Re: Trommelbremse? Tot?

von: oui

Re: Trommelbremse? Tot? - 19.05.17 13:37

In Antwort auf: iassu
Also du wiederholst dich, aber technische Argumente für die Trommel bringst du keine. Dein Argument von der Verschiedenartigakeit der Hydrauliksysteme wurde hier teilweise korrigiert und beschreibt außerdem den Reparaturfall, nicht den Alltag. Letzterer ist aber in Zeiten, in denen nicht mehr dauernd alles kollabiert, das Entscheidende. Auf die Bedenken wegen des Fadings in bergigem Gelände gehst du ebenfalls nicht ein, außer einer allgemeinen Betrachtung kommt da nix von dir.

Unterm Strich bleibt in der Tat der von Axel beschriebene Eindruck, daß einfach das Alte glorifiziert wird, weil es nunmal den größten Teil deines Lebens begleitet hat. Das sei dir unbenommen, aber deine Abqualifizierungen der anderen Bremssysteme sind unhaltbar. Da steht eindeutig Sympathie btw Antipathie vor Erfahrung und technischem Sachverstand.


hm, so ein Mist kannst Du reden!

Ich hatte in der Zwischenzeit diese Diskussion aus den Augen verloren.

Du bist schön blauäugig!

Natürlich haben alle technische Systeme ihre eigenen Merkmale, Stärken und Schwächen: Sympathie und Antipathie spiele keine Rolle.

Du sprichst von Erfahrung: Welche hast Du denn? Ein paar Tage, Wochen, Monate, Jahre sogar? Die Erfahrung mit Trommelbremsen macht man seit fast Hundert zwanzig Jahren («Die erste Innenbacken-Trommelbremse wurde 1900 im Automobil Mercedes 35 PS eingebaut»).

Von allen zur Auslieferung gebrachten Tandem-Fahrrädern waren wahrscheinlich keine 90 % ohne mindestens einer Trommelbremse.

Von allen zur Auslieferung gebrachten Fahrrädern mit Unterstützungsantrieb dito. Diese Kleinmonster durfte lange ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fahren, nicht nur in der Ebene, in jeder Landschaft, und sie hatten Jahrzehnte lang, die guten, nur Trommelbremsen (andere, die billigen, Felgenbremsen).

Wenn man diese Kleinräder restauriert, ändert man an der Bremsanlage nur die Bremshebel und die Züge, sonst nichts.

Für mein erstes Tandem habe ich vor 1970 eine damals bereits 20 Jahre vergriffene Trommelbremse mit Schraubnabe für Mehrfachritzel von Wippermann, weil damals Stauff ihre Tandem hauptsächlich mit Rücktrittsbremse oder Duomatic mit Rücktrittsbremse und einfacher Felgenbremsen vorn auslieferte. Schauff ist eine der Firmen, die diese einfache und überzeugende Technologie verhalf bis heute zu existieren! 145 km/h Tandem-Rekord mit blindem Mitfahrer (wahrscheinlich zwei Mal im Guiness-Rekord-Buch: als Tandemleistung, und als Rekordgeschwindigkeit für einen blinden Radfahrer!!! Suche mal dort Deine Scheibenbremse!

Über 100 km/h zeigten auch die Mobylette Mobylette-Zähler auch (und vermutlich Kreidler auch, mein letzter Motor-Zweirad war ein Kreidler made in Kornwestheim, die Kreidler-Werke existierten gerade noch!) an. Gefahren als extrem leichter Jugendliche bin ich nach Anzeige 115 km/h (war wahrscheinlich geringer) auf der Mobylette und dann habe ich doch Angst gekriegt...

Überall Trommelbremsen, wenn überhaupt, mehr als 1/2 JH lang!

Und Du willst das aus Besserwisserei mit einem Bleistiftstrich ungeschehen machen? Glaubst Du, dass die Leute so lange, oft gar nicht so langsam, gefahren wären, wenn sie so unsicher und vom schlechtem Ruf gewesen wären, wie Du das ansiehst?

Die Technik wird oft nur nach den Kosten beurteilt, und Fernost liefert der allerbilligste Kram oft.

Natürlich steckt mehr Material in einer Trommelbremse, und sie ist damit von Natur aus teurer. Das Fading ist aber nicht das Einzige. Die extreme "sorgfrei"-Halbarkeit ist den Holländern viel wichtiger, zumal sie nicht ein Mal Berge haben.

Sie haben recht, und es hilft nichts respektlos mit Tiergeräuschen in einer Diskussion über sie zu reden, schon gar nicht auf einem Forum, dass sich der Fernreise nach anderen Ländern an sich widmet!