Von Rom nach Ventimiglia

von: 2blattfahrer

Von Rom nach Ventimiglia - 29.04.11 15:25

Von Rom nach Ventimiglia - eine Woche Radeln im Norden Italiens

Eine Karte zur Übersicht

Um 9Uhr abends verlässt der Nachtzug nach Rom den Münchner Hauptbahnhof. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt am nächsten Morgen in der ewigen Stadt - am Colosseum, einigen Brunnen und Schreibmaschinen vorbei zum Vatikan, wo bereits Vorbereitungen für Ostern getroffen wurden - fuhr ich in nördlicher Richtung über den Lago di Bracciano, Lago di Vico und Viterbo zum Lago di Bolsena.<br>

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Über kleinere und größere Hügel ging es zu der auf einem Felsplateau aus Tuffgestein errichteten Stadt Orvieto (bei fast jeder Stadt von Rang und Namen in dieser Gegend muss man etwas bergauf fahren), und über Todi und Bevagna führte der Weg in die Ebene vor Assisi.

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Eine Schlacht war am nächsten Tag nach Perugia am Trasimenischen See weder zu gewinnen noch zu verlieren, aber das Wetter trübte sich für die nächsten Tage etwas ein, so daß die grünen stets hügeligen Gegenden südlich von Siena und das schöne Chianti zwischen Siena und Florenz nicht in der Sonne glänzten

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Über Siena und Florenz schreib ich hier jetzt keinen Reiseführer, was für mich eine neue Landschaft war: der Apennin nördlich und nordwestlich von Florenz rüber nach La Spezia und Cinque Terre. Auch dort, wie gesagt, das Wetter eher mässig, die Strassen teils mit wenig Verkehr, was vielleicht auch an dem ein oder anderen abgerutschten Hang lag, den ich aber dann doch nach einer kilometerlangen Abfahrt ohne alternative Abbiegemöglichkeiten gerne überwinden wollte :-) ... viele kleine und grössere Pässe und sehenswerte Waldlandschaften bis schliesslich in der Nähe von La Spezia zum ersten Mal auf dieser Reise das Meer zu sehen war.

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Am nächsten Tag bereiste ich das Cinque Terre und die weitere Küste Richtung Nordwest über Rapallo nach Genua, auch dort sind die Küstenstrassen nicht immer so topfeben wie an der holländischen Küste, dafür gibt es einige sehr beeindruckende Ausblicke.

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Am letzten Tag der Reise schliesslich von Genua an der Küste entlang über Savona und San Remo nach Ventimiglia, ganz nett die Städtchen, die dort wie Perlen an einer Schnur nacheinander aufgereiht sind, aber das ganze ist für meinen Geschmack etwas viel "Stadtverkehr" um dort entspannt zu fahren, gerade Genua und die Stadtautobahn empfand ich als etwas lästig. Gestärkt durch San Benedetto, grüne Oliven, Weissbrot und Kaffee war aber auch das ganz gut an einem Tag zu bewältigen.


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Der Zug, der mich nach München zurückbrachte, fuhr am nächsten Morgen um 5Uhr früh von Ventimiglia ab und nach Umsteigen in Mailand, Verona, Brenner und Innsbruck war ich schon nach 16,5h daheim. Übrigens 5min nachdem ich frühmorgens um 3Uhr 40 das Zelt (trocken) eingepackt hatte, begann ein kleiner Wolkenbruch: Glück gehabt.

von: natash

Re: Von Rom nach Ventimiglia - 29.04.11 17:37

oooh ja, so ähnlich hatte ich mir das wettertechnisch Anfang März da auch vorgestellt (vielleicht ein winziges bischen kälter). Jetzt weiß ich, dass da nicht immer Sintflutbedingungen herschen lach.
Wie waren die Temperaturen denn so?

LG Nat
von: 2blattfahrer

Re: Von Rom nach Ventimiglia - 29.04.11 18:05

In Antwort auf: natash
...Wie waren die Temperaturen denn so?

überwiegend bestens, also was ich drunter verstehe schmunzel : Nachts den Schlafsack nur als lockere Zudecke benutzen zu müssen und kurzärmlig zu schlafen, morgens bereits mit kurzen Hosen und T-shirt starten zu können und mittags gerade so warm, daß man gerne mal eine Stunde sich mit Oliven, Brot. Äpfeln usw bewaffnet in der Nähe eines kühlen Brunnens in den Schatten setzt und abends sich mit leichtem Pullover und kurzer Hose zum Kochen hinsetzen zu können...

Viele Grüße

Andi
von: natash

Re: Von Rom nach Ventimiglia - 29.04.11 18:12

ich vergehe vor Neid...
von: dcjf

Re: Von Rom nach Ventimiglia - 01.05.11 16:29

Hallo Andi,

da hatten wir im Süden schon eher den ein oder anderen Regenschauer (zum Glück hat ein starker Föneffekt und die richtige Seite für noch glimpfliches Durchkommen gesorgt). Wir haben die Osterwoche genutzt um nach Palermo zu fahren, gestern abend legte die Fähre in Genua an, leider gerade zu spät um noch vernünftige Bahnverbindungen zu haben.
Ventimiglia nehme ich auch gerne als Anreisestation, von Bern kommt man da noch gut hin, wenn man am Nachmittag losfährt, abends hat es einen langlaufenden Regio von Milano bis Ventimiglia, der nach Mitternacht dort ist. Für diese Woche jetzt wurden die Regios über Pisa nach Grosseto genutzt. Teils waren die Radabteile in Italien ziemlich voll (Pfadfinder auf Reisen).

Grüsse

Christian

PS bevorzuge San Pellegrino Chinotto