Düsseldorf - Mailand - Rom

von: Anonym

Düsseldorf - Mailand - Rom - 13.03.02 14:29

hallo biker,

ein langersehnter traum soll langsam in erfüllung gehen: mit dem fahrrad nach rom.

ich habe in diesem jahr vor, die erste Etappe von düsseldorf nach mailand zu fahren. die tagesetappen sollen zwischen 120 und 150 km liegen. kann mir einer von euch hierzu tipps und/oder anregungen geben.

danke schon jetzt für eure bemühungen und gruß aus düsseldorf

gruß
von: Gerhard

Re: Düsseldorf - Mailand - Rom - 13.03.02 20:03

Guten Abend Friedel,

Du mußt entschuldigen, daß ich nach 5 Stunden der erste bin, der Dir antwortet. Aber dieses Forum leidet etwas unter der plattdeutschen Dominanz.grins

Das erste Highlight auf Deiner Tour ist Süddeutschland, wenn Du es richtig planst. Mein Tourenvorschlag in aller Kürze:
Ab Heidelberg den Kraichgauweg durch dieses schöne, von Weinbergen durchzogene Hügelland nach Heilbronn (nicht den Neckarunterlauf nehmen!). Erst von dort den Neckarradweg über Stuttgart, Tübingen hinunter bis Reutlingen. Dort Albaufstieg überstehen und über Gomadingen das traumhaft schöne Lautertal hinunterrollen bis ins Donautal.

Dann mußt Du Dich entscheiden, welchen Weg Du über die Alpen nimmst. Im einen Fall geht's dann Richtung Bodensee, im anderen Fall Richtung München. Wir fahren gerne über den Raum München und nehmen dort das schöne Voralpenland mit... (Details auf Rückfrage, würden dieses Posting sprengen).

Wenn man an die Lombardei und Milano denkt, wo es ja keine Radwege gibt, würde ich mir eine Strecke in Italien aussuchen, die mich soweit wie möglich Richtung Süden führt, ohne daß ich andauernd auf Straßen fahren müßte. Das geht über den Inntalradweg bis Landeck, dann über den Reschenpaß ins herrliche Val Venosta (Vinschgau). Das obere Etschtal ist problemlos auf Nebensträßchen vor der tollen Kulisse der Ortler-Gruppe zu befahren, ab Meran - Bozen gibt es ja dann einen eigenständigen Etschtalradweg. Problemlos geht es darauf bis Trento, wo man das etwas pomadige Südtirol verläßt und endlich in der ersten schönen italienischen Stadt ist. Danach kannst Du einen Abstecher an den Gardasee machen oder direkt bis Verona durchfahren.

Vielleicht mal soweit. Wir sind auch schon viel in der Poebene gefahren. Aber jetzt plane erstmal Baden-Württemberg und @ddiland.zwinker
von: Lillo

Re: Düsseldorf - Mailand - Rom - 13.03.02 23:39

Hi friedel56,
ich habe etwas ähnliches vor: Marburg - Sizilien über Frankfurt - Basel - Gotthardtpass - Chiasso - Bologna - Rom - Villa San Giovanni - Catania - Ravanusa (der Ort, wo ich meine Verwandten habe). Vielleicht ist die Strecke ein bischen anpruchsvoll für die erste große Radtour, aber ich hab zwei Monate Zeit. Ich rechne mit 50 - 100 km pro tatsächlich gefahrenen Tag. Um den 20. April geht es endlich los...
Zum "einfahren" fahre ich den Rheingraben bis Basel runter, es scheint gute Fahrradfahrstrecken (auch und gerade auf der französischen Rheinseite) zu geben, wie den hervorragenden "Deutschen Rad-Tourenkarten" des "Bund Deutscher Radfahrer e.V." entnehmen konnte (ich bin zwar kein deutscher Radfahrer, scheinen aber auch für italienische Radfahrer gut zu sein schmunzel ). In diesen Karten sind Autoverkehrsdichte, Steigungen und Gefälle kenntlich gemacht.
Die Schweiz scheint ein Radfahrerparadies zu sein. Unter www.veloland.ch findet man die wichtigsten Fernradwege in der Schweiz. Adressen und Preise von Unterkünfte entlang der Strecken lassen sich hier schon in Erfahrung bringen. Ich nehme voraussichtlich den Radweg Nummer 3: Basel - Vierwaldstätter See - Gotthardtpass - Chiasso.
In Italien wird es schwierig mit gemütlichen Radfahrwegen: ich habe gehört, daß es in Norditalien ab und an mal Radwege gibt, z.B. in Ferrara. Für die Lombardei, Emilia Romagna und Toskana soll es angeblich Radfahrkarten geben, hab sie aber noch nicht auftreiben können. Die Radfahrkarte (Toskana und Marken) vom italienischem Fremdenverkehrsamt, kann man meiner Meinung nach vergessen.
Der italienische Fahrradverband versucht einen Fernradweg in Italien zu installieren, la ciclopista del sole (Radweg der Sonne). Sie soll vom Brenner nach Rom (später bis nach Neapel und dann nach Sizilien) führen, wobei es zwei Alternativstrecken gibt: ab Mantua führt ein Weg über Bologna, Florenz und Siena, die andere über Grosseto mehr oder weniger an der Küste entlang. Wie weit und wie gut die Strecke tatsächlich ausgebaut, brauchbar und ausgeschildert ist, weiß ich nicht (vielleicht weiß jemand im Forum mehr?). Siehe auch: http://www.fiab-onlus.it/cpsmap.htm (teilweise sind die Seiten auf Deutsch übersetzt (www.fiab-onlus.it)).
Text
Es sind bis heute drei Straßenkarten für den Radweg der Sonne herausgegeben worden: 1) von Brenner bis Trient (Trento); 2) von Trient bis Mantua; 3) von Mantua bis zum Cisa-Paß. Man kann sie unter www.ediciclo.it bestellen (wenn man Italienisch kann).
Aber wahrscheinlich kommt man in Italien nicht drumherum teilweise stark befahrene Landstraßen zu befahren(vielleicht hat hier jemand Erfahrungen gesammelt).
Buona notte
Lillo