Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren

von: Lucas

Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 07:01

Hallo Forum,

Auf all meinen Touren habe ich IMMER folgendes Erlebt und kann es nicht erklären:

Wenn ich im Nebel einen Hügel runterfahre muss ich wie ein SchwXXX reintreten und nichts passiert. Meine Muskeln sind völlig erschöpft.

Beispiel: Hügel ab mit einem Gefälle von etwa 2% (im Nebel). Ich trete wie ein wahnsinniger in die Pedale und ich schaffe es gerade mal auf 20 kmh. Ich versteh überhaupt nicht was los ist. Kommt eine ½ Stunde später nochmals ein Gefälle von 2% aber ohne Nebel - ja dann fliege ich locker mit 30 kmh den Berg runter.

Hat jemand von Euch das gleiche erlebt und gibt es eine physikalische Erklärung dafür?

MfG der lucas
von: Spargel

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 07:05

Berg und Talwindsysteme.

Angstdauerbremsen bei Nebel. zwinker grins

(Mein Kompliment daß Du dann noch Tempo 20 schaffst gegen die Bremse.)

ciao Christian
von: borstolone

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 07:42

Hallo Lucas,
ich habe eine hyperreagible Lunge, d.h. bei Kälte macht die Sauerstoffversorgung der Muskeln schlapp. Eine Art Verkrampfungszustand der Lungenfunktion. Beim Abfahren ist es ja kälter als beim Anstieg.
Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Grund sein könnte. Ich bin da mit Jan Ullrich in guter Gesellschaft. Deshalb hat er auch die Erlaubnis gehabt Aerosole wärend der Tour zu verwenden. Nix gefährliches. Ich habe im letzten Jahr meine Lunge mal überprüfen lassen. Das Ergebnis kannte ich aber schon.

Grüsse, Jakob
von: dogfish

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 08:26

Also wenn du mich so frägst,
da hatte ich schon ganz andere komische Erlebnisse... grins

Gruß Mario
von: Lucas

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 08:35

Hallo,

Das mit der Kälte kauf ich nicht. Letztes mal ist es bei 5-10 Grad Celsius passiert. ½ Stunde später immer noch 5-10 Grad aber kein Nebel und das Problem ist nicht mehr da.

mfg der lucas
von: olafs-traveltip

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 09:03

..aber die Feuchtigkeit durch den Nebel könnt' es sein,
die auf die Lunge schlägt.
von: Lucas

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 09:20

Klingt plausibel ...
der lucas
von: Aragorn

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 10:07

Frage:

Luftwiderstand Trockene Luft
=
Luftwiderstand Nebel
?

Ich bin am googeln... die Autofahrer tragen dabei zur Erheiterung bei:
"im winter (kalte jahreszeit) verbrauchen alle fahrzeuge mehr kraftstoff, da die luft kälter und somit auch härter ist." ;-)

Die Wasserpartikel sind deutlich schwerer als die Luft (drei zehnerpotenzen ,werweisswas), allerdings sind pro Kubikmeter Luft maximal 0,3g Wasser enthalten (Wikipedia). Das dürfte von der Masseträgheit her kaum was ausmachen.

Das schliesst natürlich andere Effekte nicht aus. (ich denk da an so Sachen wie Schüsse in den Sand (), Treibsand(wird weich bei Bewegung), Stärke mit Wasser (wird hart bei Bewegung), ich weiss jetzt nicht wie man diese Effekte nennt).

Also ich habe keine Antwort auf die Frage.
von: trubby

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 10:27

In Antwort auf: Aragorn

Frage:
Luftwiderstand Trockene Luft = Luftwiderstand Nebel ?


Ich denke, der erhöhte Luftwiderstand wie auch vmtl. eine höhere Rollreibung dürfte der Hauptgrund für das beobachtete Phänomen sein. Ein Vmax. von 20km/h bei >= 2% Gefälle + Mittreten kommt mir spontan allerdings ein wenig merkwürdig vor (Kreuzotter kommt mit den Standartwerten für's Hollandrad bei -2% Steigung auf 0m N.N. und 0°C auf 19,2km/h ohne mittreten; gebe ich 100W Leistung dazu, sind's 26,9km/h). Sollte dein Tacho richtig gehen, scheinst du einen recht hohen Rollwiderstand zu haben.

Grüße,
André
von: tabula-raser.de

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 10:38

verwirrt verwirrt verwirrt
Vielleicht bist Du ja auch in Wirklichkeit Psychologiestudent und schreibst dein Examen zum Thema
"auf was für komische Fragen man ernstgemeinte Antworten bekommen kann" grins
Ich selbst komme bei Nebel nie über 20km/h, weil ich es einfach bescheuert finde, schneller zu fahren als das Auge reicht.
Mäxx
von: Lucas

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 17:58

In Antwort auf: trubby

In Antwort auf: Aragorn

Frage:
Luftwiderstand Trockene Luft = Luftwiderstand Nebel ?


Ich denke, der erhöhte Luftwiderstand wie auch vmtl. eine höhere Rollreibung dürfte der Hauptgrund für das beobachtete Phänomen sein. Ein Vmax. von 20km/h bei >= 2% Gefälle + Mittreten kommt mir spontan allerdings ein wenig merkwürdig vor (Kreuzotter kommt mit den Standartwerten für's Hollandrad bei -2% Steigung auf 0m N.N. und 0°C auf 19,2km/h ohne mittreten; gebe ich 100W Leistung dazu, sind's 26,9km/h). Sollte dein Tacho richtig gehen, scheinst du einen recht hohen Rollwiderstand zu haben.

Grüße,
André


Hmm, dann bin ich mit einem verdammt hohen Rollwiederstand 14000 km durch Australien gefahren grins

der lucas
von: veloträumer

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 18:21

Mehrere Dinge:
Bist du sicher, dass es überhaupt Gefälle gab? - Erlebe selbst immer wieder, wie ich einer optischen Täuschung unterliege. Nach einem Berg kann es sein, dass die vermeintlich abschüssige Straße nur flach oder gar nur eine geringere Steigung aufweist.

Bist du sicher, dass es keine Gegenwind gab? - Manchmal gibt es unmerkliche Winde, alles scheint still zu sein, aber doch geht ein leichte Brise. Bei Flachstrecke oder niedrigem Gefälle kann es leicht zu erheblichen Energieverlusten kommen. Der Frustrationseffekt steigert dann die Vorstellung, gar nicht mehr voranzukommen.

Generell: Kalte Luft empfinde ich immer als dichter oder dicker als warme Luft. Habe oft das Gefühl, das sich kalte Luft wie eine undurchdringliche Wand anfühlt, wenn ich abwärts fahre. Warme Luft dagegen empfinde ich manchmal selbst bei Gegenwind noch als leicht zu Durchdringen. Teilweise wohl ein psychologischer Effekt, weil warme Luft eben angenehmer ist, teilweise wohl aber auch, weil warme Luft "lockerere" Molekülverbindungen hat, sich entsprechend besser "durchfahren" lässt. Vielleicht kann man das mit der Thermodynamik erklären - das liegt bei mir aber zu lange und zu erfolglos zurück, als dass ich mich an das Thema heranmache... zwinker
von: trubby

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 21:18

In Antwort auf: Lucas

In Antwort auf: trubby
Sollte dein Tacho richtig gehen, scheinst du einen recht hohen Rollwiderstand zu haben.


Hmm, dann bin ich mit einem verdammt hohen Rollwiederstand 14000 km durch Australien gefahren grins


Dann geht vielleicht doch der Tacho nach? Wie gesagt, voll reintreten bei 2% Gefälle und gerade mal 20km/h ist imho irgendwie nicht stimmig.

Grüße,
André
von: Spargel

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 22:10

In Antwort auf: trubby
voll reintreten bei 2% Gefälle und gerade mal 20km/h ist imho irgendwie nicht stimmig.

Wesentlich stimmiger als voll reintreten bei 10% Gefälle und unter 30km/h wie mal nach Landeck runter. böse

ciao Christian
von: trubby

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 16.02.08 23:00

In Antwort auf: Spargel

In Antwort auf: trubby
voll reintreten bei 2% Gefälle und gerade mal 20km/h ist imho irgendwie nicht stimmig.

Wesentlich stimmiger als voll reintreten bei 10% Gefälle und unter 30km/h wie mal nach Landeck runter. böse

ciao Christian


Gegenwind oder was? Erzähl mal genaueres von den Randbedingungen. Wie oben schon bemerkt, halt ich ja ein "abbremsen" durch Nebel durchaus für möglich, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das so stark sein kann.

Grüße,
André
von: kellerfilz

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 17.02.08 07:30

War der Straßenbelag vielleicht besch.....eiden? Hatten solche Beläge auf dem Weg von Wuppertal nach Gummersbach. Es war eindeutig Gefälle und wir mußten in die Pedale treten um nicht stehen zu beleiben.

Gruß Hilde
von: Dietmar

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 17.02.08 08:21

In Antwort auf: veloträumer
... Bist du sicher, dass es keine Gegenwind gab? -


Hallo Mathias,
kann es sein, dass sich Nebel und Wind irgendwie ausschließen? Bin kein Wetterexperte, nur so als Gefühl.
Sonntagsgrüße von Dietmar
von: veloträumer

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 17.02.08 16:08

Nebel und Wind sind selten zugleich zu erleben, weil der Wind ja bekanntlich den Nebel vertreiben soll. Ist aber nicht immer so - habe schon einige wenige Wind-Nebelfahrten hinter mir. Die Wettergötter sind halt stets kreativ.
von: Felidae

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 17.02.08 20:00

Nebel bremst definitiv wer in einem Flieger sitzt der grade die Wolkendecke durchbricht kennt das, allerdings bei 500 bis 800 km/h.
Wie stark der effekt am Fahrrad ist... verwirrt
von: Hansflo

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 18.02.08 15:48

In Antwort auf: Lucas

Beispiel: Hügel ab mit einem Gefälle von etwa 2% (im Nebel). Ich trete wie ein wahnsinniger in die Pedale und ich schaffe es gerade mal auf 20 kmh.

Hat jemand von Euch das gleiche erlebt und gibt es eine physikalische Erklärung dafür?


Hallo,

die physikalische Erklärung findest du meines Erachtens in einer optischen Täuschung: Wenn die Augen im dichten Nebel keine Anhaltspunkte im Gelände finden, kann dir dein Gehirn keine Vorstellung von Steigung oder Gefälle liefern.

2% Gefälle ergeben bei passablem Straßenbelag ja ohne Treten bereits eine Geschwindigkeit von 20 km/h.

Den etwas höheren Roll- und Luftwiderstand durch die nasse Strassenoberfläche und durch Feuchtigkeitspartikel in der Luft kannst du bei Reiseradler-Geschwindigkeiten praktisch vernachlässigen.

Hans
von: sonicbiker

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 24.02.08 14:52

Komische Erlebnisse mit anderen Sportarten:

viele Kajakfahrer kennen das Phänomen, dass man sich bei starkem Gegenwind schneller fühlt als bei Windstille oder leichtem Rückenwind. Gefühlt so schnell, wie man es in der Realität leider sonst nur mit starkem Rückenwind erreicht. Dank i.d.R. fehlendem Tacho am Kajak nimmt einem niemand diese Illusion. Gewissermaßen ist es also genau andersherum wie bei deinem Berg-Radfahr-Problem.
Aber im Ernst: Ich kenne einige Strecken, die aussehen, als müsste es leicht bergab gehen. Ein Blick auf einen Altimeter-Tacho belehrt mich dann immer wieder eines besseren.
Den Effekt, dass man sich nachts mehr anstregen muss als tagsüber, um das gleiche Tempo zu erreichen, lässt sich vielleicht auch auf Nebelfahrten übertragen. Sehr feuchte Luft kühlt zudem stärker, auch dass könnte u.U. die Leistungsfähigkeit verringern.

Viele Grüße,
Wolfram
von: tkikero

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 24.02.08 16:24

In Antwort auf: veloträumer

Nebel und Wind sind selten zugleich zu erleben, weil der Wind ja bekanntlich den Nebel vertreiben soll.


Seenebel geht auch mit Wind, Nebel im Hochgebirge geht mit Wind, sogar mit Sturm, weil dort "Nebel = herumtreibende Wolkensuppe" ... Nebel wegen einer Inversionswetterlage wird dagegen von aufkommenden Winden vertrieben.
von: snorre

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 25.02.08 12:21

Hallo Lucas,

ich kenne das Phänomen auch. Es könnte daran zu liegen, dass bei Nebel immer etwas Wind geht, und wie das beim Radfahren so ist: meistens von vorne.

Lg. aus Wien
Georg
von: Radlfreak

Re: Komisches Erlebnis bei Nebel und Bergabfahren - 28.02.08 09:41

Inwieweit der Nebel sich auf die Leistungsfähigkeit auswirkt, kann ich nicht sagen, weil ich aus Sicherheitsgründen dann sehr langsam fahre. Oft ist der Nebel so dick, dass ich kaum noch den Strassenrand erkenne, dazu kommt noch, dass es mir die Brille beschlägt.... wirr
Aber ich hab festgestellt, dass je kälter es wird, umso mehr muss ich mich beim Treten anstrengen, um das gleiche Tempo beizubehalten - obwohl ich warm genug angezogen bin und sogar anfange zu schwitzen, auch bei Temperaturen im tiefen Frostbereich. Und bei Bergabfahrten muss ich noch oft zusätzlich treten. Dazu muss ich aber sagen, dass steifer werdendes Öl/Fett und der Seitenläufer (Bei Nebel mach ich natürlich Licht) eine zusätzliche Abbremsung verursachen. Aber Tatsache ist, dass ich bei Fahrten bei -10° weitaus geschaffter bin als bei +10°C.
Ich hab aber auch schon erlebt, dass je nach Geländeformation optisch ne abschüssige Strecke vorgetäuscht wird, und es in Wirklichkeit bergauf geht.

Gruss Alex

Kilometerstand 68.017 km