Re: Radreiseanalyse 2017 des ADFC ist Online

von: derSammy

Re: Radreiseanalyse 2017 des ADFC ist Online - 21.03.17 10:08

Ich kann verstehen, wenn ihr, du und Stephan, euch persönlich angegriffen gefühlt habt. Aber eure Reaktion auf Christophs Beitrag war im Sinne eines gesunden Diskussionskultur auch nicht sonderlich hilfreich. Das ADFC ist als gemeinnütziger Verein (gilt das eigentlich auch noch für den ADAC?) zu Transparenz verpflichtet, Christophs "Argumente" hätten sich mit einfachen Sachargumenten ja einfach klarstellen lassen können.

Der ganze Faden ist immer mehr in die Richtung abgedriftet, ob es ok ist, wenn der ADFC Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit macht, wenn er Werbung für das Radfahren betreibt. Das haben hier wohl die wenigsten in Frage gestellt. Das ist irgendwo eines der Kernaufgaben des Vereins und das sehen wohl die meisten so.

Was mich stört, sind andere Dinge:
- Ich störe mich am Umfang, den Fahrradtouristik mittlerweile innerhalb des ADFC zu spielen scheint. Rein von der Seitenzahl ist die Radwelt kaum mehr von einer Radreisebroschüre eines Reisebüros zu unterscheiden. Dabei geht es nicht nur um Werbung fürs Radfahren, sondern handfeste kommerzielle Interessen und Buchung bestimmter Pauschalangebote.
- Ich störe mich massiv an der offensichtlichen Stümperhaftigkeit, mit der die Radreiseanalyse erstellt wird und welchen gigantischen Erkenntnisgewinn man aus den paar Fragen ziehen will. Das ist einfach unseriös und wirft kein gutes Licht auf die Arbeit und Arbeitsweise des ADFC ansich. Gute, seriöse Untersuchungen sind teuer und aufwändig. Wenn man nicht bereit ist, dieses Geld zu zahlen, dann soll man es lassen oder eben kleinere Brötchen backen, die dem Budget entsprechen.
- Obendrein sehe ich als Hauptproviteur der PR-Aspekte der Radreiseanalyse das Hotel- und Gastronomiegewerbe und folgerichtig sollten die auch den Löwenanteil der Kosten der Studie tragen. Rein von der Konzeption der Studie erkenne ich kaum Fragen, wo sich ein Erkenntnisgewinn für den ADFC ergibt, die eine signifikante finanzielle Beteiligung rechtfertigen. In mir drängt sich der Verdacht auf, dass hier jemand anderes von der Party profitiert als der, der einlädt und bezahlt. Man könnte auch von "über den Tisch gezogen" reden.