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#1442883 - 28.08.20 11:00 Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer
Velo 68
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.674
Hallo alle
ich wollte am 30.8. für 10 Gage in der Schweiz Velo fahren gehen. Nun zeichnet sich im Mittelland eine mindestens 10 Tägige Regenzeit ab, weshalb ich nach alternativen Routen Abseits des Regens suche...
Im Fokus habe ich Norditalien dieses Mal Richtung Ligurischen Küste (Endpunkt irgend wo zwischen Marseil und Pisa).
Die Strecke den Po runter Richtung Venezia bin ich schon 2x gefahren.
Ich fahre ein Trike und kann kein Singeltrail fahren und meide gerne sehr steile Berge (Fahrprofil ähnlich Velomobil)

Wichtig sind mir
- landschaftlich schöne Strecken abseits von viel befahrenen Strassen!!!
- Bahnhöfe in der Nähe für die Heimreise oder bei Pannen.

Bis in den Grossraum Turino könnte ich die Euro Velo 8 rauf fahren. Ist die landschaftlich schön?
Unklar ist mir, wie ich auf schönen Wege aus dem Raum Turino-Alessandria an die Ligurische Küste komme?

Südlich von Cuneo scheint es die 1 - Le Grand Tour Alpi Marittime-Mercantour auf einer alten Bahnstrecke zu geben.
Wie ist diese 1 - Le Grand Tour Alpi Marittime-Mercantour so?
und wie kommt man vom südlichen Zipfel der Route zum Meer ohne auf 1000m rauf radeln zu müssen?

Danke für Hilfe und gute Ideen
Velo
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#1442891 - 28.08.20 12:41 Re: Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer [Re: Velo 68]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.689
Zitat:
Im Fokus habe ich Norditalien dieses Mal Richtung Ligurischen Küste

https://www.wetteronline.de/wetterticker/norditalien-schwere-unwetter-drohen-202008284203697

Achtung, in ganz Norditalien drohen in den nächsten Tagen schwere Unwetter. Ursache ist die sog. 5b-Wetterlage. Vielleicht keine so gute Idee da fahren zu wollen, zumindest vor Sonntag würde ich mit der Entscheidung warten. Besser scheinen die Wetteraussichten weiter westlich und nördlich.

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1442919 - 28.08.20 15:46 Re: Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer [Re: Velo 68]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.192
Ich muss da immer nachschauen, was du meinst, vielleicht demnächst die Links mitanbieten. Unter Le Grand Tour Alpi Marittime-Mercantour finde ich eine Hochgebirgstour über mehrere Pässe mit in den Seealpen inkl. Bonette als höchster Alpenpass, wobei die einzige Nord-Süd-Achse über den Tende-Pass noch als Bahntranfer angezeigt wird. Damit sehe ich keinen Zusammenhang mit deinen Ideen.

Der Tende-Pass liegt aber weit über deinem Höhenlimit und hat auch eine schottrige Südseite. als insgesamt recht anspruchsvoll. Er wäre einfach durch die Ebene südlich Turin erreichbar, z.B. via Pinerolo und Saluzzo etwas am Alpenrand. Schöner kannst du kleine Pässe am ALpenrand fahren, vgl. dazu meinen Piemont Bericht. Südöstlich von Turin gibt es Hügelland, sodann bald berühmte Weinanbaugebiete (Langhe) bei Alba mit Barbaresco und Barolo. Andere Hügel bekleiden Haselnussträucher, die zweite Spezialität der Region. Ich bin da gegen Ende meiner großen Piemont-Reise gekreuzt (vgl. Bericht im Profil), nicht bis Turin sondern nach Osten bis Tortona.

Der erste Pass von Westen her, der mir unter 1000 m einfällt, ist der Colle di Nava, von Garessio aus nach Imperia. Der Nachteil ist, dass er ein Transitpass ist mit größeren Tunnels auf der Südseite (südlich Pieve di Teco), die auch radfahrverboten sein könnten. Ich kenne den Pass aber nur bei Pieve di Teco und die komplette Nordseite ab Passhöhe. Es gibt dort reizvolle Querverbindungen, z.B. ab Pieve di Teco ins Valle Argentina über den Passo del Teglia, kommt aber über 1300 m. Die Straße schlängelt sich allerdings sehr lange, sodass das keine so prominenten Steigungen sind. Reizvoll wird es besonders dann, wenn du nicht gleich zum Meer fährst, sondern noch weitere kleinere Pässe mitnimmst und über Bergdörfer wie Baiardo, Apricale und Isolabona oder Pigna und Isolabona fährst. Das ist aber nicht ganz ohne Mühe, dafür ein kleiner Traum.

Knapp 1000 m Höhe erklimmt der Passso San Bernardo, ebenfalls von Garessio. Da kommst du ganz gut nach Albenga ohne weitere Pässe. Ein besonders hübscher Ort ist Zuccarello auf der Südseite. Insgesamt eher wenig Verkehr, Landschaft eher durchschnittlich, Steigung auch ohne große Hürden. Je weiter du nach Osten und Genua schaust, desto mehr Möglichkeiten gibt es unter 1000 m zu bleiben. Es gibt viele kurvige Querrouten, zwar auf und ab, aber selten schwer. Die Nordpassage vom Passo del Turchino von Ovada bis Campo Ligure fand ich auch ganz hübsch und ist sehr leicht zu fahren gewesen. Kommst du final auf nur gut 500 m, am Meer nach Voltri, das ist dann schon Industriezone von Genua. Ich würde da versuchen, ein Querroute in den Bergen zu fahren, z.B. via Sassello, sodass du frühestens bei Savona ans Meer kommst.

Du kannst auch noch einen Blick auf die Strecke zwischen Alessandria und Savona via Acqui Terme werfen, am stark mäandernden Fluss Bormida di Signo entlang. Da gibts auch eine Bahnstrecke. Ich kenne aber nur einen kleine Streckenteil bei Acqui Terme. Obwohl es mal hübsche Perspektiven hat, wollte ich nicht solange dort entlang fahren, so war mein Eindruck (leicht hügelkige Kornfelder). Letztlich kann ich das aber nicht bewerten und weiß auch nichts über den Bergübergang im Süden.

Zugverbindungen hast du überall an der Riviera oder in Frankreich an der östlichen Côte d'Azur, westlicher deutlicher im Hinterland. Die Royatal-Bahnlinie Cúneo - Ventimiglia ist eher touristisch, also wenige Verbindungen pro Tag.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1442924 - 28.08.20 17:00 Re: Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer [Re: Velo 68]
dcjf
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.215
Unterwegs in Schweiz

Ab Montag sieht es doch gar nicht so schlecht aus, würde eher von einer zweitägigen Schlechtwetterperiode sprechen. Gut, bin grad schon ein bisschen nass geworden, aber hatte Schlimmeres befürchtet.
Wünsche Dir auf jeden Fall Wetterglück.
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#1442934 - 28.08.20 17:55 Re: Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer [Re: veloträumer]
Velo 68
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.674
In Antwort auf: veloträumer
Ich muss da immer nachschauen, was du meinst, vielleicht demnächst die Links mitanbieten. Unter Le Grand Tour Alpi Marittime-Mercantour finde ich eine Hochgebirgstour über mehrere Pässe mit in den Seealpen inkl. Bonette als höchster Alpenpass, wobei die einzige Nord-Süd-Achse über den Tende-Pass noch als Bahntranfer angezeigt wird. Damit sehe ich keinen Zusammenhang mit deinen Ideen.
(...)

sorry, die Tour war so in Open Street Map aufgeführt, ich dachte, dass kennt jeder, hab aber nachher auch festgestelt, dass es etwas wage ist wirr

Geändert von Velo 68 (28.08.20 17:56)
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#1443015 - 30.08.20 09:27 Re: Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer [Re: Velo 68]
bk1
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.368
Unterwegs in Schweiz

Ich bin durch Norditalien mehr als 20x gefahren, jeweils als Teil von 2-5-tägigen Radtouren durch mehrere Länder.

Ein Teil von Norditalien ist eher langweilig mit viel Verkehr, aber es gibt natürlich wunderbare Städte und davon wirklich viele, nicht nur die bekannten. Und es gibt sehr schöne Streckenabschnitte in den Alpen und teilweise im Alpenvorland.

Einfach fahren und Du wirst schon die schönen Strecken finden. Und hast eben zwischendurch eine etwas weniger interessante Strecke. Man kann es nicht so eingrenzen, es wechselt halt ab... :-)
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#1443020 - 30.08.20 10:58 Re: Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer [Re: bk1]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.837
In Antwort auf: bk1
Ich bin durch Norditalien mehr als 20x gefahren....Ein Teil von Norditalien ist eher langweilig mit viel Verkehr, aber es gibt natürlich wunderbare Städte und davon wirklich viele, nicht nur die bekannten. Und es gibt sehr schöne Streckenabschnitte in den Alpen und teilweise im Alpenvorland.
Das kann ich so bestätigen. Wenn ich mal nur in der riesig ausgedehnten Po-Ebene die Landschaften nehme: ungefähr 50% sind in der Tat langweilig. Agrarflächen ohne Reize. Weitere 25% sind abstoßend, Industrie- bzw Vorstadtkleinindustriegegenden. Weitere 25% aber sind landschaftlich reizvoll.

Hier gibt es Bäume, geschwungene Sträßchen, viel Wasser in Flüssen, Kanälen und Bächen mit entsprechender Bevölkerung von Insekten und Vögeln, auch Frösche und Kröten habe ich vereinzelt gesehen. Die Population an Silberreihern scheint enorm zuzunehmen, ganze Äcker waren gelegentlich übersäht davon. Malerisch sind auch vereinzelt die Bauernhöfe und Villen, immer wieder mit den typischen majestätischen Zufahrten: eine Säule rechts und links an der Straße und dann eine Zufahrt in einer Allee.

Viele verfallende Altbauten stehen rum. Oftmals Erdbebenschäden, hin und wieder wohl auch schlicht alt. Die überwiegende Mehrzahl der Dörfer und Ortschaften haben ihr eigenes und schönes Flair. Die größeren Städte haben natürlich ihr oft ausgedehntes Einzugsgebiet von Firmengebäuden, Möbelhäusern, Autohäusern und nicht mehr in Betrieb befindlichen Unternehmen aller Art. Da hilft nur Augen zu und durch.

Außer Sonntags wird man immer den zentralen Platz finden, wo in den Cafes abgehangen und diskutiert oder gemeinsam einsam gesmartphoned wird. In den Bars, die oft völlig zu aussehen, aber durchaus geöffnet sind, gibt es immer Notverpflegung wie Getränke und Brioches. Am interessantesten in den größeren Städten sind die Seitengassen im Altstadtbereich. Hier kann man vorzüglich speisen.

Auch in kleineren Städten gibt es Parks mit Bänken im Schatten. Hier kann man mit etwas Glück ruhig für 30 oder 60 Minuten abspannen und dösen.

Ich bin jetzt 4 Wochen kreuz und quer dort unterwegs gewesen, von Venedig bis Turin, von La Spezia und Genua bis zum Lago Maggiore. Wenn nicht dieses Wochenende mit Macht überall zwischen Rom, München, Genf und Wien den Sommer in den Bach gekippt hätte, hätte ich noch lange so weitercruisen können und wollen. Allerdings, s.o.: einen Teil der Umgebung muß man "aushalten".

Noch ein Hinweis: in besonders krasser Form hat sich wieder bestätigt, was ich schon lange beobachte: die Verkehrsdichte, vor allem auch mit LKWs, kann überall hoch oder niedrig sein. Kleine Straßen an sich sind keinerlei Garantie für Verkehrsarmut. Mangelnde Breite, Seitenwind und rasende Sprinter können einem auch in the middle of nowhere den Spaß verderben.

Dann definitiv lieber zB zwischen Parma und Bologna auf der SS9, der Via Emilia. DIE Bundesstraße dort. Sie bietet auf langen Etappen wenigstens so etwas wie einen Seitenstreifen. Und sie weist alle paar Dutzend km enormes Erholungspotential auf: wenn nämlich der Verkehr um die Städte umgeleitet wird und man als Radreisender schön immer geradeaus ins Zentrum fahren kann.

Immer mehr gibt es auch Radwege. Oftmals zwischen Ortsteilen, auch über mehrere Kilometer. Leider selten entspannt zu fahren, weil mit Drängelgittern verdorben. Auch neu angelegte überregionale Radwege sind im Kommen. Wie auch hierzulande aber eher eine Garantie, aus Ortschaften herausgehalten zu werden, als diese zu besichtigen. Flußradwege gibt es ja schon länger, allen voran auf dem Po-Damm. Wer Zeit und Muße hat: das kann sehr schön sein.

...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (30.08.20 11:05)
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#1443028 - 30.08.20 12:02 Re: Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer [Re: Velo 68]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.192
In Antwort auf: Velo 68
In Antwort auf: veloträumer
Ich muss da immer nachschauen, was du meinst, vielleicht demnächst die Links mitanbieten. Unter Le Grand Tour Alpi Marittime-Mercantour finde ich eine Hochgebirgstour über mehrere Pässe mit in den Seealpen inkl. Bonette als höchster Alpenpass, wobei die einzige Nord-Süd-Achse über den Tende-Pass noch als Bahntranfer angezeigt wird. Damit sehe ich keinen Zusammenhang mit deinen Ideen.
(...)

sorry, die Tour war so in Open Street Map aufgeführt, ich dachte, dass kennt jeder, hab aber nachher auch festgestelt, dass es etwas wage ist wirr

Eher mal allgemein: Das ist eine Zappelseite, die baut sich bei mir zu lange auf (nein, mein PC ist nicht veraltet, vielleicht liegt an der Internetverbindung), als dass ich ein ruhiges Bild in geeigneter Zoomstufe bekomme. Ich weiß nicht, wer mit sowas arbeiten kann. Ich hatte aber die Route bereits woanders gefunden.

Das Dilemma ist mittlerweile, dass in allen Ecken in Europa irgendwelche Fahrrouten für verschiedene Velotypen mit Etiketten versehen werden, wer immer die definiert. Fast alle diese Routen verlaufen auf alt bekannten Straßen oder Wegen. Es macht für mich noch dann Sinn, wenn es sich tatsächlich um historische Namen oder exklusive neue Radwege handelt mit einer spezifischen Infrastruktur bzgl. Ausschilderung und Informationen am Wegesrand. Am Ende werden nur wenige Routen übrig bleiben, die zum Allgemeinwissen eines erfahrenen Reiseradlers gehören, weil man die nicht alle im Gehirn abspeichern kann (ist ja bei Autobahnen auch so). Via Claudia Augusta alias VCA wird sicherlich dazugehören. Flussrouten natürlich auch, die definieren sich aber schon selbsterklärend durch den Fluss - sind also eigentlich keine Themenetiketten.

Paradebeispiel des Wirrwarrs ist Transalp unter den Mountainbikern. Gemäß Begründer dieser Tour wird jedes Jahr eine andere Variante ausgearbeitet. Von der Wortbedeutung her kann man als Transalp aber alle Alpenquerungen nennen, nicht nur Nord/Süd, sonder auch West/Ost.

Selbst die Route des Grandes Alpes (wohlgemerkt nicht als Radroute, sondern als Autoroute einst begründet) ist nur ein Versuch, eine Route ans Mittelmeer über größte Pässe zu definieren. Das Dilemma fängt damit an, dass die Route auf Frankreich beschränkt ist. Der Versuch geht weiter deswegen fehl, weil man ob der vielen Parallelstraßen gleich bedeutender Pässe mittlerweile mindestens zwei Varianten unter dem Etikett versteht.

So ist auch hier bei Alpi-Marittimi-Mercantour, weil man sich nicht zwischen Allos- und Cayolle-Pass entscheiden kann. Logischer wäre der Allos-Pass, weil der an die westliche Grenze des Mercantour-NP heranreicht und damit die Klammer bilden würde. Letzlich ist der Name nichts anderes als ein Versuch nach dem Vorbild Grandes Alpes hier die bekanntesten/höchsten Asphaltpässe der Seealpen-/Mercantour-Region als Rundkurs zu definieren. Der Impuls kommt nun aus der Rennradszene. Für Rennradler muss dann auch noch der Tende-Pass entfallen, was einen Rundkurs ausschließt. Das ist heutzutage aber nicht mehr eindeutig, da Rennradler immer mehr auch Teil der Gravelszene sind.

Weiters fallen natürlich die kleineren Perlen raus, ebenso wie Landschaftsteile entfallen, die nicht direkt an einer Passhöhe drankleben. So führt der Kurs z.B. nicht duch die Schluchten Daluis, Cians, Vesubie, Tinée u.a.m., zentrale und gar einzigartige Landschaftselemente der Seealpen. Selbst die höhenreiche l'Authion-Runde mit noch tieferen Einblicken in den Mercantour-NP fehlt, warum auch immer die so selten auf dem Papier von Rennradlern steht (vielleicht der manchmal ruppigen Betonplatten wegen?).

Für mich ist es Etikettenwahn, der aber auch der heutigen üblichen Denke geschuldet, sich nicht mehr in Natur- und Gebietsräumen zu orientieren sondern vorgegebenen Tracks zu folgen.

Für dich hat sich der Seitenblick aber wohl erledigt, weil dass ja 2000er-Pässe sind, die du ausgeschlossen hast, und die dich auch nur über große Umwege ans Meer führen könnten. Am ehesten kannst du noch einen Zipfel dieser Route nutzen, wenn du dich doch zum Tende-Pass (ggf. mit Bahn) durchringen kannst und vom Roya-Tal über den Col de Brouis nach Sospel und weiter über den Col de Castillon nach Menton an die Küste. Beide Übergänge dürften mit deinem Anforderungsprofil noch in Einklang stehen. Ferner könntest du aus dem Roya-Tal per Stichstraße (oder ab Schotterpiste vom Tende-Pass) an den Mercantour-NP näher ran, um dort Wanderungen zu machen, falls das für dich von Interesse ist. Ist aber auch ehr ziemlich hart.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1443030 - 30.08.20 12:51 Re: Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer [Re: iassu]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.192
Spannend zu lesen, da kann ich mir wieder ein aufregendes Fotoalbum von dir vorstellen.

Die Po-Ebene muss im Zweifel nicht sein, man kann vom Tessin durchgehend Hügel und bergig zum Mittelmeer fahren, ohne die ganz großen Pässe. Die Randrouten sind allerdings auch anstrengend und je weniger Betrieb man haben möchte, desto mehr muss man in Beinarbeit investieren und rechte Umwege fahren. Nehme ich mal Turin (oder auch Tortona) als gegeben, gibt es Möglichkeiten nahezu durchgehend auch Hügelland zum Mittelmeer zu fahren, nur fährt das offenbar fast keiner und ist entsprechend unbekannt. Und einfach ist es dann auch nicht, wenn man die weniger befahren Hügeltrassen fährt, wirds schnell auch anstrengend bei stetigen Auf und Ab. Einfache Routen sind schon immer auch historische Transittrassen gewesen und heute entsprechend frequentiert. Manchmal hat man aber auch dort Glück, wenn viel Verkehr durch Autobahnen abgeleitet wird.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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Off-topic #1443032 - 30.08.20 12:59 Re: Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer [Re: iassu]
UrbanCosmonaut
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 633
In Antwort auf: iassu
Flußradwege gibt es ja schon länger, allen voran auf dem Po-Damm. Wer Zeit und Muße hat: das kann sehr schön sein.
Da kann ich Dir voll und ganz zustimmen. Der Po-Damm bietet von Allem etwas - von schier endloser Langeweile bis hin zu ungeahnter Idylle.
Auf was man sich wirklich verlassen kann: Wenn man die Abfahrten zu den kleinen Dörfern entlang das Damms nimmt, findet sich fast schon garantiert bei jeder Kirche ein(e) Kneipe/Cafe/Bar - einfacher gehts kaum.

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#1443043 - 30.08.20 16:00 Re: Welche schöne Route CH-Milano-Turino-Mittenmer [Re: iassu]
Velo 68
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.674
In Antwort auf: iassu
[zitat=bk1]IDas kann ich so bestätigen. Wenn ich mal nur in der riesig ausgedehnten Po-Ebene die Landschaften nehme: ungefähr 50% sind in der Tat langweilig. Agrarflächen ohne Reize. Weitere 25% sind abstoßend, Industrie- bzw Vorstadtkleinindustriegegenden. Weitere 25% aber sind landschaftlich reizvoll.
(...)


ja, das war auch meine Erfahrungen bei meinen letzten Reisen, weshalb ich auch hier frage. MeinZiel ist den Anteil an „reizvollen Landschaften auf min 50% rauf zu pushen!
Stark befahrene Strassen sind für mich als Trike Fahrer übrigens nochmals sehr viel unangenehmer, als für Up Fahrer.
Unten ist es lauter und enger...
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