Re: Neuentwicklungen (war Neuer Lumotec Cyo)

von: hans-albert

Re: Neuentwicklungen (war Neuer Lumotec Cyo) - 19.11.08 23:14

In Antwort auf: tkikero
In Antwort auf: hans-albert
Es gibt genug Beispiele unserer elektronischen "Neuzeit", wo tatsächlich die Software Menschenleben gekostet hat.

Grüße
hans-albert


Dem stehen wesentlich mehr Menschenleben gegenüber, die durch elektronische System gerettet wurden.

Und wie einstürzende Eishallendecken, brechende ICE-Achsen oder ICE-Räder zeigten, ist die reine Mechanik auch störanfällig.


Hallo,

... ist ein bisschen untergegangen, daher nochmal in Klartext.

Ich bin der Meinung, dass Gurte eine gute Sache sind, denn sie retten wesentlich mehr Leben, als sie eventuell kosten.

Das selbe gilt für Airbags.

Und natürlich auch für ABS.

Ich denke nur, dass es eine schlechte Idee sei, den Fahrzeugführer durch Elektronik von seinen Aktuatoren zu trennen, wie es bei den dingsbums-by-wire-Systemen möglich wäre, daher die Beispiele aus der Avionik, wo es schief gegangen ist. Diese Systeme waren garantiert hervorragend getestet. Aber die Realität hat Bedingungen geschaffen, an die niemand hätte denken können.

Wenn nun die selbe Sache Einzug hält im Allerweltssystem Automobil, da wird mir Angst und Bange. Der Fahrer hat Herr im Hause zu bleiben. Die Verbindung muss meiner Meinung nach zwingend und direkt vom Fahrer zum betreffenden Betätigungsglied gehen, ohne dass irgend eine Machanik, auch wenn es die Mechanik der Elektronen wäre, dan Willen des Fahrers zunichte machen darf. Auch die demografische Entwicklung scheint mir nicht das rechte Argument. Wer Automobile aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr eigenverantwortlich führen kann, sondern diese Führung an eine programmierte Elektronik abgeben muss, der sollte eventuell in Erwägung ziehen, ein Fahrzeug mit weitaus geringerem Schadpotenzial zu bewegen. Assistenzsysteme im wörtlichen Sinne sind in Ordnung, gar wünschenswert. Aber Systeme, in denen der Fahrer die Assistenzrolle bekommt, nicht.

Programme sind nur so gut, wie ihre Programmierer und deren Kenntnis der Welt. Ein Beispiel ist der Autofahrer, der sein Kind trotz Airbag auf dem Beifahrersitz in einer rückwärts gerichteten Babyschale transportiert.

Und das guten Gewissens, denn er hat den Airbag deaktivieren lassen. In einer Vertragswekstatt. Was er nicht wusste, die Deaktivierung war auf Software-Ebene. Und aus irgedeinem Grund geht das Steuergerät ins Notlaufprogramm. Es lädt dazu die Default-Werte aus irgendeinem Speicher. Default heisst, Airbag ist an. Und dann passiert ein Unfall. Das Ganze ist ein sehr trauriger Fall, aber er belegt, dass man nicht so abstrus denken kann, wie das Leben so spielt. Daher muss die Befehlsgewalt beim Fahrer bleiben. Das ist bei Systemen mit direkter Verbindung gegeben, aber bei den xxx by wire Systemen nicht.

Auch bei drei unterscheidlichen Verlegungen der Kabel nicht. Was passiert, wenn eines der Kabel bricht? Es geht eine Warnlampe an. Der Airline-Pilot lässt das bei der nächsten Landung richten, vorher fliegt er nicht, das kann er nicht verantworten. Er ist mit aller Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich intelligent und hat eine Ausbildung in dieser Richtung.

Was macht der durchschnittliche Autofahrer? Naja, da brennt ein Lämpchen. Aber es geht ja noch alles, also kein Grund, ausserplanmäßig die Werkstatt aufzusuchen.

Zwei Wochen später hat der selbe Marder das nächste Kabel zerfressen. Das Dritte ist noch in Ordnung, es brennt das selbe Lämpchen "general car default", aber es funktioniert immer noch alles, also was soll's.

Und dann bekommt der Marder die dritte Leitung.

Das gibt dann einen Eintrag in der Zeitung im Polizeibericht und gegebenenfalls einen oder mehrere bei den Familienanzeigen, und es geht weiter in der Tagesordnung.

Naja.

Grüße
hans-albert