Re: Zukunft der Fahrradteile: Wo geht es lang?

von: cephalotus

Re: Zukunft der Fahrradteile: Wo geht es lang? - 18.10.17 17:56

In Antwort auf: Martina

Das nicht, aber könnte auch das selbe passieren wie einst mit den Mofas mit Verbrennungsmotor, nämlich dass sich Pedelecs sich so weit von nicht elektrifizierten Fahrrädern wegentwickeln, dass es für 'normale' Fahrräder keine Rolle mehr spielt, was dort gerade verbaut wird. Ob für Mofas mit Verbrennungsmotor die übliche Reifengröße 26 oder 23,84 Zoll ist ist mir z.B. völlig egal, weil Mofareifen und Fahrradreifen eh nicht austauchbar sind.

Martina


Beim s-Pedelec wird das so kommen. Die neu zugelassenen brauchen schon Kennzeichenbeleuchtung, Bremslicht, Hupe, Tagfahrlicht. Spiegel und Klappständer schon immer. Fernlicht gibt es mittlerweile optional, ABS wird kommen.

Teilweise macht das auch Sinn. Mit 35-45km/h mitten im Straßenverkehr brauche ich nicht anfangen mit der Fahrradklingel rumzubimmeln.

Die s-Pedelec spielen aber in Deutschland keine Rolle (in 2016 wurden in Deutschland 6.000 davon verkauft vs 600.000 Pedelec)

Bei den Pedelec werden global betrachtet die Megacities Asiens die künftigen Absatzmärkte sein und da ist wa sMoped ähnliches vollkommen okay, eine Ähnlichkeit zum Fahrrad als Veheikel für Arme ist da eher unerwünscht, genauso wie körperliche Betätigung.
Es muss halt billig sein.
Schon jetzt nimmt die Importquote deutlich zu, sollte es wirklich so sein, dass Chinas Fabriken hier einsteigen, dann wird das für die Brancehe in Umrauch sein wie es den in 100 Jahren nicht gab.

Ich hatte vor Jahren in Kenia ein nagelneues indisches Fahrrad für 25 USD gekauft. Keine Schaltung und auch die Bremsen waren nicht der Rede wert, aber es genügte dort den Leuten zum Transport von Lasten, wo jeder Reiseradler kapitulieren würde. Machen wir also 50 USD draus für ein Fahrrad mit besserer Ausstattung. Ein Pedelecantrieb ist auch nicht viel mehr als ein Akkuschrauber, die gibt es heute für 20 Euro im Baumarkt.

Damit wird es ein durchaus funktionierendes China Pedelec für 100 USD geben. (+Steuer + Zoll)

Ich gehe davon aus, dass auch in Deutschland viele Leute attraktiv finden werden. Man wird daran genausowenig tauschen und reparieren wie bei einem Kindle oder iPhone oder Tintenstrahldrucker. Vielleicht die Bremsbeläge.

Ob das dann Auswirkungen auf die normale Fahrradbranche hat wird sich zeigen. Ich vermute ja. Denen wird es vielleicht ergehen wie den Herstellern von nicht-smarten Mobiltelefonen oder analogen Kameras oder Plattenspielern. Auch die sind nicht komplett ausgestorben, aber auf Nischen geschrumpft. Das hochpreisge Pedelec ist heute der Gewinnbringer, das viele andere Liebhabereien und Weiterentwicklungen der Fahrradbranche ggf. mitfinanziert.

MfG