Re: Deutschland-Spanien April/Mai 2018

von: veloträumer

Re: Deutschland-Spanien April/Mai 2018 - 10.03.18 19:30

In Antwort auf: mueslo
Einzig das Kreuzen des Ausläufers der Pyrenäen im Baskenland macht mir etwas Sorgen, da dort fast nur Bundesstraßen oder ähnliche drüber gehen. Falls jemand Erfahrung mit Strecken dort hat, würde ich diese sehr gerne hören.

Bei deiner fuchsschlauen Höhenvermeidungsroute sind die Pyrenäen natürlich eine Herausforderung. Gemessen an der Gesamtheit der Pyrenäenpässe kommst du aber im Westen recht harmlos weg. In Frankreich sind das alles D(epartment)-Straßen und soweit sich das auf spanischer Seite Nationalstraße schimpft, muss das noch nichts heißen. Fast alles lässt sich verkehrsarm beradeln, die Einfahrt nach Pamplona natürlich ausgeschlossen.

Deine einfachsten Möglichkeiten mit nur einem Pass:
A-1) Du fährst die Küste in Frankreich zu Ende, was sich wegen der Corniche unbedingt lohnt. An der Grenze Hendaye/Irun folgst du auf einem Bahntrassenradweg dem Bidosoa-Tal. Ich glaube, in Santesteban ist Ende. Ab dort gibt es aber weitgehend Nebenstrecke zum Puerto de Belate (ca. 850 m), die Nationalstraße ist im Berg als Tunnel verbaut. Entsprechend einsam ist die Strecke, oben typisch grüne Bergkuppen mit Schafen. Im Süden wirst du einen Teil dann auf Nationalstraße fahren müsssen, was aber dann abwärts schnell geht.

A-2) Übrigens: Mit dem von Bafomed verlinkten Otxondo-Pass musst du mindestens ein weiteren Pass für Ziel Pamplona bewältigen. Naheliegend wird das dann auch der Belate-Pass sein oder der Puerto de Artesiaga (ca. 1000 m). Letzteren kannst du natürlich auch als Alternative zum Belate-Pass vom Bidasoa-Tal aus fahren, fährst du ein Stück ins Baztan-Tal rein. Artesiaga ist garantiert einsam, wohl auch die der untere Teil der N 135 weniger betriebig als die Belate-Route.

B-1) Du fährst ab Bayonne die Nive entlang nach St-Pied-de-Port, dem Ausgangszentrum der meisten Jakobsweggeher (und -radler). Die Nive hat zwar wenig Gefälle, die Route ist dennoch nicht flach. Das gilt zumindest dann, wenn du zwischen Itxassou und Bidarray die Nebenroute am linken Ufer fahren würdest. Ist aber sehr reizvoll. Statt nach St-Jean kann man auch nach St-Étienne-de-Baigorry gelangen. Von dort windet man sich ausladend durch das Aldudes-Tal. Man überfährt den Urkiaga-Pass (ca. 900 m), schon auf der spanischen Seite. Die Route fällt dann mit der Südflanke vom Artesiaga-Pass zusammen.

B-2) Du zweigst in Aldudes nach Urepel ab und fährst weiter über den Alto Sorogain (über 750 m). Ohne weiteren Zwischenpass musss man im Süden etwas verwinkelt fahren und die Strecke mündet auf die Ibaneta-Passstraße. Viele Pilger dort wenden sich aber eher direkt westlich über weitere Zwischenpässe. Ohne Pass geht es hier nur in Richtung Aoiz, dort muss man dann durch die leicht hügelige Ebene in Richtung Pamplona nach Westen.

C-1) Du fährst nach St-Pied-de-Port und nimmst den Ibaneta-Pass (ca. 1050 m). Ist aber verkehrsreicher, weil auch Transitverkehr. Es gibt zwar westlich im unteren Teil eine Alternative, die fordert dann aber weitere Höhenmeter. Der Pilgerfußweg östlich davon ist zum Teil radelbar, aber im obersten Teil nicht reiseradtauglich (Wiesenpfad). Der Asphaltteil wäre zudem eine extrem steile Rampe. Im Süden bei Espinal dann Fortsezung wie o.a.

C-2) Du fährst in St-Jean-Pied-de Port weiter entlang der Nive nach Béhérobie/Source de la Nive (Hotel/Restaurant). Die Quelle muss man separat erwandern. Die Straße steigt nun mehr an, es geht dann über den Col d'Orgambide (ca. 1000 m) nach Spanien. Im Süden eher Betonpiste. Man gelangt über Aribe und den Itoiz-Stausee schließlich auf die Ibaneta-Route nach Aoiz. Vermutlich die ruhigste Route, selbst Pilger verirren sich dort selten. St-Jean-Pied-de-Port kannst du übrigens auch noch recht einfach erreichen, wenn du von der Gave de Pau kommst, dann über Sauveterre und der D933 folgen. Da wird es aber mehr Verkehr haben.