Re: Kuhfladenslalom in Brandenburg

von: Dietmar

Re: Kuhfladenslalom in Brandenburg - 04.09.11 19:08

Nun wird der Wind immer stärker, dummerweise genau von vorn. Opa hat eine Idee. Er besorgt bei einem Fischer ein Stück Seil und schleppt mich ab.



Der Abschleppdienst funktioniert ganz gut bis Hohenwutzen. Da gibt es auch eine richtige Brücke, so dass wir endlich mal nach Polen rüberfahren können



Auf dem Markt gleich hinter der Grenze essen wir Schaschlik, Hotdog und Kartoffelpuffer. Danach bekomme ich noch eine riesige Zuckerwatte. Nach dem Essen fahren wir wieder zurück nach Deutschland. Nun verabschieden wir uns von der Oder …



… und fahren ab Hohensaaten auf dem Treidelweg an der Alten Oder entlang. Wir beobachten einen Mähdrescher. Ich weiß ja schon, was der macht und hab’s meinem Opa erklärt.



Am liebsten würde ich da mithelfen:



Weiter geht es bis Oderberg. Opa kann sich endlich eine neue Speicherkarte für den Fotoapparat kaufen. Ich habe nämlich gaaanz viele Fotos gemacht. Meine Eltern und mein kleiner Bruder wollen doch wissen, was ich alles erlebt habe.

Hinter Oderberg geht es ziemlich steil hinauf auf den Teufelsberg, dann ganz schnell wieder hinab zum Oder-Havel-Kanal. Dort finden wir nach 37 km die Pension Engel&Teufel. Im Garten muss ich erstmal alles festhalten, was mir gefällt, auch diese Eule – leider aus Stein.



Für den nächsten Tag hat der Wetterbericht Dauerregen angesagt, den ganzen Tag in ganz Brandenburg. Schon beim Aufstehen gießt es ohne Pause. Wir starten am Donnertag also gleich mit Regensachen. Zuerst fahren wir wieder hinauf zur Landstraße,



dann bis nach Liepe und dort über den Oder-Havel-Kanal. An der Alten Oder entlang



fahren wir auf einem Weg, der gerade ausgebessert wird und wegen des Regens ganz schön matschig ist. Hier überqueren wir die Alte Oder



und gleich danach die Schleuse zum Finowkanal. Ganz schön steil die Treppe, aber ich habe ja meine Helfer.



Das Schiffshebewerk sieht im Regen ganz schön trübe aus. Wir schauen uns eine Trogfahrt an. Der Trog ist aber leider leer. Abends habe ich das mal aufgemalt. Also, wenn Ihr mal wissen wollt, wie so ein Schiffshebewerk funktioniert …



Danach fahren wir durch Niederfinow, als der Regen plötzlich aufhört (kein Verlass auf den Wetterbericht). Opa hat hinterher erzählt, dass er einen Plan B hatte. Wenn der Regen schlimmer geworden wäre, hätten wir die Ostdeutsche Eisenbahn nehmen und bis zum Etappenort fahren können. Nun fahren wir aber weiter auf der Tour Brandenburg, meist durch den Wald. Die Wege sind etwas aufgeweicht, aber wir kommen gut voran.



In Sandkrug wollen wir eigentlich zu Mittag essen. Der Gasthof an der Straße ist natürlich zu. Also weiter bis Chorin. Das Kloster liegt etwas abseits der Strecke, also zum historischen Bahnhof. Da gibt’s nur sonntags was zum Essen. Naja, Brandenburg eben. Aber wir haben ja noch ein Brötchen vom Frühstück dabei und ein großes Waffelpaket vom Polenmarkt, so dass wir nicht verhungern müssen. Nachdem wir Althüttendorf erreichen,



finden wir auch hier nichts zu essen und fahren weiter



bis zum Wald- und Seehotel am Grimnitzsee, das wir nach 35 km erreichen. Endlich mal ein richtiges Hotel!



Ich habe natürlich das beste Bett, ganz dicht am Fernseher, also gleichmal sehen, was Kika so bringt. Oma und Opa meckern natürlich: Geh‘ erstmal duschen. Warum das denn?

Abendessen gibt es in der Waldgaststätte gleich nebenan. Milchreis ist ok, aber reicht heute nicht. Was gibt’s eigentlich als Dessert? Warme Kirschen mit Schlagsahne …

Auf dem Weg zum Hotel muss ich noch die Ziegen füttern. Dafür machen sie ein paar Kunststücke.



Am Freitagmorgen frühstücken wir im Wintergarten, ringsum Glaswände, sodass man die ganze Wiese bis hinunter zum See überblicken kann. Für mich gibt’s wieder Kakao und viele andere tolle Sachen. Auf der Wiese frühstücken die Rehe. Da muss ich gleich mal raus … ihr müsst doch nicht gleich weglaufen!

In Joachimsthal geht es mal wieder bergauf. Nun fahren wir auf dem Radweg Berlin – Usedom, aber rückwärts.



Auf der Schwarzen Bahn geht es hinunter zum Werbellinsee. Opa erzählt was von BU24, Dauerregen und geplatzten Reifen, immer diese Storys.



Heute regnet es ja nicht, so dass wir mal ins Wasser hopsen können, naja Opa und ich. Oma passt auf die Räder auf.



Danach fahren wir zum Campingplatz Am Spring und essen in der Strandgaststätte. Wie macht das Opa bloß immer, dass es genau zur Mittagspause regnet. Wir fahren weiter und schon ist es trocken. Das Drängelgitter ist doch kein Hindernis für mich.



Jetzt zeig‘ ich mal, wer hier schneller ist.



Das machste mir aber nicht nach!



In Eichhorst stehen wir an der Schleuse zum Werbellinkanal: Also Oma, jetzt wird das Wasser reingelassen, dann kommen die Boote hoch, dann wird das Tor aufgemacht und schon geht’s weiter – ist doch ganz einfach oder soll ich Dir das nochmal erklären?



Nun fahren wir nach 26 km zum letzten Etappenort, Gut Sarnow. Das ist so eine Art Reiterhof mit Hotel, mit schönen großen Zimmern und einem Bad mit Wanne.



Am Samstagmorgen haben wir nur noch 5 km bis zum Ziel. Ich freue mich schon auf Mama und Papa und meinen Bruder.



Das hat mir echt gut gefallen. 180 km durch Brandenburg. Auf wunderbaren Radwegen, meist ganz leicht zu fahren, naja, ein paarmal musste ich auch schieben. Viele nette Menschen gibt es hier, alle waren ganz lieb zu mir, sogar die Autofahrer. Und was ich für Tiere gesehen habe! Ein paar davon sind ja auf den Fotos zu sehen. Eigentlich waren es noch viel mehr.

Nächstes Jahr schaffe ich bestimmt noch viel mehr. Vielleicht fahren wir dann an die Ostsee. Ich werde Euch berichten.

Bis dahin grüßt Euch F.


P.S. Liebe Forumsbetreiber, danke, dass ich Opas Anmeldung benutzen durfte. Wenn ich demnächst selber schreiben kann, melde ich mich hier an. Bin ja jetzt ein echter Reiseradler, oder?