Trommelbremse? Tot?

von: oui

Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 19:08

Hallo

Ich würde gern wieder Trommelbremsen benutzen. Auch wenn die Fahrradwelt heute scheinbar nichts mehr wissen will. An meinem ersten fast 50 jährigen Tandem funktioniert sie (Wipperman-Trommelbremse mit Schraubgewinde für Ritzelpakete, die damals schon fast 30 Jahren vom Markt zurückgezogen worden war) immer noch... Damals hatte ich die Beläge vorsichthalber ersetzt! Wozu? Ja, umsonst vermutlich: Aber auf einem Tandem gab es 3 Menschen, eine ganze Familie, solange das Kind klein genug war!
Die Nierderländer fahren immer noch viel mit der Trommelbremse (oder ihrer Weiterentwicklung, der Rollenbremse). Und in Fahrradsachen sind sie sehr fit!

Dabei würde ich sehr gern an einem gefederten Rad eine SRAM-Federgabel mit Lufteinstellung einsetzen.
Aber mit altherkömmlichen Trommelbremsen wie damals F&S gebaut hat?!?

Mit Rollenbremsen scheint es jedenfalls bei uns nicht der Hit zu sein...

In NL sieht man extrem oft Rollenbremsen. Bei uns hat sie scheinbar ein (inzwischen berühmter) Test scheinbar vom Markt verdrängt; und alte Trommelbremse waren sowieso weg... So können sich sogen. Hydraulikbremsen austoben. Ich mag sie nicht, weil es gar keine Normung gibt. Für jedes Fabrikat musst Du eine halbe neue Werkstattausstattung neu kaufen (ich bin rein privat, arbeite nie für andere, bin nicht Händler!).

Felgenbremsen sind Schrott.

Ścheinbenbremsen sind problematisch.

Nicht mehr bremsen böse ?
von: Sickgirl

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 19:10

Kann vielleicht auch zufällig daran liegen, das es in den Niederlanden praktisch keine Berge gibt.
von: mgabri

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 19:12

In Antwort auf: oui

Felgenbremsen sind Schrott.

Alles ist Schaizze. Kauf dir Trommeln und werd glücklich.
Sturmey Archer hat noch welche im Angebot.
von: Anonym

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 19:14

Bei den Velomobilen sind die Trommelbremsen immer noch viel vorhanden - dort werden sie sogar gegenüber den Scheiben bevorzugt eingesetzt.
Bei den "normalen" Rädern heute in D eher nicht...
von: Anonym

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 21:23

In Antwort auf: oui
[ ... ]Ścheinbenbremsen sind problematisch.

Wer mit Scheibenbremsen ein Problem hat, ist selber schuld.
von: oui

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 22:07

In Antwort auf: hawiro
In Antwort auf: oui
[ ... ]Ścheinbenbremsen sind problematisch.

Wer mit Scheibenbremsen ein Problem hat, ist selber schuld.


Du holst meine Aussage aus dem Kontext heraus! Nicht richtig fair: Ich habe begründet! Für jede Hydraulikbremsensystem brauchst Du ganz spezielle Werkstattaustattung, weil es gar keine Normung gibt! Und Öle, wenn Du sehr devot bist... Ich habe 3 Systeme hier: Shimano-Scheiben, Magura-Scheiben, und mehrere Magura-Felge! Ich müsste für mehrere Hundert Euro zu vollen Preis gerechnet, Zeug hinzukaufen, wenn ich nur ein Peanut an irgendeinem der Systeme selber machen will ausser Bremsbelagplatten oder Bremsklötze auswechseln, und auch da gehst Du am besten mit einem verbrauchten Teil zum Händler, und am besten zu einem Haupthändler, oft zig Kilometer von Deinem Zuhause entfernt, wenn Du unbedingt mit dem Teil zurückkommen willst (bin NUR-Radfahrer! Landeshauptstadt, recht weit, ist eine Strafe für mich!).

Trommelbremse dagegen: Für die meisten Zwecke gute Bremswirkung. Bringt jedes Tandem zum Stillstand, ganz klar, auch wenn zusätzlich Gepäck oder Kind und Anhänger (was oft Tandemfahrer benutzen, da sie viel zu wenig Gepäck am Rad selber festmachen können!), und Jahrzehnte lang fast nichts zu tun ausser sauber halten, und ab und zu einen Seilzug ersetzen!

Hm ...
von: superaxel

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 22:19

Was Du schreibst ist leider totaler Unfug. Für alle diese System sind Servicepacks für wenige Euros zu haben und den Standard für die Systeme findest Du im Hydraulikbereich des Maschinenbaus. Alles sind Techniken die aus anderen Bereichen entnommen sind.

Bis auf herstellerspezifische Ansatzstücke muss man so gut wie nichts neu kaufen. Öl ist Öl und Magura Öl tut seinen Dienst in Shimano Scheibenbremsen wie auch umgekehrt. Auch wenn die Hersteller das nicht sehen wollen.

Anders ists bei Bremsen wie Hayes und SRAM, die teils mit DOT Flüssigkeiten wie im KFZ Bereich arbeiten.

Ich kann mit einem ursprünglichen Magura Service Kit mit dazu gekauften Shimano Kleinscheiss alles an meine Magura HS und Scheibenbremsen sowie meinen Shimanoscheiben erledigen. Die Kosten ausser Ersatzteilen liegen bei deutlich unter 50 €.

Das Argument "was früher gut war kann heute nicht schlecht sein" ist unsinnig und zeugt von Unkenntnis der aktuellen und damaligen technischen Lage.

Trommelbremsen (und auch Rollenbremsen) haben ein, je nach Bautyp, massives Problem mit der Hitzeableitung, und grade am Tandem möchte ich NIE eine Trommelbremse fahren. Wenn die Bremse heiss ist hast Du massives Fading bis hin zum totalen Ausfall.

Axel
von: oui

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 22:24

In Antwort auf: Sickgirl
Kann vielleicht auch zufällig daran liegen, das es in den Niederlanden praktisch keine Berge gibt.


Holland ist exakt 23 km weg von hier! Aber...
...wir haben die gleichen "Bergen" (Maas-Dünen!) grins

Berge sind nicht direkt überall anzutreffen! Früher arbeitete ich mit einer jungen Frau, die sogar in Lenggries täglich 50 bis eher 75 km oder mehr mit dem Rennrad fuhr. Alpen? Von wegen, sie erklärte, bevorzugt im flachen Land, das es um Lenggries herum auch gibt, zu fahren, sonst wäre es nicht gegangen. Ihr hätte es keinen Spaß gemacht, Knochenfahrt im Anstieg in den Alpen, direkt da, und danach herunterrasend zu fahren, sondern die Freude war, diese ausreichend lange Strecken täglich zügig in einer ehrlicher Landschaft zu fahren um vom alltag abzuschalten!

Und hier nicht allzu weit der Maas ist es das Gleiche: ich bin am 7. Dezember die 13.000 km Marke für dieses Jahr gefahren, und mehrere Hundert inzwischen wieder, in dieser ehrlichen Landschaft voller Gewässer, Sümpfe, Mühlen, Maas-Dünen. Die Berge sind die Autobahn- und Gewässerbrücken bzw. Unterführungen. Dieses Relief trifft man mehrheitlich in ganz Europa, auch in unmittelbarer Nähe der ganz hohen Alpen! Wer kein Berg fährt, kann das vernachlässigen, was dafür speziell ist, genauso wie wer kein BMX-Landschaft bewältigen will, keine BMX-Ausstattung, -Training und Erfahrung braucht! Und es sind die Meisten... Auf einem Rad habe ich einen Rohloff, auf dem anderen Deore 27 Gang, kann also doch ab und zu einen Anstieg bewältigen. Und da es nur ab und zu, eher selten, vorkommt, wären wirklich Trommelbremsen ein Hindernis dafür?
von: Anonym

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 22:24

In Antwort auf: oui
[ ... ] Für jede Hydraulikbremsensystem brauchst Du ganz spezielle Werkstattaustattung, weil es gar keine Normung gibt!

Stimmt nicht - jedenfalls nicht allgemein. Magura und Shimano verwenden z.B. die gleichen Patente, weswegen sich die Leitungen und die Leitungsanschlüsse (Oliven etc.) austauschen lassen. Avid oder andere Hersteller, die DOT verwenden, sind natürlich wieder was anderes. Da sind die Teile ganz andere.

In Antwort auf: oui
Und Öle, wenn Du sehr devot bist...

Was hat das mit devot zu tun? Das ist alles dasselbe Zeugs, nur anders gefärbt. Natürlich sollte man das jeweilige Teil gründlich spülen, wenn man feindliches Öl drin hatte, bevor man es im Defektfall einschickt, sonst moppert der Hersteller rum und verweigert die Garantie.

In Antwort auf: oui
Ich habe 3 Systeme hier: Shimano-Scheiben, Magura-Scheiben, und mehrere Magura-Felge! Ich müsste für mehrere Hundert Euro zu vollen Preis gerechnet, Zeug hinzukaufen, wenn ich nur ein Peanut an irgendeinem der Systeme selber machen will ausser Bremsbelagplatten oder Bremsklötze auswechseln,

Siehe oben - die Leitungen usw. kannst Du mit den selben Ersatzteilen reparieren. Und man kann wohl auch z.B. einen Shimano-Geber mit einer Magura-Bremszange kombinieren. Ich hab' das noch nicht probiert, weil ich es damals noch nicht wusste, als ich es wegen defekter Magura-Geber gut hätte gebrauchen können. Aber lt. Falk, der das so betreibt, ist das wohl völlig problemlos.

In Antwort auf: oui
[ ... ] und auch da gehst Du am besten mit einem verbrauchten Teil zum Händler, und am besten zu einem Haupthändler, oft zig Kilometer von Deinem Zuhause entfernt, wenn Du unbedingt mit dem Teil zurückkommen willst (bin NUR-Radfahrer! Landeshauptstadt, recht weit, ist eine Strafe für mich!).

Kleiner Tip: es gibt verschiedene Online-Händler, die solche Ersatzteile verkaufen. Da bekommst Du alles, was Herz und Bremsen begehren. Bike Components ist ein Beispiel.

In Antwort auf: oui
Trommelbremse dagegen: Für die meisten Zwecke gute Bremswirkung. Bringt jedes Tandem zum Stillstand, ganz klar, auch wenn zusätzlich Gepäck oder Kind und Anhänger (was oft Tandemfahrer benutzen, da sie viel zu wenig Gepäck am Rad selber festmachen können!), und Jahrzehnte lang fast nichts zu tun ausser sauber halten, und ab und zu einen Seilzug ersetzen! Hm ...

Und wo bekommst Du da die Ersatzteile her, wenn mal was kaputt ist? Beim örtlichen Händler wohl kaum, und auch online dürfte es wegen der geringen Verbreitung schwieriger sein als bei Scheibenbremsen.

Und noch eine Frage zum Abschluss: Du meinst doch sicher Rollenbremsen, oder? Echte Trommelbremsen sind doch noch exotischer als Rollenbremsen.

Falls Rollenbremsen, muss ich noch dazusagen, dass ich auf solche Bremsen keine Lust hätte - ausser vielleicht an einem Rad, das nur auf flacher Strecke zur Eisdiele und zurück bewegt wird. Meiner Erfahrung nach mit einigen Testfahrten auf einem mit Rollenbremsen ausgestatteten Rad: schwache Bremswirkung, extrem schwammiger Druckpunkt, sehr schwierig zu dosieren. Alles Eigenschaften, die ich an einer modernen Bremse nicht mehr haben will, seit ich Scheibenbremsen kenne.
von: oui

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 22:51

In Antwort auf: superaxel
Das Argument "was früher gut war kann heute nicht schlecht sein" ist unsinnig und zeugt von Unkenntnis der aktuellen und damaligen technischen Lage.


Du scherrst scheinbar gern alles über einen Kamm, Hauptsache, Du gehst komform mit der Zeit. Ist eine Politik! Vor 60 Jahren, also kurz nach dem Krieg, kriegte man in meiner Familie zur Kommunion oder zum Grundschulabschuß von der einen Seite eine Uhr, und von der anderen ein Fahrrad, die Ausstattung für ein ganze Leben sollte es sein. Damals hatte ich ein Tourenrad mit Rennlenker, zig Gänge, ich weiß heute nicht mehr wieviel, ich glaube mich zu errinern 2 Blätter vorn, und hinten wielviel 3 oder 5 Ritzel, weiß ich nicht mehr, und Ballon-Reifen!

1/2 JAHRHUNDERT lang waren dann die Ballon-Reifen verpönt! Der Händler hätte Dich ausgelacht, Abrollwiderstand, altmodische Rahmen, uns. heute (1/2 JH!) fährt man Federung... Und heute zurück Marsch Marsch, die Rahmen brechen eins nach dem anderen, Koga streich die lebenlange Rahmengarantie (Hurrah, dafür bringt sie Giant seit 2012 mit der Erklärung schwarz auf weiß: Seriöse und erfahrene Rahmenhersteller können sich / müssen sich so was leisten! Es geht um die Seriosität! Und ich bin auch dieser Meinung... Auch bei gefederten oder gar vollgefederten Rädern!):

Der Handel, und die Fachpresse macht JEDEN Blödsinn mit, was die Hersteller verlangen, um Schwierigkeiten nicht zu lösen, sondern vor ihnen einfach auszuweichen...

Denn vor 60 Jahren fuhr ich auch Moped/Mofas. Damals gab es noch keinen gesetzlichen Unterschied. Es waren unter der Verkleidung Fahrradrahmen,kräftige, die man aber immer noch leicht in Bewegung setzen konnte, wenn Sprit ausging oder techn. Probleme auftraten. Und die Dinger waren meistens vollgefedert, und brachen nicht zusammen...

Deine Argumente sind unsinnig, weil Du nur den Ansprechspartner angreifst, ohne Dich an konkretten Fakten zu beziehen. Ist auch nicht gerade fair, oben drauf!

In Antwort auf: superaxel
Trommelbremsen (und auch Rollenbremsen) haben ein, je nach Bautyp, massives Problem mit der Hitzeableitung, und grade am Tandem möchte ich NIE eine Trommelbremse fahren. Wenn die Bremse heiss ist hast Du massives Fading bis hin zum totalen Ausfall.


Ist eine pauschalisierte unsinnige Betrachtung: Ich fahre seit weit über 5 Jahre über 50.000 km alle 4 Jahren in einer Landschaft, wo diese Probleme un- oder wenig relevant sind! Und Abertausende von Standortnachbarn tun exakt nur das Gleiche, manchen mit niedriger Fahrleistung, ok. Und die vielen Pedelec-Käufer der letzten Jahren nehmen sie wenig ausserhalb ihrer Umgebung mit, weil sie oft alt sind, nicht weil sie prinzipiell zu faul / bequem sind noch zu treten, schon Knie- und anderen Probleme haben, und die Gefährten einfach unhandlicher als ein Rennrad sind! Das sinnlose Verdrängen von altbewährten Lösung aus dem Markt, wie Trommelbremsen waren, das üble Gerede darüber noch dazu, hat dazu geführt, dass die meisten unserer europäischen Schmieden zu machen mussten, und wir nur noch fast außereuropäische Lösungen zur Verfügung haben, von welchen man uns einreden will, dass sie besser sein sollen...

Bis zum Widerruf (Rücknahme der Nabendynamos, der Hinterbaufederungen, der Trommel- / Rollenbremsen, usw. vom Markt). Dafür wir der Markt mit extrem kurzlebigen Erschweinungen überschwemmt!
von: superaxel

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 23:02

Dann wird ein schweizer Ordonanzrad für Dich die richtige Wahl sein. Deine Argumentation ist leider hanebüchen. Dein Beispiel mit "Ballonreifen" ist da sehr passend, da ein moderner "Ballonreifen" ein völlig anderes Produkt ist als der damalige Reifen.

Damalige Fahrräder und Uhren hielten "ein Leben lang", die Autos waren besser und das TV Programm auch.

Fahrräder wogen 30kg und hatten alle Nase lang Plattfüsse, dafür aber keine Gangschaltungen und rollten sooo leicht. Wie ein 40 Tonner am Stauende.

Axel
von: BeBor

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 23:04

In Antwort auf: oui
und alte Trommelbremse waren sowieso weg...

Bei unserem Nachbarn mit hölzernem Schuhwerk und gepflegtem "chkrk"-Kehllaut im Verbalvortrag gibt es landesweit zahlreiche "kringloop winkels", teilweise als sozialpolitisch geförderte Instanzen, die ein umfangreiches Gebrauchtwarenangebot all dessen führen, was der geneigte deutsche Verbraucher im normalen Handel oder sogar beim Manufactum-Versand vermisst. Ein komplettes Vorder- oder Hinterrad mit Trommelbremse steht dort für vielleicht fünf bis acht Euro-Florin.

Bernd
von: iassu

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 23:12

Also du wiederholst dich, aber technische Argumente für die Trommel bringst du keine. Dein Argument von der Verschiedenartigakeit der Hydrauliksysteme wurde hier teilweise korrigiert und beschreibt außerdem den Reparaturfall, nicht den Alltag. Letzterer ist aber in Zeiten, in denen nicht mehr dauernd alles kollabiert, das Entscheidende. Auf die Bedenken wegen des Fadings in bergigem Gelände gehst du ebenfalls nicht ein, außer einer allgemeinen Betrachtung kommt da nix von dir.

Unterm Strich bleibt in der Tat der von Axel beschriebene Eindruck, daß einfach das Alte glorifiziert wird, weil es nunmal den größten Teil deines Lebens begleitet hat. Das sei dir unbenommen, aber deine Abqualifizierungen der anderen Bremssysteme sind unhaltbar. Da steht eindeutig Sympathie btw Antipathie vor Erfahrung und technischem Sachverstand.
von: StephanBehrendt

Re: Trommelbremse? Tot? - 28.12.15 23:19

In Antwort auf: mgabri
In Antwort auf: oui

Felgenbremsen sind Schrott.

Alles ist Schaizze. Kauf dir Trommeln und werd glücklich.
Sturmey Archer hat noch welche im Angebot.
Warum gleich mehrere kaufen?
Der alles verneinende Ja benötigt wie die von ihm glorifizierten Fietser nur eine einzige Bremse. Er vergaß aber in seeinem Rundumschlag die Stempelbremse.
von: Falk

Re: Trommelbremse? Tot? - 29.12.15 01:27

Ich bin fast zehn Jahre mit Trommelbremsen auch auf Reisen gefahren. Besser als die Felgen durchraspeln ist das auf jeden Fall und der Anlass, die Vorderradbremsen umzustellen, war ein erlebter Felgenbruch. Wenigstens nicht bei mir. Die Bremswirkung mit Trommelbremsen war zwischen den Naben ziemlich uneinheitlich. Ich musste gerade auf Bergstrecken schon ziemlich zufassen. Vielleicht ist die Bremswirkung am ehesten mit Cantileverbremsen vergleichbar. Nicht ganz klar war mir, welche Bremshebelbauform zu den Hebelverhältnissen regulär dazugehört. Bei den F&S-Trommelbremsen war der Stellweg mit Cantileverhebeln meistens etwas zu knapp, bei regulierbaren V-Brems-Hebeln mit dem kürzesten Lastarm am brauchbarsten. Das Betriebsende kam mit Generatornaben mit Bremsscheibenaufnahme und diese Kombination hat sich außerordentlich bewährt. Mit der Kombination von Trommelbremsen und Generator hat man die Kunden ein bisschen zu lange schmoren lassen.
Ich bin auch eine Weile mit Federgabel und Trommelbremse gefahren. Das ist an sich unproblematisch, allerdings gibt es keine Federgabel mit Aufnahme für die Drehmomentstütze. Die Sram-Schellen für die Gabelbeine sind für die Tauchrohre von Federgabeln viel zu klein. Ich habe den fehlenden Weg einerzeit mit einer kunstvoll gebogenen Schraube überbrückt. Zwei Halbschellen könnten auch funktionieren. Ohne Drehmomentabstützung kannst Du nicht bremsen. Das nur zur Vorsicht, entsprechende »Versuche« mit um 180° gedrehter Nabe und straff gespanntem Drahtseil habe ich tatsächlich schon gesehen. Zur Nachahmung nicht empfohlen.

Dass Shimano und Magura bei Scheibenbremsen dieselben Patente nutzen, wurde schon geschrieben. Das vereinfacht Reparaturen und seit inzwischen 2005 fahre ich mit einer »Louise XT« in der Weltgeschichte rum. Wenn Du beim selben Übertragungsmedium bleibst, dann hält sich die Menge des Sonderwerkzeuges sehr in Grenzen.
von: Stylist Robert

Re: Trommelbremse? Tot? - 29.12.15 02:39

In Antwort auf: oui
...Ich würde gern wieder Trommelbremsen benutzen. Auch wenn die Fahrradwelt heute scheinbar nichts mehr wissen will. An meinem ersten fast 50 jährigen Tandem funktioniert sie (Wipperman-Trommelbremse mit Schraubgewinde für Ritzelpakete, die damals schon fast 30 Jahren vom Markt zurückgezogen worden war) immer noch... Damals hatte ich die Beläge vorsichthalber ersetzt! Wozu? Ja, umsonst vermutlich: Aber auf einem Tandem gab es 3 Menschen, eine ganze Familie, solange das Kind klein genug war!
Die Nierderländer fahren immer noch viel mit der Trommelbremse (oder ihrer Weiterentwicklung, der Rollenbremse). Und in Fahrradsachen sind sie sehr fit!
Dabei würde ich sehr gern an einem gefederten Rad eine SRAM-Federgabel mit Lufteinstellung einsetzen.
Aber mit altherkömmlichen Trommelbremsen wie damals F&S gebaut hat?!?
...
Felgenbremsen sind Schrott.
Scheibenbremsen sind problematisch.
Nicht mehr bremsen böse ?

Es gibt tatsächlich auch heute noch eine Berechtigung für Trommelbremsen - bei extremen Temperaturen unter -25°C und Tiefschnee sind das wohl die einzigen Bremsen, die dann noch sicher funktionieren...
Ich hätte da noch meine alte Sachs VT 5000 in sehr gut erhaltenem Zustand anzubieten für 10 EUR + 20 EUR Versandkosten aufgrund des extrem hohen Gewichtes. grins
Bei Fahrrad Potthast kannst du auch noch aus altem Lagerbestand eine neue VT 3000 bekommen (per Kontaktaufnahme - nicht im normalen Angebot aufgeführt).
Oder aber wirklich, wie einige Fixie-Freaks, erst gar keine Bremsen anbauen und auf das Bremsen verzichten. Wer bremst verliert...
von: Sickgirl

Re: Trommelbremse? Tot? - 29.12.15 04:46

Na, dann tust mir leid für dich, wenn du keine Berge vor der Haustür ist.

Ich lebe glücklich zwischen zwei Mittelgebirgen und fahre teilweise bis zu 100 000 HM im Jahr.

Wenn dir die Ölgeschichte nicht taugt, ich fahre zwei Mechanische Scheibenbremsen, die hervorragend funktionieren.
von: Anonym

Re: Trommelbremse? Tot? - 29.12.15 07:53

Das meiste ist bereits gesagt, ein paar Ergänzungen zu den Nachteilen:
- Zu kleine Kühlflächen, daher Bremskraft ggfs. ausreichend, aber nicht die Bremsleistung. Benötigt viel Platz in der Nabe.
- Wesentlich teurer und wahrscheinlich auch schwerer, um auf gleiches Leistungsniveau einer Scheibenbremse zu kommen. Deshalb bei KFZ und zunehmend auch LKW ausgestorben.
- Nicht offen genug, um einfach gereinigt werden zu können und nicht geschlossen genug, um keinen Dreck aufzunehmen (KO-Punkt für MTB und Reiserad).
- Die Bremsenentwicklung wird nach wie vor von den MTBs getrieben (noch nicht mal von Reiserädern).
- Der Vorteil der Wartungsfreiheit wird optisch vorgegaukelt, weil viele die Systeme vergammeln lassen, was bei geringer Nutzung und geringer Belastung lange nicht auffällt.
- Die Shimano-Entwicklung zur Rollenbremse ist für City&Comfort. Preislich nur wenig unter der Scheibenbremse.
- Die Rücktrittbremse gehört auch zu den TBn.

Fazit: TBn heute nur noch an günstigen Fahrzeugen bzw. solchen ohne Anspruch an die Bremsleistung. Sehr angenehm ist die Robustheit gegen Steine, Äste etc., weil keine dünne Scheibe getroffen werden kann (Traktor). Vor den Scheibenbremsen gab nur Trommelbremsen als ernsthafte Lösung (Mofa, Moped, Kleinkraftrad, Motorrad, KFZ, LKW). Glücklicherweise wurde an Motorrädern nie eine Felgenbremse gewagt.

Die wesentlichen Technologietreiber für die Komponenten im Fahrradbereich sitzen in wenigen Ländern: Japan, Taiwan, USA, Italien, Deutschland und demnächst China (dort sitzt heute bereits der Großteil der Volumen-Produktion). Dann wird es schon eng. Hier wird entschieden, was bis zu welchem technischen Niveau dann jeweils zur Serienreife durchentwickelt wird. Neben den großen der Branche kommen immer wieder Gründer wie Rohloff oder Pinion, die wachsen und dann Teil der Technolgietreiber bei Komponenten werden.
Das Prinzip Trommelbremse könnte sicher wesentlich besser ausgeführt werden, als die heutigen Low-End-System bzw. historischen Überbleibsel am Markt, aber es wurde entschieden, dies nicht zu tun. Deshalb gibt es keine hochwertigen Trommelbremsen.
von: StephanBehrendt

Re: Trommelbremse? Tot? - 29.12.15 08:55

In Antwort auf: oui
Felgenbremsen sind Schrott.
Felgenbremsen für Hollandräder mit stählernen Westwoodfelgen sind in der Tat untauglich. Hier sind Trommelbremsen sinnvoll.

Scheibenbremsen haben gegenüber Trommelbremsen eine bessere Bremswirkung und sind leichter. Also baut man leichte Räder eher mit Scheibe. Passen die Reibpartner so ist die Bremswirkung einer Felgenbremse aber nicht schlechter.
von: iassu

Re: Trommelbremse? Tot? - 29.12.15 10:35

In Antwort auf: StephanBehrendt
Passen die Reibpartner so ist die Bremswirkung einer Felgenbremse aber nicht schlechter.

Einspruch. Aussage zu pauschal und damit unzutreffend. Wenn man unbegrenzte Handkräfte aufbringen kann, und wenn man für die Laufradgröße zu kleine Scheiben verwendet, stimmt die Aussage. Möchte man die Handkraft mit in den Vergleich einbeziehen und verwendet man angemessene Scheibengrößen, ist sie falsch.
von: Anonym

Re: Trommelbremse? Tot? - 29.12.15 15:08

In Antwort auf: iassu
Also du wiederholst dich, aber technische Argumente für die Trommel bringst du keine.
[...]
Unterm Strich bleibt in der Tat der von Axel beschriebene Eindruck, daß einfach das Alte glorifiziert wird, weil es nunmal den größten Teil deines Lebens begleitet hat. Das sei dir unbenommen, aber deine Abqualifizierungen der anderen Bremssysteme sind unhaltbar.

Trommelbremsen am Fahrrad, die es auch mit hydraulischer Betätigung gab ( Sachs), haben schon ihre Vorteile - gerade im Alltagsgebrauch. Es gibt kaum Alternativen die da bzgl. Robustheit oder Standzeit mithalten könnten. Die SZ-Bike-Leihräder in meiner Stadt sind z.B. durchweg alle mit Trommelbremsen ausgestattet.

Die bekannten Nachteile wie zweifelhafte Bremskraft, Fading sind meiner Einschätzung nach vor allem darauf zurückzuführen, daß man bei der Entwicklung in den 50er Jahren stehen geblieben ist bzw. noch nicht mal die Verbesserungen aus dem Motorradbereich übernommen hat (Duplex/Innenbelüftung). An einer Weiterentwicklung besteht seitens der Hersteller kein Interesse (David Wrath-Sharman talks hub brakes).

Ich fahre an meinem Nihola vorn die bekannten 70mm-Simplex-Bremsen von Sturmey-Archer und die finde ich tatsächlich etwas schwach.
von: Sputnik79

Re: Trommelbremse? Tot? - 29.12.15 17:07

In Antwort auf: Jesusfreak


An einer Weiterentwicklung besteht seitens der Hersteller kein Interesse (David Wrath-Sharman talks hub brakes).



Interessanter Artikel. Eine nach seinen Vorschlägen entwickelte Trommelbremse könnte seinen Platz unter den 26 Zoll Reiseräder finden.
von: ohne Gasgriff

Re: Trommelbremse? Tot? - 29.12.15 21:32

In Antwort auf: Jesusfreak
Die bekannten Nachteile wie zweifelhafte Bremskraft, Fading sind meiner Einschätzung nach vor allem darauf zurückzuführen, daß man bei der Entwicklung in den 50er Jahren stehen geblieben ist bzw. noch nicht mal die Verbesserungen aus dem Motorradbereich übernommen hat


Es gab schon höllische Trommelbremsen als eben noch nix anderes gab. Und als es mit der Scheibenbremse endlich was anderes gab, sind die Trommeln aus gutem Grund verschwunden, denn sie hatten einfach zu viele Nachteile und haben nie wirklich funktioniert, auch nicht in der höchsten Entwicklungsstufe (Doppel-Duplex, innenbelüftet und mit einem Trommeldurchmesser, der kaum noch in die Felge gepaßt hat). Diesem im Interview genannten Problem mit dem unterschiedlichen Belagverschleiß zwischen auflaufender und ablaufender Backe bin ich dadurch begegnet, daß ich auf der ablaufenden Backe 2/3 des Belages weggefeilt habe. HPN hat dann mal die schwimmende Bremsnocke entwickelt, die dieses Problem weitgehend aus der Welt geschafft hat.
Meine erste BMW (R75/5) hatte eine Duplex-Vorderradbremse und die litt unter der "Morgenkrankheit", einem weit verbreiteten Problem bei Trommelbremsen. Um einen guten Reibbeiwert zu erzielen, kann man für die Trommel kein rostfreies Material verwenden. Deswegen bildet sich nach feuchten, im freien verbrachten Nächten Flugrost in der Trommel. Die blockiert dann sofort, wenn man sie nicht mit Samthandschuhen anfaßt - und zwar derart hysterisch, daß über die Ankerstrebe die Gabel dermaßen verbogen wird, daß sich der Versteifungsbügel zwischen den beiden Gleitrohren verzieht, weswegen dann die Gabel steckt. Diesen Bügel habe ich endlos oft wieder richten müssen. Dieser Flugrost bildete sich durchaus auch auf langen, verregneten Autobahnfahrten, auf denen man die Bremse u.U. über Stunden nicht angefaßt hatte. Es war deswegen erste Bürgerpflicht, sich ständig darüber im Bilde zu halten, wie die Bremse grad so drauf ist, ob sie normal funktioniert, ob sie zuhaut wie blöd oder ob sie, weil geflutet, miese Wirkung zeigt. Und bei 'ner Notbremsung mußt du halt reinlangen. Ich habe mal mit Sozia Bremsungen aus 140 km/h bis zum Stillstand ausprobiert/geübt. Wenn man da anfangs auch nur etwas zögerlich hinlangt, beginnt bei Tempo 80 schon das Fading und es fehlen am Ende locker 20, 30m Bremsweg.
Wenn ich so blöd war, vor einer Ampel an einem Steilstück den Leerlauf einzulegen, bedeutete das mal wieder einen blauen Fleck am rechten Schienbein. Denn irgendwie mußt ja der erste Gang rein, wenn's grün wurde. Das bedeutete, daß der linke Fuß auf die Raste und der rechte folglich auf den Boden mußte. Deswegen konnte er nicht auf dem Bremspedal bleiben - und die Shice Vorderradbremse (Duplex = zwei auflaufende Backen) wirkt rückwärts nicht. Nicht lustig, wenn dir so'n 200kg-Brocken, am besten noch mit Sozia und Gepäck, mit dem rechten Zylinder ans Schienbein knallt.
Es gab auch Leute, die speichten sich die Bremse der Münch Mammut ein. Was da noch an Speichenspannung übrig blieb, wenn die mal warm war, möchte ich nicht wissen.

In Sachen Bremsen wurde am Motorrad schon alles mögliche ausprobiert, auch als die offenlaufende Scheibenbremse schon längst etabliert war. Felgenbremsen gab's noch nicht, wie oben jemand geschrieben hat, aber es gab durchaus schon außen, am Felgenkranz montierte Bremsscheiben, in die dann von innen, aus Nabenrichtung die Zange eingegriffen hat (Buell XB12R). Das ergab einen brachialen Scheibendurchmesser in Verbindung mit filigranen Speichen, die ja nun mehr kein Bremsmoment mehr übertragen mußten. Es gab auch in der Nabe gekapselte Bremsscheiben (Sanglas, Honda), die dann prompt das Hitzeproblem der Trommelbremse geerbt haben. Es gab in den 80er Jahren törichte Versuche, bei den Enduros die Bremsscheibe hinter Plastikschalen zu verstecken, mit dem gleichen Effekt, obwohl die Scheibe zur Nabe hin offen blieb, und es gab im Offroad-Bereich auch konische Trommelbremsen,die dem Formfehler bei Erwärmung abhelfen sollten. Nichts davon hat sich durchgesetzt. Gegen die offenlaufende Scheibenbremse ist bislang noch kein Kraut gewachsen und deswegen spielt dort die Musik (schwimmende und halbschwimmende Scheiben, Festsättel mit vier oder sechs Kolben, Doppelscheibenbremsen, innenbelüftete Scheiben ...). Stagnation sieht anders aus. Wenn's erstens bremsen soll und zweitens nix wiegen darf, kommt man immer wieder bei der Scheibenbremse raus. Leichter ist nur noch die Felgenbremse - und die ist ja bei Licht besehen auch nix anderes als 'ne Scheibenbremse, die halt mangels Scheibe woanders reinbeißt.
von: toddio

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 08:38

Ich liebe meine 90mm Sturmey-Archer-Trommelbremsen an der Gemütlich-Gazelle, die sind dort stilecht und die Bremswirkung ist ausreichend, auch mit Seilzug- statt Gestängebetätigung.
Aber auf dem täglichen Arbeitsweg möchte ich sie nicht benutzen müssen, das wäre lebensgefährlich. Starkbremsungen sind damit schlicht und einfach nicht möglich.
von: joerg046

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 09:26

Ich fahr an meinem Velomobil Trommelbremsen, auch in den Alpen.

Warum ?
Bauartbedingt passen anständige Scheiben ab 200mm nicht in die Radkästen eines Velomobils.
Alles darunter ist im VM Spielzeug und verglüht gleich. Die Bremsleistung würden auch 160er bringen, aber nur ein paar Sekunden lang.
Ausserdem leben Fahrrad - Scheibenbremsen nicht lange im Radkasten.

Trommeln sind sehr standfest bei viel Hitze und klein im Baumaß.
Ausserdem sind da die Wartungsintervalle (Belagwechsel) ca 20 000 km. Und nicht ca 1000 km wie bei Scheiben.
Sie haben keine Probleme mit Nässe, Schnee, Salz oder Dreck.

Aber Sie wiegen etwas mehr und sind nicht so feinfühlig im Druckpunkt.

Ich verwende 90er Sturmey Archer, weil das bei Velomobilen mittlerweile der Standard ist.

Die würde ich dir auch empfehlen, wenn du eine fast wartungsfreie Bremse haben willst.
von: Uli

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 09:38

Zitat:
Ausserdem sind da die Wartungsintervalle (Belagwechsel) ca 20 000 km. Und nicht ca 1000 km wie bei Scheiben.

Die Beläge an meiner Scheibenbremse sind schon über 15.000 km drauf. Der Verschleißindikator ist immer noch nicht sichtbar.
Gruß
Uli
von: Sputnik79

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 09:48

Der Hebel bei den 20 Zöllern deines Velomobils ist auch ein anderer als bei den Gazelles und Co.
von: jan13

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 09:57

Bei meinem Alltagsradel sind dieBeläge auch Sintermetall nach 3000 - 5000km ratzekahl runter. 15000km kann ich mir bei meinem Fahrstil schwer vorstellen...Aber beim 2Rad ist auch Dosierbarkeit ein Thema, und der Wechsel geht deutlich flotter als bei den Trommeln. Also Scheibe fürs 2Rad.
von: StefanMKA

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 10:09

3000 km mit Regenwetter und fast geschlossener Matura Scheibe, mit der leichtem, stark gelochten schreibe wird es eher gen 4500 -5000 gehen. Allerdings fahre ich täglich quer durch Karlsruhe, bei entsprechender Strecke kann ich mir auch wesentlich mehr vorstellen.

Grüße Stefan
von: joerg046

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 10:14

die Gazelle haben die 70er drauf, nicht die 90er, das ist ein riesen Unterschied.
Die 70er gehen auch bei 20Zoll Rädern schlecht.

Es kann schon sein, daß die Scheiben irgendwo lange halten, bei meinem Lieger auch fast 8000 km, aber im Velomobil sind die gleich weg.

Am Hollandrad halten die Trommelbeläge über 60 000 km, überleben teilweise das Rad.

Der TO wollte ja auch was zu den Trommeln heutzutage wissen.
Man kann auch getunte Trommeln von Gingko bekommen, billig sind die dann aber nicht mehr.
von: toddio

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 10:46

Meine Gazelle hat 90er Trommeln, die Laufräder sind natürlich selbst aufgebaut, mit 3d-Nirospeichen und allem Lametta!
von: Falk

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 12:38

Zitat:
Es kann schon sein, daß die Scheiben irgendwo lange halten, bei meinem Lieger auch fast 8000 km, aber im Velomobil sind die gleich weg.

Gibt es dafür einen Grund? Bei Pkw sind Scheibenbremsen schon lange kein Problem mehr und so grundlegend anders ist die Einbausituation bei einem Velomobil auch nicht. Könnte es damit zusammenhängen, dass Fahrradscheibenbremsen bei Velomobilen grundsätzlich unterdimensioniert sind? Bei meinem Liegerad mit 406er Laufrädern sind die 160er Scheiben auch bei einer scharfen Fahrweise nicht an der Belastungsgrenze.
von: iassu

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 12:40

Wenn ich das richtig verstehe, haben die im VM keinen Zugang zur Außenluft.
von: Falk

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 12:46

Ohne Luftstrom wird es auch einer Trommelbremse schnell zu warm. Bei einer von meinen ist das auf Madeira zwischen der Encumeada und Ribeira Brava hinter einem Lkw passiert.
von: joerg046

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 12:55

In Antwort auf: iassu
Wenn ich das richtig verstehe, haben die im VM keinen Zugang zur Außenluft.


Richtig verstanden, es gibt nur unten eine Öffnung, damit die Räder rausschauen können.
Oder man hat offene Radkästen, aber abgedeckte Felgen. Läuft auf's selbe raus, die luft wird kaum ausgetauscht und bei Regen ist es im Radkasten wie bei einer Waschmaschine mit Schmutzwäsche zwinker

Gelochte Fahrrad Scheiben (oder wie Motorrad Scheiben) halten das nicht lange durch und laufen lustig bunt an.
Die Beläge sind dann verglast oder bei Regen schnell runtergebremst.

Man bräuchte innenbelüftete Scheiben, die in sich Luft durchwirbeln wie beim Auto, nicht wie beim Motorrad.
Gewichtsmässig sind die aber noch schwerer als vergleichbare Trommeln, auch im benötigten Massstab.
Da hat man auch schon alles mögliche ausprobiert.

Ich hatte mit den Trommeln noch nie Probleme, es gibt aber Leute die mehr wiegen (Rad + Fahrer) und auf alpinen Abfahrten Probleme damit haben.
Die haben aber auch mit dem MTB und Scheiben Probleme...
von: ohne Gasgriff

Re: Trommelbremse? Tot? - 30.12.15 13:05

In Antwort auf: joerg046

Man bräuchte innenbelüftete Scheiben, die in sich Luft durchwirbeln wie beim Auto, nicht wie beim Motorrad.


Auch da muß die Luft erst mal hinkommen und anschließend wieder abfließen können. Deswegen hat das Auto Lufteinlässe an der Front, Luftkanäle zu den Scheiben und durchbrochene Felgen.
von: oui

Re: Trommelbremse? Tot? - 19.05.17 13:37

In Antwort auf: iassu
Also du wiederholst dich, aber technische Argumente für die Trommel bringst du keine. Dein Argument von der Verschiedenartigakeit der Hydrauliksysteme wurde hier teilweise korrigiert und beschreibt außerdem den Reparaturfall, nicht den Alltag. Letzterer ist aber in Zeiten, in denen nicht mehr dauernd alles kollabiert, das Entscheidende. Auf die Bedenken wegen des Fadings in bergigem Gelände gehst du ebenfalls nicht ein, außer einer allgemeinen Betrachtung kommt da nix von dir.

Unterm Strich bleibt in der Tat der von Axel beschriebene Eindruck, daß einfach das Alte glorifiziert wird, weil es nunmal den größten Teil deines Lebens begleitet hat. Das sei dir unbenommen, aber deine Abqualifizierungen der anderen Bremssysteme sind unhaltbar. Da steht eindeutig Sympathie btw Antipathie vor Erfahrung und technischem Sachverstand.


hm, so ein Mist kannst Du reden!

Ich hatte in der Zwischenzeit diese Diskussion aus den Augen verloren.

Du bist schön blauäugig!

Natürlich haben alle technische Systeme ihre eigenen Merkmale, Stärken und Schwächen: Sympathie und Antipathie spiele keine Rolle.

Du sprichst von Erfahrung: Welche hast Du denn? Ein paar Tage, Wochen, Monate, Jahre sogar? Die Erfahrung mit Trommelbremsen macht man seit fast Hundert zwanzig Jahren («Die erste Innenbacken-Trommelbremse wurde 1900 im Automobil Mercedes 35 PS eingebaut»).

Von allen zur Auslieferung gebrachten Tandem-Fahrrädern waren wahrscheinlich keine 90 % ohne mindestens einer Trommelbremse.

Von allen zur Auslieferung gebrachten Fahrrädern mit Unterstützungsantrieb dito. Diese Kleinmonster durfte lange ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fahren, nicht nur in der Ebene, in jeder Landschaft, und sie hatten Jahrzehnte lang, die guten, nur Trommelbremsen (andere, die billigen, Felgenbremsen).

Wenn man diese Kleinräder restauriert, ändert man an der Bremsanlage nur die Bremshebel und die Züge, sonst nichts.

Für mein erstes Tandem habe ich vor 1970 eine damals bereits 20 Jahre vergriffene Trommelbremse mit Schraubnabe für Mehrfachritzel von Wippermann, weil damals Stauff ihre Tandem hauptsächlich mit Rücktrittsbremse oder Duomatic mit Rücktrittsbremse und einfacher Felgenbremsen vorn auslieferte. Schauff ist eine der Firmen, die diese einfache und überzeugende Technologie verhalf bis heute zu existieren! 145 km/h Tandem-Rekord mit blindem Mitfahrer (wahrscheinlich zwei Mal im Guiness-Rekord-Buch: als Tandemleistung, und als Rekordgeschwindigkeit für einen blinden Radfahrer!!! Suche mal dort Deine Scheibenbremse!

Über 100 km/h zeigten auch die Mobylette Mobylette-Zähler auch (und vermutlich Kreidler auch, mein letzter Motor-Zweirad war ein Kreidler made in Kornwestheim, die Kreidler-Werke existierten gerade noch!) an. Gefahren als extrem leichter Jugendliche bin ich nach Anzeige 115 km/h (war wahrscheinlich geringer) auf der Mobylette und dann habe ich doch Angst gekriegt...

Überall Trommelbremsen, wenn überhaupt, mehr als 1/2 JH lang!

Und Du willst das aus Besserwisserei mit einem Bleistiftstrich ungeschehen machen? Glaubst Du, dass die Leute so lange, oft gar nicht so langsam, gefahren wären, wenn sie so unsicher und vom schlechtem Ruf gewesen wären, wie Du das ansiehst?

Die Technik wird oft nur nach den Kosten beurteilt, und Fernost liefert der allerbilligste Kram oft.

Natürlich steckt mehr Material in einer Trommelbremse, und sie ist damit von Natur aus teurer. Das Fading ist aber nicht das Einzige. Die extreme "sorgfrei"-Halbarkeit ist den Holländern viel wichtiger, zumal sie nicht ein Mal Berge haben.

Sie haben recht, und es hilft nichts respektlos mit Tiergeräuschen in einer Diskussion über sie zu reden, schon gar nicht auf einem Forum, dass sich der Fernreise nach anderen Ländern an sich widmet!
von: iassu

Re: Trommelbremse? Tot? - 19.05.17 14:09

Du scheinst recht schlecht gelaunt zu sein. Das ist bedauerlich für Dich.
von: Keine Ahnung

Re: Trommelbremse? Tot? - 19.05.17 17:58

Du scheinst aber recht langsam zu reagieren verwirrt

Du antwortest auf Andreas Beitrag von 2015 und das gleich recht unfreundlich. Da der Faden damals schon von Dir mit einem Beitrag eröffnet wurde, in dem Du pauschal Trommelbremsen hoch lobst und zugleich andere Bremstypen als Fehlentwicklungen darstellst, waren besonders sinnvolle Beiträge eigentlich nicht zu erwarten. Ich werde den Uralt-Faden nun schließen und Du kannst mit einem neuen Faden mit konkreter Startfrage neu loslegen. Hierbei würde ich um freundlichen Ton bitten und nicht um solche Aussagen:

Zitat:
hm, so ein Mist kannst Du reden!


Faden ist geschlossen!