mit, du bist ja entsprechend lange unterwegs. Seefelder Sattel, aufwärts, ohne Motor (s. Etappe 1.10.) zwinker
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 12:04

In Antwort auf: rayno
Die Toleranz gegenüber denen, die mit anderen Verkehrsmitteln unterwegs sind, ist sicher größer, wenn man solche selbst auch oft und gerne benutzt.

Was ist jetzt dein Vorschlag: Sollen zur Steigerung der Toleranz die Radfahrer, die noch ohne Auto sind, ein Auto erwerben oder wenn vorhanden, öfter Auto fahren - oder sollten die Autofahrer, die sich über zu viele Radler auf Straßen beschweren, mal ihren Arsch häufiger in den Sattel heben? Letzteres dürfte eine große Herausforderung werden in Anbetracht der absoluten Zahlen von Sattelverweigerern, sodass die Balance der Horizonterweiterung mindestens stark gefährdet scheint. Ersteres würde das Ungleichgewicht des Radlers gegenüber der Motorhaubenperspektive nur noch verstärken. zwinker

Kleiner Querverweis (kann in Wahlzeiten nie schaden): Demokratie bedeutet die Rechte von Minderheiten zu wahren. Nehmen Mehrheiten wie das Auto zuviel beherrschenden Raum ein und verdrängen den Radler in seiner Wenigkeit, muss man auch das Auto mal in seine Schranken verweisen. Das hat noch nicht einmal was mit Öko und Verkehrswende zu tun, falls jetzt jemand wieder ideologischen Systemwandel riechen sollte.
von: Margit

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 12:05

In Antwort auf: veloträumer

Zudem bekommst du mehr mit, du bist ja entsprechend lange unterwegs. Seefelder Sattel, aufwärts, ohne Motor (s. Etappe 1.10.) zwinker
Mamamia, das ist ja schon FÜNF Jahre her, red mer in ein paar Jahren nochmal darüber bier
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 12:08

In Antwort auf: Margit
In Antwort auf: veloträumer

Zudem bekommst du mehr mit, du bist ja entsprechend lange unterwegs. Seefelder Sattel, aufwärts, ohne Motor (s. Etappe 1.10.) zwinker
Mamamia, das ist ja schon FÜNF Jahre her, red mer in ein paar Jahren nochmal darüber bier

Youw, dann aber mit E-Bike... grins

veloträumer,
derzeit fußkrank
- oder für immer?
von: schmadde

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 14:30

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: schmadde
LKW und Busse haben Motorbremse, Retarder und ausreichend dimensionierte Bremsen. Ausserdem gibt es recht viele der durchhaus imposanten Bremsrampen, falls doch mal was versagen sollte.

lach Du hast schon mal LKWs beobachtet, wie sie stotterbremsend Pässe runterfahren? Du hast schon mal die Ladung eines Transporters im Rücken gespürt, wenn man nur wenig unsanft bremst. Sind dir die Kräfte bekannt? Im Vergleich dazu ist ein Reiserad ein schwebender Windhauch.

Im Vergleich sind auch die Bremsen eines Reiserads windig. Deine Beobachtungen sind irrelevant fürs diskutierte Thema, denn bisher sind noch fast alle LKWs heil den Zirler berg runtergekommen (schwere LKW dürfen dort eh nicht fahren). Aber ein beladenes Reiserad das 16%ige Gefälle dauerschleifbremsend (geht nicht anders wegen restlichem Verkehr) runterzufahren dürfte in den seltensten Fällen gut gehen.
In Antwort auf: veloträumer

Du hast meine Links oben gesehen mit den Unfällen?

In beiden Links ist ein und derselbe Unfall beschrieben, wo eine PKW-Fahrerin auf die Gegenfahrbahn geraten ist und einen bergauf fahrenden Bus gerammt hat. Das hätte auf jedem Flachstück genauso passieren können (und passiert da auch ab und zu) - ich seh nicht wo das Deine Position in irgendeiner Weise unterstützt.
In Antwort auf: veloträumer

- nicht vor langer Zeit, jedes Jahr. Du weißt, dass für Autobahnen Maximalsteigungen (wohl 8 %) angestrebt werden/verpflichtend sind? Warum wohl? Die größte Gefahr besteht für und durch LKWs und Busse, die dort verkehren.

Ich bin dieses Jahr schätzungsweise 20x den Zirler Berg gefahren - LKW und Busse sieht man dort nicht besonders viele. Höchstens in den Ferienzeiten vermehrt Wohnmobile: und die sind dann wirklich gefährlich (wegen der Fahrer) - Wohnwagen und sonstige Anhänger aller Art sind dort übrigens auch verboten, es trifft also auch andere "Risikogruppen".
In Antwort auf: veloträumer

Bremsrampe ist da eher ein Placebo für in der Theorie konstruierte Schadensfälle. Die Rampen sind ja nicht an jeder Stelle des Berges - ich glaube, ist sogar nur eine.

Bremsrampen gibt es dort mehrere und zwar in recht kurzen Abständen auf dem wirklich gefährlichen Stück. Es hört sich so an, als ob Du lange nicht mehr dort gewesen bist. Da vergisst man evtl. die tatsächlichen Gegebenheiten. Es gibt tatsächlich nicht viele Straßen, die derart anspruchsvoll sind (incl. dem Verkehr dort).


In Antwort auf: veloträumer

Also, ich möchte die Abfahrt nicht favorisieren und finde die Route verzichtbar ob der nahen Alternativen. Aber die Dramatisierung für den Radler ist schwachsinnig und sie ist der speziellen Autofahrersicht geschuldet - das Verbot ebenso. Ich wiederhole auch für dich nochmal: Es gibt zig Alpenstraßen, die steiler und/oder gefährlicher abwärts zu beradeln sind als der Zirler Berg.

Nenn doch bitte mal eine die genauso steil ist und genauso stark befahren mit langsamen Fahrzeugen ist. Mir fällt da grade nichts ein. Und Fahrradverbote bergab gibts bei uns häufiger bei weniger steilen und teilweise fast gar nicht befahrenen Straßen, da hat der Zirler Berg keine Sonderrolle. Nicht-lustigerweise gibts auch gar nicht selten an solchen Stellen tödliche Unfälle, wenn die dann doch missachtet werden (mir fallen da grade drei an drei verschiedenen Stellen in meiner nächsten Umgebung in den letzten drei Jahren ein). Ich wär zwar auch mehr für Eigenverantwortung statt Fahrverbot, aber das ist hier nicht der übliche Weg in diesem Lande...

In Antwort auf: veloträumer

In Antwort auf: schmadde
Mit nem beladenen Reiserad - würde ich empfehlen, das Ding doch erstmal mit dem Auto zu befahren, um eine Vorstellung davon zu bekommen was einen da erwartet.

Wer mit welchem Rad da gut runterkommt, ist eine Frage des Fahrers, nicht des Rades.

Ganz falsch, das ist im Wesentlichen eine Frage des Gesamtgewichts und der standfestigkeit der Bremsanlage. Mit fahrerischem Können reisst Du da praktisch überhaupt nichts, denn Du hast gar keine Wahl anders als dauerschleifbremsend runterzufahren. Du kannst ja nicht durch die Autokolonne durchtunneln und die fährt erfahrungsgemäss am steilsten Stück mit so um die 30km/h runter. Das ist für Fahrradbremsen so ungefähr das schlimmste Tempo

In Antwort auf: veloträumer

Mir scheint, du hast da wenig Erfahrung, sonst würdest du das nicht schreiben.

Ich habe so einiges an Erfahrung mit dem bergabfahren - mit Gepäck, Anhänger, Lastenrad und auch mal >200kg Gesamtgewicht. Bei uns in nächster Umgebung gibts so einige Steigungen mit >20%. Ich behaupte einschätzen zu können was geht und was man nur machen sollte, wenn mans vermeiden kann.


In Antwort auf: veloträumer

und und... gekommen wäre? Das häufige Anbremsen für langsame Autos ist natürlich nicht angenehm - da empfehle ich, stehen bleiben, Landschaft bewundern, Fotos machen, bis längere Kolonnen genug weit entfernt sind.

Der Verkehr am Zirler Berg ist zu üblichen Tageszeiten eine einzige Kolonne - wenn man da auf eine nennenswerte Lücke warten wollte, wäre man oft stundenlang am Warten. Das macht die Abfahrt gefährlich, nicht alleine das Gefälle (das aber auch schon ordentlich ist und nicht oft zu finden auf asphaltierten Straßen).
von: tirb68

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 14:43

Um auch mal nostalgisch zu werden - meine Tour vor ca. 10 Jahren ging auch über die VCA. schmunzel

Vor dem Fernpass im Ort übernachten und morgens vor dem Hauptverkehr den Hügel hoch war hilfreich.

Grüße
Brit
von: manfredf

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 20.09.17 18:47

Das ist ein guter Plan!

Als Alternative zum Zirler Berg (wo bitte sind da jemals 16%?) ist die Bahn ernsthaft in Betracht zu ziehen, dies aufgrund der Aussicht und der Trassierung durch die Martinswand.
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 21.09.17 11:11

In Antwort auf: manfredf
Zirler Berg (wo bitte sind da jemals 16%?)

Ich habe hier schon mehrfach dafür plädiert, Zahlenwerte von Steigungsangaben mit Zurückhaltung zu verwenden. Es reicht eine prosaische Abstufung wie etwa steil/sehr steil o.ä. und ein Transparenz darüber, wie erfahren der Bergfahrer ist. Wichtiger sind Hinweise, wie lange steile Abschnitte sind. Die Messmethoden sind offensichtlich sehr verschieden - da gibt es verschiedene Gründe für, auch nicht immer transparent. Das relative Moment zur Umgebung passt allerdings meist ganz gut, auch manchmal noch innerhalb eines Landes. Ein Monte Crostis im Friaul wurde z.B. mal für den Giro mit maximal 13,1 % vermessen, ich garantiere dir aber, dass er auch im Maximum steiler ist als die der Seefelder Sattel. In Frankreich (und für die TdF vermessen) wird eher noch zaghafter gemessen - geht einem die Puste aus, steht am Straßenrand immer noch ein einstelliger Wert. In Sachsen bin ich mal auf eine kurze Steigung gestoßen, die mit 14 % betitelt war - gemessen am Monte Crostis hätten das maximal 7-8 % sein dürfen. Das sind jetzt nur mal wenige Beispiele, die mir ohne große Erinnerungsverzerrungen noch recht präsent im Gedächtnis liegen. Wie ich im Reisebericht geschrieben habe, der Zirler Berg ist durchaus ein Wadenbeißer, aber ich kenne Heftigeres. Die nahen Verwandten Buchener Sattel und Mösern sind übrigens auf der Südseite (Inntal) ähnlich zu werten - nur hat es dort weniger Autos.
von: iassu

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 21.09.17 12:09

Mit deinem Plädojee für Übersichtlichkeit befindest du dich in bester Gesellschaft von Leuten, die Berge als den Normalzustand betrachten müssen, weil es in ihrer Gegend fast nichts anderes gibt: den Griechen. Dort existiert nur eine pauschale Angabe auf Straßenschildern: "10%". Das muß reichen. Bedeutet: "bergauf" oder "bergab". Je nach Intelligenzgrad der Straßenverwaltung, des Nutzers und des Betrachters, so oder andersrum zu interpretieren. grins
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 21.09.17 12:22

In Antwort auf: schmadde
Bremsrampen gibt es dort mehrere und zwar in recht kurzen Abständen auf dem wirklich gefährlichen Stück. Es hört sich so an, als ob Du lange nicht mehr dort gewesen bist. Da vergisst man evtl. die tatsächlichen Gegebenheiten.

Doppelt richtig. Wenn ich lange dort nicht war, ist das nur in deinem Sinne, weil ich da als Radler nichts zu suchen habe. Im Gegensatz zu dir pumpe ich den Berge aber nicht noch mit einem zusätzlichen Auto voll. zwinker Erinnerungslücken gibt es nun mal, ich hatte aber meine Unsicherheit bereits in die Formulierung eingebracht.

In Antwort auf: schmadde
Es gibt tatsächlich nicht viele Straßen, die derart anspruchsvoll sind (incl. dem Verkehr dort)... Nenn doch bitte mal eine die genauso steil ist und genauso stark befahren mit langsamen Fahrzeugen ist. Mir fällt da grade nichts ein.

Exakt identische Verhältnisse ist schwierig. Zumindest war ich auf recht steilen Pässen (wenn auch nicht 16 %, vgl. auch Anm. zum Steigungswert oben) schon hinter Autokolonnen (mir fällt z.B. ein Pian delle Fugazze in Richtung Vicenza runter; im oberen Tibertal wegen Umleitung des Autobahnverkehrs auf Landstraße, mehrere Strecken um den Gardasee u.a. von Torbole nach Rovereto runter; am Gavia-Pass war auch mal viel Verkehr, aber eher Motorräder, die nicht aufgehalten haben). Du solltest auch lesen, was ich geschrieben. Wie Beispiel Paulitschsattel (auch sehr steil nach Kärnten rein) zeigt, reicht ein langsames Fahrzeug, dass dich den ganzen Berg runtertuckern lassen kann. Das hatte ich auch öfters - wie gesagt, habe da auch gelernt, mittlerweile mal zu warten. Letztlich spielt es keine Rolle, ob Verkehr oder nicht, weil es andere Gefahrenmomente auf Steilstrecken gibt - s.u.

In Antwort auf: schmadde
Und Fahrradverbote bergab gibts bei uns häufiger bei weniger steilen und teilweise fast gar nicht befahrenen Straßen, da hat der Zirler Berg keine Sonderrolle. Nicht-lustigerweise gibts auch gar nicht selten an solchen Stellen tödliche Unfälle, wenn die dann doch missachtet werden (mir fallen da grade drei an drei verschiedenen Stellen in meiner nächsten Umgebung in den letzten drei Jahren ein).

Zählst du auch Verkehrstote mit Motorfahrzeugen? Werden dann Straßen für den Motorverkehr gesperrt? Fällt dir was auf?

In Antwort auf: schmadde
Im Vergleich sind auch die Bremsen eines Reiserads windig. Deine Beobachtungen sind irrelevant fürs diskutierte Thema, denn bisher sind noch fast alle LKWs heil den Zirler berg runtergekommen (schwere LKW dürfen dort eh nicht fahren). Aber ein beladenes Reiserad das 16%ige Gefälle dauerschleifbremsend (geht nicht anders wegen restlichem Verkehr) runterzufahren dürfte in den seltensten Fällen gut gehen.


In Antwort auf: schmadde
In Antwort auf: veloträumer

Wer mit welchem Rad da gut runterkommt, ist eine Frage des Fahrers, nicht des Rades.

Ganz falsch, das ist im Wesentlichen eine Frage des Gesamtgewichts und der standfestigkeit der Bremsanlage. Mit fahrerischem Können reisst Du da praktisch überhaupt nichts, denn Du hast gar keine Wahl anders als dauerschleifbremsend runterzufahren. Du kannst ja nicht durch die Autokolonne durchtunneln und die fährt erfahrungsgemäss am steilsten Stück mit so um die 30km/h runter. Das ist für Fahrradbremsen so ungefähr das schlimmste Tempo


In Antwort auf: schmadde
Ich habe so einiges an Erfahrung mit dem bergabfahren - mit Gepäck, Anhänger, Lastenrad und auch mal >200kg Gesamtgewicht. Bei uns in nächster Umgebung gibts so einige Steigungen mit >20%. Ich behaupte einschätzen zu können was geht und was man nur machen sollte, wenn mans vermeiden kann.

lach lach Ernst? - Hundertprozent Widerspruch in sich selbst. Entweder hast du die Erfahrung nicht oder du hast ein krasses Wahrnehmungsdefizit. Abfahrtsgeschwindigkeiten mit 30 km/h sind auf meinen Radreisen durchaus häufig in den letzten Jahren - würde es gegen 20 % schätzen. Ich wiederhole für dich nicht, welche Gefahrenmomente lauern, alles schon oben genannt. Die Geschwindigkeiten lagen dann abwärts nicht nur bei 30 km/h, sondern vielfach auch unter 20 km/h - und das nahezu ohne Autos anbei und bei steileren Strecken als Zirler Berg. Gibt sogar Straßen, wo offiziell bergab max. 20 km/h für Autos angegeben werden - z.B. Col de la Rille, Pyrenäen. Neben schwierigen Asphaltstrecken übrigens quasi unvermeidlich auf Schotterstrecken abwärts - da bin ich schon über Stunden in Täler abgefahren, auch dieses Jahr

Wenn du zuviel Gewicht hast, versuch es mal mit Scheibenbremsen, mir reichen V-Brakes für alle Abfahrten - früher hatte ich gar nur Cantilever zur Verfügung und ging auch. Wenn dir das alles fremd und heikel ist, wenn dir 30 km/h abwärts zu langsam sind, bleib unten und lass das Bergradeln ganz, da bist du nur eine Gefahr für den Rest. Aber verallgemeinere deine Radphilosophie nicht noch für andere.

Kühtai (max. Gefälle wie Zirler Berg, aber längere solche Gefällstrecke) ist weit gefährlicher, weil der Radfahrer bei hohen Geschwindigkeiten mangels Verkehr nicht mehr die Kontrolle über die angemesen Geschwindigkeit hat, wenn ein Auto entgegen kommt, wenn ein kleines Hindernis wie ein Schlagloch etc. erscheint. Kannst du auch Nachlesen, wie Lance Armstrong wegen solcher Fehleinschätzung auf einer nahezu autofreien Straße im Hinterland von Nizza fast tödlich verunglückt ist, mit viel Glück konnte er dann doch noch die Doping-Karriere fortsetzen. lach Irgendwann kommt dann doch einer um die Ecke gefahren. Straßen wie dort sind quasi einspurig, also nochmal ganz anders als Zirler Berg. Die bremsende Autokolonne ist also Unfallvermeider, soweit der Radler vernünftig bleibt und sich in die Kolonne einfügt. Gefährlicher ist es gar bergauf bei steilen Bergen mit vielen Autos, weil du nicht immer eine gerade Linie halten kannst. Bei engen Straßen wie Zirler Berg dann heikel. Ganz dramatisch da meine Erinnerung in Kroatien von der Brücke Krk hinauf in den Karst bei Bora (extremer Fallwind) und auf einer Autobahnzubringerstraße (Kolonnenverkehr, aber schnell) bei ca. 7 % Steigung.

Deswegen auch: Erfahrener Radfahrertugenden sind nicht fahrtechnische Gimmicks, sondern vor allem
a) Rücksichtnahme
b) reale Einschätzung der denkbaren Gefahrenmomente
c) Geduld
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 21.09.17 12:28

In Antwort auf: iassu
Mit deinem Plädojee für Übersichtlichkeit befindest du dich in bester Gesellschaft von Leuten, die Berge als den Normalzustand betrachten müssen, weil es in ihrer Gegend fast nichts anderes gibt: den Griechen. Dort existiert nur eine pauschale Angabe auf Straßenschildern: "10%". Das muß reichen.

Ich nehme mal an, dass die Griechen ob der Finanzlage sparen mussten und ein Rabattpaket mit 10%-Schildern bei Dobrindt bestellt haben, der die aus München mitgebrachten Schilder nicht los geworden ist, weil es keine bayerische Berge in der Berliner Umgebung gibt. Und bevor er sie wieder mit zurücknehme muss...
von: Spargel

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 21.09.17 13:10

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: iassu
Mit deinem Plädojee für Übersichtlichkeit befindest du dich in bester Gesellschaft von Leuten, die Berge als den Normalzustand betrachten müssen, weil es in ihrer Gegend fast nichts anderes gibt: den Griechen. Dort existiert nur eine pauschale Angabe auf Straßenschildern: "10%". Das muß reichen.

Ich nehme mal an, dass die Griechen ob der Finanzlage sparen mussten und ein Rabattpaket mit 10%-Schildern bei Dobrindt bestellt haben, der die aus München mitgebrachten Schilder nicht los geworden ist, weil es keine bayerische Berge in der Berliner Umgebung gibt. Und bevor er sie wieder mit zurücknehme muss...
Ich tippe eher drauf, dass denen eine Warnung reicht: ist steil, hat zumindest 10 %, pass auf! bzw. ist nicht steil, wozu über 6 % informieren.
von: schmadde

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 21.09.17 15:33

In Antwort auf: manfredf

Als Alternative zum Zirler Berg (wo bitte sind da jemals 16%?)

In genau dem für Radfahrer gesperrten Bereich. Da stehen auch große Banner quer über die Straße mit der Steigungsangabe, findet man bei google Bildersuche sofort. Nein, ich bin nicht ausgestiegen und habe nachgemessen, vertraue aber auf die Behörden und vom Gefühl her kommts hin.
von: schmadde

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 21.09.17 15:45

In Antwort auf: veloträumer

In Antwort auf: schmadde
Es gibt tatsächlich nicht viele Straßen, die derart anspruchsvoll sind (incl. dem Verkehr dort)... Nenn doch bitte mal eine die genauso steil ist und genauso stark befahren mit langsamen Fahrzeugen ist. Mir fällt da grade nichts ein.

Exakt identische Verhältnisse ist schwierig.

Muss ja nicht exakt identisch sein, aber Du hast ja gesagt du kennst massenweise schlimmeres. Dann pack doch mal aus die anderen Strecken, die 2km lange Gefälle mit 16% haben und dichten Kollonnenverkehr. Der Gavia taugt schonmal nicht - der hat keine so langen Steilstücke und viel weniger Verkehr. Mir wäre jetzt höchstens der Fedaia eingefallen, der ein längeres starkes Gefälle ohne Kurven hat - aber auch der ist meiner Erinnerung nach weniger steil.

In Antwort auf: veloträumer
Wie Beispiel Paulitschsattel (auch sehr steil nach Kärnten rein) zeigt, reicht ein langsames Fahrzeug, dass dich den ganzen Berg runtertuckern lassen kann. Das hatte ich auch öfters - wie gesagt, habe da auch gelernt, mittlerweile mal zu warten. Letztlich spielt es keine Rolle, ob Verkehr oder nicht, weil es andere Gefahrenmomente auf Steilstrecken gibt - s.u.

Ein einzelnes Fahrzeug kann man meist überholen. Ich bin durchaus der Meinung, dass es einen Unterschied macht, ob man zwischen einer Fahrzeugkolonne festklemmt oder einigermassen seine Geschwindigkeit wählen kann.
von: Margit

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 21.09.17 15:54

irgendwo da https://goo.gl/maps/NwiXecEvk3o steht ein Schild 20%. Überlegte schon den Zacken über Jungholz zu radeln. Auto war kein einziges auf der Schotterstraße zu sehen, nur eine junge Frau mit MTB ohne Motor, hat aber auch hoch geschoben bier
von: rayno

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 21.09.17 19:12

Auf meiner Alpentour im Juli bin ich aus Vorarlberg kommend nach Übernachtung in Balderschwang den Riedbergpass hinaufgefahren. Auf meiner Karte war ein Teilstück mit 16 % angegeben. Beim Hinauffahren auf der wunderschön angelegten Straße habe ich immer versucht herauszufinden, wann denn nun das 16 % Teilstück kommt. Nicht dass es mir besonders leicht gefallen wäre, ich musste auch einige Male zum Verschnaufen anhalten; aber ich fand es ziemlich gleichmäßig ansteigend. Zeitgleich mit mir war auch eine Audi-Testkolonne mit noch getarnten neuen Modellen unterwegs, die auf der Passstraße hin und her fuhr. Oben angekommen freute ich mich auf die Abfahrt, für die auf der Karte auch 16 % angegeben war.
Als ich auf der Passhöhe um die Rechtskurve fuhr, sah ich zu meiner Enttäuschung ein Baustellenschild und dabei das Schild "Radfahrer absteigen". Grund wohl der auf der fast fertigen neuen Fahrbahn großflächig verstreute feine Split, bei dem das auf einer steilen Abfahrt übliche Intervallbremsen sicher zu gefährlich wäre. Ich habe dennoch nicht geschoben, sondern bin unter Dauereinsatz meiner Formulas in gleichmäßigem Tempo hinabgefahren. Eine große Freude war das aber nicht.
von: StefanS

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 21.09.17 20:17

In Antwort auf: iassu
den Griechen. Dort existiert nur eine pauschale Angabe auf Straßenschildern: "10%". Das muß reichen. Bedeutet: "bergauf" oder "bergab".

Gab's in Großbritannien auch, zumindest in den North York Moors. Nur dass dort pauschal 33% stand. zwinker

Stefan
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 22.09.17 11:32

In Antwort auf: rayno
Auf meiner Alpentour im Juli bin ich aus Vorarlberg kommend nach Übernachtung in Balderschwang den Riedbergpass hinaufgefahren. Auf meiner Karte war ein Teilstück mit 16 % angegeben. Beim Hinauffahren auf der wunderschön angelegten Straße habe ich immer versucht herauszufinden, wann denn nun das 16 % Teilstück kommt.

Meiner Erinnerung nach sind es ja jeweils nur kleine Teilstücke um recht unmittelbar um die Passhöhe rum. Mir damals bei der Abfahrt ein Lowrider aus ein Verankkerung heruasgesprungen - das war aber eher Zufall und nicht straßenbedingt. Ist dann aber heikel, zum Glück recht shcnelle bemerkt und auch Rad noch zum Stehen gebracht.
von: schmadde

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 22.09.17 11:42

Ja, beim Riedbergpass sinds nur ganz kurze Stücke die steil sind, da ist auch so gut wie nix los, der lässt sich easy fahren. Wenn Dir das nicht steil genug ist, gleich um die Ecke gibts zwei nette Anstiege, die Dir dann hoffenlich genügen: einmal das Nebelhorn hoch zum Edmund Probst Haus (durchgängig asphaltiert, hat ein längeres Stück mit >20% drin) oder die Auffahrt zur Sendestation am Grünten ist auch ganz nett. An beiden Stellen kannst Du nach Herzenslust Rad fahren, ohne dass es Dir jemand verbieten will.
von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 22.09.17 12:29

In Antwort auf: schmadde
Muss ja nicht exakt identisch sein, aber Du hast ja gesagt du kennst massenweise schlimmeres. Dann pack doch mal aus die anderen Strecken, die 2km lange Gefälle mit 16% haben und dichten Kollonnenverkehr. Der Gavia taugt schonmal nicht - der hat keine so langen Steilstücke und viel weniger Verkehr.

Du leidest an Begriffstutzigkeit. Noch immer willst du überholen. Noch immer hast du meine Ausführungen oben nicht gelesen, dass schwierige Abfahrten und/oder Langsam-Dauerbrems-Schleif-Abfahrten verschiedene Hintergründe haben, Autokolonnen eher seltener. Steht alles oben, lies nochmal nach oder lass es. Du kommst nicht dran vorbei, dass eine solche Kolonnenabfahrt vergleichsweise leicht ist zu anderen denkbaren Abfahrten, auch wenn es natürlich nervig sein mag.

Gavia/Zirler-Berg-Vergleich zeugt von Milchmädchenrechnung. Ob 200 m weniger 16 % ist schon wegen dem Mangel an zuverlässigen Werten hinfällig - siehe dazu oben Hinweis auf Messwerte. Bei einer solchen Abfahrt wie Gavia summiert sich ja letztlich der gesamte Berg, die Abfahrt ist wesentlich schwieriger, Straße enger, s.o., manchmal nicht mal 2 Motorräder aneinander vorbeikommend, muss also jederzeit bremsbereit sein, wellige Kurven, unübersichtliche Stellen, ob Gegenverkehr usw usw. - wesentlich schwieriger runter, auch wesentlich schwieriger rauf (Südseite mal bevorzugt gedacht; nebst dem sind am Zirler Berg auf 2 km 16 % Maximalsteinungswerte vorhanden, nicht aber Durchschnitt 16 % auf 2 km zwinker). Gleiches gilt natürlich für Kühtai, wenn auch für Abfahrten eine ganz andere Struktur - sagte ich oben aber auch, warum gefährlich.

Die Frage ist dann, was willst du jetzt für Strecken hören: Da, wo es nur mit Dauerbremsen runtergeht - das sind dann schon fast alle Schotterstrecken, s.o. un die kleine Sträßchen, braucht dazu keine Höchstprozente. Oder willst du jetzt die härtesten Kletterer wissen, also Auffahrten. Da reicht es längere Auffahrten zu wählen mit verleichbaren Steigungswerten. Seefelder Sattel ist nur kurz. Gavia fährst du von Bormio 26 km hoch und 1400 Hm, das ist schon mal eine andere Ausdauerliga - es gibt auch Pässe, die mögen nicht so steil sein, aber du hast um die 2000 Hm zu vernichten oder zu bewältigen. Das ist letztlich anstrengender (Großglockner, Splügen, Iseran).

Wenn du andere Extreme suchst, schau mal in Landkarten - das ist ja nicht mehr modern, aber der Bildung zunehmend sichtbar abträglich. Einiges davon ist eingetragen - Turracher Höhe, Katschberg, Hirschbichl, andere findest du nicht so schnell, Ebnit, Bildstein, Stoggersattel - alles Vorarlberg. Recht viel habe ich übrigens in meinen Reiseberichten hinterlegt (s. Profil) - da kannst du dich ja durchklicken. Letzte beiden Jahre fehlen mit Sommertouren sowie mit etlichen Kurzreisen - dürfte aber genug Vorrat da sein.

Darüberhinaus sind auch oben schon zwei härtere Steiger genannt - Ehrwalder Alm und Monte Crostis. Bis zum Monte Zoncholan und Rifugio Barbara Lowrie oder vom Col den Mantet bis zum Col des Palombières - um mal auch ein Blick auf die Pyrenäen zu werfen - bin ich so einiges nicht Denkbare an steilem gefahren - natürlich mit Gepäck. Wenn es die Tour erlaubte, eher die schwierigen Seiten auf, die einfachen runter aus hier besagten Gründen. Schotter eher umgekehrt, ich habe eher Straßenrand und komme auf schweirigem Untergrund schlecht hoch, runter komme ich immer irgendwie. Ist auch alles schon dabei gewesen mit 12 % Schotter ist es weit schwieriger als 16 % Asphalt - rauf wie runter. Kammstraßen Assietta, Maira, lig. Seealpen, Roques Blanches oder Gufferthütte - um nach Tirol zurückzukehren. usw. Machbar ist aber auch jede Abfahrt - für Bremsen und geeignete Fahrer. Gäb ja sonst auch keine Downhiller etc. mit denen ich gar nicht tauschen möchte. Die fahren über blanken Felsstein vom Gornergrat nach Zermatt runter - da wirken noch ganz andere Kräfte auf den Bremsen, selbst wenn ohne Gepäck. Die meisten überleben. :ziwnker:

Übrigens haben wir hier in Stuggart stadtinterne Strecken mit 16 % und mehr, verbriefte 17,8, % sind es für die Zahnradbahn auf der alten Weinsteige, abseitig sind sogar 20 % gemessen. Schimmelreiterweg, Hasenbergsteige usw. sind weitere knackige Wadenübungen vor Ort. Bin die Strecken aber überwiegend nur aufgefahren, weil zu schmal und mit Gegenverkehr, Kolonnen gibt es da nicht, eher nur von parkenden Autos als Kolonne.
von: Holger Nacken

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 01.12.17 15:22

In Antwort auf: bk1
In Antwort auf: schmadde
Selbst wenn es einem egal ist, dass man den ganzen motorisierten Verkehr aufhält, das macht doch so keinen Spaß?



Auch beim Fernpass dauern die spaßigeren Routen länger.


Das gilt ja bisher auch bei der Via Claudia für den Reschenpass.Wer den den bisher mit dem Rad erobern will, muss bisher über den schweizerischen Ort Martina fahren und auf einer normalen Landstraße die Norbertshöhe erklimmen. Doch eine Alternative ist in Österreich im Bau. Sie soll erstmals eine Fußgänger- beziehungsweise Radwegverbindung zwischen dem Inntal und Nauders bieten. Der neue Weg folgt dabei der historischen Via Claudia Augusta-Strecke. Dauert aber noch mit der Fertigstellung...
von: StephanBehrendt

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 01.12.17 16:16

In Antwort auf: Holger Nacken
Das gilt ja bisher auch bei der Via Claudia für den Reschenpass.Wer den den bisher mit dem Rad erobern will, muss bisher über den schweizerischen Ort Martina fahren und auf einer normalen Landstraße die Norbertshöhe erklimmen. Doch eine Alternative ist in Österreich im Bau. Sie soll erstmals eine Fußgänger- beziehungsweise Radwegverbindung zwischen dem Inntal und Nauders bieten. Der neue Weg folgt dabei der historischen Via Claudia Augusta-Strecke.
Als Wanderweg war die alte Römertrasse immer gehbar. Über den Neubau am sehr sehenswerten Altfinstermüntz vorbei schrieb ich hier bereits. Die Strecke wird anscheinend neu trassiert an der Festung vorbei mit neuer Brücke über den Inn am Stille Bach. In diesem Sommer hat man mit dem Bau anscheinend begonnen.
von: Holger Nacken

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 03.12.17 15:20

Danke Stephan. Bis 2020 müssen wir uns wohl noch gedulden. Hoffentlich wird der Abschnitt vor der Kölner U-Bahn fertig grins
von: bk1

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 13.01.18 13:24

In Antwort auf: Holger Nacken
Das gilt ja bisher auch bei der Via Claudia für den Reschenpass. Wer den den bisher mit dem Rad erobern will, muss bisher über den schweizerischen Ort Martina fahren und auf einer normalen Landstraße die Norbertshöhe erklimmen.

Ich bin vor längerer Zeit ganz normal über den Reschenpass nach Landeck gefahren. Warum sollte das heute nicht so sein?
Über Norbertshöhe und Martina bin ich auch gefahren, aber die direkte Strecke finde ich in diesem Fall viel schöner.
von: StephanBehrendt

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 13.01.18 16:50

In Antwort auf: bk1
Ich bin vor längerer Zeit ganz normal über den Reschenpass nach Landeck gefahren. Warum sollte das heute nicht so sein?
Über Norbertshöhe und Martina bin ich auch gefahren, aber die direkte Strecke finde ich in diesem Fall viel schöner.
Früher war alles anders. Seit vielen Jahren ist diese Straße mit den Tunneln für Radfahrer gesperrt, es gibt eine Busverbindung dort hoch.
von: Carlsen.

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 12.08.19 16:41

Erinnert sich jemand, wo genau die Passhöhe ist? Ist das vorne beim Restaurant Zugspitzblick, oder etwas später, bei der Tankstelle und dem Alpenretreat? Oder gar noch weiter Richtung Nassereith? Und wenn ich dann auf der Passhöhe bin, geht es dann ständig bergab, oder kommt da ein Gegenanstieg?
Weil, ich würde dann diesen Forstweg am Weissensee vorbei bis fast zur Passstraße fahren, dort wechseln, den Kilometer bis zur Tankstelle auf der Passstraße radeln und dann nur noch runter düsen. Ich möchte aber nicht eine halbe Stunde oder gar mehr bergauf radeln mit zig Automobilen hinter und neben mir. Runter jedoch ist nie ein Problem.
Daher: Weiß noch jemand, wo die Passhöhe ist?
von: BvH

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 12.08.19 18:19

Die Passhöhe ist an der Tankstelle, danach geht es lange runter.
von: berndi

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 13.08.19 11:46

Wir sind vor zwei Wochen von Biberwier auf der via Claudia über den Fernpass gefahren. Ein reiner wirtschaftsweg der sich trotz dem gepäck gut fahren lies.Das Schild fernpass befindet sich an einem kleinen Gebäude direkt gegenüber dem AlpenRetreat. Von dort geht es kilometerlang bergab.
von: rolf7977

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 14.08.19 07:13

In Antwort auf: Carlsen.
Und wenn ich dann auf der Passhöhe bin, geht es dann ständig bergab, oder kommt da ein Gegenanstieg?


Wir waren vor sechs Wochen da (VCA gefahren). Bis Nassereith geht's bergab. Wir mussten mehrfach bremsen, weil die LKW nicht um die Kurven kamen. Zwischen Nassereith und Imst bietet zumindest die VCA noch einiges an Gegenanstiegen auf kleinen Nebenstraßen und unbefestigten Wegen.

Rolf