Re: Großglockner-Treffen 2007

von: Jim Knopf

Re: Großglockner-Treffen 2007 - 17.09.07 00:01

Donnerstag 06.09.07:

Heute sollte der teuerste Tag der ganzen Tour werden. Nach einem sehr ausgiebigen und reichhaltigen Frühstück (habe halt das Buffet im Hotel voll augenutzt) machte ich mich zunächst mal auf den Weg nach Zams,da dort nach Auskunft des Hotelpersonals ein Radladen sein sollte. Dieser war dann schnell gefunden. Leider war es nicht möglich meinen Bremsschalthebel gangbar zu machen. So blieb mir keine andere Wahl, als einen komplett neuen Ultegra Hebel für fast 200€ zu kaufen, wenn ich weiterfahren wollte und das wollte ich ja unbedingt. Seidem schmücken nun 2 verschiedene Bremsschalthebel meinen Crosser.
Zunächst war ich dann auf einer mäßig befahrenen Straße durch Lawinenverbauungen unterwegs bis ich auf den Innradweg gelangte. Diesen befuhr ich dann bis Imst, überwiegend neben der Autobahn.
Leider war das Wetter alles andere als gut, es regnete in Strömen, in höheren Lagen schneite es, so daß mir nix anderes übrig blieb, als über den relativ tiefen Fernpaß, zu fahren, trotz des vielen Verkehrs.
In Imst habe ich dann unfreiwillig eine Stadtrundfahrt gemacht, da mich mein GPS unbedingt über das Hahntennjoch statt des Fernpasses lotsen wollte. So wäre ich unter normalen Witterungsumständen ja auch gefahren.
Schließlich habe ich den rechten Weg doch noch recht schnell gefunden, wobei GPS wieder eine große Hilfe war, da die Beschilderung nur suboptimal war, um das mal vorsichtig auszudrücken. Der Verkehr hielt sich zunächst in Grenzen. Erst als die Einmündung des Verkehrs aus Richtung Innsbruck erfolgte, mal wieder verbunden mit einer Kfz-Straße ohne Hinweis für Radfahrer wurde es ziemlich heftig. Konnte den Paß aber ziemlich schnell ohne Pause fahrenderweise bewältigen.
Auf der Paßhöhe war es naßkalt, unfreundlich und es lagen Schneereste am Straßenrand.
Beschilderungen mit Zugspitzblick ließen mich erahnen wie schön die Landschaft dort bei schönem Wetter sein mag, zu sehen war bei dem miesen Wetter leider nichts davon. Meine Winterhandschuhe kamen nach dem Glockner nun zum 2. Mal zum Einsatz. Dennoch war kurzer Zeit Ehrwald und das Außerfern erreicht. Immerhin hat es nun aufgehört zu regnen, so daß ich den Rest dieser Etappe im trockenen fahren sollte.
Hinter Ehrwald kam nochmals eine saftige Steigung, womit ich gar nicht gerechnet hatte, aber nach deren Überwindung ging es bis Pfronten fast ausnahmslos bergab, so daß ich relativ schnell wieder in Deutschland oder genauer Bayern war.
Da es noch relativ früh war gab ich Kempten als neues Ziel in mein GPS ein und ließ mich dahin routen. Zunächst führte der Weg über eine relativ stark befahrene Straße, aber ab Pfronten (da beginnt die Autobahn) fuhr ich fast ohne jeglichen Verkehr. Ein paar kernige Anstiege waren noch zu bewältigen. Das Wetter besserte sich sogar noch etwas, so daß die schneebedecken Berge sichtbar wurden, im Vordergrund Hügel mit saftigen Wiesen. Das Allgäu fast wie im Bilderbuch. Allerdings fehlte der blaue Himmel und etwas wärmer hätte es auch sein dürfen bäh .
In Kempten war dann mein GPS wieder sehr hilfreich, da es nur Schilder mit den Fahrtzielen Lindau und München gab, nicht aber Memmingen und Ulm, wohin ich wollte. Aber mit GPS war das alles kein Problem, auch nicht das Auffinden einer Übernachtungsmöglichkeit, als es kurz vor Dietmannsried wieder zu regnen begann. Da hatte ich den Kanal dann endgültig voll. Mein GPS führte mich in den Gasthof zum Bären nach Dietmannsried. Dort scheinen aber radfahrende Gäste nicht sehr willkommen zu sein. Die Frage nach einem Einzelzimmer wurde positiv beantwortet. Als ich dann aber nach einer Unterstellmöglichkeit für mein Rad nachgefragt habe, wurde dies zunächst abschlägig beantwortet und nach nochmaligen Fragen wurde mir dann mitgeteilt, daß eine Unterbringung des Rades hinter dem Haus doch möglich sei und gleich jemand hinten raus käme und das Rad einschließen würde. Aber es kam dann niemand, auch nicht als noch eine 4 Köpfige Familie mit MTB eintraf, welche dort ebenfalls übernachten wollte.
Habe dann eine Privatpension direkt nebenan entdeckt. Diese habe ich vor lauter GPS übersehen, da ich sonst direkt dorthin gegangen wäre.
Dort wurden wir dann zu fünft überaus herzlich aufgenommen. Die Räder kammen sofort in die beheizte Garage, auch gab es dort jede Menge Platz um die nassen Sachen zu trocknen. Sogar Kleiderbügel waren vorhanden.
Zum Abendessen ging ich dann in eine urige typisch bayerische Wirtschaft in den Ort. Das Gasthaus nebenan sollte nach den Vorkommnissen auch nicht an Speisen und Getränken verdienen.
Ich machte einen riesen Fehler, weil ich mich wegen der kalten Witterung entschlossen hatte, eine Tomatensuppe vorweg zu essen. Diese war wirlich gut und nicht so ein Knorr oder Maggikram, aber die Hauptmahlzeit, welche aus Krustenbraten, Knödel und Rotkraut bestand, war dadurch für mich nicht zu packen. Die Schüssel Rotkraut reicht bei uns zu Hause für 3Personen grins cool . Eine schöne Portion Eis, sowas paßt bei mir immer noch rein hat dann die ganze Sache abgerundet.
Track Landeck-Dietmannsried