Island 2010

von: Stefan Boehm

Island 2010 - 02.08.10 21:52

Hallo zusammen,

vier Wochen habe ich mit dem Bike Island erkundet, 900km auf Schotterstrecken zurückgelegt.
Als Fazit kann ich nur sagen: "traumhaft".

Und als Tipp für alle die auch nach Island fahren:
Der Nummernlose Jeeptrack von Haifoss nach Gullfoss, der auf der Karte so schön aussieht, streicht ihn, am besten von der Karte. Faustgroßer Schotter, völlig lose über die gesamte Breite verteilt. Für 20km über 4 Stunden gebraucht, auf keiner anderen Hochlandpiste oder Jeeptrack hab ich einen solch miserablen Zustand erlebt. Schieben war genau so wenig möglich wie fahren. Die Überschuhe hab ich mir zerrissen, auch die Schuhe haben böse gelitten. Und Landschaftlich auch noch verhältnismäßig reizlos...

Aber der Rest: wundervoll - jederzeit wieder!

Als kleine Anregung ein paar Bilder:







..und ein Teil meines Berichts auf meiner Webseite:

Steine Spritzen. Ein blauer Jeep stoppt neben dem Bike. „Alles klar, brauchst du was?“. „Nein, alles OK“. „Schönes Wetter! Leichter Wind, ein angenehmer Sommertag!“ – Realitycheck: 3 Grad, 40km/h Wind schräg ins Gesicht, Sprühregen, Wolken hetzen wie unter Termindruck tief über den Himmel. „Nur ein bisschen viel Sonne für meine empfindliche Haut!“. Ein Eins-Null für dich Lächeln huscht über sein Gesicht. Er greift hinter den Sitz, eine 0,5er Dose „Gull“ fliegt mir entgegen. „Genieß dein Abendessen!“. Steine Spritzen. Wieder allein.

Sonntagmorgen, Reykjavik, 4:17 Uhr, zehn Tage zuvor. Aus der schummrigen Disko trete ich in das helle Licht der Mitternachtssonne. Was mehr irritiert, die Sonne oder die Gin Tonics, weiß ich nicht. Gefeiert wird hart und ausdauernd. Im hellen, kurzen Sommer den dunklen, langen Winter kompensieren. Bis auf die Partyhotspots ist die Stadt menschenleer.
Einkaufen. Auch Sonntags. Ich packe das Rad für einen frühen Start, genieße noch einmal die Bequemlichkeiten eines Restaurants.

Über Asphalt nach Þingvellir. Hier teilt sich Amerika von Europa – plattentektonisch – und eint sich Island seit 930 – parlamentarisch. Am Infozentrum hält ein moderner Bus. Vollklimatisiert, Entertainmentsystem. Eine Horde schießwütiger Besucher quillt hervor. Ich bin ihr erstes Opfer. Wie Maschinengewehre rattern die Spiegel der Kameras, die Linsen auf das vollgeladene Bike und mich gerichtet. Flüchte mit dem Rad durch die Schlucht an einen wunderschönen, einsamen Campingplatz direkt am See. Ruhe.


Endlich endet der Asphalt. Schotter unter den Reifen, der erste ordentliche Anstieg wartet. Noch ist die Piste breit. Der Untergrund wechselt von Schotter zu einem Gemisch aus Lehm und groben Steinen, die Piste wird enger. Einspurig schlängelt sie sich über eine Passhöhe. Das Wetter schlägt um, Nieselregen. Der Lehm wird glitschig, eine Abfahrt auf rohen Eiern. Feucht vom Regen steht das Zelt an einem Fluss. Morgen beginnt das „echte“ Hochland.

weiter gehts hier: Island mit dem Bike