Re: Südostfrankreich

von: snowrider

Re: Südostfrankreich - 12.07.10 20:52

Weiter gehts:

Von Lausanne nach Genf, 8.6.10 , 62km

Anreise per Zug von Innsbruck via Bregenz, St.Gallen nach Lausanne, problemloser Radtransport.

Endlich sieht man kurz vor Lausanne vom Zug aus den Genfer See, leider etwas trübe Sicht, regnet wahrscheinlich bald.
Prompt fängt es beim Aussteigen an, warm und wenig.

Ein Buisness-Mann erklärt mir den richtigen Weg, ich war schon unterwegs nach Bern natürlich bergauf! In Wahrheit gings flott bergab.
Unten beim Kreisverkehr gute Wegweiser, der Rhône-Radweg geht hier lang, nach Genf, wie praktisch. Er führt aber nur 10 min. verkehrsberuhigt lang, dann meist an der vielbefahrenen R1.

Nach etwa 4 Std. bin ich schon am Anfang von Genf, wo mich ein kleines Stück ein Rennradler begleitet, der wohl auch schon eine Weltreise mit Gepäck hinter sich hat.
Ein weiterer Reiseradler aus Wiesbaden ist gerade zum Bahnhof unterwegs.

Gute Radwegführung bis dorthin, führt mich direkt zum City Hostel am Bahnhof. Sehr empfehlenswert.


Von Genf zum Lac d'Annecy, Angon, 9.6.10, 68km, ca. 600 Hm

Frühstück in der wunderbaren Küche des Hostels, los gehts gegen 8h30 bei diesigen und schwülwarmen Wetter.

Bis Annemasse finde ich gut raus aus Genf, dann nehme ich gerne die Hilfe eines freundlichen Radlers an.

Will heute die erste Tour nach dem Cyklos Radführer fahren, die führt am Mt. Salève entlang.Nicht ganz einfach zu finden, aber irgenwann bin ich bergauf unterwegs auf der D15, die kontinuierlich ansteigt.

In La Muraz mache ich daher die erste Pause, es ist mir jetzt schon zu warm. Den höchsten Punkt erreiche ich bei 857m.
Immerhin meine erste Tour mit fast 30 kg Gepäck dieses Jahr.

Weiter nach Cruseilles und nach Annecy,wo's mir viel zu laut war und ich deshalb weiterfuhr nach Angon, Camping Le lac.

Unglaublich schön direkt am See gezeltet, für sagenhafte 8,20.- Euro!

Von Angon (Lac d'Annecy) nach Grènoble, 10.6.10, 123,5km, 557Hm

Beim Zelten braucht man Zeit, das habe ich heute früh gemerkt. Komme erst nach 9 Uhr los, es ist schon viel zu warm.

Entlang des Sees noch nicht viel los, ab dem See-Ende ein Radweg nach Ugine,der leicht mit dem Donauradweg mithalten kann. Richtig schön durch die Felder, durch Wälder, sogar Rennradler fahren hier, so gut ist der Weg. Mit dem vielen Gepäck bin ich jetzt am Anfang der Reise doch froh über die Unterlage.
Dazu kommt noch, daß heute ein ziemlich warmer Gegenwind bläst, ich komme kaum mit dem Trinken nach.

In Albertville fülle ich nur meine Vorräte auf, weiter entlang der Stasse auf einem abgetrennten Radstreifen bei wenig Verkehr.
Gegen Mittag zeigt mein Thermometer schon 35°C an, ziehe was langärmeliges drüber, denn Faktor 30 reicht heute nicht, die Sonne brennt one Wolken runter. Auf Siesta hab ich aber keine Lust. Mit regelmäßigen Pausen erreiche ich irgendwann Grènoble, nachdem ich zuvor rechts dran vorbei rauf gefahren bin, in der Hoffnung auf eine freie Unterkunft etwas ausserhalb.

Den Campingplatz bei La Terrasse hab ich nur gestreift, liegt er doch an der Autobahn.
Dann doch lieber in die Stadt, Pausetag wegen diversen Blessuren(muß mich erst "einfahren").

Abends werden schon die schweren Unwetter in Frankreich für die nächsten Tage angekündigt.

11.6.10 Grènoble, Sightseeing

Die Dauphiné kommt heute nachmittag hier in Grènoble an,Daniel Navarro gewinnt.

Jetzt weiß ich auch, warum ich in St.Ismier kein Zimmer mehr bekommen habe, denn am 12.6. startete die Dauphiné im Nachbarort Crolles!


Von Grènoble nach Chabeuil, 12. 6.10, 102km, 343 Hm

Heute starte ich früh, schon um 7h fahre ich los, bei tiefhängenden Wolken und +15°C, was aber angenehm ist.
Finde den Radweg nach Valence-Lyon, der führt direkt an der Isère entlang.

Die macht ihrem Namen alle Ehre und benimmt sich wie ein Wildbach, sieht khakibraun aus, mit unglaublichen Stromschnellen und Holz im Gepäck. Schon in Grènoble hatte sich vor einem Brückenpfeiler das mitgeschleppte Holz meterhoch aufgetürmt.

Im Fernsehen wurde von einigen Kühen berichtet, die jetzt auf den Kiesbänken festsäßen und dort auch von der Feuerwehr kaum zu bergen seien.

Der Radweg war schon wieder frei, man sieht aber noch die Schlammspuren.
Es geht ruhig entlang, mehr als 2 Std., nur Hasen hoppeln über den Weg und Enten.

Ich wechsle die Uferseite, muß aber oft den Weg selber finden, plötzlich gibts dann doch wieder ein Schlid. Aber nach 37 km ist Schluß, li. oder re. gehts weiter, aber keine Rede mehr von Valence-Lyon.

Andere Radler rätseln auch, ich fahre li. auf die Route Nationale, vor der mich vorher ein anderer Radler noch gewarnt hat. Es ist 10h30 und geht gut zu. Wie meist gibt es eine Radstreifen und jeder hält Abstand.

Kurz vor Romans sur Isère noch Pause an einem Rastplatz. Eine kleine Runde durch die Satdt, wo mich die Altstadt sehr an Hall in Tirol erinnert, mit den engen Gassen, in der Mitte der Staße eine Rinne, die Häuser sandsteinfarben.

Es ist gegen 13 Uhr , als ich wieder Richtung Chabeuil fahre. Hier wirkt alles schon viel trockener, der kleine Fluß im Ort ist fast versiegt.

Dieser Tag klingt aus mit Eis Essen, Schlendern durch die Altstadt und Katze streicheln, muß auch sein!