Re: Tropische Tour durch Malaysia, Ende 2008

von: k_auf_reisen

Re: Tropische Tour durch Malaysia, Ende 2008 - 21.05.10 06:37

Wie versprochen wieder einmal eine Portion meines Reiseberichtes …


Teil 3: Melaka – Kuala Pilah

16. November 2008
Melaka – Kampung Ujong Pasir – Kampung Padang Temu – Kampung Permalang Pasir – Kampung Kandang – Kampung Pangkalan Minyak – Kampung Tehel – Bemban – Ayer Merbau – Jasin – Sempang Kerayong – Chin Chin – Tangkak – Sagil
69 km


Mein Nachtschlaf wird von einem schreienden Baby im Nebenzimmer empfindlich gestört, und als die Eltern um sechs Uhr morgens auch keinen Versuch mehr machen, ruhig zu sein, stehe ich entnervt auf. Immerhin bin ich dadurch zeitig dran, heute soll es ja endlich weitergehen. Ich packe zusammen und gehe frühstücken, diesmal wieder indisch.
Da ich mein Zimmer erst zu Mittag räumen muß, kann ich mir noch die verbliebenen Sehenswürdigkeiten Malakkas ansehen. Nach Moschee und buddhistischem Tempel fehlt mir jetzt noch etwas Hinduistisches, und so besuche ich den ältesten indischen Tempel der Stadt, den Sri Poyyatha Vinayagar Moorthi Tempel. Der ist allerdings der am wenigsten lohnende der drei großen Sakralbauten in Chinatown und ist auch nur ein matter Abglanz der prächtigen Tempel, die ich seinerzeit in Indien gesehen habe.


Kultbild im Sri Poyyatha Vinayagar Moorthi Tempel: der elephantenköpfige Gott Vinayaka, auch als Ganesha bekannt

Ein wenig abseits liegt Kampung Morten, ein Viertel im traditionellen malaiischen Stil. Der Weg dorthin führt durch wenig ansehnliche Vororte, und ich zweifle schon am Sinn der Exkursion, doch finde ich die hübschen Häuser mit den entzückenden Gärten dann doch sehr nett.




Traditionelle malaiische Häuser mit hübschen Gärten im Kampung Morten in Malakka

Vom Stadthuys steige ich später noch hinauf zum Seri Melaka, dem ehemaligen Sitz der Gouverneure, bin aber eher enttäuscht. Hatte der Reiseführer von einer prächtigen Kolonialvilla geschwärmt, so finde ich, abgesehen von einem für ein Bankett hergerichteten Speisesaal, nur ebenso ausführliche wie uninteressante Biographien und Memorabiliasammlungen lokaler Potentaten vor.
Beim Verlassen der Stadt komme ich noch am portugiesischen Platz vorbei, der aber auch nicht weiter fesselnd ist: es gibt ein paar portugiesische Lokale, aus einem Lautsprecher dröhnen christliche Schnulzen made in USA, und auf dem Platz davor steht eine kitschige Heiligenstatue.


Sankt Petrus segnet meine Weiterfahrt

Nach nunmehr einer Woche verlasse ich Malakka. Den ursprünglichen Plan, an der Westküste weiter nach Singapur zu radeln, habe ich aufgrund der ungeplanten Pause aufgegeben. Stattdessen biege ich bald ins Landesinnere ab, denn ich möchte nun entlang der Berge wieder nach Norden fahren. In leichtem Auf und Ab geht es durch zahlreiche Dörfer, später werden diese seltener, und ich fahre durch Palmplantagen und Gummikulturen.
Am Straßenrand kaufe ich eine Durian, eine große, stachlige Frucht, die ich bislang noch nicht gekannt habe. Sie schmeckt interessant, wird aber nicht mein Lieblingsobst. Kurz vor Jasin genehmige ich mir dann eine frische Kokosnuß, deren Milch bei dem heißen Nachmittagswetter sehr erfrischend ist.


Am Straßenrand …

Da ich in Malakka vergessen habe, meine Bargeldbestände aufzufüllen, und nicht riskieren will, irgendwo im Nirgendwo dann mittellos dazustehen, fahre ich sicherheitshalber nach Jasin hinein. Es gibt dort auch Bankomaten, der erste will aber meine Karte nicht, ein zweiter wechselt nach dem Einschieben in den out-of-order-Modus. Ich sehe schon Unheil dräuen, doch spuckt er bei einem zweiten Versuch dann doch die begehrten Ringgit aus.
Weiter geht es durch an sich nette Dörfer, doch ist jetzt schon wieder die Hauptkokelzeit, und der Rauch des verbrennenden Unrates reizt die Atemwege. Bei Sonnenuntergang erreiche ich die Brücke über den Fluß, der die Grenze zum Bundesstaat Johor bildet. Ich überlege kurz, mir ein Nachtquartier zu suchen, andererseits fährt es sich in der Kühle des Abends angenehm, und ich radle noch weiter.
Ich komme nach Tangkak und bin von der Größe der Stadt etwas überrascht. Lange fahre ich durch die hell erleuchteten Straßen, in der sich ein riesiges Stoffgeschäft an das nächste reiht.
Etwas Sorgen macht mir das dauernde Wetterleuchten. Donner gibt es allerdings keinen, und nur ganz vereinzelt spüre ich einen Regentropfen. Auf freiem Feld möchte ich jedoch nicht von einem nächtlichen Regen überrascht werden. Dennoch radle ich noch bis Sagil, auch wenn sich das noch etwas zieht. Dort gehe ich essen und stelle mein Zelt dann unter einem Flugdach bei einem indischen Tempel etwas außerhalb des Ortes auf.


17. November 2008
Sagil – Gunung Ledang Resort – Sagil
15 km


In der Früh wache ich davon auf, daß jemand zum Tempel gekommen ist und hier aufräumt. Ich fahre ins Dorf, kaufe Proviant und frühstücke.
Mein Plan für den Tag ist, wenn möglich den Gunung Ledang (auch als Mount Ophir bekannt) zu besteigen. Durch ausgedehnte Palmenplantagen steigt die Straße sanft an, bis ich das Gunung Ledang Resort erreiche. Als ich hier nach einem sicheren und trockenen Ort zum Abstellen meines Rades frage, bekomme ich schließlich nach einiger Diskussion die ernüchternde Information, daß der Weg zum Gipfel gesperrt sei, man nur noch vom Parkeingang B aus gehen dürfe und auch das nur in Begleitung eines Rangers, was man zudem im voraus arrangieren müsse. Für mich jetzt also völlig unpraktikabel.
Ich sperre mein Fahrrad trotzdem einmal an eine Brüstung, packe Wasser, Proviant und Jacke in den Rucksack, ziehe die Bergschuhe an und mache mich auf den Weg. Mal sehen, wie die Sache wirklich aussieht. Zunächst führt ein aufwändig angelegter Weg an einem Fluß entlang in den Urwald.


Am Fluß entlang geht es in den Urwald hinein

Es gibt Picknickplätze und Badestellen. Hohe Bäume säumen den Steig, der dann als lange Treppe hinaufführt zu einem Wasserfall. Dahinter allerdings untersagt ein großes Schild den weiteren Aufstieg. Zwar ist der Zaun an einer Stelle ohnehin niedergetreten und es wäre kein Problem, meinen Weg fortzusetzen, aber da einige Leute herum sind, will ich das Verbot nicht gar so frech ignorieren. Weiter unten habe ich nämlich schon einen abzweigenden Pfad gesehen, so könnte ich wohl die bewußte Stelle umgehen.


Ein Urwaldfluß strömt vom Gunung Ledang zu Tal

Es folgt eine abenteuerliche Wanderung im Urwald. Mal ist der Steig deutlich zu erkennen, dann muß ich wieder etwas herumsuchen, stellenweise ist es einfach, dann wieder steil, aber trotzdem gut, ab und zu muß ich aber über umgefallene Bäume steigen oder Blätter wegtreten. Erfreulicherweise scheint es keine Mücken zu geben, auch sehe ich keine anderen bedrohlichen Tiere, aber ein gewisses mulmiges Gefühl bleibt schon, als ich tiefer und tiefer in den Dschungel eindringe, denn ich kann ja nicht wissen, was sich da alles an potentiell gefährlichen Kreaturen verbergen mag.


Aufstieg durch tropischen Regenwald

Der Urwald ist übrigens keineswegs unpassierbar dicht. Das dichte Blätterdach hoch oben läßt offenbar wenig Unterholz aufkommen. Am ehesten blockieren dürre Blätter stacheliger Palmen den Weg, lästig sind nur die dünnen Ranken einer anderen Pflanze mit großen Blättern, deren zahlreiche winzige Stacheln sich schmerzhaft festhaken, wenn ich hineingerate.
Es ist nicht immer leicht, die Fortsetzung des Weges zu finden, aber ich will auf keinen Fall weglos durch den Urwald stapfen, suche daher gewissenhaft, wenn sich der Pfad verliert. Ich komme an mehreren kleinen Lichtungen vorbei und rede mir ein, dies seien die Zeltplätze, von denen in der Wegbeschreibung die Rede gewesen war, die ich mir im Internet angesehen hatte, auch wenn die Übereinstimmung mit dieser nicht besonders gut ist. Es folgt dann aber ein längeres, gut zu begehendes Stück, und ich wähne mich dem Gipfel nun nahe.


Baumschwamm im Halbdunkel des Bergwaldes

Den erreiche ich dann auch, aber nicht jenen des Gunung Ledang, denn zu meiner Linken erheben sich klar noch deutlich höhere Berge, auch hätte der Weg viel näher am Bach entlangführen müssen. Egal, ich habe also einen anderen Hügel bestiegen, und eine faszinierende Urwaldwanderung ist es dennoch gewesen. Was mich allerdings erschreckt ist, daß ich wenige Meter vor Erreichen meines „Ziels“ auf eine große, braune Schlange stoße, die sich eilig davonmacht. Ich weiß natürlich nicht, ob sie giftig gewesen wäre, aber ausschließen kann ich es nicht. Diese habe ich noch rechtzeitig gesehen, aber andere?
Ich mache mich an den Abstieg, will diesen rasch hinter mich bringen und freue mich schon auf ein Bad im Resort unten. Mir ist aber klar, daß es noch ein langer Weg dorthin ist. Zudem zieht es zu. War es am Vormittag noch sonnig gewesen, wird es jetzt richtig finster vor Wolken. In der Ferne grollt der Donner. In kurzer Zeit holt der Regen mich ein. Ich versuche, alles so trocken es geht zu verpacken. Minuten später prasselt ein tropischer Gewitterregen herunter, der meinen europäischen Vorstellungen voll gerecht wird. Das Blätterdach hat diesem Unwetter nichts entgegenzusetzen, Unterstellen ist zwecklos, in kürzester Zeit bin ich völlig durchnäßt, die Bäche rinnen an mir herunter.
Das ist insofern unangenehm, als ich dadurch viel schlechter sehe, mich aber konzentrieren muß, den Weg nicht zu verlieren. Der wird jetzt aber ungemein schlammig, das Gehen wird schwierig, zumal auch meine Bergschuhe triefend naß sind. Beunruhigend ist auch, daß ein, zwei Mal in nächster Nähe krachend ein Blitz einschlägt. Was aus meiner Kamera wird, will ich mir lieber gar nicht erst vorstellen, die Sturzbäche strömen natürlich auch über meinen Rucksack.
Andererseits ist es auch spektakulär, den Urwald in diesem Wetter zu erleben, wie alles klitschnaß ist, der Regen uneingeschränkt herrscht – Regenwald im Regen. Beeindruckend.
Ziemlich weit unten finde ich meine Aufstiegsspur nicht mehr wieder, glaube aber schon die Wasserfälle zu hören. Wenig später erreiche ich dann einen breiteren, markierten Steig, offenbar den richtigen Aufstieg zum Gunung Ledang, auf dem ich bald wieder den Zaun und den Wasserfall erreiche. Zu meiner Freude hört der Regen auf. Der Wasserfall ist mächtig angeschwollen. Zu meiner nicht geringen Überraschung sind die Sachen im Rucksack erstaunlich trocken geblieben, die Kamera hat keinen Schaden genommen.


Nach dem Tropengewitter ist der Fluß ordentlich angeschwollen

Erleichtert steige ich gemütlich zum Resort ab, gönne mir erst einmal ein Eis, setze mich eine Weile hin und schaue den Jugendlichen zu, die hier auf Ferienlager (?) sind und sich mit Wasserball und Stafettenspielen unterhalten.


Durchaus stilvoll: das Gunung Ledang Resort


Man vergnügt sich im Pool und am Rande desselben

Abends fahre ich hinunter nach Sagil, gehe dort essen und stelle mein Zelt dann wieder beim indischen Tempel auf. Zwei Burschen auf einem Motorrad schauen vorbei, stellen sich als die Tempelwärter vor, haben aber nichts dagegen, daß ich hier die Nacht verbringe, ja, sie zeigen mir sogar, wie ich eine Lampe einschalten kann. Nach einer kurzen Unterhaltung fahren sie davon. Alles also im grünen Bereich.


Sonnenuntergang am Fuße des Gunung Ledang


18. November 2008
Sagil – Kampung Bekoh – Kampung Simpang Bekoh – Kampung Abbey – Nyalas – Kampung Kapis – Kampung Jus – Batang Melaka – Gemencheh – Kampung Ulu Rokan – Dangi – Kampung Geduhom – Kampung Selaru – Senaling – Kuala Pilah
96 km


Endlich hat sich mein Schlafrhythmus normalisiert. Ich stehe zeitig auf, um die Kühle des Morgens zu nützen, packe zusammen, halte mich gar nicht mehr in Sagil auf, sondern fahre gleich weiter. Das erste Stück kenne ich ja theoretisch schon, doch sehe ich die ausgedehnten Palmenplantagen jetzt erstmals bei Tageslicht. Dahinter taucht hie und da auch der Gunung Ledang auf, um den noch morgendliche Nebelschwaden wabern. Ein knallgelber Vogel flattert über die Palmen und läßt sich auf einer davon nieder, tut mir aber nicht den Gefallen, noch einmal photogen aufzufliegen.


Suchbild mit gelbem Vogel: Blick über die Palmplantagen auf den Gunung Ledang

Nach Tangkak hinein muß ich diesmal gar nicht, an der Straße frühstücke ich malaiisch, Nasi lemak mit Ei, die ganz scharfe Sauce lasse ich beiseite.
Wenig später biege ich gen Norden ab und folge nun einer schmäleren, verkehrsarmen Straße, die auf und ab am Fuße der Ausläufer des Gunung Ledang hauptsächlich durch Plantagen führt.
In Kampung Bekoh mache ich wieder eine Pause, erwerbe ein paar Minibananen und verspeise sie sogleich. Damit ist auch mein Abstecher in den südlichsten Bundesstaat, Johor, beendet und ich kehre (kurz) in den Bundesstaat Melaka zurück.
Meine Landkartenserie besteht aus verschiedenen Blättern, die jeweils einen Bundesstaat abdecken. Dabei sind sie in etwa gleich groß, was die kuriose Folge hat, daß kleine Staaten einfach in einem größeren Maßstab dargestellt sind. Melaka ist (im Gegensatz zu Johor) sehr klein, und so mache ich jetzt wieder gewaltige Fortschritte auf der Karte, während ich durch zahlreiche Dörfer und die dazugehörige üppige, baumbestandene Landschaft radle, aber auch durch einige Palmplantagen. Noch ist es angenehm kühl, und ich komme gut voran.
Bei einem Eis überlege ich mir in Nyalas, wie ich nun weiterfahren soll. Vor mir liegt eine substantielle Hügelkette, die sich sowohl westlich als auch östlich umfahren läßt. Da mein nächstes Zwischenziel, Batang Melaka, nach links ausgeschildert ist, folge ich dieser Route. Die angenehme Straße führt zuerst malerisch durch ein Flußtal zwischen steilen Hügeln, dann folgt ein knackiger Anstieg, und nach Überwindung einer Anhöhe geht es im nächsten Tal wieder abwärts.
An der nächsten Kreuzung ist Batang Melaka geradeaus angeschrieben, laut meiner Karte ist es aber deutlich kürzer, rechts abzuzweigen und über Kampung Jus zu radeln. Aber wird die Straße auch durchgehen? Ich riskiere es, und sie tut es – wie auch alle anderen Straßen überraschenderweise heute genau dort sind, wo die Karte sie verzeichnet. Noch dazu ist sie praktisch verkehrsfrei, gut asphaltiert, und auch landschaftlich reizvoll: je hügeliger es wird, desto mehr treten die Palmenplantagen in den Hintergrund, stattdessen wird hier Gummi produziert. Spiralige Schnitte in der Rinde der Bäume lassen den weißen Saft herausrinnen, der dann in Plastikschälchen aufgefangen wird.


Hier wird Gummi geerntet

Später fahre ich an einem in der Karte nicht verzeichneten, großen See entlang, bis ich nach einer weiteren ordentlichen Steigung, jetzt schon in der Mittagshitze, nach Batang Melaka komme. Ich gönne mir eine Ananas, doch ist der Verzehr derselben schlußendlich ein schmerzhafter Genuß, greift doch die Obstsäure offensichtlich Lippen und Zunge so stark an, daß ich zuletzt sogar blute. Eigenartig! Zum „Löschen“ esse ich noch ein Eis.


See bei Kampung Jus

Nun verlasse ich Melaka und komme nach Negeri Sembilan. Zunächst noch bergauf, dann aber lange abwärts geht es durch ausgedehnte Palmenplantagen nicht besonders spannend nach Gemencheh, wo ich einen kleinen Hänger habe und geraume Zeit herumtrödle. Da der Wegweiser nach Kuala Pilah wieder einmal in eine unerwartete Richtung weist und auch die Kilometerangabe sehr hoch erscheint, erkundige ich mich nach der Straße über Dangi und erfahre zu meiner Beruhigung, daß diese sehr wohl existiert.
Zwischen Dörfern und Hügeln geht es auf dieser weiter, dann wird die Straße steil, aber die Landschaft ist schön, dichte Wälder bewachsen die Hänge, und ich radle die meiste Zeit im Schatten der Bäume. Hinter dem Sattel geht es durch ein Flußtal hinunter, ich komme durch Dangi, ein größeres Dorf mit zahlreichen chinesischen Häusern, viele davon mit briefkastenartigen Schreinen vor der Tür.


Chinesische Schreine in Dangi

Finstere Wolken ziehen auf. Weiterfahren oder nicht? Laut Karte sollten immer wieder Dörfer Schutz vor eventuellem Regen bieten, und so ist es auch. Als es in Kampung Selaru zu tröpfeln beginnt, bin ich unschlüssig. Vor mir scheint wieder eine bewaldete Anhöhe zu liegen, also entweder hier unterstellen oder längere Zeit nicht mehr. Ich gehe essen, Mee goreng.
Der Regen hört bald wieder auf, auch der Hügel ist rasch überwunden, es folgt eine überraschend lange und rassige Abfahrt nach Senaling. Langsam stellt sich die Übernachtungsfrage. Mein Reiseführer erwähnt kein Hotel in Kuala Pilah, und nach den bisherigen Erfahrungen ist mit einem solchen auch nicht zu rechnen (abseits der Küste oder sonstiger tourismusrelevanter Gebiete). Die Gegend zwischen Senaling und Kuala Pilah ist allerdings durchgehend besiedelt, und es findet sich kein brauchbarer Platz, das Zelt aufzuschlagen.


Malerisch verfallenes Haus am Ortseingang von Kuala Pilah

Am Beginn der Stadt ist dann aber doch ein Hotel angeschrieben, das Desa Inn; ich brauche ein wenig, es zu finden, aber dann bin ich sehr zufrieden. Es gibt zwar kein Einzelzimmer mehr, aber ich bekomme zum selben Preis ein Dreibettzimmer, wenn ich verspreche, die beiden anderen Betten nicht zu benützen. Gerne. In der Lobby plaudere ich lange mit einem Portugiesen, der hier seit Jahren Aikido lehrt.
Nach einer Dusche und einer kurzen Erholungspause streife ich noch durch die netten Straßen der Stadt. Es gibt eine Fußgängerzone, die zahlreichen kleinen Restaurants sind gut frequentiert, und obwohl ich ja schon gegessen habe, sieht mich das Satay, kleine Spießchen, die hier gegrillt und mit Erdnußsauce serviert werden, derartig an, daß ich nicht widerstehen kann und mir ein paar davon genehmige.


Fortsetzung folgt