Re: Tarp anstelle von Zelt?

von: veloträumer

Re: Tarp anstelle von Zelt? - 01.08.17 11:59

In Antwort auf: Kay81
bin am überlegen anstelle eines Zelts ein Tarp für eine zweiwöchige Tour in Sardinien Anfang September mitzunehmen. Gar nicht mal unbedingt um Gewicht zu sparen, wobei das natürlich auch gut ist, aber einfach weil immer so viel Zeit drauf geht beim Zeltauf- und abbau. Wettermäßig dürfte es vermutlich nicht zu kalt werden und mit Regen rechne ich auch nicht wirklich und böse Tiere gibt's auch nicht.
Ist das 'ne dämliche Idee? Hat da irgendjemand Erfahrung mit gesammelt?

Ich halte von Tarps gar nichts. Deine Zielgegend kann unangenehmer werden, als du denkst. Füchse streichen sowohl auf Meereshöhe als auch auf über 2000 m herum - es ist da günstig, eine geschlossen, zuimndest abriegelbare Haube zu haben. In Korsika (Meereshöhe) hatte ich auch einen sehr aufdringlichen Fuchs. Zudem kann Weidevieh aufdringlich werden ohne Schutzhülle (z.B. Kühe).

Sardinien ist sicherlich vielfach auch ähnlich zu Korsika. Ich sage nur: Ameisen! Falls du mal in eine römischen Legionärsarmee gekämpft hast: Vergiss es, Ameisen sind sowohl besser organisiert als auch zahlenmäßig ganz andere Nummern und weitaus kampfwilliger. Habe in Korsika mal mit Strandmuschel versucht zu campieren (Campingplatz). Nach halber Nacht ohne Schlaf habe ich zum Äußersten gegriffen: Eine Sperrspur von Rasierwasser geträufelt. Diese Grenze haben die Ameisen dann akzeptiert. Seitdem möchte ich auch kein Rasierwasser mehr auf meiner Haut haben... grins bäh

Bessere Idee: Ein separat aufstellbares luftiges, aber verschließbares Innenzelt ist in sommerlichen Gegenden durchaus eine Wahl. Grundsätzlich ist es aber immer von Vorteil, auf eine bessere Hülle zurückgreifen zu können - etwa wie beim Fuchs. Lichtschutz kommt hinzu - besonders auf Campingplätzen strahlen oft ungünstige Lichter - da hilft nur ein Außenzelt mit guter Lichtdämpfung. Ich kann jetzt auch nicht behaupten, dass mein 4-Jahreszeitenzelt bei den tropischen Nächten (tagsüber über 35 °C) unangemessen war. Ein guter Zeltbau verträgt sowohl kühle als auch warme Temperaturen. Hauptursache für zu heiße Zelte ist auch eher ein tagsüber in der Sonne stehendes Zelt - das sollte auf Radreise eher nicht bis selten vorkommen. Generell Zelt eher später aufbauen, wenn die Luft kühler ist.