Re: Südostfrankreich

von: snowrider

Re: Südostfrankreich - 17.07.10 07:35

Von Chabeuil nach Orange, 13.6.2010, 130km, 460Hm

Früh morgens schon 18 Grad, Sonntag morgen, nur Radler unterwegs, toll.
Bei Crest biege ich nach Montelimar ab, in der Hoffnung auf einen Radweg entlang der Rhône. Es wird die N7, wahrlich kein Radweg!

Ich komme gut voran und die Autos halten Abstand. Ein stetiges auf und ab, aber insgesamt fällt die Strecke jetzt. In Viviers ,Dep. Ardeche,fahre ich auf der anderen Rhôneseite auf der D86, es gäbe auch einen kleinen Weg entlang des Flusses, zu spät gesehen. Dann wieder zurück auf die andere Seite über eine alte scheppernde Eisenbrücke nach Donzère, hier steilaufragende Felsen am Ufer.

Die N7 führt nun direkt nach Orange, ich empfehle aber einen Halt in Mornas, kurz davor.
Im Schatten alter Bäume genieße ich einen petit café und mache mich danach auf eine kleine Runde im Dorf auf.
Wie Rattenberg in Tirol liegt es auch an einem Felsen, auf dem eine Burg mit langer Mauer thront.

Weiter nach Orange, per Rad durch den Triumphbogen, eine schnelle Sightseeing Tour zum römischen Theater, dann raus aus der Stadt bergauf zum Hotel mit Pool, Blick auf den Mt. Ventoux.
Ein Gewitter naht, es ist drückend heiß und regnet nur wenig.

Von Orange nach Roussillon, 14.6.10, 75km, 564hm

Es lockt der Lavendel und die Farben von Roussillon, beschliesse daher, Avignon rechts liegen zu lassen , keine Lust auf eine weitere Großstadt und morgendliches Gewimmel dort.
Mein Ziel ist heute erstmal das Lavendelmuseum von Coustellet.

Endlich mal schöne, kleine, wenig befahrene Strassen, z.B. nach Châteauneuf-du-Pape, die alte Strasse nach Avignon, oder nach L'isle-sur-Sorge gibt es genügend Möglichkeiten, auch noch mit viel Gepäck kleine Strassen zu fahren. Netter Ort, der zur Mittagspause im Schatten an der Sorge einlädt.

Das Lavendelmuseum tut das seinige zum Abkühlen und ein wenig "ruhiger" bin ich danach auch. So ruhig, daß ich mir noch Gordes anschaue, bekomme dort nicht mal einen Kaffee, ohne zu essen und verlassen dieses ansonsten schöne Fleckchen Erde ziemlich schnell.
Viel lieber hab ich heute als Zielort Roussillon, von dem ich in einem Film gehört habe, wegen den Ockersteinbrüchen, das will ich unbedingt sehen.

Eine soviel bessere Wahl!
Allein schon der Weg dahin, am Wegrand an einem Obststand noch ganz frische Kirschen uns Marillen gekauft, das Trinkwasser so abgefüllt bekommen und einen kleinen Weg dorthin hat man mir auch noch erklärt.

Es ist der GR6-GR97, auf dem mir sogar bei der Hitze am Nachmittag ein paar rotgesichtige Wanderer begegnen, die gerade im raren Schatten Schutz suchen. Wie schön ist es doch auf dem Rad mit dem Fahrtwind!

Roussillon liegt natürlich auch auf einem Berg wie Gordes, noch steiler, aber weniger lang. Das erstbeste Hotel, das absolut empfehlenswerte "Rèves d'ocre" , hat ein wunderbares Dachzimmer für mich , mit Dachterrasse, Blick bis nach Gordes, das mir gestohlen bleiben kann.

Hier bleibe ich drei Tage, denn die Wetterlage verschlechtert sich dramatisch , "Alert Orange" in France Sud-Est.