Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit?

von: E94158

Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 06:16

Hallo zusammen,

seit kurzem bemerke ich ein leichtes Knacken beim Treten. Ich fühle es eher in der Schuhsohle, als daß ich es hören kann, und es scheint immer in ähnlicher Kurbelposition bei mittlerer (seltsamerweise nicht bei leichter oder hoher) Last auf ca. 2-3 Uhr rechter Kurbelstellung aufzutreten. Im linken Pedas ist kaum etwas zu spüren. Da es scheinbar gangunabhängig in derselben Position auftritt, habe ich weniger die Rohloff als das Tretlager in Verdacht – es könnte aber theoretisch auch vom Pedal verursacht werden. In letzterem Fall ist es im schlimmsten Fall jedoch möglich, noch ein paar Kilometer nur auf der verbleibenden Pedalachse weiterzupedalieren (schon unfreiwillig ausprobiert zwinker ), mit einem Defekt des Tretlagers habe ich allerdings noch keine Erfahrung. Kann jemand aus dem Nähkästchen plaudern, wie ein solcher Schaden dann eintritt und was dann passiert? Wie wahrscheinlich ist es, damit noch ein paar Kilometer bis nach Hause fahren zu können?

Da ich den Schaden noch nicht mit letzter Sicherheit zuordnen kann, will ich mit dem Wechsel noch etwas warten, bis die Sache eindeutiger ist und ich dann gezielt Ersatzteile besorgen kann, denn ein Zweitrad zum testweisen Pedaltausch steht dummerweise momentan nicht zur Verfügung. Längere Touren will ich bis zur Reparatur nicht mehr riskieren.

Zu den Verdächtigen:
Tretlager: Shimano BB-UN 53 (Vierkant)
Pedal: Rose Pro-R-074 https://www.rosebikes.de/xtreme-pro-r-074-pedalsatz-341985

Lager bzw. Pedale haben mit je ca. 7000 km noch keine allzugroße Laufleistung hinter sich. Vom Tretlager wäre ich enttäuscht, welche besseren Alternativen zum erwähnten Shimanolager mit gutem Preis-Leistungsverhältnis böten sich an?

Vielen Dank und Grüße

Klaus
von: Toxxi

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 06:23

Das klingt sehr nach Pedalschaden, hatte ich auch schon öfter. Kannst du nicht irgendwo ein Paar Pedale zum Testen ausleihen, bevor du irgendwelche Teile besorgst? Wegen einer Tour würde ich mir keinen großen Kopf machen. Selbst mit Lagerschaden dreht sich die Achse noch. schmunzel

Gruß
Thoralf

PS: Warum hast du nur ein Fahrrad? verwirrt Du hast doch sicherlich auch mehr als ein Paar Schuhe oder mehr als eine Unterhose... teuflisch
von: E94158

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 06:46

In Antwort auf: Toxxi
Warum hast du nur ein Fahrrad? verwirrt Du hast doch sicherlich auch mehr als ein Paar Schuhe oder mehr als eine Unterhose...


Natürlich besitze ich nicht nur dieses eine Rad - das Problem ist derzeit der Zugriff darauf. Aber das ist ein anderes Thema... weinend

Grüße, Klaus
von: Falk

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 07:06

Wenn Du die Pedalen ausschließen kannst, dann dreh doch mal die Kurbeln auf der Achse 90° weiter, vielleicht auch gleich 180°. Damit ändert sich die Krafteinleitung in die Lagerlaufbahnen auf der Achse ähm Welle auf bisher kaum belastete Stellen. Die Lagerpatrone kannst Du hinterher immere noch tauschen.

Bei den von Dir verlinkten Pedalen kannst du außerdem in die Lager reingucken. Wenn Herr Rose ehrlich ist, könnnen dir keine einzelnen Kugelnn entgegenfallen. Außerdem wäre interessant zu sehen, ob die Bezeichnunng »industriegelagert« noch immer für ein Rillenkugellager außen und eine Messinggleitbuchse innen steht. Sollte das so sein, dann gönne der Messingbuchse und ihrem Reibpartner auf der Achse etwas Fett. Zumindest bei mir hat sich diese Lagerbauart als wirklich langlebig erwiesen.
von: cterres

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 07:10

Prüf das doch mal mit der Hand. Ob das Pedallager sauber läuft, bekommst Du so noch am ehesten raus. Es sollte nicht zu sehr wackeln und natürlich nicht knirschen.
Beim Tretlager siehts ähnlich aus. Wackel an den Kurbeln und prüfe, ob sie Spiel haben.
Ein defektes Tretlager ist allerdings nicht so kritisch für den Anfang. Das dreht sich meist auch noch, wenn es teilweise im Inneren gebrochen ist, natürlich nicht ganz so weich. Und das passiert auch erst später, nach dem knacken und knirschen.

Als Ersatz würde ich gar kein Shimano-Lager wählen, denn da gibt es für Vierkant nur noch Mittelklasse und die sitzt jetzt schon drin. Ich mag das Jive von Thun. Preiswerter Langläufer.
von: derSammy

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 07:27

Ich hatte auch schon, dass das Tretlager fest lief, es ruck machte, der Fuß von der Kurbel rutschte und ich feststellen musste, dass das Pedal unten am SPD-Cleat vom Schuh hängt und nicht mehr in der Kurbel steckt...
von: Falk

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 07:33

Das kann doch nur passieren, wenn ein Pedalenlager festgeht. Blockiert das Tretlager, dann blleibt nur die Fuhre mmangels Zugkraft stehen. Oder sehe ich gerade was falsch?
von: E94158

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 07:35

In Antwort auf: derSammy
Ich hatte auch schon, dass das Tretlager fest lief, es ruck machte, der Fuß von der Kurbel rutschte und ich feststellen musste, dass das Pedal unten am SPD-Cleat vom Schuh hängt und nicht mehr in der Kurbel steckt...


Na, immerhin hast Du es dann icht verloren. grins

@Falk: Danke für den Tip, werde ich ausprobieren. Wenn nach dem 180°-Kurbeldrehen das Knacken unverändert bleibt, dürfte wahrscheinlich das Pedal hinüber sein.

Grüße, Klaus
von: Falk

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 07:37

Guck doch erstmal in die Pedalen. Das ist einfacher und Du musst die Kurbeln nicht unnötig abziehen.
von: Toxxi

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 07:39

In Antwort auf: cterres
Prüf das doch mal mit der Hand. Ob das Pedallager sauber läuft, bekommst Du so noch am ehesten raus. Es sollte nicht zu sehr wackeln und natürlich nicht knirschen.

Nach meiner Erfahrung bekommt man das so nicht raus. Die meisten Pedale knacken nur unter Belastung, obwohl beim einfachen Drehen der Achse alles okay scheint.

Gruß
Thoralf
von: derSammy

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 22.05.18 07:43

Stimmt, richtig. Mein Fehler, war das Pedallager.
von: E94158

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 07:07

Moin,

habe gestern noch mit einem Kollegen die Pedale getauscht. Offenbar sind meine in Ordnung (und Falk: Rose hat nicht gelogen - es kamen beim Öffnen keine Einzelkugeln heraus), denn er konnte an seinem Rad keine Beeinträchtigung feststellen, und an meinem ist das Knacken geblieben. Also ist der nächste Verdächtige das Tretlager. Könnte sonst noch irgendwo eine andere Ursache vorliegen? Der Antrieb besteht aus einer Rohloff, die Kette (mit Chainglider) wird über verstellbare Ausfallenden gespannt; das Nachspannen der vorher etwas losen Kette brachte keine Änderung. Gibt es weitere bekannte Schäden an Kette/Ritzel/Rohloff, die das beschriebene Verhalten verursachen können bzw. gibt es etwas, was ich zuvor noch prüfen könnte/sollte? Ansonsten wäre der nächste Aktionspunkt der Kurbelversatz um 180° bzw. der Einbau eines neuen Tretlagers.

Das zuvor erwähnte Thun-Tretlager hat Montageschalen aus Kunststoff, denen ich etwas mißtraue. Gibt es weitere empfehlenswerte Alternativen für Vierkantlager? Edel soll es nicht sein, aber von vernünftiger Qualität.

Grüße, Klaus
von: Falk

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 07:28

Wenn das Knacken eindeutig der Kurbelumdrehung zuzuordnen ist und die Pedalen nicht beteiligt sind, dann ist das Tretlager schon der nächste Kandidat. Kette und Nabe dürften raus sein. Dreh mal die Kurbeln. Jetzt ist das das Naheliegendste.
von: Toxxi

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 07:35

In Antwort auf: E94158
Könnte sonst noch irgendwo eine andere Ursache vorliegen?

Nein.

Du hast ja im Eingangsbetrag geschrieben, dass das Knacken mit der Frequenz der Kurbelumdrehung auftritt. Dann bleibt nur die Pedal-Kurbel-Kombination als Ursache. Es kann natürlich theoretisch auch ein Kettenblatt sein, aber das habe ich noch nie erlebt.

In der Hinterradnabe wäre die Frequenz etwas höher, wenn es am festen Teil liegt (Ritzel, Nabenkörper, Lager) und vermutlich deutlich höher, wenn es in der Mechanik Nabe ist.

Gruß
Thoralf
von: Andreas

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 07:56

Hallo Thoralf,

In Antwort auf: Toxxi
Du hast ja im Eingangsbetrag geschrieben, dass das Knacken mit der Frequenz der Kurbelumdrehung auftritt. Dann bleibt nur die Pedal-Kurbel-Kombination als Ursache.

Sattelstützenklemme, Sattelstütze und Sattel werden ebenfalls im Kurbelrhytmus belastet. Außerdem die Hinterachse. Ist der Schnellspanner schön stramm?

Grüße
Andreas
von: Toxxi

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 08:01

Stimmt. Aber die fühlt man nicht in der Schuhsohle. Und das lässt sich im Wiegetritt einfach ausprobieren.

Ich hatte mal ein ganz leises Ticken mit der doppelten Pedalfrequenz, das mich wahnsinnig gemacht hat. Es war auch nicht immer da und schlecht zu reproduzieren. Lösung nach langer Suche: der Reißverschluss vom Radtrikot hat geklappert... peinlich

Gruß
Thoralf
von: E94158

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 08:01

Theoretisch denkbar, man hat schon Pferde kotzen sehen. Da ich das Knacken aber mechanisch in der Fußsohle spüre, halte ich es in diesem Fall für eher unwahrscheinlich.

Grüße, Jürgen
von: E94158

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 08:05

In Antwort auf: Toxxi


Ich hatte mal ein ganz leises Ticken mit der doppelten Pedalfrequenz, das mich wahnsinnig gemacht hat. Es war auch nicht immer da und schlecht zu reproduzieren. Lösung nach langer Suche: der Reißverschluss vom Radtrikot hat geklappert... peinlich

Gruß
Thoralf


Das kenne ich auch. Bei mir war es die Plastikhülse am Schnürsenkelende, die beim Treten regelmäßig gegen den Kurbelarm schleuderte. Es hat Monate gedauert, bis ich darauf kam.

Gruß, Jürgen
von: Toxxi

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 08:49

grins
von: paschukanis

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 11:08

In Antwort auf: E94158
Plastikhülse am Schnürsenkelende


Den kenne ich!
von: konrad

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 12:53

Moin, nicht zu vergessen ist auch der "Übergang" von Tretkurbel zum Tretlager. Du schreibst Vierkant: vielleicht dort was nicht richtig angezogen oder verkantet "draufgewürgt"? Macht auch Geräusche...
von: HanjoS

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 14:00

In Antwort auf: Toxxi
[...] Du hast ja im Eingangsbetrag geschrieben, dass das Knacken mit der Frequenz der Kurbelumdrehung auftritt. Dann bleibt nur die Pedal-Kurbel-Kombination als Ursache. Es kann natürlich theoretisch auch ein Kettenblatt sein, aber das habe ich noch nie erlebt. [...]
Dazu einige Schilderungen aus persönlicher Erlebniswelt. Während der Sommertour letztes Jahr hatte ich plötzlich ebenfalls ein Knarzen, Knarren was auch immer festgestellt und vermutete, es käme vom Innenlager. Wie auch hier trat das Geräusch genau bei jeder Kurbelumdrehen auf. Je nach Krafteinsatz - volle Power bergauf, gemütliches Dahingleiten in der Ebene - schien die Intensität des Geräuschs zu variieren. Es gab auch Tage, an denen ich nichts hörte oder spürte. Denn ja, man konnte es auch spüren, als wenn irgendwo Teile aneinanderschlagen. Es verschlimmerte sich nicht und ich kam problemlos damit nach Hause. Dort wollte ich der Sache natürlich auf den Grund gehen. Ich baute also das Innenlager aus, erstmalig in meinem Leben (zunächst habe ich das allerdings an einem altem Hardtail geübt). Ok, beim unbelasteten Drehen der Welle des ausgebauten Lagers mit den Fingern konnte man kleineste "Unebenheiten" spüren. Ich entschloss mich dennoch, ein neues Token einzubauen. Testlauf: das Geräusch war nach wie vor da. Anschließend habe ich das Kettenblatt von der Kurbel entfernt - es war eh Zeit, dies zu wenden (vorne 1 Blatt, da Rohloff). Alles neu montiert, Geräusch weiterhin vorhanden. Beim nochmaligen Kontrollieren der Schraubverbindungen im vorderen Teil des Antriebsstrangs (Kurbel, Innenlager, Kettenblätter, Pedale) stellte ich fest, dass die eine Kettenblattschraube, die bei meiner Sugino Kurbel blöderweise genau hinter dem Kurbelarm liegt, nicht ausreichend festgezogen war. Leider ist dort zwischen Kurbelarm und Kettenblat für einen Kettenblattschraubenschlüssel zu wenig Platz. Erst nachdem ich mit Hilfe eines zurechtgebastelten Blechstreifens die Schraube "ordentlich fest" gezogen hatte, war das Geräusch verschwunden.
Klar, das ist kein eindeutiger Beweis für die Ursache des Geräuschs, aber immerhin habe ich die folgenden 5000km nichts dergleichen mehr wahrgenommen.
von: JDV

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 14:25

Bei mir war es auch einmal eine Kettenblattschraube.
von: cterres

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 23.05.18 15:13

In Antwort auf: E94158

Das zuvor erwähnte Thun-Tretlager hat Montageschalen aus Kunststoff, denen ich etwas mißtraue. Gibt es weitere empfehlenswerte Alternativen für Vierkantlager? Edel soll es nicht sein, aber von vernünftiger Qualität.

Solche Montageschalen aus GF-Kunststoff sind durchweg gängig. Bei der Montage muss man sorgfältig arbeiten und zusehen, das man das Werkzeug nicht verkantet, abrutscht oder das Anzugsmoment zu sehr überschreitet. Die Plastikkappen halten aber problemlos und haben einen ganz entscheidenden Vorteil - sie korrodieren nicht!

Tretlager kommen innen wie außen oft mit Feuchtigkeit in Kontakt und Montageschalen aus Aluminium oder Stahl gammeln dann so fest, das der Ausbau sehr viel Mühe kosten kann.
Ich habe fast täglich mit Fahrrädern zu tun, in denen die bei Shimano früher üblichen Aluminiumschalen mit dem Rahmen einer dauerhafte Verbindung eingegangen sind. Wenn dann das Tretlager gewechselt werden soll, bedeutet das entweder den Einsatz von schwerem Werkzeug und viel Arbeitszeit oder eben den wirtschaftlichen Totalschaden für das Fahrrad oder mindestens für den Rahmen.
Plastik kann ein Segen sein.
Praktisch niemand baut sein Tretlager einmal jährlich aus und schmiert das Gewinde erneut mit Fett oder Montagepaste, um das festbacken der Metalle zu verhindern.
Deswegen sind diese Schalen überwiegend in Kunststoff ausgeführt. Ums Geld gehts dabei nicht.
von: E94158

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 24.05.18 06:47

So, Kurbeln sind gedreht. Das Knacken ist schwächer und diffuser geworden, aber nicht zur Gänze verschwunden. Insofern werde ich mich nach einem neuen Tretlager umsehen.

Grüße, Klaus
von: nebel-jonny

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 20:12

Hi Christoph
Ich bin auch ein Befürworter von diesen Kunstoffschalen.
Hab da einiges an Erfahrungen sammeln können.
Waren immer FAG Tretlager.
3 Räder komplett aufgebaut in den letzten Jahrzehnten also Rahmen gepulvert.
Und immer war was beim mit diesen Tretlagerschalen sonst keine Probleme.

1tes Rad ca. 25 Jahre mit so einem Lager. Erst beim Ausbau bemerkt wie völlig ruiniert
verschlissen dieses Lager war ca. 5 mm Spiel an der Achse. Ich hab das nie bemerkt.
Ich dachte nur wie lange hat das da seinen Dienst verrichtet in Kilometern.

So später denn bei einem anderen Rad hab ich es geschafft die Tretlagerschale schief reinzugehen.
Also nicht zentrisch zum Rahmengewinde. Ich dachte wenn ich das jetzt rausdrehe ist's Schrott.
Was hab ich gemacht als es sich nicht bis zum Anschlag reingehen ließ?(Ich weiß das ist Murks!)
Von außen ne groß Schraubzwinge drauf den machts knack und die Gewindegänge springen wieder fluchtend
ineinander. Das hat danach immer gehalten erstaunlich wie man so eine Schale vergewaltigen kann.
Ist hart im nehmen halt so ein Teil.

So aber warum machen den diese Schalen beim reindrehen immer solchen Ärger?
Gewinde penibel gereinigt und mit ein wenig Teflonfett oder Vaseline geschmiert.
Das waren auch gebrauchte Lager denke die sind den nicht mehr ganz rund.
Besser immer neue verwenden sind ja günstig.

So ich hab's aber jetzt:
Beim ansetzen hab ich ne Gewindestange (Tretkurbelgewinde)oder Schraubzwinge ganz leicht auf die Lagerbuchse einwirken lassen.
So das diese Plan am Rahmengewinde anliegt und den reingedreht . Das funktioniert vorzüglich.
Man lernt halt immer dazu.
FAG Lager ca. schlappe 15€. Beii mir hat sowas noch nie versagt.

Aber jetzt man ne Frage an die Spezialisten in die Runde:
Reine Neugierde. Wie sieht das denn aus wenn ein Tretlagergewinde im Rahmen beschädigt ist .
Bekommt man das mit dem Tretlager Gewindeschneider wieder hin oder ist das den Ende der Fahnenstange?
Was macht man da einkleben?.
Gruß


von: Falk

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 20:18

Kommt drauf an, ob das Gewinde nur leicht beschädigt oder völlig versaut ist. Beides kommt vor und wo nichts mehr ist, kann man auch nichts nachschneiden. Das Fingerspitzengefühl beim Einbauen ist durch nichts zu ersetzen und ich lasse bei meinen Böcken auch niemand anderen ran.
von: Job

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 20:19

Wenn das Gewinde beschädigt ist, dann hilft Nachschneiden nur selten. Wenn die Erhebungen zerstört sind, ist einfach kein Material fürs Nachschneiden mehr da.
von: nebel-jonny

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 20:27

Ja das leuchtet ein. Und ein neues Gewinde im Rahmen einbringen ? Also Buchse sowas wie Heli coll?
Gibt's das?
Gruß
von: Stylist Robert

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 20:29

In Antwort auf: nebel-jonny
Aber jetzt man ne Frage an die Spezialisten in die Runde:
Reine Neugierde. Wie sieht das denn aus wenn ein Tretlagergewinde im Rahmen beschädigt ist .
Bekommt man das mit dem Tretlager Gewindeschneider wieder hin oder ist das den Ende der Fahnenstange?
Was macht man da einkleben?
Wenn sich das Gewinde vom Tretlagergehäuse nicht mehr nachschneiden läßt kommt es darauf an, wieviel Fleisch das Gehäuse hat.
Unter Umständen kann man dann ein Press-Fit Innenlager einsetzen.

Thun Jive 3.0 Press-Fit 35mm
Thun Efficient Jive Press-Fit 40mm
von: cterres

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 20:37

Es gibt Reparatur-Tretlager, die werden nicht mit dem Rahmen sondern die beiden Schalen durch das Tretlagergehäuse hindurch miteinander verschraubt. Die beiden Seiten pressen sich dann in den Rahmen hinein.

Auch möglich wäre ein Ausreiben des Tretlagergehäuses und schneiden eines italienischen Gewindes mit 70 statt 68mm Durchmesser. Ist zumindest theoretisch möglich. Praktisch findet man nicht jede Achslänge bei Vierkant-Lagerpatronen auch mit ITA-Gewinde.
von: nebel-jonny

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 21:20

Danke dir
Ich denke sowas könnte funktionieren. Buchsen sind konisch wenn die da feste in das alte Tretlagergewinde
reingezogen werden sollte das halten. Gewinde vom Tretlager Loctite mittelfest.
Sowas kannte ich halt noch nicht.

https://custom-junkies.com/yst-bb-993-universal-reparatur-innenlager-bottom-bracket
von: Toxxi

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 21:42

In Antwort auf: cterres
Auch möglich wäre ein Ausreiben des Tretlagergehäuses und schneiden eines italienischen Gewindes mit 70 statt 68mm Durchmesser.

Die 70 mm beim ITA-Standard sind nicht der Gewindedurchmesser, sondern die Breite des Rahmens an der Patronenaufnahme. Der Durchmesser des Gewindes ist 35.9 mm. Und auf beiden(!) Seiten Rechtsgewinde.

Mein altes Rennrad Marke Roselli hat ein ITA-Vierkantlager. Es war kein großes Problem, ein neues zu kaufen, als ich eins brauchte. Die Auswahl ist zwar nicht besonders groß, aber geben tut es das schon noch.

Bei BSA ist der Rahmen 68 mm breit, der Gewindedurchmesser ist 34.8 mm. Ob man diese 1.1 mm, also 0.55 mm pro Seite einfach überschneiden kann, ist etwas fraglich.

Gruß
Thorald
von: habediehre

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 21:50

In Antwort auf: Toxxi
Bei BSA ist der Rahmen 68 mm breit, der Gewindedurchmesser ist 34.8 mm.
Fürs Protokoll: BSA gibbet auch mit 73mm-Breite schmunzel

Gruß Ekki
von: Toxxi

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 21:50

Stimmt. Habe ich aber noch nie gesehen.
von: habediehre

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 29.05.18 21:52

...bei meinem Surly kannst Du das bewundern
von: nebel-jonny

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 30.05.18 07:24

In Antwort auf: Toxxi
[zitat=cterres]
Bei BSA ist der Rahmen 68 mm breit, der Gewindedurchmesser ist 34.8 mm. Ob man diese 1.1 mm, also 0.55 mm pro Seite einfach überschneiden kann, ist etwas fraglich.

Den Durchmesser von Tretlagergehäuse anpassen/ vergrößern. Geht das?
Mir ist klar für den Preis von so einem Spezialwerkzeug gibt's sicherlich ein neues Rad.
Wenn's sowas gibt.
Der Weg zum Fahrradhandler bleibt einem da nicht erspart.
Gruß
von: Stylist Robert

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 30.05.18 13:12

In Antwort auf: cterres
Auch möglich wäre ein Ausreiben des Tretlagergehäuses und schneiden eines italienischen Gewindes mit 70 statt 68mm Durchmesser. Ist zumindest theoretisch möglich.
Das schlägt sogar die größten Exzenter... grins
von: cterres

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 30.05.18 13:32

Ja, ich hab mich da vertan. schmunzel Ich wusste allerdings, das eben der Durchmesser größer ist.
Ich persönlich würde sogar einfach Epoxidharz aufstreichen, antrocknen lassen und ein BSA-Gewinde rein schneiden. Es gibt verschiedene, metallverstärkte Harze die nach dem Aushärten entsprechend bearbeitet werden können.
von: Toxxi

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 30.05.18 14:37

Interessant. schmunzel
von: cterres

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 30.05.18 16:09

Loctite 3473 wäre zum Beispiel ein solches Mittel. Das ist eine pastöse Masse, die man verstreichen kann.
Da der Metallanteil aus Stahl besteht, ist dies die geeignete Reparaturmasse für Stahlrahmen.
Für Aluminiumrahmen nimmt man Loctite 3475.
von: wutztock

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 30.05.18 19:37

Hallo,

ich habe ja bei meinem Cabonga genau das Problem hier schon mal angesprochen.
Ich war damit beim Rahmenbauer hier in Bochum und hatte eigentlich auch gehofft, dass er mir ein italienisches Gewinde reinschneiden könnte.
Er meinte aber, dass - so gerne er das machen würde um den Rahmen zu retten - das "Fleisch" des Querrohrs (also der Tretlageraufnahme) einfach zu dünn sei.
Wenn er das Gewinde dort reinschneidet, dann würde das Rohr quasi instabil. Es bliebe dann, nach seiner Aussage, mitunter einfach nicht genug Material übrig, das einem kräftigen Antritt (z.B. Wiegetritt) am Berg standhalten würde.

Tschüss und viele Grüße
Ralf
von: E94158

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 04.06.18 09:01

So, Tretlager ist ausgetauscht. Habe das Token bestellt und bei der Gelegenheit auch eine neue Kette (KMC X1) eingebaut, nachdem die alte ebenfalls ziemlich verschlissen war. Nun herrscht wieder Ruhe beim Pedalieren. schmunzel

Grüße, Klaus
von: Falk

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 04.06.18 10:42

Fühlt sich das ausgebaute Lager irgendwie ungewöhnlich an (also, wenn Du die Welle bewegst)?
von: E94158

Re: Tretlagerschaden => Folgen und Restlaufzeit? - 04.06.18 12:41

Nein, im ausgebauten Zustand war das Lager unauffällig. Ich konnte beim händischen Drehen nichts Ungewöhnliches feststellen. Aber die Erfahrung (ich habe schon einige Bauteile geschrottet... grins ) lehrt, daß dies nichts bedeuten muß...

Jetzt bin ich zumindest sicher, daß von dieser Seite erstmal Ruhe ist.

Grüße, Klaus


Edit: Auch im eingebauten Zustand trat das Knacken nicht kontinuierlich, sondern in unregelmäßigen Abständen auf. Nach dem Wechsel verlief eine Testtour über 90 km am letzten Wochenende ohne Beanstandung, insofern denke ich, daß das Lager ursächlich war.