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#1233632 - 05.09.16 14:20 Iron Curtain Trail - ein Fazit
moorea
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 183
Dauer:
Zeitraum:
Entfernung:9000 Kilometer
Bereiste Länder:bgBulgarien
deDeutschland
eeEstland
fiFinnland
hrKroatien
lvLettland
ltLitauen
noNorwegen
atÖsterreich
plPolen
roRumänien
ruRussland, Russische Förderation
rsSerbien
skSlowakei (Slowakische Republik)
siSlowenien
czTschechische Republik
huUngarn
Externe URL:http://iron-curtain.blogspot.de/

9000 Kilometer auf dem Iron Curtain Trail - ein Fazit

In drei Etappen sind wir 2012, 2013 und 2014 auf einer geschichtsträchtigen Route durch ganz Europa geradelt: 9000 Kilometer von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer. Siebzehn Länder haben ihre Eindrücke hinterlassen, wir haben sie auf der Tour entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs kennen gelernt und im Wortsinn auch „erfahren“. Tagesberichte dieser Reisen, die insgesamt viereinhalb Monate dauerte, würden den Rahmen an dieser Stelle sprengen. Deshalb folgen hier unsere persönlichen Eindrücke und Einschätzungen zu den einzelnen Ländern, die natürlich keineswegs repräsentativ sein müssen:

Norwegen (78 km, 489 hm - gesamt 78 km)
Viel Landschaft, wenig Menschen, kaum Verkehr. Mitternachtssonne. So empfängt uns Norwegen, als wir unsere Reise in Kirkenes beginnen. Das Leben hier in der Finnmark, des nördlichsten Verwaltungsbezirks Norwegens, scheint frei von jeglicher Hektik zu sein, wohltuende Ruhe überall. Im hohen Norden ist die Landschaft karg und rau, niedriges widerstandsfähiges Gehölz, Sträucher, Moose und Flechten sowie felsige Küstenabschnitte prägen das Bild. Von hier aus ist es nicht weit nach Russland, nach Finnland übrigens auch nicht. Gute Straßen und rücksichtsvolle Autofahrer lassen uns zügig voran kommen.

Kirkenes - Neiden

Startpunkt in Kirkenes


Finnland (1.692 km, 8.598 hm - gesamt 1.770 km)
Endlose Wälder, Seen und Einsamkeit. Das sind unsere ersten Eindrücke dieses nordischen Landes. Da kann es schon einmal vorkommen, dass man am Campingplatz gesagt bekommt, dass die nächste Einkaufsmöglichkeit 38 km entfernt ist... Wobei für einen Übernachtungsplatz nicht unbedingt ein Campingplatz gesucht werden muss, denn wie in ganz Skandinavien gilt auch hier das Jedermannsrecht, man darf fast überall zelten. So fanden wir oft sehr idyllische Zeltplätze. In Lappland dominieren noch die nordischen Nadelwälder, die von Fichten, Kiefern, Tannen und Lärchen sowie von Birken geprägt sind. Es fällt auf, dass die Bäume nach Norden hin immer niedriger und schlanker werden, niedrige Sträucher (viele Heidelbeeren) bedecken den Waldboden. Bis zum Polarkreis scheint im Sommer die Mitternachtssonne, selbst im Süden wird es um die Sommersonnenwende auch nachts nicht vollkommen dunkel, das sind dann die sogenannten „weißen Nächte“.
Das Wasser in den vielen Flüssen und Seen des Landes ist meist vorzüglich, wir haben uns teilweise unser Trinkwasser daraus geholt. Vorsorglich filterten wir das Wasser, möglicherweise ist das aber nicht nötig. Rentiere sind uns im Norden des Landes oft begegnet, sie nutzen wohl gerne die verkehrsarmen Straßen, um zügig voran zu kommen. Von den zahlreichen Elchen, die es in Finnland gibt, haben wir leider kein einziges Exemplar gesehen. Ebenso wenig sind uns Bären oder Wölfe begegnet, deren Population hier langsam wieder zunehmen soll.
Finnland ist im übrigen gar nicht so flach, wie man sich das oft vorstellt. Vor allem im Südosten des Landes können viele Hügel mit teils giftigen Anstiegen oder unbefestigter Oberfläche das Radeln erschweren. Aber außerhalb von Ortschaften ist man als Radfahrer oft der einzige Verkehrsteilnehmer, die Autofahrer scheinen sich auf die größeren Verkehrswege zu konzentrieren und meiden offensichtlich die kleinen Straßen in der Nähe der russischen Grenze. Manche grenznahen Städte Finnlands sind allerdings bei den russischen Nachbarn beliebt, was man an den entsprechenden Autokennzeichen sehen kann. Autofahrer mit diesen Nummernschildern waren uns gegenüber nicht immer so rücksichtsvoll wie die einheimischen Fahrer, vielleicht sind sie Radfahrer auf ihren Straßen (noch) nicht so gewohnt?
Mancherorts warten auch unzählige Mücken auf den arglosen Touristen. Da helfen nur noch radikale Maßnahmen wie Mückenschutzmittel oder Moskitonetze. Zum Glück gibt es aber auch immer wieder tolle Plätze in der Natur, die völlig mückenfrei sind. Die Einkaufsmöglichkeiten sind im allgemeinen recht gut, aber in den dünn besiedelten Gebieten im Norden oder auch weit im Osten nahe der russischen Grenze muss man sich darauf einstellen, dass es längere Abschnitte ohne Läden gibt. Mit einer gewissen Umsicht ist das jedoch kein Problem, man kann sich gut darauf einstellen. Alles in allem hat Finnland einen sehr positiven Eindruck bei uns hinterlassen.

Näätämöö – Inari – Vuotso – Sodankylä – Salla – Ruka – Kuusamo – Suomussalmi – Kuhmo – Lieksa – Ilomantsi – Kitee – Lappeenranta – Vaalimaa

Scheinbar endlose Weite

Inarisee

Immer wieder unbefestigte Straßen

Finnland ist nicht überall flach...


Russland (425 km, 830 hm - gesamt 2.195 km)

Das große unbekannte Land – Russland. Kann man dort einfach so Radfahren? Wie wird man dort ohne Sprachkenntnisse zurecht kommen? Und überhaupt – darf man da so einfach mit dem Rad einreisen? Fragen über Fragen. Dazu noch die Warnungen von Leuten, die selber zwar noch nie in Russland waren, aber schlimmes gehört hatten. Die Kriminalität dort, das sei viel zu gefährlich! Der Verkehr sei für Radfahrer lebensgefährlich! Und überhaupt – in Städten wie Sankt Petersburg sei Radfahren ein Ding der Unmöglichkeit!
Viele Fragen stellten wir uns im Vorfeld. Dabei war dann alles ganz einfach, nur der Grenzübertritt selber war etwas zäh! Zunächst unterscheiden sich die karelischen Landschaften nicht. Sowohl auf finnischer als auch auf russischer Seite fahren wir kilometerlang durch endlos scheinende Wälder. Lediglich der Verkehr ist auf der E 70 relativ stark, aber das ist ja logisch. Wir bewegen uns auf der Hauptroute von Finnland nach Sankt Petersburg. Doch sobald wir auf Nebenstraßen unterwegs sind lässt auch der Autoverkehr nach, dafür sind manche Streckenabschnitte mit Schlaglöchern übersät.
Freundliche, hilfsbereite Menschen trugen dazu bei, dass wir uns zurecht fanden oder unbeschadet aus der Großstadt Sankt Petersburg wieder hinaus kamen, wir hatten nämlich weder einen Stadtplan noch entsprechende Landkarten – auch nicht im Navi! Mit manchen Leuten konnten wir uns sogar englisch verständigen und wenn das nicht ging half uns ein Übersetzungsprogramm weiter, das wir auf unserem Tablet installiert hatten. Klar, Russischkenntnisse wären hilfreich gewesen, aber es ging auch so ganz gut.
Russland wird als Reiseland sicher oft unterschätzt, wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Wer nicht wie wir über Sankt Petersburg radeln möchte kann von Helsinki aus in knapp zwei Stunden mit der Fähre nach Tallinn reisen. Das war auch die offizielle Route des Iron Curtain Trail im Jahr 2013, als wir dort waren. Es sei wohl angedacht, eine Etappe durch Russland auszuarbeiten, aber ob und wann diese realisiert werden wird ist uns nicht bekannt.

Wyborg – Zelenogorsk – Sankt Petersburg – Kingisepp

Wir erreichen Sankt Petersburg

Auferstehungskirche in Sankt Petersburg


Estland (931 km, 1.025 hm - gesamt 3.126 km)
Keine Steigungen, ebene Straßen und Wege ohne nervigen Verkehr. Dazu viel Küste, viel Natur und eine sehenswerte Hauptstadt (Tallinn). So präsentiert sich uns der baltische Staat, der für uns bis dato ein unbekannter Fleck auf der Landkarte darstellte. Die Menschen hier scheinen wirtschaftlich besser gestellt zu sein als in Russland. Offensichtlich macht sich die EU-Mitgliedschaft bemerkbar. Das Sortiment in den Läden unterscheidet sich nicht wesentlich von dem in unseren Geschäften, auch die Gastronomie kann, vor allem in den Städten, durchaus mithalten. Am 1. Januar 2011 wurde der Euro als Landeswährung eingeführt.
In Estland lässt es sich entspannt radeln. Das kleine Land (es ist nur wenig größer als die Schweiz) ist mit 28 Einwohnern pro km² recht dünn besiedelt. Und wer es noch etwas ruhiger haben möchte sollte auf die estnischen Inseln fahren. Ein Geheimtipp ist der Lahemaa Nationalpark östlich von Tallinn. Wörtlich bedeutet der Name „Buchtenland“, denn der 500 ha große Park besteht aus sechs Buchten, die wie übergroße Finger in die Ostsee ragen.
Auch in Estland gefiel es uns ausnehmend gut, es ist ein sehr angenehmes Radfahrerland.

Narwa – Lahemaa Nationalpark – Tallinn – Haapsalu – Inseln Hiiumaa und Saaremaa – Virtsu – Pärnu – Ikla

Strand im Lahemaa Nationalpark

Tallinn

Eisenbahnmuseum Haapsalu


Lettland (621 km, 528 hm - gesamt 3.747 km)
Lange, endlose Strände. Menschenleer. Es ist leicht, einen wunderschönen Übernachtungsplatz direkt am Meer zu finden. Wie in Estland radeln wir auf verkehrsarmen Straßen ohne nennenswerte Steigungen. Eine Ausnahme bildet die direkte Straße von Estland nach Riga. Die liegt zwar direkt an der Küste, ist jedoch stark befahren und deshalb für Radfahrer nicht empfehlenswert. Ein Umweg ins Landesinnere ist die bessere Alternative.
Seit dem Inkrafttreten der EU-Erweiterung am 1. Mai 2004 ist Lettland Mitglied der Europäischen Union und seit dem 1. Januar 2014 Teil der Eurozone. Dennoch fällt der Unterschied zu Estland sofort auf. Die Ortschaften und Häuser wirken einfacher und weniger wohlhabend als im Nachbarland. Freilich ist davon in touristischen Zentren wie z.B. in Riga wenig zu spüren. Dort findet der Reisende eine intakte Infrastruktur.
Uns hat es besonders im Osten von Kurland mit dem nördlichsten Punkt der Halbinsel, Kap Kolka und dem Nationalpark Slitere gefallen. Wir fanden dort wunderschöne Abschnitte direkt am Strand, wo wir ungestört unser Zelt in der ersten Reihe aufstellen konnten. Auch wenn die Westseite bis Ventspils für den Durchreisenden eher langweilig ist (weil die Straße einige Kilometer von der Küste entfernt verläuft und keine Ortschaften an ihr liegen) können wir Kurland wirklich empfehlen. Oder die reizvolle Landschaft um den Ort Sigulda die auch als „lettische Schweiz“ bezeichnet wird. Hier findet man auch den Nationalpark Gauja mit vielen touristischen Angeboten.

Ainaži – Limbaži – Sigulda – Riga – Kolka – Ventspils – Liepaja – Rucava

Riga

Übernachtungsplatz direkt am Meer

Kap Kolka, das lettische "Nordkap"


Litauen (125 km, 59 hm - gesamt 3.872 km)

Hervorragende Radwege kennzeichnen das relativ kurze Stück, das wir durch dieses baltische Land radeln. Sowohl vor Klaipeda als auch auf der Kurischen Nehrung gibt es kilometerlange asphaltierte Radwege fernab von Verkehrsstraßen inmitten der Natur. Und das hat uns wirklich beeindruckt, denn in keinem anderen Land, durch das wir bisher kamen, sahen wir ähnliches. Die kurze Ostseeküste Litauens ist touristisch gut erschlossen. Hotels, Restaurants oder Vergnügungsstätten – alles ist hier zu finden. Vor allem auf der Kurischen Nehrung ist man ganz auf Touristen eingestellt.
Seit dem 1. Januar 2015 ist Litauen das 19. Mitglied der Eurozone. Somit kann jetzt in allen drei baltischen Staaten mit dem Euro bezahlt werden.

Šventoij – Klaipeda – Nida (Kurische Nehrung)


Radweg auf der Kurischen Nehrung


Kaliningrad (121 km, 298 hm - gesamt 3.993 km)

Im Gegensatz zur ruhigen, naturnahen russischen Seite der Kurischen Nehrung ist das ehemalige Königsberg ein Großstadtmoloch. Die großen Städte Russlands sind stark auf Autos ausgerichtet, Radfahrer sind Ausnahmen auf den Straßen und im Stadtgebiet ist radeln nicht immer ganz einfach, vor allem hier in Kaliningrad ist uns das negativ aufgefallen. Aber jenseits der Stadtgrenzen ist man als Radler auch auf stärker frequentierten Straßen normalerweise recht sicher, so lange man tagsüber unterwegs ist.
Aber wie schon in Sankt Petersburg fanden wir auch in Kaliningrad freundliche und hilfsbereite Menschen, die uns gerne halfen, als wir mangels guter Straßenkarten im Stadtzentrum umher irrten.

Zelenogradsk – Kaliningrad – Mamonovo


Kaliningrad

schattige Allee


Polen (578 km, 1.066 hm - gesamt 4.571 km)
Was für ein Gegensatz zu den baltischen Stränden: ganz Polen scheint hier an der Ostsee Urlaub zu machen. In den Küstenorten steppt der Bär. Da gibt es Verkaufsstände und Imbissbuden en masse, die Urlauber drängen sich in den Straßen und am Strand – zumindest in den Badeorten und davon gibt es entlang der Ostseeküste viele! Dies ist der auffälligste Eindruck, den wir über dieses Land gewinnen. Doch natürlich gibt es auch andere Seiten. Nachdenklich werden wir in Stutthof, wo das ehemalige KZ heute als Gedenkstätte an die Gräueltaten unserer Vorfahren erinnert.
Ein besonderer Besuchermagnet ist natürlich Danzig mit seiner wunderschön und aufwändig restaurierten Altstadt. Hier lohnt auch ein längerer Besuch. Außerhalb von Touristenstädten ist es jedoch sehr ruhig. Sowohl am Meer als auch im Hinterland. Dort findet man herrliche Alleen und kleine, ruhige Dörfer. Das Verkehrsaufkommen ist gering, so dass wir hier sehr gerne radeln. Im allgemeinen sind die Radwege, vor allem an der Küste, sehr gut ausgeschildert.
Die Versorgungssituation für Reisende ist prima. Auf unserer Route gibt es quasi überall Läden, Restaurants, Hotels und Campingplätze.

Gronowo – Stutthof – Danzig – Hel – Leba – Darlowo – Kolobrzeg (Kolberg) – Swinemünde

Das ehemalige KZ

Danzig

Badestrand in Polen



Deutschland (1.691 km, 9.223 hm - gesamt 6.262 km)

Was für eine Vielfalt unser Land doch bietet! Wenn man, so wie wir, einmal der Länge nach durch Deutschland radelt, lernt man unsere Heimat ganz neu kennen. Da sind zuerst die noblen, alten Seebäder an der Ostsee. Mancherorts scheint die Zeit stillgestanden zu haben. Ruhige Gediegenheit stellt einen sichtbaren Gegensatz zum Nachbarland Polen dar. Man kann sich richtig vorstellen, wie der Bäderbetrieb anfangs des letzten Jahrhunderts begann. Oder die alten Hansestädte. Liebevoll restauriert präsentieren sie sich den Besuchern und bieten jede Menge Fotomotive. Gut ausgeschilderte Radwege führen Radtouristen sicher durchs Land. Natürlich gibt es auch Hotels, Restaurants oder Campingplätze in Hülle und Fülle.
Dann folgt das überwiegend flache Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Die Route führt uns oft durch nur dünn besiedeltes Gebiet. Wir treffen dort noch auf viele Erinnerungen an die Teilung Deutschlands. Grenzmuseen, Mahnmale und Infotafeln halten das Gedenken an die jüngste Geschichte aufrecht. Leider sind die Versorgungsmöglichkeiten für Radreisende nicht immer optimal. Da wir meist nahe der ehemaligen Grenze unterwegs sind kommen wir durch viele sehr kleine Dörfer – und dort gibt es kaum Läden oder Tankstellen. Stattdessen ballen sich in den größeren Orten gleich alle großen Discounter in unmittelbarer Nachbarschaft.
Langsam ändert sich die Landschaft, es wird zunehmend hügeliger. Fachwerkhäuser bestimmen die Ortsbilder – wir haben mit dem Harz die Mittelgebirgszone erreicht. Da ist es gut, dass die Grenze auch entlang der Werra verlief, denn so kann man sich wenigstens ein paar Tage auf dem flachen Flussradweg erholen und neue Kräfte für die Berge von Rhön und Thüringer Wald sammeln. Herrliche Landschaft empfängt uns auch im Bayrischen Wald. Es sind zwar auch hier wieder viele Anstiege zu bewältigen, aber als Lohn gibt es großartige Ausblicke und rasante Abfahrten.
Vom flachen Norden Deutschlands bis zu den Bergen im Süden – unser Heimatland bietet überall viel Sehenswertes. Das Radwegenetz ist eines der besten Europas, auch wenn es noch Potential zu Verbesserungen hat. So wäre es beispielsweise nicht schlecht, wenn wenigstens im Ursprungsland des Iron Curtain Trail eine durchgehende einheitliche Beschilderung vorhanden wäre.

Usedom – Stralsund – Warnemünde – Wismar – Travemünde – Lübeck – Lauenburg (Elbe) – Arendsee – Salzwedel – Brome – Helmstedt – Ilsenburg (Harz) – Brocken – Duderstadt – Eschwege – Tann (Rhön) – Mellrichstadt – Rödental – Rudolphstein – Hof – Neualbenreuth – Waidhaus – Furth im Wald – Bayerisch Eisenstein

Ostsee

Wismar

Grenzerinnerungen





Im Harz






Kleiner Arbersee


Tschechische Republik (521 km, 5.090 hm - gesamt 6.783 km)

Der malerische Böhmerwald lässt uns auch weiterhin bergauf und -ab radeln. Fahrradfahren ist in Tschechien weit verbreitet, in den letzten Jahren wurde daher intensiv an einem nationalen Radnetz gearbeitet. Eine landesweit einheitliche Ausschilderung mit gelben Radweg-Schildern und nummerierten Radwegen ist Fahrradtouristen sehr hilfreich. Doch auch bei einer späteren Radreise in Tschechien mussten wir feststellen, dass es für die Planer der Radwege wohl wichtiger ist, Radfahrer von den Autostraßen zu entfernen, als ihnen auch fahrradfreundliche Pisten zu bieten. Man sollte auf tschechischen Radwegen auf Überraschungen gefasst sein, von grobem Schotter bis zu steilen felsigen Anstiegen wird alles geboten.
Im Biosphärenreservat Šumava finden Erholungssuchende Ruhe und Entspannung. Als besonderen Service für Radfahrer führen die Linienbusse dort Anhänger für Fahrräder mit. Wir sind von der offiziellen Route ein wenig abgewichen und folgten dem Lauf der Moldau bis zum Lipno Stausee, um dort wieder auf den Iron Curtain Trail zu treffen. Auch im weiteren Verlauf bleibt es in Tschechien auf teilweise schwierigen Wegen hügelig, was besonders bei hohen Temperaturen recht anstrengend ist.
Die tschechische Küche ist schmackhaft und preiswert, ebenso das Bier. Kein Wunder, wir sind ja auch im Land der Erfinder des „Pilseners“.

Asch – Eger – Kvilda – Horní Planá – Breclav


Bestens beschilderte Radwege

Biosphärenreservat Šumava

Biosphärenreservat Šumava


Slowakei (75 km, & 101 hm - gesamt 6.858 km)
Flach und eher eintönig erfahren wir die Strecke bis nach Bratislava. Nur wenige kleine Ortschaften durchbrechen die Monotonie der Hochwasserdämme, an denen die Route vorbeiführt. Aber es dauert auch nur einen Tag, bis wir im nächsten Land sind. Die Zeit ist für einen echten Einblick viel zu kurz und wir sind überzeugt, dass die Slowakei mehr zu bieten hat als wir auf diesem kleinen Teil sehen können. Denn aus Wikipedia wissen wir, dass der Staat einen Flächenanteil von fast einem Drittel des gesamten Karpatenbogens, vor allem der Westkarpaten hat. Die höchste Erhebung ist der Gerlachovský štít (Gerlsdorfer Spitze) in der Hohen Tatra mit 2655 m (zugleich der höchste Berg der gesamten Karpaten); die Zahl der Zweitausender beträgt etwa 100. Es gibt im Land also viel zu sehen!
Im Jahr 2009 trat die Slowakei übrigens der Eurozone bei.

March – Záhorská Ves – Devín – Bratislava


Marchauen

Donauüberquerung bei Bratislava


Österreich (wegen der vielen Grenzübertritte sind die statistischen Angaben für Österreich in anderen Ländern enthalten)
Von den Alpen ist hier im Burgenland nichts zu sehen. Allenfalls sanfte Hügel erheben sich hier in der Nähe des Neusiedler Sees. Es ist ein idealer Standort für Energieunternehmen, denn hunderte von Windrädern produzieren hier grünen Strom im fast ständig wehenden Wind. Der Iron Curtain Trail (Eurovelo 13) ist hier bestens beschildert, ein Vorbild für die anderen Länder! Die Route führt meist auf wenig befahrenen Autostraßen durch diesen Teil Österreichs, auch asphaltierte Wirtschaftswege sind darunter.
Weinbau und Tourismus spielen hier im Burgenland und rings um den Neusiedler See eine große Rolle, so dass der Radreisende auch dank der kaum vorhandenen Steigungen ein ideales Terrain vorfindet. Auf keinen Fall sollte man sich, wenn man den Iron Curtain Trail fährt, den Platz des Paneuropäischen Picknicks zwischen Mörbisch am See und Klingenbach entgehen lassen. Selbst wenn dies wie ein Umweg aussieht, so ist dieser historische Ort die Geburtsstunde der Einheit Europas und wir sind froh, hier gewesen zu sein!

Hohenau an der March – Kittsee – Nickelsdorf – Andau – Sankt Margarethen – Lutzmannsburg – Heiligenkreuz im Lafnitztal

Windpark im Burgenland

Vorbildlich ausgeschilderter Iron Curtain Trail


Ungarn (787 km, 2.656 hm - gesamt 7.645 km)
Flaches Land, Sonnenblumen- und Maisfelder und teilweise schön restaurierte Städte – das sind die ersten Eindrücke, die wir in Ungarn bekommen. Weil der Staat überwiegend im Pannonischen Becken liegt, gibt es nur im Grenzbereich zu Österreich und Slowenien ein paar Anstiege, ansonsten radeln wir auf ebenen, meist nur schwach befahrenen Straßen. Einkaufsmöglichkeiten gibt es auch in kleineren Orten, so dass es nicht schwierig ist, sich mit allem notwendigen zu versorgen. Dazu kommen freundliche Menschen, die uns gerne weiter helfen.
Es ist das Land, in das wir am häufigsten bei unserer Tour ein- und ausreisen. Immer wieder überqueren wir die Grenze zu den Nachbarstaaten - und merken manchmal gar nicht, dass wir die Staatsgrenze wieder einmal passiert haben. Das wäre vor dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht denkbar gewesen. Ungarn hatte ja entscheidenden Anteil an den Revolutionen im Jahr 1989 in den ehemaligen Ostblockstaaten und damit auch an der friedlichen Revolution in der DDR, die den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands ebnete. Allerdings scheint diese Zeit vorbei zu sein, es werden wieder neue Grenzzäune errichtet…

Fertöd – Sopron – Köszeg – Szentgotthárd – Letenye – Barcs – Röszke


Sonnenblumen

Köszeg

Auch im flachen Ungarn gibt es ein paar Hügel


Slowenien (Statistikdaten sind bei Ungarn enthalten)
In diesem hügeligen Land fühlen wir uns vom ersten Moment an wohl. Sanfte Hügel, Wald und Weiden prägen das Bild auf unserer Route. Wir radeln auf guten Straßen mit wenig Verkehr, sehen gepflegte Häuser und hübsche Dörfer, alles wirkt sehr ordentlich. Schade, dass wir dieses angenehme Land nur einen Tag lang bereisen! Das ist viel zu kurz, um ein richtiges Statement abgeben zu können.
Trotz seiner geringen Ausdehnung verfügt Slowenien über sehr verschiedenartige Landschaftsformen. Mehr als die Hälfte der Staatsfläche ist mit Wald bedeckt. Wir reisen über das Mittelgebirge im Nordosten ein und verlassen das Land in der flachen Pannonischen Tiefebene. Im Nordwesten verlaufen die Hochgebirgszüge der Julischen Alpen, Karawanken und Steiner Alpen, im äußersten Südwesten des Landes liegt die 46,6 Kilometer lange Adria-Küste (Slowenische Riviera).
Es gibt also noch viel zu sehen und wir sind sicher, dass dies nicht unsere letzte Reise in dieses sympathische Land war! Am 1. Januar 2007 trat es übrigens in die Eurozone ein.

Martinje – Dobrovnik – Lendova – Pince

Grenzübertritt

Slowenien


Kroatien (Statistikdaten sind bei Ungarn enthalten)
Wenn wir nicht diesen bezaubernden Übernachtungsplatz an einem Seitenarm der Drau gefunden hätten, würde uns nicht viel positives über Kroatien einfallen. Denn die Route führte uns überwiegend auf flachen, wie mit dem Lineal gezogenen Straßen, auf denen teilweise auch noch viel lästiger Verkehr war! Nach Reliefformen und Klimazonen lässt sich Kroatien in drei Landschaftszonen einteilen. Wir sind demnach in der Pannonischen Tiefebene unterwegs, daneben gibt es noch die dinarische Gebirgsregion sowie die adriatische Küstenregion, sicher sehr sehenswerte Landstriche.
Die Freundlichkeit der Menschen unterwegs und an unserem Nachtplatz an der Drau lassen uns die Eintönigkeit der Straßen jedoch schnell vergessen. Solche Begegnungen sind immer wieder schön. Und auch hier gilt, dass wir nur einen sehr kleinen Teil dieses Landes gesehen haben und dass es auf jeden Fall attraktivere Routen für Radfahrer gibt!

Terezino Polje – Suhopolje – Donji Miholjac – Belise – Batina

Ruhiger Zeltplatz




Serbien (632 km, 1.723 hm - gesamt 8.277 km)
Dieses große Land hat für uns mindestens zwei Gesichter. Das unschöne Gesicht zeigt sich uns in Form von Müll, der achtlos herum liegt oder auf „Deponien“ neben der Straße gesammelt wird. Auch fade, eintönige und lange Strecken über teilweise schlechten Untergrund gehören dazu. Doch es gibt ja auch das andere Gesicht: herzliche Menschen, schöne Städte und prima Essen (auch wenn man manchmal Mühe hat, vegetarische Gerichte zu finden...).
Und wenn man die langweilige Ebene hinter sich gelassen hat, überrascht Serbien mit abwechslungsreicher Landschaft. Serbien setzt sich aus zwei Landschaftstypen zusammen, die durch die Save-Donau-Linie geteilt werden. Nördlich der Save- und Donau-Ebene liegt die Vojvodina, wo nur das sanfte Rumpfgebirge der Fruška Gora und die Karpatenausläufer der Vrsačke gore im Relief etwas hervortreten. Durch dieses Gebiet führt der Iron Curtain Trail. Südlich von Save und Donau ist das Land in Zentralserbien überwiegend gebirgig – im Nachhinein sind wir nicht unglücklich darüber, dass wir eine etwas einfachere Route zum Schwarzen Meer gewählt haben.
In ganz Serbien haben wir keine Probleme, uns zu versorgen. Es gibt viele kleine Läden, in denen notwendige Lebensmittel verkauft werden. Auch Bars und in Städten Restaurants laden zu Pausen ein. Serbien hat am 22. Dezember 2009 offiziell seine Kandidatur für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union eingereicht und erhielt, nachdem auch Rumänien seinen Widerstand aufgegeben hat, am 1. März 2012 offiziell den Status eines Beitrittskandidaten.

Bezdan – Horgoš – Kanjiza – Srpski Itebej – Vrsac – Bela Crkva – Kladovo – Negotin






Freude

Die unschöne Seite Serbiens


Bulgarien (Statistikdaten sind bei Serbien/Rumänien enthalten)
Hat die freundlichsten Beamten! An der Grenze werden wir mit „Welcome to Bulgaria! Have a nice trip!“ empfangen und die Polizei ruft uns „No Problem!“ zu, als sie nächtens unser Zelt auf einer Wiese entdeckt. Auch die Schafe hatten nichts gegen die fremden Besucher auf ihrer Wiese. Riesige Felder zeugen von ehemaligen staatseigenen landwirtschaftlichen Betrieben. Obwohl unsere Route entlang der Donau führt ist es sehr hügelig und teilweise müssen wir auf Straßen mit relativ viel Verkehr fahren. Wir sind froh, dass wir anstatt der West- nun an der Ostgrenze des Landes radeln, denn das Balkangebirge wäre weit anspruchsvoller als die Hügel längs der Donau.
In Bulgarien ist die sozialistische Vergangenheit noch am deutlichsten zu sehen. In keinem der anderen Länder sehen wir so viele der typischen Betonbauten und Denkmäler wie hier. 2007 wurde Bulgarien in die Europäische Union aufgenommen. Demzufolge wird seither auch die Aufnahme in das Schengener Abkommen anvisiert, doch noch wird an den Grenzen kontrolliert – aber wie schon gesagt, äußerst freundlich!
Die Verständigung mit den Einheimischen ist manchmal schwierig, nur wenige sprechen englisch. Die kyrillischen Schriftzeichen machen das auch nicht einfacher. Im Gegensatz zu Serben und Rumänen erscheinen uns die Bulgaren eher zurückhaltend, aber dennoch freundlich. Es gibt auf unserer Strecke keine Campingplätze, so dass wir hin und wieder wild campen. Aber nie erscheint uns dies gefährlich zu sein, wir fühlen uns immer sehr sicher.

Bregovo – Vidin – Lom – Orjahovo – Ruse – Tutrakan – Silistra


Schafe inspizieren unseren Nachtplatz

Hügeliges Kopfsteinpflaster

Blick zur Donau

Donauradweg


Rumänien (731 km, 3.200 hm - gesamt 9.008 km)

Der Abschnitt, an dem die Donau die Karpaten durchbricht, ist ein Highlight unserer Tour. Bis zum Eisernen Tor bleibt man, ganz ohne Tunnels, auf ca. 175 km meist auf gleicher Höhe wie der Fluss, nur am Ende müssen drei Anstiege bewältigt werden. Auf der serbischen Seite muss man auf der gleichen Strecke durch 22 Tunnels radeln und viele Höhenmeter überwinden. Allerdings kann der weitere Verlauf von Orsova bis zum Grenzübergang nach Serbien wegen heftigen Schwerlastverkehrs nicht empfohlen werden. Wir wissen nicht, ob es eine Alternative hierzu gibt, möglicherweise kann man ein Stück mit der Bahn reisen.
Nirgends sonst auf unserer Route haben wir so viele Pferdegespanne gesehen wie im weiteren Verlauf der Donau. Offensichtlich sind die Menschen hier Selbstversorger. Auffallend sind die vielen kleinparzelligen Felder. Rumänien wird etwa zu je einem Drittel von Gebirge, Hochland und Ebene eingenommen. Das geografische Zentrum des Landes ist das Siebenbürgische Hochland das von den Karpaten, die wir beim Eisernen Tor gestreift haben, umschlossen wird. Wir sind jedoch hauptsächlich in den weiten Ebenen der Walachei unterwegs, die über die Dobrudscha bis ans Schwarze Meer reicht.
Seit 2007 ist Rumänien Mitglied der Europäischen Union. Wir treffen ausnahmslos auf sehr freundliche Menschen, die gerne mit uns in Kontakt kommen oder auch nur winken, wenn sie uns mit ihrem Pferdefuhrwerk begegnen. Die Kinder machen sich einen Spaß daraus, uns „abzuklatschen“, also während wir radeln mit der flachen Hand gegen unsere Hände zu klatschen. Das ist durchweg gut gemeint, aber manche der Kids sind recht kräftig und können einen Radler schnell mal aus dem Gleichgewicht bringen. Wir nehmen es sportlich und freuen uns mit den Kindern.
In fast jedem noch so kleinen Dorf finden wir Einkaufsmöglichkeiten, so dass Radreisen hier völlig unkompliziert sind. Lediglich an Hotels oder an Campingplätzen mangelt es, so dass ein Zelt eine gute Wahl ist. Auch in Rumänien haben wir mit polizeilichem Segen wild gecampt, mit den berüchtigten Straßenhunden hatten wir keine Probleme.
Am 04.09.2014 erreichen wir unser Ziel, das Schwarze Meer. Den Iron Curtain Trail haben wir für uns hier in Constanta beendet, auch wenn die eigentliche letzte Etappe über das Balkangebirge führt und wir stattdessen auf dem Donauradweg geradelt sind. Wir sind inzwischen in einem Alter, in dem nicht mehr alle Abenteuer selbst erlebt werden müssen, aber wer weiß, vielleicht holen wir die fehlende Strecke ja noch irgendwann einmal nach.

Naidas – Orsova – Beket – Turnu Magurele – Giurgiu – Ostrov – Constanta


Beim Eisernen Tor

Grandiose Landschaft beim Donaudurchbruch

Freundliche Menschen in Rumänien

Hier gibt es noch viele Pferdefuhrwerke

Wir sind am Ziel





Wem unser Fazit nicht ausreicht und wer gerne mehr Infos und Reiseberichte von uns lesen möchte: wir haben inzwischen ein Buch über unsere Erlebnisse und Erfahrungen geschrieben. Es ist sowohl im Buchhandel als auch in Onlineshops erhältlich:




Geändert von Toxxi (06.09.16 07:28)
Änderungsgrund: Link repariert
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#1233752 - 05.09.16 20:24 Re: Iron Curtain Trail - ein Fazit [Re: moorea]
Hansflo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 3.849
Grandiose Tour und sehr schöne Zusammenfassung - vielen Dank!

Hans
Nach oben   Versenden Drucken
#1233770 - 06.09.16 05:37 Re: Iron Curtain Trail - ein Fazit [Re: moorea]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
Schöne Tour! schmunzel bravo

Zwei kleine Anmerkungen:

Slowakei - ihr habt euch den mit großem Abstand uninteressantesten Teil des gesamten Landes ausgesucht. omm Das Land besteht zu 90% aus Gebirge und ist dort überaus schön und abwechslungreich. Aber eben NICHT an der Donau... träller

Eisernes Tor - man muss auf der serbischen Seite nicht die 22 Tunnel nehmen. Man kann über die alte Gebirgsstraße fahren. Damit reduziert man die Anzahl der Tunnel auf 3 und hat einen schönen Blick über das Donautal von oben. Obendrein fährt man auf der serbischen Seite durch das gesamte Eiserne Tor auf kleinen Landstraßen oder Deichkronen. schmunzel Keinerlei Schwerlastverkehr. lach

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1233774 - 06.09.16 06:06 Re: Iron Curtain Trail - ein Fazit [Re: Toxxi]
moorea
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 183
Der Iron Curtain Trail verläuft immer entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs. Bei der Wahl der Route (wird von den einzelnen Ländern ausgesucht und Michael Cramer sagte uns, es sei ein "work in progress") sollen fünf Kriterien ausgewählt werden:
- so nah wie es geht an der Grenze
- dabei so komfortabel wie möglich (keine 10 km Lochplattenwege...)
- stark befahrene Straßen meidend (na ja, das klappte bei Orsova nicht so gut...)
- immer wieder die Grenzen wechselnd, um mal in Ost, mal in West zu radeln
- Reste von Grenzanlagen, Museen etc. miteinbeziehen

Aus diesem Grund verläuft die Route in der Slowakei natürlich ebenfalls entlang der Grenze. Es ist uns schon klar, dass dieses Land weit interessantere Strecken bietet, das ist auch in anderen Regionen (z.B. Kroatien) so. Aber wir waren ja in Sachen "Grenzerfahrungen" unterwegs.

Danke für den Tipp mit der alten Gebirgsstraße, die wurde im Bikelineführer nicht erwähnt. Und der war die Grundlage für unsere Routenführung.
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#1233783 - 06.09.16 07:34 Re: Iron Curtain Trail - ein Fazit [Re: moorea]
Toxxi
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Schon klar. Die Grenze verlief dort zum Glück nicht quer durch die Karpaten. schmunzel

In Antwort auf: moorea
Danke für den Tipp mit der alten Gebirgsstraße, die wurde im Bikelineführer nicht erwähnt.

erstaunt verwirrt

Komisch. Ich bilde mir ein, den Tipp mit dieser Straße genau aus dem Bikeline zu haben... Bilder und Track der Straße:

http://radreise-wiki.de/Eisernes_Tor_%28Serbien%29#Alternativstrecke

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1233809 - 06.09.16 10:47 Re: Iron Curtain Trail - ein Fazit [Re: Toxxi]
moorea
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In Antwort auf: Toxxi

Komisch. Ich bilde mir ein, den Tipp mit dieser Straße genau aus dem Bikeline zu haben...

Es lässt mir keine Ruhe... zwinker

Deshalb habe ich noch einmal nachgeschaut. Unser Bikelineführer (Europa Radweg Eiserner Vorhang) schreibt überhaupt nichts über die serbische Seite der Donau. Auch nicht als Alternative. Vielleicht, weil man von Bela Crka aus am ehesten grenznah radelt, wenn man von dort aus weiter nach Rumänien fährt?

Egal, vielleicht radeln wir ja irgendwann noch einmal ans Eiserne Tor. Dann können wir die serbische Alternative testen! grins
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#1233928 - 06.09.16 21:55 Re: Iron Curtain Trail - ein Fazit [Re: moorea]
dhomas
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Schön! Ich wollte erst den Bericht nur überfliegen bin dann doch hängen geblieben. Das sagt doch alles zwinker

Geändert von dhomas (06.09.16 21:56)
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#1233977 - 07.09.16 08:57 Re: Iron Curtain Trail - ein Fazit [Re: moorea]
nöffö
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Danke für den sehr schönen Bericht und die super Aufnahmen!

Alles Gute,
Thomas
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