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#1118781 - 05.04.15 17:04 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: DebrisFlow]
LeonardofQuirm
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 491
So...jetzt muss ich auch mal meckern! Der Reiseleiter hier hält sich nicht im Geringsten an die Route, schickt Mitradler mit 23mm Reifen über die schlimmsten Schotterwege und wartet auch noch auf alle Mitradler. Zudem zwingt er diese auch noch sich sorbisches Kulturgut anzutun, radelt an dem elterlichen Haus eines Mitforumisten vorbei, sagt nicht Hallo und schleicht sich dann heimlich von hinten an diesen an.

Was für ein netter Zufall, heute mit Cubation (Thomas) von Fahrtwind Berlin unterwegs gewesen. Als uns wie geplant eine Horde singender Reiter in schwarzer Gewandung den Weg versperrte, wir uns nach deren Vorbeiritt schon wieder auf den Weg machen wollten und im Begriff waren, auf unsere Räder zu steigen, standen da plötzlich Andy, Jana, Heino, Robert und Uwe mit den bepackten Rädern hinter uns. Nach einem kurzen Plausch fuhren wir noch ein Stück zusammen uns unsere Wege wieder in drei Himmelsrichtung auseinanderfahren ließen. War nett mit euch, kommt noch gut nach Norden! Ein paar Fotos habe ich ja gemacht, kommen auf Anfrage per PN...
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#1118909 - 06.04.15 10:32 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: LeonardofQuirm]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 21.989
Der erste ist gestern abend schon zu Hause angekommen. Ich hatte mich am Sonntag abgeseilt und bin allein nach Görlitz gefahren. In Richtung Neißetal wird es nochmal richtig hügelig, das war mir gar nicht so bewusst. Ich bin auf einer frisch asphaltierten Ministraße über einen kleinen Pass von 330 m Höhe gefahren. Mag für die Südländer nicht viel sein, für einen norddeutshe Flachlandtiroler ist das aber schon mal eine Abwechslung.

Es war insgesamt wirklich eine tolle Tour (zumindest die Tage, die ich mitgefahren bin). Das Wetter war ganz prima... es gab keine Mücken und ich hatte keine Probleme mit der Pollenallergie. grins Alle Facetten zwischen Schneeschauer und strahlendem Sonnenschein waren vertreten. Auch die renaturierte Braunkohlelandschaft fand ich ganz annehmbar. Das hatte ein bisschen was von Sibirienfeeling. Endlose Nadelwälder (allerdings klein, weil frisch aufgeforstet) mit wenig Zivilisation dazwischen.

Vielleicht schaffe ich es diese Woche, einen kleinen Bericht zu verfassen.

Gruß
Thoralf

Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1119033 - 06.04.15 18:40 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Toxxi]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 21.989
Falls es jemanden interessiert, hier die Trackaufzeichnung:

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=osxmxwguyfhccnbd

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1119052 - 06.04.15 19:26 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Toxxi]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
In unserer internen Wertung um den Titel des größten Weicheis hast Du jetzt wieder die Führung übernommen. Du hast Dir heute den Abbau des Zeltes bei Schneeschauern und 90 Km Fahrt gegen heftigen, teils eisigen Wind geschenkt.
Eine Forumista fuhr das mit schmerzenden Knochen, ein Forumisto, ohne sich auf das Bier am Ziel freuen zu können, einer als Beweis dafür, dass man mit zunehmendem Alter nicht nur weiser sondern auch besser werden kann, der große Vorsitzende und Initiator ist es mit der üblichen Gelassenheit und abgefuckten Reifen gefahren und ich mit dem Gefühl, dass irgend was in meinem Leben falsch läuft. Was zum Teufel war es, weshalb ich zu keinem Wintertreffen will?
Mit anderen Worten: Schee wars! Oder so.

Heute übrigens hat die Brandenburgische Metropole Falkenberg die Brandenburghymne (Pack Dir Essen ein, wir fahrn nach Brandenburg) widerlegt. Wir tafelten in einem italienischen, indischen, chinesischen, griechischen Spezialitätenrestaurant. Der Kaffee übrigens war besser als manch anderer unterwegs.

Hätte ich bei diesem Wetter so was allein gemacht? Nie im Leben!
Daher Dank allen Mitfahrerinnen und -fahrern, dem Initiator und den Forumistos, die uns ein Stück begleiteten.
"Normal kann jeder" (Stefan aus B) Recht hat er.

Nochmals Dank an die vielen Forumistos, die uns auf verschiedenen elektronischen Wegen grüßten. Und sei es aus einem geheizten Hotelzimmer grins


Klar, dass hatte nicht mit dem zu tun, was dereinst die Gigantin Wal oder andere Forumistos ablieferten, das war nicht der Pamir Highway. Aber besser als zu Hause zu sitzen und auf den Tod zu warten, war es allemal lach
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#1119054 - 06.04.15 19:32 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Uwe Radholz]
uri63
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 928
Ach wäret ihr nur in den Norden gefahren, da war ich mit meiner Frau unterwegs.Da gab es reichlich Sonne, keinen Regen, keinen Frost und keinen Schnee.
Aber trotzdem - Respekt vor eurer Leistung, gut zu hören dass ihr heil wieder angekommen seid.

Grüsse uwe
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#1119059 - 06.04.15 19:45 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Uwe Radholz]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 21.989
Schön dass ihr alle wieder zurück seid. schmunzel Ich fand die Tour mit euch auch sehr schön. Auch wenn es nicht der Pamir Highway war - die renaturierten Tagebaue haben mich schon irgendwie an Sibirien erinnert. Und bei den fremdsprachigen Wegweisern und Ortsschildern kam bei mir ein wenig Weit-weg-Stimmung auf. lach

In Antwort auf: Uwe Radholz
Wir tafelten in einem italienischen, indischen, chinesischen, griechischen Spezialitätenrestaurant.

Das kann ganz bestimmt NICHT mit meinem Schlesischen Kaninchen in Sahnesoße mit Knödeln und Rotkohl mithalten. omm



Sehr zur Nachahmung empfohlen sei das Restaurant "Przy Jakubie" in Zgorzelec am Neißeufer Daszyńskiego 11. bier

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Geändert von Toxxi (06.04.15 19:58)
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#1119064 - 06.04.15 20:02 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Uwe Radholz]
radurlauberin
Mitglied
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Beiträge: 738
Wir wollten euch einfach nicht von eurem Tatendrang abhalten zwinker , lieber Uwe und verrieten deshalb nicht, daß bei uns auf Usedom die Sonnenhochburg Deutschlands war grins !

Die Sicht über das Meer war sooo gut, dass Stefan ( aus B ) sogar seinen Eisbecher vor uns retten musste ( Das war ein Insider träller .).
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#1119076 - 06.04.15 20:34 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Toxxi]
Dietmar
Mitglied
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Beiträge: 6.891
Wie kannst Du denn zu Ostern Kaninchen essen? schmunzel

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#1119078 - 06.04.15 20:41 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: radurlauberin]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
Liebe Isi, das ist natürlich sehr charmant von Euch.
Aber sag doch mal selbst - Sonne, Eisbecher, Meerblick - das kann es doch unmöglich gewesen sein?
Und überhaupt, Sonne, Sonneee....
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#1119080 - 06.04.15 20:48 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: radurlauberin]
DebrisFlow
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
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Beiträge: 5.543
Eines vorweg, wer das Haus verlässt muss mit Wetter rechnen, und Anfang April mit jedweder Art schmunzel .
Bevor jetzt hier aber der Eindruck entsteht daß wir nur hardcoremäßiger Witterung ausgesetzt waren nochmal eine Aufschlüsselung:

Freitag - 2/3 des Tages bis Cottbus lockere Wolken und sonnig, danach leider Weltuntergang
Samstag - nach frostiger Nacht sonnig mit stärkerer Bewölkung, die 2 Schauer haben wir überdacht verbracht
Sonntag - nach wieder kalter Nacht auch sonnig mit wechselnd starker Bewölkung
Montag - erneut Minusgrade nachts, 10 Minuten Schnee bei Frühstück, restlicher Tag sonnig, lockere Bewölkung. Na gut der Wind war nicht ohne

Jedenfalls hat die Tour Spaß gemacht und ich hab schöne und teilweise auch neue Gegenden gesehen. Interessant war die sorbische Ecke nordöstlich von Kamenz, wo wir zufällig in einen Osterritt geraten sind (bzw. die auf unseren Track ritten und wir einen Offroadumweg fahren mussten) und auf Veit trafen. Landschaftlich schön fand ich auch den Elsterradweg dem wir oft gefolgt sind, nur zu empfehlen.
Danke an alle Mitfahrer, dank Teamarbeit haben wir es emotional wie auch körperlich doch noch gut überstanden lach .
Ein paar Bilder kann ich auch noch zeigen, warte aber erstmal die von Thoralf ab.
Viele Grüße,
Andy
Meine Touren im Radreise-Wiki
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#1119084 - 06.04.15 21:02 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Uwe Radholz]
radurlauberin
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 738
Neeee, stimmt....ein Raaaaaad gab`s natürlich auch und viele Kilometerchen bei manchmal steifer Brise schmunzel.
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#1119097 - 06.04.15 21:27 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: DebrisFlow]
globetrottel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.183
Klasse Sache, die ihr da gemacht habt. Ich konnte leider nicht mit, wegen Familie und so, aber ich wäre vielleicht auch zu memmig gewesen. Wie war es denn gefühlsmäßig so nachts mit dem zelten?

Trotz Abwesenheit: Toll organisiertes, spontanes Angebot. Danke dafür, auch wenn ich nicht konnte.

Ostergrüße, Marco
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Off-topic #1119117 - 07.04.15 05:45 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Dietmar]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 21.989
Ich dachte bisher immer, der Hase bringt die Eier und nicht das Kaninchen... träller
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1119541 - 08.04.15 10:57 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: globetrottel]
Heino.Bln.M.
Mitglied
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Beiträge: 204
Also,als so kalt habe ich die Nächte im Zelt nicht empfunden,kein vergleich mit Feldberg,da wars richtig lause kalt,ich bin vorm Schlafengehen richtig heiss Duschen gegangen und danach gleich rein im Schlafsack.Muss allerdings zugestehen das es 2 Schlafsäcke waren.
Die Ostertour hat richtig Spass gemacht,redemenge Radwege kennengelernt,Dahmeradweg,Gurkenradweg,Spreeradweg,Niederlausitzer Bergbautour,Fürst Pückler Weg,Schwarze Elster Radweg usw. und die Truppe war
echt Dufte.Auf der Rücktour durfte ich mich als Windschattenradler betätigen,nochmals vielen Dank für die Orga.,hat der Andy prima organisiert.
Mit besten Radlergrüßen Heino
Bewegung ist alles,wer rastet der rostet!
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#1119696 - 08.04.15 20:36 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Toxxi]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 21.989
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Do, 2.4.15

Am Gründonnerstag machen sich vier unerschrockene Radler ohne die Tourleitung im Süden Berlins auf den Weg. Trotz teilweisen Weltunterganges tagsüber scheint am späten Nachmittag die Sonne. Der Ehrgeiz, dieses Mal ganz ohne ÖPNV anzureisen, ist groß. schmunzel



Im Süden unmittelbar vor Berlin ist es schon ganz schön langweilig. Plattes Land ohne große Abwechslung und eine ziemlich unfreundliche Bevölkerung.

Nun ja, den Berlinern eilt zwar auch nicht gerade der Ruf der Frendlichkeit voraus, aber Brandenburg kann das noch toppen. Gut, es war auch ziemlich unverschämt von uns, um 17:45 Uhr beim Fleischer noch eine warme Bockwurst zu wollen. Da kann man auch nichts anderes erwarten, als dass man mit den Worten "Na jetzt mach' ick keene mehr warm!" kurz und bündig abgekanzelt wird. Wo kommen wir denn da hin, wenn einfach jemand 15 min vor Ladenschluss hereinspazieren würde und gar noch was kaufen will! wirr



Das Wetter und der Wind meinen es gut mit uns. Es schiebt ordentlich von hinten. Und ganz nebenbei schiebt es auch die Regengebiete links und rechts an uns vorbei. So kommen wir in einigermaßen flottem Tempo bis zum Zeltplatz in Teupitz. Der dortige Chef sticht positiv heraus, weist uns eine Wiese zu, zeigt uns den Weg zur nächsten Kneipe, lässt einen Stapel Duschmarken da und meint, alle Formalitäten können wir morgen regeln. Na also!



Als wir gerade anfange wollen, die Zelte aufzustellen, bricht ein Hagelschauer vom Feinsten los. (Die weißen Punkte auf dem Bild sind die vom Blitzlicht angeleuchteten Körner.) Also gehen wir erst mal ein Bier trinken. 10 min später ist wieder das schönste Wetter, die Zelte werden aufgestellt und es geht auch bald ab in die Heia.

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Fr, 3.4.15



Am nächsten Morgen liegt ein wenig Schnee auf den Zelten. Alle haben gut geschlafen, es geht ans Kaffeekochen und Frühstücken. Der Tourleiter trifft mit Begleitung ein, so dass wir nun insgesamt zu sechst sind. Aufgrund der Kälte gehts dann auch relativ bald los.



Der Wind meint es auch heute relativ gut, es bläst aus Nordwesten, während wir nach Südosten fahren. Lange halten wir das aber nicht durch, denn...



...in Lübben warten der erste Bäcker auf uns. Die Kuchen werden streng nach Farbe und Ästhetik ausgesucht. lach Auch hier ist die Bedienung seltsamerweise ganz unbrandenburgisch freundlich und flink. Offenbar sind wir mittlerweile weit genug weg von Berlin. Frisch gestärkt geht es in den Spreewald hinein.



Man kann dem alten Fontane so einiges nachsagen... Geschrieben hat er zwar gut...



...aber vom Radfahren hatte er ganz offensichtlich keine Ahnung. Zumindest scheint er nie selbst hier langgefahren zu sein.



Oder handelte es sich etwa um eine Fehlinterpretation Fontanes seitens der Toureleitung? verwirrt Mir zumindet hat der Weg ziemlich gut gefallen, auch wenn ich nicht 130 km so fahren möchte.

Nachdem ein Forist den Weg schiebend zurücklegte und ein anderer beinahe ins Wasser gekippt wäre (und ich die Kamera in dem Moment NICHT griffbereit hatte), besserten sich sowohl der Weg...



...als auch das Wetter. cool Die nächste Station war Cottbus.



Die einheimische Bevölkerung durfte mal richtige Fahrräder bewundern. Wir saßen in der prallen Sonne auf dem Marktplatz und ließen es uns gut gehen.



Pünktlich mit dem Zusammenpacken und Losfahren fing es an zu regnen. Aber was solls, wir wussten ja, worauf wir uns eingelassen haben. Ist das Gottes Rache dafür, dass ich mir eine wasserdichte Kamera gekauft habe? verwirrt Nach kurzer Zeit...



...sah es dann wieder so aus. Die Sonne glitzerte in tausenden Wassertropfen, die an den noch kahlen Bäumen hingen.

Im weiteren Verlauf gab es den kurzzeitigen Versuch einer Meuterei, der jedoch von einem liebenswürdigen Pensionsvermieter mit einem knappen "Wir sind komplett ausgebucht!"
Anklicken zum Enthüllen...
alle Fenster waren dunkel und auf dem Parkplatz war kein Auto zu sehen...
vereitelt wurde. Also hieß es doch noch mal die Beine in die Hand zu nehmen, um zum Zeltplatz zu kommen.



Das Wetter wurde immer besser. Bei 2°C und Regen gab es keine Probleme mehr mit den Mücken, keine herumfliegenden Pollen und mit zunehmender Dunkelheit auch keine Gefahr des Frühjahrssonnenbrandes... träller



"Und dann nehmen wir noch diese kleine Abkürzung..." - für manch einen war die wohl zu lang. Naja, es war auch schon spät. Und ein wiedermal überaus freundlicher Brandeburger schloss uns auf dem Zeltplatz eine Hütte auf. schmunzel Eigentlich war noch geschlossen, er ist aber extra für uns herausgefahren. bravo Und er hatte Bier dabei. bier

Das Stromkabel war kapputt, die Hütte war eng, Heizung gabs nicht - aber besser als im Zelt wars allemal. Und lustig und gemütlich mit Teelicht, Stirnlampe und Campingkocher. Beim Zubettgehen zeigen die Fahrradtaches draußen übrigens schon -3°C an....

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Sa, 4.4.15



Jetzt sehen wir unsere Hütte mal bei Licht, das scheint eine Art Wohnwagen zu sein. Es ist strahlend blauer Himmel, die Sonne taut die über Nacht steifgefrorenen Zeltplanen schnell auf. Beim Frühstück referiert die Tourleitung darüber, dass es keinen schlechteren Start in den Tag gibt, als einen Schleicher im Reifen über Nacht, den man erst nach dem Beladen des Fahrrades mitbekommt.



Sprach's... und prompt gab es nach 532 gefahrenen Metern die erste Zwangspause. omm Nachdem es dann endlich weiterging, waren wir...



...im Prinzip schon wieder zu Hause. Der Forist, der sich schon auf einen zünftigen Döner Kebab gefreut hatte...



...wurde durch diesen irreführenden Ortsnamen leider enttäuscht. Gut zu sehen: wir fahren in das Siedlungsgebiet der Lausitzer Sorben ein. Die Schilder sind von nun an zweisprachig (Türkendorf - Zakrjow bzw. Stadt Spremberg - Město Grodk).



Nach einem letzten Blick auf die Spree geht es am Kraftwerk Schwarze Pumpe vorbei in das ehemalige Braunkohlegebiet.



"Bóh knjeze stworil Lužicu, a cert jej zdaryl brunicu."
Anklicken zum Enthüllen...
"Der Herrgott schuf die Lausitz und der Teufel gab ihr die Braunkohle." Sorbisches Sprichwort

Der Ursprung dieses Sprichwortes ist gut zu sehen. Einmal komplett wurde die Landschaft umgepflügt, viele Dörfer mussten weichen. Und ausgerechnet dort wurde die niedersorbische Sprache gesprochen, die heute (im Gegensatz zum Obersorbischen) vom Aussterben bedroht ist.

Mittlerweile ist bzw. wird die Landschaft renaturiert. Große Seen wurden angelegt, die jedoch noch nicht ganz vollgelaufen sind. In ein paar Jahren wird man hier hoffentlich am Strand liegen und baden können, aber im Moment darf man noch nicht ran.



Rund um die Seen gibt es frisch aufgeforstete Kiefernwälder, die von autofreien Asphaltbändern durchzogen werden. Brandenburg meint es ernst mit dem Fahrradtourismus. bravo Die Landschaft ist von einer eigenartigen, teils bizzarren Schönheit und weckt in mir Gedanken an Sibieren (keine Ahnung warum, ich war noch nie in Sibieren).



Offenbar hat der Teufel nicht nur die Braunkohle erschaffen, sondern auch den Sand verhext. traurig Beim Runterschalten verklemmt sich meine Kette derart zwischen den Kettenblättern, dass sie nicht nicht mehr herauszupopeln ist. Es führt kein Weg daran vorbei, das kleine Kettenblatt abzubauen.



Immerhin darf ich vor dieser tollen Kulisse in der prallen Sonne basteln, das hat was. schmunzel Nicht immer nur im Sattel sitzen und zu treten, tut mal ganz gut. zwinker Und ein kühles Bier findet sich sogar auch noch in der Radtasche. lach



Auch heute werden die Ziele der Tourenleitung wieder sabotiert, diesmal erfolgeich. listig Wir kürzen die Strecke und steuern den Silbersee ca. 15 km östlich von Hoyerswerda an.
Anklicken zum Enthüllen...
Jetzt hat sich mir endlich erschlossen, warum Hoyerwerda umgangssprachlich Hoywoj heißt. Auf dem Ortsschild stehen der deutsche Ortsname Hoyerswerda und der sorbische Ortsname Wojerecy direkt untereinander. Na, klingelt's?

Auch hier wieder eine freundliche Dame am Telefon, die meint, ihr Campingplatz habe zwar noch zu, aber sie käme gern raus und schließt für uns auf. Naja, wir sind ja auch schon in Sachsen.



Es gab noch allerhand zu sehen unterwegs. Mittlerweile sind wir im Kernsiedlungsgebiet der (Ober-)Sorben (das Dreieck Bautzen - Hoyerswerda - Kamenz).



Zum Baden war es zu kalt, und außerdem hatten alle Hummeln im Hintern, weil nämlich...



...diese schwarze Wand von links nach schräg herangezogen kam. Im kleinen Ort Wittichenau (Kulow) stellen wir uns rechtzeitig unter. Dann geht für 5 min die Welt unter... omm



Weitere 5 min später ist wieder ein Wetterchen zum Eierlegen. party



Die Aussichen auf Hütte, Essen, Bier und Dusche spornen zu sportlichen Höchstleistungen an, und so geht es über nasse Straßen in Richtung Silbersee (einen Schatz gabs leider nicht... ).



Das ist das Schmuckstück, in dem wir die Nacht verbringen dürfen. Diesmal gibts Heizung, Strom und Licht. Sogar eine Küche ist vorhanden. Bequem ist es ja, aber in der Rückschau war die letzte Hütte irgendwie cooler. Das ist was, was man seinen Enkeln noch erzählen kann, während so eine beheizte Finnhütte ja nun jeder kann...

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Nach dieser Nacht trennen sich unsere Wege. Ich fahre weiter in Richtung Neiße, die anderen nach Berlin.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1119706 - 08.04.15 21:04 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Toxxi]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 21.989
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So, 5.4.15

Wie gesagt, ich fahre allein weiter. Nicht weil ich die anderen nicht mehr leiden kann, sondern weil ich zum einen gern allein fahre, und zum anderen meine gefahren Strecken gern per Rad verbinden möchte. Von Görlitz oder Zittau bin ich schon mehrmals in Richtung Südosten gefahren, aber noch nie von Berlin dort hin.



Ich fahre ein gutes Stück entlang des Spreeradweges. Die Spress ist dort unten ein kleines verträumtes Flüsschen, dass durch Wälder und Wiesen fließt. Dann biege ich von der Spree ab und fahre den Froschradweg in Richtung Neiße.
Anklicken zum Enthüllen...
@Andy: Das wäre was für dich gewesen. 8% Steigung auf verschlammter Schotterpiste durch den Wald. lach
Die Gegend gefält mir ausgesprochen gut.



Je weiter nach Südosten man kommt, desto hügeliger wird es. Das macht das Fahren für mich deutlich angenehmer. Man hat immer wieder mal schön Blicke, und es ist mehr Abwechslung in der Landschaft.



Ich spiele ein wenig mit dem Selbstauslöser der Kamera herum. Es klappt ganz gut, aber ein kleines Stativ wäre trotzdem nicht schlecht.



Klar, zum Ostersonntag gibt es nur zwei Typen von Gaststätten: volle Gaststätten und geschlossene Gaststätten. Also wird an einer windstillen Ecke der Kocher aufgebaut, es gibt Kaffee, Kekse und getrocknete Datteln. wein

Ich stelle wieder mal fest, dass löslicher Kaffee eine im Prinzip ungenießbare Brühe ist. Das fällt mir umso unangenehmer auf, weil ich bisher auf der Reise echtes türkisches Kaffeepulver dabei hatte schmunzel (staubfein gemahlen, am laut Boulevardpresse schlimmsten und gefährlichsten Platz Neuköllns in einem türkischen Markt gekauft). Da bin ich natürlich in den letzten Tagen verwöhnt worden.



In Richtung Görlitz wird es immer hügeliger, und dann kommt eine kleine feine asphaltierte Passstraße (naja... 320 m Höhe) durch den Wald.



Beim ehemaligen Steinbruch von Königshain kommen ich plötzlich aus dem Wald und sehe das Neißetal vor mir. schmunzel Görlitz, und damit was richtiges zu Essen, liegen zum Greifen nahe. lach Auf der ehemaligen Bahntrasse, die zum Steinbruch führte, verläuft jetzt der Kreisbahnradweg bis nach Görlitz. Fährt sich ausgesprochen gut mit mildem Gefälle.



Nach der letzten Diskussion mit Falk will ich mir das Neißetalviadukt ansehen - tatsächlich, kein Fahrdraht! Man kommt nur mit Dieselloks nach Polen. Eigentlich ist das Bild recht trostlos und grau mit den ganzen kahlen Bäumen. Die Kamera kann das ein wenig impressionistisch aufhübschen. Ich habe vom gleichen Standort vor ein paar Jahren mal ein Bild im Herbst gemacht - es ist um Längen schöner, wenn die Bäume alle gelb und rot sind.

Also müssen wir die Tour nochmal wiederholen. cool



Ich fahre dann schnurstracks ins polnische Zgorzelec, um was zu essen. Das Lokal "Przy Jakubie" (dt: Zum Jakob) kannte ich schon von einer anderen Tour. Dort ist es urgemütlich, die Bedienung ist nett und das Essen schmeckt gut. Passend zu Ostern gab es Kaninchen mit Klößen und Rotkohl, das Bild ist weiter oben schonmal verlinkt.

Warum das Lokal so heißt? Dort lebte der Philosoph Jakob Böhme, den ich ohne dieses Restaurant allerdings auch nicht kennen würde.



Die Rückfahrt nach Berlin mit dem Nahverkehr verläuft unkompliziert, es ist nicht wirklich voll. Berlin hat mich wieder, und ich habe noch den Ostermontag zum Ausruhen. schmunzel

Gruß
Thoralf
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#1119711 - 08.04.15 21:27 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Toxxi]
Dietmar
Mitglied
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Beiträge: 6.891
Hallo Thoralf,

sehr schöner Bericht und eindrucksvoll fotografiert! Wir waren ja grob gesagt im selben Zielgebiet, hatten das gleiche Wetter und sogar umgestürzte Bäume auf dem Radweg. schmunzel Die Unterkünfte waren allerdings gut beheizt und gelegentlich mit Sauna ausgestattet. Mein Respekt gilt allen Teilnehmern, insbesondere dem weiblichen Mannschaftsteil. schmunzel

Besten Dank und Gruß Dietmar
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#1119758 - 09.04.15 07:36 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Toxxi]
KUHmax
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Beiträge: 2.483
Hallo Thoralf,

schöner Bericht.

Aber das hier
In Antwort auf: Toxxi
dass es keinen schlechteren Start in den Tag gibt, als einen Schleicher im Reifen über Nacht, den man erst nach dem Beladen des Fahrrades mitbekommt.

kann ich noch toppen.

Die oben beschriebene Situation, und noch eine Stunde bis Zugabfahrt, und eine halbe Stunde vom Bahnhof entfernt.
------------
Radlergrüße, Karin
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#1119868 - 09.04.15 13:48 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Toxxi]
DebrisFlow
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 5.543
Kleiner Nachschlag da sich unsere Wege ja getrennt haben und wir zurück anders und noch einen Tag länger gefahren sind. Hab mal unsere Gesamtstrecke etwas nachbearbeitet.

Hier noch zusammen auf der Spreewalddurchquerung



von Lübben bis Cottbus sind wir etliche Teile des Gurkenradweges gefahren



am Tag 4 fahren wir gut ausgeschlafen aber ohne Thoralf Richtung Westen weiter, südlich von Wittichenau befindet sich plötzlich ein riesiger Reiteraufmarsch genau auf unserem Track. Sorbisch-Katholische Osterreiter verkünden die Auferstehung Jesu Christi





wie der Zufall es so will treffen wir genau hier auf Veit und Thomas, die uns ein Stück begleiteten



der Osterreiter wegen müssen wir mit der Strecke ein wenig improvisieren und folgen der Schwarzen Elster, unbefestigt, aber ganz schön schmunzel




weiter gehts der Königsbrücker Heide und der Pulsnitz entlang und in Ortrand finden wir Ostersonntags tatsächlich noch ein offenes Eiscafe.



Vor Elsterwerda erwischt es Robert noch mit einem Platten am Hinterrad, mir fällt beiläufig auf daß mein Hinterreifen an der Flanke langsam aufreisst und da der Wind erheblich auffrischt beenden wir die Etappe ein wenig eher und landen vor Bad Liebenwerda auf dem Campingplatz Waldbad Zeischa. Dieser ist zwar auch noch geschlossen auf der liebenswert-kauzige Betreiber nimmt uns gerne auf. Hier werden endlich auch mal wieder die Zelte aufgestellt, des Nachts ist es wieder frisch mit ca. -1°C. Am Morgen beginnt pünktlich zum Frühstück der Schnee zu wehen, zum Glück ist alles nach 10 Minuten wieder vorbei und es bleibt bis zum Ende des Tages trocken.



Die Sonne kommt wieder raus, aber auch ein fieser Gegenwind der uns den ganzen Tag entgegenblasen soll.
Der Elsterradweg:




Zitat:
Klar, zum Ostersonntag gibt es nur zwei Typen von Gaststätten: volle Gaststätten und geschlossene Gaststätten.

In Falkenberg/Elster haben wir Mühe am Montag irgendwas zu finden, neben der Tanke findet sich geöffnet aber nur noch das erwähnte Spezialitätenrestaurant mit Indisch-Chinesisch-Griechisch-Italienischer Küche. Wir sind die einzigen essenden Gäste



Der Wind weht weiterhin uns immer entgegen, hier ein beispielhaftes Verhalten wenn der Wind schräg von der Seite weht:



Da der Tag sich schon wieder zu Ende neigt und die 100Km fast erreicht sind beschließen wir in Jüterbog die Tour zu beenden. Durch die schöne Altstadt gehts zum Bahnhof und mit dem Regio wieder zurück nach Berlin.
Viele Grüße,
Andy
Meine Touren im Radreise-Wiki
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#1119873 - 09.04.15 14:25 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: DebrisFlow]
globetrottel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.183
Schöne Berichte und tolle Tour. Macht Lust auf mehr.

VG Marco
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Off-topic #1119875 - 09.04.15 14:37 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: globetrottel]
DebrisFlow
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Beiträge: 5.543
Na nächstmal bist wieder dabei. Wie siehts am 1.Mai aus?
Viele Grüße,
Andy
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#1120311 - 11.04.15 05:49 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: Toxxi]
Stefan aus B
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Hallo Thoralf, hallo Andy,

wunderschöne Berichte von Euch beiden. Und bei dem Wetter, wo ein Großteil der Durchschnittsradfahrer zu Hause bleibt, auch noch zu zelten.....

Da hatten Viola und ich doch ein glückliches Händchen mit Sonne satt auf Rügen.

Gruß Stefan
Alle reden vom Wetter, wir radeln los.

(frei nach einem DB-Werbespruch der siebziger Jahre)
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#1120342 - 11.04.15 09:20 Re: Ostern 2015 in Berlin/Brandenburg [Re: DebrisFlow]
nochnrobert
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Das letzte Bild erklaert auch, warum das Treppensteigen am Dienstag etwas schwerer fiel als sonst. Ein paar Mal vorne fahren genuegte.

Richtig bereut hat das Wochenende offenbar niemand. Ich wuerde sowas sogar gern wiederholen wollen. schmunzel

Apropos Messungen (es gibt ja nicht nur Entfernungen): ich hatte meine Gaskartusche vorher gewogen, um vorhersagen zu lernen, ob mir auf einem Trip das Kaffeewasser ausgehen wird: 82 g Verbrauch. (Nein, die dazu gehoerige Menge Kaffee plus Tee hab ich nicht allein konsumiert. :-)
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