Re: Norwegen 08 Kristiansand - Stavanger

von: Martin_Bo

Re: Norwegen 08 Kristiansand - Stavanger - 25.11.08 20:57

Tag 9
Von Feda nach Sokndal

Mit 2 Tagen Erholung in den Beinen machten wir uns auf den Weg in Richtung Sokndal aber von der Erholung war nicht viel zu spüren, die Beine waren immer noch ziemlich schwer und wir hatten heute noch den höchsten Punkt, der Tour vor uns. Unser erstes Ziel für heute war Flekkefjord.

Eigentlich wollten wir dort nur eine kurze Pause machen und etwas essen, dass wir dort aber fast den halben Tag verbrachten, hätten wir auch nicht gedacht. Wir radelten von Feda aus los und kamen eigentlich gut vorran. Nach einem recht harmlosen Aufstieg, konnten wir die Räder mehrere Kilometer laufen lassen, denn es ging überwiegend nur Berg runter. Angekommen in Flekkefjord macht wir erstmal eine Pause am Wasser, wir hielten die Füße ins Wasser und genossen die kurze Abkühlung. Vom Hunger getrieben suchten wir anschliessend einen Bäcker und wollten eigentlich nur ein paar Brötchen kaufen doch das naheliegende Pizza-"Restaurant" macht uns da einen Strich durch die Rechnung. Kurzerhand beschlossen wir dort Pizza zu essen. Wir setzten uns an einen freien Tisch und schauten kurz auf die Karte und waren uns einig, es gab für jeden eine Pizza mit Meeresfürchten. Eine Mittlere für Sarina und eine Große für mich, allerdings hätte auf der Karte stehen müssen GROß und RIESIG und so musste ich alleine eine fast Familien Pizza essen, was eindeutig zu viel war aber wir hatten ja auch Hunger. Den Preis der Pizza behalte ich einfach mal für mich! Während des Essens fiel Sarina auf, dass ihr T-Shirt auf dem Rücken nass wurde, etwas verwundert schaute ich mir ihren Rücken an und wir mussten feststellen das ihr leichter Sonnenbrand sich zu mittel großen Brandblasen entwickelt hatte. Etwas Ratlos und ohne passende Salbe fuhren wir, nachdem wir die Pizza aufgegessen, zu einer Apotheke, dort bekamen wir eine Feuchtigkeitssalbe/Brandwundsalbe, allerdings waren wir uns so unsicher was man bei solchen Brandblasen tun sollte und so entschieden wir uns in das örtliche Krankenhaus zu fahren. Dort angekommen verwies man uns zurück in die Stadt, in eine normale Arztpraxis, also fuhren wir dort hin und von da an begann eine lange Wartezeit. Sarina verbrachte diese in der Praxis und ich draußen bei den Rädern. Nach einigen Stunden kam Sarina dann aus der Praxis und wir musste noch einmal zur Apotheke, um zwei neue Salben zu kaufen. So schlimm wie wir gedachte hatten war es gar nicht und eigentlich war die ganze Aufregen umsonst, aber wir fühlten uns doch deutlich erleichtert und konnten wesentlich beruhigter weiter fahren und so ging es Richtung höchsten Punkt unserer Tour. Die lange Wartezeit hatte unseren Zeitplan ziemlich durcheinander gebracht aber bevor wir uns darüber überhaupt richtig im Klaren waren, musste wir ersteinmal den Aufstieg meistern und der dauerte deutlich länger als gedacht. Nach einigen Stunden hatten wir dann auch das Schild erreicht und dort standen wir, 245m, völlig platt und fertig mit der Hoffnung, dass der Rest des Tages nicht so anstrengend weiter geht. Ein Blick auf die Karte sollte das eigentlich auch bestätigen, doch es kam natürlich alles anders. Kurs nachdem wir das Schild passiert hatten konnte wir auch schon die langsam untergehende Sonne bewundern, das Licht war traumhaft und entschädigte für Anstrengung. Unseren Weg kreuzte eine kleine Schlange ,die auf dem aufgewärmten Asphalt pausierte. ALs ich sie aus der Nähe fotografieren wollte, macht sie sich so schnell davon. So schnell wie die Schlange im Grünen verschwand so schnell ging es weiter Berg ab und wir konnten uns während der Abfahrt erholen. Doch dann kam das was keiner mehr von uns beiden wollte, nocheinmal so ein Aufstieg und zusätzlich ein wirklich dunkler Tunnel wartete auf uns. Jammern half nichts und so schoben und radelten wir in Richtung Tunnel. Etwas ratlos standen wir vor der Tunneleinfahrt, so dunkel? Keine Beleuchtung? Wir beschlossen die Räder durch den Tunnel zu schieben. Es war wirklich stock dunkel (wäre die Beleuchtung am Rad ausgefallen, glaube ich, wären wir wirklich in Panik geraten). Der Tunnel war geschafft und wir genossen die anschliessende Aussicht, die wir von hier oben hatten für einen kurzen Augenblick. Mittlerweile wurde es immer dunkler und unser Ziel, ein Campingplatz in der Nähe des Meeres, war noch weit entfernt. Etwas genervt und erschöpft ging es weiter. Wir kamen an einem Schild vorbei auf dem ein Campingplatz Hinweis angebracht war, doch aus irgendeinem Grund ignorierten wir es und beschlossen zum geplanten Campingplatz zu fahren. Ein großer Fehler, der geplante Campingplatz war noch deutlich weiter entfernt als angenommen. Es wurde immer dunkler und zu allem Übel ging uns das Wasser aus. Wir fuhren, jetzt völlig enkräftet, in der Dunkelheit nach einem Schlafplatz suchend umher. Zum Glück kamen wir durch "Sogndalsstranda", zuerst fuhren wir einfach durch den Ort durch, doch als wir fesstellen mussten das es keinen Sinn macht noch weiter zufahren kehrten wir wieder um. Beim Durchfahren, blieb uns ein kleines Hotel in Errinnerung. Auf der Rückseite unserer Karten waren Unterkünfte mit Telefonnummern angegeben und genau das Hotel war auch dabei. Ein kurzes Telefonat ergab, dass sie gerade schliessen wollten, aber auf uns warten würden und so fuhren wir zum Hotel zurück. Die Räder stellten wir hinter dem Hotel sicher ab und wir brachten unser Gepäck ins Zimmer. Das Zimmer war wirklich sehr schön und gemütlich. Nach ein paar Gläsern Wasser fühlten wir uns schon besser, die anschliessende Dusche tat den Rest und so konnten wir uns, wenn auch hungrig, schlafen legen.







Alle Fotos und Daten

Gruß Martin