Re: La Loire a Velo

von: RuhrRadler

Re: La Loire a Velo - 08.08.10 10:50

Da die 12 Minuten Editier-Zeit rum sind, hier noch mal der geänderte Beitrag in Gänze:

Hallo,

mit etwas mehr Zeit: Bildergalerie erweitert. Jetzt sind auch ein paar Bilder dabei, die sonst im "Kitsch-Filter" hängenbleiben. zwinker
Auch wenn es nicht so aussieht: Die Brücke von St. Nazaire ist echt fies.

Campingplätze: Wir hatten nichts reserviert. In Pornichet mussten wir einen zweiten Platz anfahren, um dort den letzten freien Stellplatz zu bekommen, Amboise war Freitag abend voll, wir haben es locker genommen und einfach das Auto gepackt, um über Nacht zu fahren. Fast hätte ich einen üblen Abschluss hingelegt. Beim Packen der Rad-Sachen habe ich gleich die Räder aufs Dach gehoben. Nach dem Abendessen sind mir dann die 2-Meter-Querbalken über den Ausfahrten aufgefallen. Hätte auch schiefgehen können...

Inzwischen sehr schön: Der Camping Municipal in Ussé-Rigny. Vor vier Jahren war da noch ein Sanitärhaus, dessen Duschanlagen mit schweren Stahltüren unschöne Assoziationen geweckt haben. Jetzt steht da ein schönes Haus mit geräumigen Duschen und sogar einen Radwerkstatt-Haus.

Insgesamt sind die Camping Municipals sehr schön geworden. Preise gehen für "dös adült, ün onfong, ün tont, ün nüi" von 9,80 bis 34,50. Je näher am Meer, desto teuer.

Der Französisch-Kurs an der Auslandsgesellschaft hat sich für mich gelohnt. Meine Frau kann, dank 6 Monaten Aufenthalt in Paris, ziemlich fließend plaudern, ich kann jetzt immerhin in der Boulangerie und im Restaurant unfallfrei bestellen und nach allerlei Dingen fragen. Für das Verstehen der Antworten ist dann meine Frau zuständig. schmunzel

OT: Falls jemand Kinder hat, die vor der Wahl der ersten Fremdsprache stehen: Mit Latein anfangen ist völliger Tinnef, außer der Nachwuchs hat bereits feste exotische Berufswünsche.
Ich hatte Latein ab der 5., dann Englisch, dann Französisch. Also bin ich ohne nennenswerte Franze-Kenntnisse von der Schule gegangen. In den letzten Jahren habe ich in Sprachkursen bei der Auslandsgesellschaft etwas Niederländisch und seit Februar Französisch gelernt. Ja, Latein lernen hilft, um die Struktur der Sprache zu verstehen. Wenn man die fünf Jahre á fünf Wochenstunden bis zum "großen Latinum" in zwei lebende Sprachen investiert, versteht man auch die Sprachstrukturen, kann aber mit Menschen reden. Dass Lateinkenntnisse das Erlernen weiterer Sprachen erleichtert, wird von den Altphilologen seit Jahrzehnten behauptet, aber nie durch eine Studie gestützt. Nach meiner Erfahrung ist es eine freche Lüge. Latein als dritte Fremdsprache ist, okay, um etwas bildungsbürgerliches Odeur zu versprühen. Als erste ist es völlige Zeitverschwendung


Auch neu: Wir wurden von fast allen Rennradlern freundlich gegrüßt. Vor vier Jahren haben die noch stur geradeaus geschaut. Und es gibt viel mehr Helmträger, auch bei den "Normal-Radlern".
An der Grenze zum Skurrilen: Bei knapp 30°C sind ganze Radlergruppen komplett in gelbe Warnwesten gehüllt unterwegs, auf Wegen, wo man höchstes mit einer Libelle kollidieren oder in einen Altarm der Loire fallen könnte.

Grüße, Christian
PS: Kann ich mich irgendwie verifizieren, ohne in Süddeutschland ein Treffen zu besuchen? zwinker