Re: Firenze - Roma - Napoli

von: Dietmar

Re: Firenze - Roma - Napoli - 16.07.10 19:53


So raffen wir uns auf und steigen zu Fuß noch 100 m höher in die enge Stadt. Nach kurzer Zeit gesellt sich ein älterer Herr zu uns und erklärt uns das Stadtbild. Zu fast jedem Haus erzählt uns der 82-jährige eine Geschichte. Dort, wo kein Haus steht, erzählt er, wann es in die Schlucht gestürzt ist. Als wir ihn zum Schluss in die Bar zu einem caffé einladen wollen, ist er plötzlich verschwunden.



Morgen beginnt die Fußball-WM, Zeit für letzte Vorbereitungen:



In der Abendsonne bietet sich vom Hotel am Lago verde dieser Anblick



und kurze Zeit später dieser:



Zum Abendbrot im Hotel sind wir mal wieder allein. Meine Frau kommt endlich zu einer Minestrone, dazu un vino della casa, was will man mehr? Am Nachbartisch essen die Inhaber und das Personal.


14. Etappe

Am nächsten Morgen verlassen wir bei herrlichem Wetter diesen eindrucksvollen Ort.



Bevor wir diesen Blick auf den See genießen können,



müssen wir 160 Höhenmeter absolvieren. Nun geht es aber mit Vollgas in schönen Serpentinen hinab nach Alfedena. Die folgende Strecke haben wir einem Tipp von Peter (Indurain) zu verdanken. Aber auch hier gilt: Ohne Fleiß keinen Preis! Auf der fast verkehrsfreien SS158 geht es zunächst zum Passo Il Calvario (1120 m), kurz darauf beginnt eine unendliche Abfahrt über ca. 17 km, fast ohne zu treten.

Bei Cerro wandelt sich die 158 in eine autobahnähnlich ausgebaute Straße mit gigantischer Auffahrt und 800 m langem Tunnel mit 4% Gefälle, im Tunnel ohne Randstreifen. Augen zu und durch, nach 4 km wieder runter vom Highway, und weiter auf der SS627 bis nach Isernia. Die landschaftlich schöne, leicht hügelige Strecke ist zunächst ruhig, wird aber kurz vor Isernia lebhafter. Hinter Bivio fahren wir über eine längere Brücke, die für Fahrräder gesperrt ist. Ein Busfahrer macht uns durch Hupen darauf aufmerksam, aber was sollen wir machen, eine Alternative haben wir nicht.

Vor Isernia gibt’s den üblichen Anstieg ins centro storico, das wir diesmal links liegen lassen, um nach 59 km ein Hotel in der Neustadt anzusteuern. Das Eröffnungsspiel der Fußball-WM (Südafrika – Mexiko 1:1) begeistert uns nicht so sehr, so dass wir nur nebenher zuschauen.


15. Etappe

Heute gibt es mal wieder eine Überbrückungsfahrt. Die zu Hause ausgedachte Strecke erscheint uns nach näherem Kartenstudium doch etwas zu große Höhendifferenzen aufzuweisen, so dass wir die landschaftlich auch recht attraktive SS17 nehmen. Anfänglich müssen wir uns von 460 m auf 710 m bei Anstiegen bis zu 6 % hocharbeiten, um diese wieder auf 580 m aufzugeben.



Kurz nach dem Start in Isernia hatte uns ein Rennradler noch den Tipp gegeben, auf der letzten Strecke nach Campobasso nicht die SS87 zu nehmen, da diese durch 2 Tunnel mit Fahrradverbot geführt wird. Also fahren wir über die alte Straße (SP53) über Vinchiaturo, die natürlich mehr Höhenmeter bereithält. Dafür ist sie wieder fast autofrei. Nach einem Zwischenhoch auf 800 m oberhalb des Superstrada-Tunnels geht es endlich zu unserem heutigen Tagesziel Campobasso, Hauptstadt der Region Molise, auf ca. 700 m, das wir nach 59 km erreichen.



Die Stadt wird vor allem durch ausgedehnte Neubaugebiete dominiert. Das centro storico ist recht klein und verwinkelt. Die steilen Treppen sorgen für reichlich Schweißtropfen. Dafür hat man vom Castello Monforte einen wunderbaren Rundumblick auf Stadt und Landschaft.



Am Rande der Altstadt gibt es ein paar schöne Boulevards mit charmanten Jugendstilbauten. Im Freien vor einem Bistro essen wir warme tramezzini mit Schinken, Mortadella und Käse. Dazu gibt’s heute mal Bier. Wir beobachten den beginnenden Samstagabend-Korso und lassen die Seele baumeln. Im Hotel sehen wir im Foyer England – USA 1:1. Außer uns interessiert das wohl niemanden.


16. Etappe

Auf dem Weg nach Benevento habe ich die ursprünglich nicht sehr sorgfältig geplante Strecke nochmal variiert. Um die Superstrada und den Hinweg zu vermeiden, nehmen wir einen Schlenker nach Osten und eine reichlich hügelige Strecke inkauf. Der Blick zurück auf Niederfeld (campo basso) oben auf dem Hügel trübt sich zunehmend mit der Entfernung und ansteigenden Temperaturen. Heute werden es wieder mehr als 30°C. Wir merken es vor allem



beim Anstieg nach Cercemaggiore auf 930 m. Wegen eines Marktes ist der Ort für den Autoverkehr gesperrt. Natürlich dürfen wir passieren. Hier gibt es wenigstens eine Bar mit kühlem Bier und anderen gesundheitsfördernden Kaltgetränken, die erste Bar (nach 22 km) auf dem heutigen Weg.



Nun noch ein wenig Obst einkaufen.



dann geht es steil bergab bis Sepino Stazione. Nun wählen wir wieder die höhenmeterintensive SP158 parallel zur SS88. Dafür ist die Strecke fast autofrei und landschaftlich sehr attraktiv. Nun beginnt auch die Region Campagnia.



In Morcone finden wir endlich eine Osteria. Bei der Hitze reicht natürlich solo un primo. Hier kocht noch die nonna, natürlich pasta casalinga. Am Nachbartisch fragt uns ein Italiener mit perfektem Basel-Deutsch nach unserem Ziel. Ich nutze die Gelegenheit, mich nach einer passenden Unterkunft zu erkundigen. Da wir heute reichlich Strecke und Höhenmeter sammeln, können wir keine Zusatzkilometer für die Hotelsuche gebrauchen. Meine Notfallliste hat leider nur teure Hotels zu bieten. Die Tipps erweisen sich leider als wenig hilfreich. Zum Schluss landen wir bei meiner Notfallliste und rufen sicherheitshalber mal an.

Die Hügel nehmen heute kein Ende. Erst auf den letzten 10 km geht es richtig bergab nach Benevento auf ca. 150 m Meereshöhe. Kleiner „Schreck“ beim Blick auf den Tacho: 91 km und 1060 Höhenmeter, unsere „Höchstleistung“ nach 11 Jahren Radreisen! Im Hotel angekommen, dürfen wir die Räder nach kurzer Diskussion im Saal abstellen, der heute nicht benutzt wird. Auf einer Großbildleinwand schießen die Ghanaer gerade den Elfmeter gegen Serbien zum 1:0-Sieg.

Nach kurzer Ruhepause raffen wir uns zu einem kleinen Stadtrundgang auf. Wir haben Glück, denn der Corso Garibaldi ist gleich um die Ecke. Allora, facciamo una passeggiata nel corso.

Offenbar ist ganz Benevento und Umgebung unterwegs, um das Sonntagabend-Vergnügen zu absolvieren. Man kleidet sich ganz chic (Abendkleid, Anzug), globalisiert plebejisch (kurzbehost, badelatschig, turnbeschuht, bauchfrei) oder ganz normal.

Die WM interessiert heute wohl niemanden, wir aber beschleunigen unseren Schritt Richtung Hotel, denn 20.30 Uhr beginnt das Spiel Deutschland – Australien. Wenigstens der Rezeptionist gesellt sich zu uns am modernen Fernseher mit etwas größerem Bildschirm im Foyer. Nach dem begeisternden 4:0 wollen wir bei anhaltender Hitze (es müssen noch immer 30°C sein) noch nicht aufs Zimmer, also nochmal al corso. Auch um 23 Uhr ist der Corso noch voll, viele Autofahrer suchen Parkplätze, natürlich italienisch kreativ – mitten auf der Straße. Am nächsten Morgen starten wir zur


17. Etappe

über den Corso Garibaldi, gegen 9 Uhr fast noch unbelebt.



Die Stadt verlassen wir (wieder auf unserem „Plantrack“) Richtung Süden auf Regionalstraßen, meist mit wenig Verkehr, allerdings auch ohne Läden oder Bars. Die Durststrecke war fast 30 km lang. Gut, dass wir in Benevento nochmal richtig nachgetankt haben.

Heute wollen wir ins Flachland rund um den Golf von Neapel gelangen. Aber davor liegen natürlich wieder einige Hügel. Bis 575 m geht es hinauf nach Capriglia.



Hinter Celzi fahren wir in 5 Haarnadelkurven hinab Richtung Mercato San Severino, nun wieder auf dem Startniveau. Jetzt müssen wir langsam nach einer Unterkunft Ausschau halten. In einer Bar in Castel San Giorgio lassen wir uns ein Telefonbuch geben. Ein Anruf und das Tagesziel steht fest. Das Hotel ist sogar als POI auf der digitalen Karte gespeichert, so dass wir uns automatisch routen lassen. Schnell sind wir in Nocera Inferiore, einem Ort im erweiterten Ballungsraum von Neapel. Ab San Giorgio beginnt das zusammenhängend bebaute Gebiet rund um den Golf. Die Orte gehen ineinander über. Der Verkehr wird sehr lebhaft.

Als wir das Hotel Astoria erreichen und die Eingangstür öffnen, stehen wir vor einem kleinen Personenaufzug. Anruf bei der Rezeption: Ja wir sind richtig! Das Hotel befindet sich in der 10. und 11. Etage eines Wohnhauses, des höchsten im Ort:



Also Räder einzeln hochkant in den Aufzug, bei meinem Rad noch Lenker quer und Sattel runter, dann noch ein bisschen fädeln und schon klappt’s. Mit Sondierungsfahrt sind es 4 Fuhren bis alles oben ist. Und das dauert! Auf den Berliner TV-Turm geht es schneller hoch. Immerhin hat es sich gelohnt. Aus unserem Zimmer haben wir einen tollen Blick auf den Vesuv (leider etwas trübe heute).



Der Stadtbummel führt uns über die Fußgängerzone nahe dem Rathaus. Zum Abendbrot gibt’s Panini mit Mortadella in einem Bistro am Rathausplatz. Wir müssen uns beeilen, denn nach und nach macht alles zu. Hier laufen die letzten Vorbereitungen für Italiens ersten WM-Auftritt.



Fußball-Schauen in einer Bar oder im Freien gibt es nicht. Also zurück ins Hotel und den Fernseher auf dem Hotelflur (in Sichtweite unserer Räder) eingeschaltet. Nach dem mageren 1:1 gegen Paraguay erkläre ich unserem Gastgeber, dass es Italien wohl nicht sehr weit bringen wird, keine Taktik, keine Idee, keine Mannschaft. Das ficht‘ ihn nicht im Geringsten an. Stattdessen schimpft er auf den Schiedsrichter, der natürlich an allem schuld ist.

Nach dem Spiel diskutieren bei Raiuno wie nach jedem Spiel mehrere uralte Männer. Der jüngste war bestimmt der 68jährige Mazzola, den ich noch aus Spielen gegen die DDR-Nationalmannschaft mit Peter Ducke und Eberhard Vogel kenne.

Wieder auf dem Zimmer beobachten wir die nächtliche Stadt. Il Vesuvio liegt im Dunkeln. Auf der Fußgängerzone findet der Autokorso statt, an dem 2 Autos und ein Moped teilnehmen. Immerhin wird eine Fahne geschwenkt. Nicht auszudenken, wenn die Azzurri gewonnen hätten. So haben wir eine ruhige Nacht. Die


18. Etappe

soll uns zu unserem vorläufigen Ziel am Golf bringen. Meine Planstrecke geht immer geradeaus Richtung Castellamare die Stabia. Die Kartensoftware ist allerdings in Sachen Befahrbarkeit sehr zurückhaltend. So werden wir manchmal gegen die Einbahnstraße, durch Fußgängerzonen und über Baustellen geführt. Unsere kreative Auslegung der italienischen StVO scheint aber niemanden zu stören. In einer Fußgängerzone muss ich bremsen, da ein Auto der Carabinieri im Weg steht. Der Fahrer macht eine Geste der Entschuldigung, ein Lächeln und weiter geht’s.



Der Verkehr wird immer dichter. Mopeds wuseln an stehenden Autos vorbei. Auch bei Gegenverkehr wird überholt. Ständig kommen Autos und Mopeds aus Seitenstraßen und Ausfahrten geschossen und halten erst, nachdem die Fahrer die Straße einsehen können. Wir fahren also besser mitten auf der Fahrbahn. Niemand hupt uns zurechtweisend an. Bestenfalls macht mal ein Überholer auf sich aufmerksam. Bei Stau fahren wir wie die Mopeds links und rechts an den Autos vorbei. Mir fällt auch auf, dass die Italiener mit ca. 10% der Verkehrsschilder von Deutschland auskommen. Nachdem wir an der Küste ankommen, sagt meine Frau: Das hat aber jetzt Spaß gemacht!

Vor Stabia sehen wir die Circumvesuviana. Das Öffnen der Schranke kommt dem Start zu einem Mopedrennen gleich.



In Stabia werfen wir einen ersten Blick auf den Golf. Der Strand sieht hier nicht sehr gut aus. Hafen und Werft scheinen für ordentlich viel Dreck zu sorgen. Am Hafenviertel vorbei



erreichen wir die Küstenstraße Richtung Sorrento. Hier gibt es reichlich Verkehr mit Ausflüglern in Pkw und Bussen und viele Lkw.



Kurz vor Vico Equense verschwindet die Straße in einem Tunnel, der für Fahrräder gesperrt ist. Wir bleiben also auf der alten Uferstraße, die durch den Ort führt. Von einem Aussichtspunkt sehen wir unser Ziel. Nun geht es ca. 80 m mit gut 10 % Gefälle nach Seiano. Wir hoffen, für die Rückreise eine andere Lösung zu finden.



Von unserem Hotelfenster haben wir einen grandiosen Blick auf den Golf und den Vesuv. Sollte er heute Abend nach knapp 2000 Jahren mal wieder ein kleines Feuerwerk veranstalten, hätten wir doch die besten Tribünenplätze.



Die paar Tage bis zu unserer Heimfahrt nutzen wir zum Baden, für eine Fahrt mit der Circumvesuviana nach Sorrento und für einen kleinen Ausflug nach Capri.



Die Fahrt von unserem kleinen Hafen in Seiano über Sorrento zum Inselhafen Marina Grande dauert nur 1 Stunde. Mit der funicolare geht es nach Capri, von dort mit dem Bus in atemberaubender Fahrt nach Anacapri. Hier geht es etwas beschaulicher als in dem extrem auf Massen- und Luxustourismus getrimmten Hauptort zu. Viele Fahrzeuge sind wegen der schmalen Straßen sehr klein und fahren mit Elektro-Antrieb.



Trotz allen Trubels lassen sich die Inselbewohner nicht aus der Ruhe bringen:



Für einen Schwatz mitten auf der Kreuzung haben die restlichen Verkehrsteilnehmer natürlich Verständnis:



Am Freitag sichern wir uns einen Sitzplatz auf der Terrasse einer Bar, die sich im Erdgeschoss dieser Ruine befindet:



Insgesamt sind wir 5 deutsche Fernsehzuschauer, die Deutschland – Serbien sehen wollen. Die Italiener am Nebentisch spielen Karten und haben nach der Lautstärke zu urteilen mehr Spaß als wir. Die 0:1-Niederlage trübt unseren letzten Urlaubstag nicht ein.


Epilog

Heute müssen wir früh raus, denn die Fähre nach Neapel geht bereits um 7:40 Uhr. Schnell noch das im Aufbau befindliche Frühstücksbuffet geplündert und die Taschen vollgestopft und ab zum Anleger. Die Fähre ist pünktlich. Außer uns fährt noch ein holländisches Paar mit. Hunderte Plätze bleiben leer. Die Räder werden am Heck angebunden. Wir selbst werden unter Deck beordert.



Kaum legt das zweirumpfige Fahrzeug ab, wird richtig Gas gegeben. Mit 50 km/h jagt das Gerät über meterhohe Wellen. Bei schlimmer Schaukelei überstehen wir die 40-minütige Fahrt mit flauem Gefühl im Magen. Den Blick auf den Vesuv können wir erst genießen, als wir den Hafen in Beverello erreichen.



In Neapel angekommen, suchen wir erst einmal eine Bar für einen caffé. Nach kurzer Zeit werden wir in einer ruhigen Ecke gegenüber dem Teatro del popolo fündig. Wir haben viel Zeit, futtern unser Hotelfrühstück und gönnen uns noch herrlichen Kuchen aus der caffetteria.



Wir haben viel Zeit und fahren gemächlich durch die Stadt, durch enge Gassen und auf breiten Straßen. Auch hier wieder das nun schon gewohnte Gewusel.



Verkehrsregeln werden recht kreativ angewendet. Am besten, man passt sich an. Einfach fahren, die anderen müssen auch aufpassen. Oft genügen kleine Gesten, um den anderen zu signalisieren, was man vorhat.



Allerdings haben wir uns einen kleinen Vorteil verschafft, indem wir uns kleine italienische Fahnen auf den Lenker gesteckt haben.



Das zaubert ein Lächeln auf manches Gesicht, freundliche Gesten und bravi-Rufe. So schaffen wir auch noch den Rest bis zum Flughafen.



Die Räder werden in der großen Halle für den Flug vorbereitet. Lenker quer, Pedalen ab, Sattel runter. Die „sensiblen“ und öligen Teile werden mit Pappe abgedeckt und mit Klebeband fixiert. Die Pappe haben wir unterwegs in Neapel eingesammelt. Davon liegt tatsächlich genügend herum.
Beim Start verabschieden wir uns noch vom Vesuv, bevor wir in den Wolken verschwinden.



Kurz vor 20 Uhr landen wir in Tegel, nachdem wir unsere Stadt bei strahlender Abendsonne wiedersehen.



Wir benötigen eine gute Stunde für Gepäckübernahme, Fahrrad-Zusammenbau und Umziehen. Als wir nach draußen kommen, erleiden wir einen Temperaturschock. Nach drei Wochen mit fast immer um bzw. über 30°C nun abendliche 10°C. Dann haben wir noch gut 13 km bei zunehmender Dunkelheit, bis Haus und Hof erreicht sind.


Fazit

Was? Schon so schnell vorbei? Drei Wochen wie im Fluge!

Da wir gesundheitsbedingt bis zwei Wochen vor der Reise nicht wussten, ob der Urlaub überhaupt stattfindet, habe ich die Planung nur mit halber Kraft betrieben. Dadurch waren einige Streckenabschnitte nicht „perfekt“, so dass gelegentlich eine Umplanung unterwegs erforderlich war.

Für den Abschnitt Florenz – Rom habe ich mich auf das Bikelinebuch und auf „München – Rom“ gestützt (danke an Lutz und Brit). Für den Rest habe ich ein paar Anregungen aus Gerhards HP genommen und mit Tracks aus gpsies.de untersetzt. Das „Gesamtkunstwerk“ habe ich Gerhard und Peter (Indurain) zur Diskussion gestellt. Dadurch ergaben sich die Änderungen, die ich im Bericht schon genannt habe.

Auch auf dieser zweiten Reise mit GPS-Unterstützung habe ich das entspannte Fahren nach Track, unterwegs völlig ohne Kartennutzung, genossen. Habe mir trotzdem die passenden TCI-Karten 1:200.000 (in Italien 7 €) gekauft, um bei Fehlplanungen und Irrtümern nicht ohne Orientierung da zustehen.

Als Flachländer und „gelernte Flußradwegradler“ haben wir uns zum ersten Mal an die Berge heran gewagt. Insgesamt wurden es ca. 10.500 Höhenmeter auf ca. 1.100 km. Dabei haben wir festgestellt, dass die Höhe der Pässe nicht so entscheidend ist, sondern die Anstiege. Mit Anstiegen von 6% kommen wir noch ganz gut zurecht, kurz auch mal mit 8%. Längere Passagen ab 10% zwingen uns zum Schieben. Das wäre doch schon mal eine gute Basis für weitere Planungen.

Falls jemand die Strecke oder Teile davon nachfahren möchte, sende ich den Track gern zu. Auch für weitere Tipps stehe ich gern zur Verfügung.

Jedenfalls ist alles perfekt abgelaufen. Die Reise war toll und voller Überraschungen. Wir haben grandiose Landschaften und interessante Menschen kennengelernt, guten Wein getrunken und die Spezialitäten der Regionen genossen. Der Bericht gibt natürlich nur einen Teil davon wieder. Ich hoffe, dass trotzdem unsere Begeisterung für Land und Leute zu spüren ist.


Italien ist schön! – La vita é bella!