Re: Hoch und runter Radeln in Korsika Teil 2

von: motion

Re: Hoch und runter Radeln in Korsika Teil 2 - 30.06.17 19:33

B]Tag 10:[/B]
Von Vero nach Gishoni mit Col de Verde
Länge: 87,9 km
Fahrzeit: 6.40 Stunden
Höhenmeter: 2220 m
Route: https://www.komoot.de/tour/18013758

Heute geht es mal wieder extra zeitig los. Die Hoffnung ist dadurch mit so wenig wie möglich Verkehr auf der viel befahrenen Straße nach oben zu kommen. Schließlich sind heute die ersten 40 km auf der N193 zurückzulegen. Das was ich die letzten beiden Tage am Campingplatz miterlebt habe war nicht hoffnungsvoll oft eine entspannte Auffahrt. Doch es sollte zum Glück anders kommen. Zuerst ging es noch ziemlich angenehm nur leicht bergauf. Später sollte es etwas steiler werden.



Ausblick am Morgen.

Mit dem Verkehr war ich extrem positiv überrascht. Kaum Autos, keine der vielen LKW´s der Tage zuvor und auch keine Busse. Wahrscheinlich lag es daran, dass es sonntags Morgen war und das kein Arbeitstag ist. Somit hatte ich die Straße trotz der Größe für mich oftmals alleine. Von einer Fahrt in der Woche würde ich hier echt abraten.



Reiseradromantik. Das ist übrigens nur die Bergaufstrecke. Die andere verläuft hinter dem Betonwall.



Eine wunderschöne alte Eisenbahnbrücke verläuft hier neben der Schnellstraße. Ich denke, dass es mit dem Zug ein ganz besonderes Erlebnis ist, von Ajaccio über den Pass nach Corte zu fahren.



Nach 2,5 Stunden ist der Spaß geschafft und ich bin wieder über 1000 m auf dem Col de Vizzavona mit einer Höhe von 1163. Bei der Fotoaktion hole ich übrigens meinen ersten Lackschaden am neuen Rad. Ich passe nicht genau auf beim Hinstellen und es fällt um. Natürlich liegt genau 1 Stein da, auf den das Oberrohr fällt: Lackschaden, zum Glück keine Delle.



Alte Befestigungsanlage auf der Passhöhe.

Es folgt eine Waldabfahrt nach Vivario. Doch anstatt in den Ort abzufahren geht es vorher rechts weg zum nächsten Pass. Als nächstes soll der Col de Sorba mit 1311 m fallen. Die Abfahrt war wunderschön bewaldet, die folgende Auffahrt leider nicht mehr so stark. Es stehen aber noch genügend Kiefern rum um auch mal Schatten zu haben.



Auffahrt zum Col de Sorba. Hier kann man wunderschön fast die ganze Auffahrt von unterhalb des kleinen Hügel in der Bildmitte sehen. Obenraus wird es steiler und die Straßen haben feinsten Alpenserpentinencharakter. Solche direkten Serpentinenstraßen hat man in Korsika recht wenig. Meistens geht es doch irgendwie am Berg entlang und man nutzt natürliche Gegebenheiten aus.



Noch 2 Kehren und ich bin oben...



Geschafft. Hier hat es leider nur zum handgeschriebenen Schild gereicht. Ein Phänomen des heutigen Tages ist, dass die Pässe leider in dichtesten Kiefernwäldern liegen. Somit hat man null Aussicht. Schade.



Also geht es schnell an die Abfahrt. Und die ist wieder einmal aller erste Sahne. Bestes Gefälle, schnelle Kurven und durch dichte Kiefernwälder geht es nach unten. Erst kurz vor Schluss sieht man Gishoni in den Wäldern hervorschauen.

In Gishoni angekommen geht es gleich auf Zeltplatzsuche und Zeltaufbau. Der Tag ist noch jung und so kann ich dann nur mit Fototasche bewaffnet Richtung Col de Verde aufbrechen. Schnell noch die Trinkflaschen aufgefüllt und los geht es nun wieder bei feinster Hitze. In der Auffahrt sieht man dann doch recht deutlich, das hier im Frühjahr schwere Unwetter gewütet haben. Die Schäden an der Straße sind schon teilweise erheblich. So ohne Gepäck geht es schön schnell nach oben. Auf Grund der dichten Bewaldung leider ohne Aussicht.



Auch hier wieder ist der Pass bewaldet und wegen der Aussicht braucht man hier nicht hoch zu fahren.







circa ein Kilometer unterhalb des Passes hat man kurzzeitig etwas Aussicht auf die umliegenden Gipfel. Es ist die einzige wirklich gute Aussicht auf den gesamten 17 Kilometern Auffahrt.



Auf den Tümpel habe ich mich schon die gesamte Auffahrt und Abfahrt gefreut bzw. gehofft das es ihn gibt. Bei der Auffahrt war das nämlich der einzige Bach, der stärker Wasser führte. Der Bach liegt unmittelbar an einer Brücke bevor es rechts die D169 zum Refugio de Capannelle geht. Bei der Auffahrt nehme ich mir vor später mal zu suchen ob es einen Pool gibt. Gesagt getan und 200 m hinter der Brücke auf der Suche nach einem schönen Pool fündig geworden. Herrlich kaltes Wasser bei der Affenhitze. Nach Bade und Trocknungszeit geht es zurück zum Campingplatz.

Dort sollte ich heute leider der einzige Gast bleiben. Ganz schön einsam. Wenigstens Daisy der Hund leistet einem ein wenig Gesellschaft.