Der Bodensee und das Hinterland

von: Mütze

Der Bodensee und das Hinterland - 26.05.14 13:23

4. Mai 2014
Anreise mit dem Auto und kleine Entdeckungstour

5. Mai 2014
Sipplingen -> Bodman-Ludwigshafen -> Radolfzell ->
Stein am Rhein -> Singen -> Steißlingen -> Stahringen und zurück: 97 km

Zwischen Sipplingen und Radolfzell führt der Bodenseeradweg praktisch nur an der Bundesstraße entlang. Wen der Lärm nicht stört – die Landschaft ist trotzdem schön. Zwischen Radolfzell und Gaienhofen führt er dann durch ein Naturschutzgebiet und dann bis Stein am Rhein wieder parallel zur Bundesstraße. Stein am Rhein hat eine sehr schmuck hergerichtete Fußgängerzone mit vielen alten Häusern. Es lohnt, sich Zeit zu nehmen.
Auf der schweizer Seite bis zum Grenzübergang Ramsen ist der Radweg fast genauso breit wie die Straße ! Es radelt sich beschwingt. Singen im Hohentwiel ist jetzt nicht so sehenswert. Der Radweg von Singen nach Steißlingen und Stahringen ist gut ausgeschildert (ein Schild hatte ich übersehen) und hügelig.

Dienstag, 6. Mai:
Sippligen -> Überlingen, dann Fähre nach Konstanz -> Insel Reichenau -> über Allensbach und Liggeringen zurück: 63 km

Am Vormittag mit dem Rad bis Überlingen und kleine Stadtbesichtigung zu Fuß. Mit der Fähre nach Konstanz (16 € mit Radmitnahme), dann durch Konstanz auf die Insel Reichenau. Wer Gemüse liebt und für Gewächshäuser schwärmt – der ist hier richtig. Von der Insel hat man von überall einen schönen Blick auf das jeweils gegenüberliegende Bodenseeufer. Es gibt lauter kleine Sehenswürdigkeiten. Rast im sehr vornehmen Strandhotel Löchnerhaus am Südufer mit Blick auf die Solarfähre und das schweizer Ufer. Auf dem Rückweg: "Berg" Hochwart (439 m) auf der Insel. Wieder auf's "Festland" und dann am Nordufer des Gnadensees bis Allensbach, dann nach rechts Richtung Mindelsee (Naturschutzgebiet). Wunderbare ruhige Landschaft. Ziemlicher Anstieg bis Liggeringen, dann erholsame Abfahrt nach Bodman und zurück.

Mittwoch, 7. Mai:
Schloß Salem -> Mimmenhausen -> Martinsweiher -> Olsenweiher -> Mühlhofen -> Schiggendorf -> Baitenhausen -> Ahausen -> Ittendorf -> Wirrensegel -> Bürgberg -> Markdorf -> Bermatingen -> Neufrach -> Stefansfeld -> Schloß Salem : 30 km

Alarmstufe rosa: es regnet ! Kulturtag. Mit dem Auto bis zu der Barockkirche Birnau. Barock ist zwar nicht mein Lieblingsstil, die Kirche ist jedoch beeindruckend. Dann Besichtigung des Pfahlbaumuseums. Eintritt 9 €. Mit der Miete für die Ferienwohnung bekommt man aber einen Schein des Tourismusbüros mit Ermäßigungen für manche Museen oder Sehenswürdigkeiten. Abends Treffen mit Cornelius aus dem Forum und kleine sehr schöne Abendrunde ab dem Schloß Salem. Die von Cornelius zusammengestellte Runde ist sehr empfehlenswert. Sehr schöne Landschaft, nur ein nennenswerter Anstieg.

Donnerstag, 8. Mai:
Konstanz -> Kreuzlingen -> Kesswill und zurück: 47 km

Mit dem Auto auf den Park&Ride Parkplatz im Industriegebiet von Konstanz, mit dem Rad in die Innenstadt. Besichtigung der Altstadt. Konstanz zu sehen lohnt sich allemal, auch wenn ich persönlich die neumodischen Brunnen nicht mag. Dann Radtour über Kreuzlingen östlich das schweizer Ufer lang bis Kesswill und zurück. Der Bodenseeradweg führt durch Klein- und Schrebergärten. Die Bundesstraße ist fern, nur die Bahnstrecke ist in der Nähe.

Freitag, 9. Mai:
Sipplingen -> Lindau: 72 km

Nieselregen mit ein paar Lichtblicken. Fahrt von Sipplingen nach Lindau. Ab Unteruhldingen ist der Radweg immer mal wieder etwas weiter von der Straße entfernt, in und um Friedrichshafen ist es aber wirklich infernalisch. Dafür radelt man danach wieder durch ein Naturschutzgebiet. Bei Langenargen soll angeblich die Ursprungs-Brücke zu der Golden Gate Bridge von San Francisco stehen – die ist mir aber nicht so wirklich aufgefallen. Lindau (Insel) zu besichtigen lohnt sich ! Rückfahrt mit dem Zug.

Samstag, 10. Mai:
Zech -> Bregenz -> Rheinkanal und zurück: 32 km

Spazierfahrt mit dem Auto nach Heiligenberg bei Salem und Tettnang (Hopfenmuseum). Dann ab kurz hinter Lindau (Zech) mit dem Rad den östlichsten Zipfel des Bodensees entlang. Für Bregenz sollte man Zeit haben. Besichtigung der Pfänder-Seilbahn und der Seebühne. Hier führt der Radweg durch die Touristen-Meile schlechthin. Es ist voll, wer sich tausend Räder in allen Formen und Farben ansehen will, ist hier richtig. Westlich von Bregenz Richtung Schweiz verläuft sich das etwas, der Radweg führt wieder durch ein Naturschutzgebiet.

Fazit: Die Landschaft am und um den Bodensee ist herrlich. Leider führt der Bodenseeradweg sehr oft an der Bundesstraße und/oder der Zuglinie entlang, er ist aber sehr gut ausgeschildert und die Landschaft ist erste Sahne. Und dann geht es auch wieder durch ruhigere Gegenden und Naturschutzgebiete. Es gibt häufig öffentliche saubere WCs mit Toilettenpapier. Die sehr zahlreichen Radwege im Umland sind ebenfalls sehr gut ausgeschildert. Die Gegend ist keinesfalls nur flach – wer knackige Anstiege mag, kann sich austoben. Die Verkehrsverbindungen sind gut, mit Zug und Fähre kommt man praktisch von überall nach überall und kann das Rad mitnehmen. Der Bodensee und Umgebung ist ganz auf Touristen (auch Radtouristen) eingestellt. Grenzübergänge (selbst in die Schweiz) waren nie ein Problem, die Zöllner winken alle Radfahrer einfach durch.
Ich möchte auf jeden Fall wieder kommen. In der Vorsaison sind die Preise auch noch zivil.

Kartenmaterial: ADFC-Regionalkarte Bielefelder Verlag "Bodensee" Maßstab 1:50.000
Bodensee-Band aus der Bikeline-Serie

Unterkunft: Ferienwohnung in Sipplingen (ca 6 km westlich von Überlingen am Übersee)