Re: Le Vercors et la Provence à Tandem

von: veloträumer

Re: Le Vercors et la Provence à Tandem - 19.11.15 11:40

In Antwort auf: StefanS
Über die absolute Häufigkeit von Sonnenschein im Vercors kann ich natürlich nichts sagen. Ich kann nur persönlich feststellen, dass ich bei drei Besuchen das Vercors immer als bewölkt bis regnerisch erlebt habe, auch wenn außen rum gutes Wetter war. Auch diesmal war es so, wie schon von Olaf angedeutet: Beim Aufstieg (Rote des Écouges) noch blauer Himmel, sobald wir den Tunnel passiert hatten und ins Innere des Massivs vorgedrungen sind, zog sich der Himmel zu.

In der Tat schwer zu deuten. 2005 im der zweiten Julihälfte gab es zur Umgebung kaum Unterschiede. Ich vermerkte "azurblauen" Himmel mit ein paar Wolken, nicht anders als zuvor aus Süden kommend. Den Col de Rousset aufwärts, weiter heiß auch oben, trotz stürmischer Böen am Berg. Gorges de la Bourne gegen Abend ebenfalls noch heiter - von unten nach oben durchgängig. Für Villard-de-Lands vermerkte ich ziemlich kühle Temperaturen für Abend und Nacht - wohl ein Unterschied durch die 900 m zu umliegenden tiefen Täler wie etwa Grenoble an der Isère oder Die an der Drôme. Sonne war aber auch morgens vorhanden. Einige Jahre später in der Gegend zumindest, zweite Juni-Hälfte, war es teils sehr kühl, schon kalt, windig, und stark bewölkt, aber auch sonnig trotz Kälte. Die Witterung war deutlich durch eine Großwetterlage ghekennzeichnet, und wie es gerade aussah, hing von dem Durchzug der Wolken ab, nicht von lokalen Bergen etc.

Auch dieses Jahr habe ich in einem anderen Alpenteil erlebt, wie die mikroklimatischen Aussagen und Prognosen der Ureinwohner falsch waren, weil die Großwetterlage in Europa auch die Mikroklimas in den Tälern bestimmte bzw. überdeckte. Es ist also schwierig zu sagen, ob Wettererscheinungen mikroklimatisch, lokal bezogen sind oder letztlich doch der Gesamtwettersituation geschuldet sind. Ich vermute mal, dass die klimagemäßen Änderungen die Wertigkeit von Bauernweisheiten und Lokalwetterkennern zunehmend schwächen werden, weil die großen Wetterturbulenzen bedeutender werden. Das wäre jetzt aber schon eher ein anderes Thema.