Re: Venedig - Bremen Teil 2/3

von: Keine Ahnung

Re: Venedig - Bremen Teil 2/3 - 30.06.14 17:55


9. Tag (120 km)

Da meine Schwester früh zur Arbeit musste, nutzte auch ich das für einen zeitigen Start. Es lagen einige Höhenmeter vor mir, denn es ging nun Richtung Bayerischer und Böhmer Wald. Gleich vorweg - ab hier begannen auch die Tourenabschnitte, die zum Teil MTB-Fahrern Freude bereitet hätten und die ich nur den Reiseradlern ans Herz legen würde, die Freude an "naturnahen Wegführungen" haben zwinker. Schon vor der Tour hatte ich mit Forumsmitglied "JUERGEN", der für seine zeitgleiche Tour "Bayern ruft" einen Teil meiner Streckenführung verwendet hat (ich hoffe, er hat mich nicht zu oft deshalb verflucht grins ), vereinbart, dass wir uns unterwegs treffen wollen. Heute war der Tag, an dem sich unsere Radreisen (in entgegengesetzter Wegrichtung) kreuzen sollten.

Zuvor ging es aber zuerst einmal durch das schöne Passau




und den ebenso schönen Bayerischen Wald.




Schließlich traf ich Jürgen am "Erlauzwieseler Stausee", passender Weise am "Grüß-Gott-Weg".



Bei Cappuccino und Kuchen konnten wir uns über unsere bisherige Radtour-Erfahrung und anderes mehr austauschen. Schließlich brach Jürgen auf, um weiter nach Passau zu fahren, und ich, um mich entlang des "Adalbert-Stifter-Radwegs" nach Tschechien zu begeben.




Bei "Haidmühle" ging es dann in den Böhmer Wald




und danach durch die tolle Natur



zum Dreiländereck.




Interessant waren an diesem Weg die vielen Informationstafeln, die auf die Geschichte dieser Gegend hinwies, die vor dem Krieg überwiegend durch Deutsche besiedelt wurde. Zum Teil war diese Geschichte noch deutlich zu erkennen, zum Teil waren die Spuren auch schon fast vollständig verschwunden.




Unschön waren zum einen die Teile nahe der Grenze, die aus Deutschland durch größere Straßen erreicht werden konnten. Hier hatten sich die sog. "Fidschi-Märkte" zusammen mit Rotlicht-Milieu niedergelassen. Zum anderen waren da auch immer wieder viele zerfallene oder zerfallende Gebäude, die zum Teil inmitten schöner Ansiedelungen zu finden waren.



Zum Glück gab es deutlich mehr Schönes zu sehen ...




Übernachten konnte ich schließlich auf dem wildromantischen, direkt an einem Wildbach gelegenen Campingplatz in Antýgl.



10. Tag (145 km)

Der zehnte Tag führte weiter durch den Böhmer Wald und war durchaus anstrengend. Die Höhenmeter waren nicht zu verachten und konnten sicherlich mit einer Passüberquerung in den Alpen leicht mithalten. Wiederum war ich begeistert von der schönen Natur - und im Wesentlichen gab es Natur auf diesem Stück der Tour, denn größere Ortschaften wurden nicht durchfahren. Einkaufen konnte man dann auf den schon erwähnten "Fidschi-Märkten".






Aus irgendeinem Grund musste ich bei Wegstücken, wie den folgenden, immer wieder an Margit denken grins





Man könnte nun noch viele schöne Landschaftsaufnahmen hinzufügen ...




aber ich denke, dass die schon gezeigten Bilder überzeugend genug sind. Da entlang meiner Route in Tschechien keine Campingplätze oder brauchbare Unterkünfte zu finden waren, fuhr ich ca. 5 km nach Deutschland und übernachtete in einer schönen Bett+Bike-Pension in "Schellenbach".

11. Tag (140 km)

Von meinem Quartier in Deutschland kehrte ich nach einem leckeren Frühstück zurück nach Tschechien, um die letzten Kilometer durch den Böhmer Wald zu erradeln bzw. zu erklimmen. Es ging noch einmal kräftig bergauf und -ab. Neben der schönen Natur gab es leider wieder auch die zerfallenen Gebäude, die einem hier und auch später im Osten unserer Republik immer wieder begegneten.



Und schließlich näherte ich mich dem Ende meiner Böhmen-Tour,



unvermittelt überschritt ich dann auf einem Feldweg die Grenze zu Deutschland (Oberpfalz).



Auf dem Weg in meine Heimatstadt "Münchberg" genoss ich die Landschaft der Oberpfalz, die natürlich auch nicht wirklich "flach" ist.



Der Weg führte mich über den "Mittelpunkt Mitteleuropas",



wo mir seltsame Gestalten begegneten,




durch die Natur und nette Ortschaften,




ins Fichtelgebirge in Oberfranken (hier Marktredwitz).




Den "Schneeberg", den höchsten Berg des Fichtelgebirges, musste ich nicht überqueren,



dafür ging es über den "Großen Kornberg" in meine Heimatstadt, wo ich dann bei meinem Bruder und seiner Familie über Nacht blieb.



12. Tag (90 km)

Von meinem Bruder ging es relativ spät los. Da Münchberg genau zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald liegt, war nun der Frankenwald dran, der sehr reizvoll ist, der aber keineswegs einfache Wegstrecken bietet. Durch die Nachbargemeinde "Helmbrechts"



ging es zum "Selbitz-Radweg", der die Verbindung zur Saale herstellte.



Ein wirklich empfehlenswerter Teil (auch für Wanderungen) ist das "Höllen-Tal", das einen schließlich auch nach Thüringen führt.





Und noch ein Bild für Falk:



Den "Saaletal-Radweg" bin ich nicht zum ersten Mal gefahren, er gefällt mir aber immer wieder.





Am Abend hatte ich mir am "Naturcamping Plothental" mein Abendessen verdient.