Re: Hoch und runter Radeln in Korsika Teil 2

von: motion

Re: Hoch und runter Radeln in Korsika Teil 2 - 03.07.17 19:00

Tag 13:
Von Mulivecchi nach St. Florent
Länge: 115 km
Fahrzeit: 7.22 Stunden
Höhenmeter: 1940 m
Route: https://www.komoot.de/tour/18243366






Was ist der Vorteil, wenn man bereits um halb sechs aufsteht? Genau man bekommt sämtliche Färbungen des Bergmassivs in der aufgehenden Sonne mit. Klasse. Ein Gurnd warum ich es dann gestern sein gelassen habe noch weiter zu fahren, ist, dass es heute deutlich einfacher ist noch etwas an die Etappe zu hängen. Heute sind es nur 30 km mehr und circa 400 hm on top zur Tour. Also nehme ich dies heute in Angriff

Halb Sieben verlasse ich bei ziemlich frischen Temperaturen den Campingplatz. Wäre es nicht gleich aufwärtsgegangen, hätte ich wohl kurz mal meine Jacke rausholen müssen.



Schöne Aussicht zurück auf die Berge.



Kurz danach geht es durchs Bergdorf Borgo.



Blick zurück auf dem Weg zum ersten kleinen Pass.



Auf der Passhöhe liegt die Kirche San Francesco.

Es folgt eine kurze Abfahrt in das kleine Dorf Piana und von da aus geht es links auf die D547 Richtung Speloncato.



Richtig schön einsam mal wieder durch das, ich nenne es mittlerweile: „Korsische Outback“. Von hier aus geht es in der Regel nach oben bis zu meinem letzten Pass über 1000m.



Wunderschöne Blicke zurück auf die hohen Berge. Heute heißt es Abschied nehmen. Ab jetzt werden diese wieder kleiner.



Blick auf Olmi.



Auf geht’s, der letzte Pass ruft. Ein letztes Mal über 1000 m in der Nähe vom Bocca la Leccia.



WOW. Der Pass ist erreicht und vor mir geht es 1000 m nach unten. Toller Ausblick auf die Küstenlinie mit Ile Rousse am linken Bildschirmrand.





Auf geht es an die Abfahrt.



Ohne Bäume hat man die besten Aussichten.



Blick auf Speloncato. Mitten auf einem Felsen wurde der Ort gebaut.





Hier merkt man deutlich, das die Orte etwas besser gestellt sind. Die Kirchen und Wohnhäuser sind alle um einiges größer, als ich es die letzten Tage gewöhnt war.



Blick auf Sant Antonino, wieder hoch oben am Berg gelegen.



Auf geht’s zur letzten Abfahrt runter nach Ile Rousse.



Unten angekommen trifft mich gleich mal wieder der volle Verkehr. Bis zum Pass war es mal wieder extrem ruhig, hier dafür ist einiges mehr los. Die Stadt lasse ich gleich liegen, da ich sie schon vor 2 Jahren angeschaut habe. Damals allerdings bei einem nicht enden wollenden Regenschauer.



Wunderschöne Buchten ziehen sich entlang der Hauptverkehrsstraße. Im Hintergrund sieht man schon die Desert des Agriates.



Ich liege wunderbar in der Zeit, fühle mich gut und deswegen geht es anstatt wie geplant in Ogliastro zu stoppen, weiter nach St. Florent. Die Auffahrt in die Desert des Agriates ist nicht ganz so heiß wie die letzten Tage. Noch dazu hat sie die Wohlfühlsteigung von 4 bis 5 Prozent und ist somit perfekt zum Radeln. Am Horizont im Dunst erkennt man wunderbar wo ich heute gestartet bin. Von ganz hinten links ging es vor den Bergen bis ganz hinten rechts und weiter in die „Wüste“.



Schon beim letzten Mal wunderte ich mich warum diese hier Wüste genannt wird. Im Reiseführer steht wegen der typisch spärlichen Vegetation, der Macchia. Ich allerdings finde, das es wesentlich mehr Flächen in Korsika gibt die noch spärlicher bewachsen sind. Auf jeden Fall ist es toll hier am Nachmittag durchzufahren. Beim letzten Mal war es am Morgen mit einem ganz anderen Licht.



Bald darauf ist St. Florent zu sehen und ich rolle gemütlich zum Campingplatz aus. Die Verlängerung hat wunderbar geklappt und es war eine gute Entscheidung den 2. Tag zu verlängern. Übrigens sieht man auf obigen Bild links hinten den allerletzten Pass den ich auf Korsika in Angriff nehmen werde. Er ist rechts von der ersten linken Spitze.

Seit Tagen ist es nun das erste Mal wieder, das ich ins Meer springen kann. Bedingt durch seine geschützte Lage ist das Wasser hier doch recht warm. Beim Zeltaufbau passiert mal wieder ein besonderes Ärgernis. Der eine oder andere hat sicherlich noch die kaputte Isomatte beim letzten Mal im Hinterkopf. Auch diesmal platzt sie mal wieder. Zum Glück kein Totalausfall, sondern nur ein Steg reißt und mit etwas weniger Luft kann man noch darauf schlafen.



Ich kann es absolut nicht verstehen, das eine Isomatte für ungefähr 150€ nur circa 22 Einsatztage mitmacht. Das sind ca. 7 € pro Nacht. Ganz schön teures Schlafvergnügen. Noch dazu wurde sie sorgsam behandelt und ich habe mir sogar den Beutel zum Aufblasen gekauft gehabt um keine Atemluft reinzubringen. Beim Outdoorhändler ist sie mittlerweile reklamiert. Allerdings sagt er mir, das sich Exped immer recht langatmig und schwierig bei der Reklamation von Matten anstellt. Thermarest wäre hier wesentlich kulanter. Ich bin gespannt was raus kommt, werde aber event. Umsteigen. 2 kaputte Matten sind mir dann doch recht viel.