Re: Pedelec

von: Anonym

Re: Pedelec - 21.03.17 10:07

Deine Beschreibung zum BionX-Verhalten paßt ganz gut zu dieser Technik. Mal ganz vereinfacht zur Rückspeisung:
Akku-Ladung -> Akku-Abgabeleistung -> Umrichter mit Elektronik -> Motor -> mech. Übertragung -> Rad -> Straße/Vortrieb.
Die ganze Kette kann so geschätzt auf nur 50% führen, d.h. 50% der Akku-Ladung (Energie) wird zu wirksamer, mechanischer Energie. Umgekehrt genauso: nur 50% der von der Straße (Berg) reingeschobenen, mechanischen Energie endet als Akku-Ladung. Bergabfahrten und Bremsstrecken müssen durch den Akku ja meist vorher erst "erklommen" werden (Fahrertreten mal großzügig weggelassen), also kommen eigentlich max. 25% der ursprünglich vom Akku herausgezogenen Ladung wieder durch Rückspeisung zurück und nur, wenn nie die mechanische Bremse benutzt wird. Und das sind optimistische Werte, die heute bei weitem nicht erreicht sind. Aber wie bei Forumslader und Leichtbau: jedes Gramm und jedes Watt zählt. Das geht mit bezahlbaren Serienprodukten nicht (siehe mal einen geöffneten Bosch-Antrieb), weil einfach günstige Teile und Lösungen diese Feinoptimierung nicht hergeben. Das ist wieder der Bereich der Spezialisten mit nach oben offener Euro-Skala. Mal als Bauchgefühl die Zutaten für einen leichten Fahrrad-Zusatzantrieb (bewußt nicht Pedelec genannt):
- Leichter Rahmen
- Pinion-Getriebe
- Angeflanscht am Pinion ein kleiner 100W-Schnellläufermotor (Magnetmaschine, keine Feldschwächung, wirkt mit Vorgelege im gleichen Ölbad auf Tretkurbel). Keine Kurzzeitüberlastbarkeit des Antriebes notwendig, dafür gibt es genug Gänge und außerdem bringt der Fahrer viel leichter eine hohe Kurzzeitspitze auf. Da ist der Muskelmotor richtig gut.
- Akku mit etwa 200Wh dürfte reichen, vielleicht sogar weniger.
- Geschlossener (Industrie-)Riemenantrieb, Freilauf im Tretlager, damit Rückspeisung möglich.
- Motor per Taster während der Fahrt aus- und einkuppelbar (im Defektfall per Hebel o.ä. am Getriebe).
- Rückspeisung per Kontakt - wie heute - an der Bremse aktiviert (wenn Motor eingekuppelt ist).
- Getriebeschaltung elektrisch und kombiniert mit der Motorregelung (Drehmomentreduktion beim Schalten), ansonsten aber nicht viele Automatik, der Fahrer soll den Motoreinsatz bewußt vorgeben.
- Der ganze Kram (incl. Akku) sollte mit 2kg Zusatzgewicht abzufeiern sein.