Re: Einmannzelt und was noch?

von: Lord Helmchen

Re: Einmannzelt und was noch? - 11.06.17 22:29

Hi, nach meinen Erfahrungen in Finnland: Man kann das schon so machen. Mit Hängematte&Isomatte, dem Tarp und dem Holzkocher im Wald verschwinden. In meinem Fall hatte die Hängematte ein Moskitonetz (wichtig!) aber kein Dach. Solange man von Bäumen umgeben ist, wird das Tarp auch relativ problemlos im Gewitter halten.

Aaaaber man zahlt Lehrgeld. Dass dass Tarp vielleicht zu kurz ist bei windigem Regeneinfall weiß man nach einer durchfrorenen Nacht und dem fünften Nachjustieren des Tarps bei 2°C. Der Notfall-Spiritusvorrat wird sehr schnell leer, wenn es im ganzen Wald keinen trockenen Zweig mehr gibt und der Kocher bei Wind (auch im recht guten Schutz des Tarps) viele Leistung verliert. Auch diese Erkenntnis schmeckt einem schlecht mit nassem Schlafsack, zitternden Fingern und großer Lust auf einen heißen Tee und 1000kcal. Das sind alles lösbare Probleme, die einen nur beim ersten Unwetter so treffen. Aber man sollte sich im Klaren darüber sein: Je minimalistischer die Ausrüstung sein soll, desto mehr Übung und Improvisationswillen sollte man mitbringen.

Inziwschen bin ich wieder mit Zelt mit Apsiden unterwegs und koche mit einem Spiritus-Trangiabrenner (Trangia Triangle). Das Tarp, die Übung damit und meine Erinnerungen an Gewitter im Wald möchte ich aber nicht missen! schmunzel

Sonst schließe ich mich hier dem Tenor an. Ein Tarp ist ein tolles Dingen. Aber bei einem Hängemattenzelt mit Dach noch ein Tarp&Stange dabeizuhaben, wird solo ganz schön viel Gepäck. Da würde auch ich auf ein Zelt setzen - und darin mal das Kochen üben bei Mistwetter (da fällt der Stoff nochmal anders und ist den Flammen eher im Weg).