Re: Wintertreffen 2016

von: Toxxi

Re: Wintertreffen 2016 - 15.02.16 21:09

Und weil ich gerade so schön beim Schreiben bin:

Anfahrt von Werder nach Plötzky (110 km)

Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=btrdndwgubvqsyhf

Vier Radler, die es etwas genauer wissen wollen, treffen sich bei schönstem Sonnenschein, um von Werder (nahe Berlin) nach Plötzky zu rasen radeln.



Das Wetter könnte um diese Jahreszeit eigentlich kaum besser sein, und so geht vom Start weg auch gleich ziemlich flott los.



Zunächst noch über asphaltierte Landstraßen, und später auf einsamen Waldwegen...



...dem Radweg Berlin-Hameln folgend. Sehr beeindruckt hat mich hier diese Ruhe in der Natur durch das Fehlen jeglichen Autoverkehres, das war äußerst wohltuend. schmunzel lach Aber auch die kleinen Landstraßen, die wir entlang fahren, sind am Freitagmittag nur sehr wenig befahren.

Wer sich jetzt fragt, was dieses Bild...



...in diesem Reisebericht zu suchen hat verwirrt, der kann unsere Verwunderung nachvollziehen, als der "Radweg" Berlin-Hameln plötzlich so aussah. wirr Es geht am Rand des Hohen Flämings überganglos mit mehr als 20% Steigung bergauf, ein Weg war nur noch zu erahnen. Micha hält am längsten im Sattel fahrend durch, aber auch er muss schließlich die Segel streichen.



Der Radweg wird zum Fußweg, auf dem wir zu allem Überfluss auch noch die Räder hochbuckeln müssen. Der LUFF-Wanderer, der neben uns auftaucht, ist deutlich schneller unterwegs. Da fragt man sich, wer den Radweg da lang gelegt hat... krank

Hier im Fläming erreichen wir eine interessante geographische Landmarke, den Mittelpunkt der ehemligen DDR (Link zu Google Maps).



Das ursprüngliche Schild wurde 1977 entfernt. Nebenan war militärisches Übungsgelände, und man wollte nicht, dass so viele Touristen und Schaulustige dort auftauchen.

Die Wegequalität im Fläming selbst wird wieder besser, und damit das Tempo auch wieder höher. Oftmals sehe ich nur noch...



...die Hinterräder meiner Mitfahrer. Als Fotograf muss man eben ein bisschen leiden. Aber auch der stärkste Reiseradler braucht irgendwann eine Pause, und als in einem winzigen Dörfchen eine Sitzgelegenheit auftaucht, wird die sofort okkupiert.



Da es trotz Jan-Ulrich-Wetters einigermaßen kühl ist, nur einige Grad über Null, kocht Andy für uns alle Kaffee. Es tut gut, was Warmes im Magen zu haben. Dazu gibt es Reiskuchen und alles andere, was die Taschen so hergeben. wein

So können wir das letzte Drittel in Angriff nehmen...



...das zunächst wieder über ziemlich gute Waldwege führt. Irgendwann geht es dann auf eine doch recht trostlose und langweilige Landstraße mitten durchs Nichts. Frank hat darauf ganz offensichtlich keine Lust, setzt sich an die Spitze und zieht eisern einen 30er Schnitt durch. Zwei Monate Wintertraining in Mittelamerika machen sich definitiv bezahlt! bravo

Bei dem Tempo kann ich nicht mehr fotografieren, sondern muss micht konzentrieren, um den Windschatten nicht zu verlieren. Das ist ein gutes Frühjahrstraining, und auch mal wieder ein gute Konzentrationsübung für Windschattenfahren.

Die Kamera packe ich erst wieder kurz vor Plötzky aus...



...als es über einsame Feldwege (ohne großartigen Autoverkehr) nach Gommern hineingeht. Ein Mitradler geht beinahe wegen Hungerast verloren... Da wir aber trotz der deutlich längeren Anfahrt immer noch früher da sind als die Gurkentruppe Genussradlergruppe, kaufen wir schon mal einiges für das Abendessen der gesamten Mannschaft ein (wird dann auf alle Taschen verteilt).

Am Zeltplatz angekommen...



...gibt es erst einmal ein schönes Bier. Das haben wir uns ganz definitiv verdient! bier

Mir hat die Tour außerordentlich gut gefallen. Im Großen und Ganzen sind wir eigentlich 100 km lang nur durchs Nichts gefahren, geschätzt ca. 60% auf Asphalt und 40% auf Wald- und Feldwegen. Wie schon erwähnt, diese Ruhe wegen der fehlenden Autos hat mir sehr gefallen. Der Fläming ist auch ganz interessant, es ist ziemich hügelig. Ohne jemals höher als 150 m zu sein, geht es doch immer wieder auf und ab. Die Dörfchen sind teilweise auch sehr interessant, man sieht, dass einige mal bessere Zeiten durchlebt haben.

Als ziemlich langweilig habe ich die eeeeeeeeendlose Landstraße zwischen Magdeburgerforth und Möckern empfunden. Teilweise mit langen fiesen kilometerlangen Gerade, einem knappen Prozent Steigung (das man optisch nicht sieht, aber in den Beinen spürt, weil man das Gefühl hat, durch Honig zu fahren) und stetigem Gegenwind... Beim nächsten Mal kann man da noch was feilen, es gibt z.B. eine alte Potststraße durch Wälder und Felder.

Gruß
Thoralf