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#658410 - 03.10.10 13:09 England und Wales 2010
Klemmi
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Beiträge: 607
Dauer:1 Monat, 7 Tage
Zeitraum:27.8.2010 bis 2.10.2010
Entfernung:2084 Kilometer
Bereiste Länder:gbGroßbritannien

Sodele, dann will ich mich erstmal gesund und munter zurückmelden. In den kommenden Tagen werde ich mal meine Aufzeichnungen zu einem Reiseberich mit einigen Bildern zusammenfassen.

Bis dahin....
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Geändert von Klemmi (03.10.10 13:09)
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#694067 - 16.02.11 14:21 Re: England und Wales 2010 [Re: Klemmi]
Klemmi
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 607
(So, es hat etwas gaudauert, aber nun will ich mal langsam anfangen)

Großbritannien
England – Wales
28.08.2010 – 01.10.2010

Prolog (27.08. - 28.08.2010)
Berlin – Hoek van Holland – Harwich


Bahnreise. Ich mache es mal kurz. Mit einem vollbeladenen Reiserad mit der Bahn zu fahren ist kein Spaß. Die Unterbringung in den Zügen ist nicht gerade materialschonend und beim Umsteigen ist man doch schnell mal auf das Wohlwollen anderer Fahrgäste angewiesen. Soll heißen, man sollte auf jeden Fall jemanden Finden, der einem mit den Taschen, Packsäcken usw. hilft. Selbst wenn man das Fahrrad komplett tragen kann, hat man oft Probleme mit der Enge in den Zügen.

Ansonsten sollte jeder auf bei einer solchen Reise den alten Rat beherzigen, nie mehr Gepäck mitzuführen, als man selbst tragen kann, sonst kann dann Umsteigeprozedere und das Hoch und Runter auf Bahnhofstreppen schnell zu einer hässlichen Angelegenheit werden.

Fährfahrt. Das Einchecken verläuft recht entspannt. Personalausweis und Ticket bereit halten und dann rauf auf‘s Schiff.
Die Hinreise habe ich mit der „Stena Britanica“ absolviert. Komfortabel, im Prinzip wie ein kurze Kreuzfahrt. Ich habe die Nachtfahrt gebucht und damit das Abendbüffet. Kann ich nur jedem empfehlen, denn zahlt man es erst auf dem Schiff, ist es doch deutlich teurer. Etwa +50%. Die Getränkepreise waren nicht billig aber noch Moderat, einige Touristenkneipen hier in Berlin sind teurer. Das Personal spricht Holländisch und Englisch.

Die Überfahrt an sich spürt man kaum, bis auf ein leichtes Dröhnen der Maschinen. Seegang, Wellen usw. werden von den Stabilisatoren komplett geschluckt.

Die Komplette Anreise, von meiner Haustür bis in den Hafen von Harwich, hat etwa 22 Stunden gedauert. Man kann sie auch schneller schaffen, doch habe ich mir überall großzügige Umsteigezeiten eingeplant, um mir nicht mehr Stress als nötig zu machen.

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#694113 - 16.02.11 16:27 Re: England und Wales 2010 [Re: Klemmi]
Klemmi
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 607
Im Land

Harwich - Oxford
28.08.2010 – 31.08.2010


Frühstück auf der Fähre und dann machen sie einem Beine…also runter von der Fähre und rauf auf die Insel.
Für einige Wohnmobilkutscher begann der Tag mit einer ausdauernden Durchsuchung. Ich wurde durch die Customs einfach nur durchgewunken und die Reise ging los.
Kurzer Blick auf die Karte und weg von der Stadt und dann…genau…ich landete gleich auf einer Autobahnähnlichen Straße, der A 120, die nicht gerade Radfahrerfreundlich ist. Eine von den grünen Strecken auf der Ordnance Survey Travel Map. Hier wird man erst mal von einer 4-fachen Abfolge von „LINKS FAHREN“-Schildern im Land begrüßt. Hat mich etwas gewundert, denn hätte man das nicht schon beim ersten Schild begriffen, hätte man vermutlich das zweite gar nicht erreicht.

Ja der Linksverkehr. Ich war 5 Wochen im Land und ich bin trotzdem fast jeden Morgen erst mal auf der falschen Seite der Straße losgefahren. 34 Jahre Rechtsverkehr prägen doch ganz ordentlich. Ansonsten war es nicht weiter schwierig. Zumindest mit dem Fahrrad.
Fahrrad und Autofahrer. In unserem Land ja immer wieder ein Streitthema, in den Medien, im Wartezimmer und am Stammtisch. In Verlauf meiner Reise war das kein Problem. Die englischen Autofahrer tun zwar alle so, als wären sie auf einer Ralley und schenken sich untereinander nichts, aber gegenüber den Radfahrern sind sie erstaunlich Rücksichtsvoll.
Ich wollte jedoch so schnell wie möglich runter von dieser Straße und raus ins Ländliche. Die Fahrbahnen der kleineren Landstraßen haben einen merkwürdigen Belag. Es sieht so aus, als hätte man hier nach dem Asphaltieren massenhaft kleine Kiesel in den Belag gedrückt. Das erhöht den Rollwiederstand der Reifen ganz ordentlich und auch einen zweiten Nebeneffekt hat das Ganze. Diese kleinen Kiesel lösen sich alle Nase lang und werden einem von entgegenkommenden Fahrzeugen gegen die Beine geschleudert, was zuweilen ganz ordentlich zecken kann. Ab und an fliegen die Steine auch höher, also unbedingt Brille tragen! Seitlich begleitende Radwege sucht man auf dem englischen, und später auch auf dem walisischen, Land zumeist vergebens. Sind sie dann doch mal vorhanden muss man sie sich mit den Fußgängern teilen und sie sind zuweilen unmöglich geführt. Sprich, man muss, um ihnen zu folgen, den Fahrbahn andauernd überqueren.

Die meisten Land- bzw. Überlandstraßen, also die von Dorf zu Dorf-Wege, sehen im Prinzip genauso aus, wie man sie aus englischen Filmen kennt, etwa 2 - 3 Meter Fahrbahn eingegrenzt von Hecken, Mauern oder gelegentlich auch Bäumen.



Diese kleinen Straßen und Wege weiß man aber zu schätzen wenn man mal notgedrungen, manchmal lässt es sich ohne riesige Umwege nicht vermeiden, auf einer der grünen Routen aus der OS Map gelandet ist. Da wird man dann schon mal in 50cm Abstand von 40Tonnern mit voller Geschwindigkeit überholt und das ist nun gar nicht lustig.




Was alle Straßen gemein haben, egal ob nun groß oder klein sind immer wieder auftauchende Steigungen und Gefälle. Soweit so gut, aber sie sind zuweilen ganz ordentlich und ich war auch immer mal wieder zum Absteigen gezwungen. In dem gesamten von mir befahren Bereich waren die Straßen nämlich immer so gebaut, wie gerade Platz war, so wurden Steigungen oft nicht mit langsam ansteigenden Serpentinen bebaut sondern schnurgerade den Hügel hoch. Das soll wohl daran liegen, dass im Königreich kaum Land in staatlichem Besitz ist und somit teuer von den Landwirten gekauft werden muss.


Was gibt es noch zu sagen, zu den gefahrenen Strecken? Pausenmöglichketen. Sprich man will mal anhalten, eine Rauchen, oder sich die Beine vertreten oder einfach mal ein Foto machen. Fehlanzeige. Letzendlich bleiben einem nur die auffahren zu Agragrundstücken wie Felder oder Wiedewiese. Ansonsten wie schon gesagt, rechts und links direkt an den Fahrbahnen sind Hecken gepflanzt oder Mauern hochgezogen.
Was mich auch gewundert hat ist, dass es in einem Land, mit soviel Regen, so wenige Überdachte Pausenmöglichkeiten gibt. Auch Bushaltestellen auf dem Land waren oft nicht überdacht.




Etwas was mich in den ersten Tagen meiner Reise fast in den Wahnsinn getrieben hat, sind die schlechten Ausschilderungen. Oft wird irgendwann ein Ort erwähnt, an dem man sich orientiert und plötzlich verschwindet er von den Schildern und auf der 1:250 000 Karte wird er nicht erwähnt. Oft sind von den hölzernen Wegweisern auch nur noch verfaulte Stumpen übrig und die Schilder sind weg. Auch sind viele Schilder an Mauern geschraubt, die aber völlig mit Grünzeug zugewuchert sind.



Also fassen wir nochmal zusammen:
Die grün markierten Strecken auf der OS-Travel Map vermeiden.
Landstraßen haben einen wenig radfahrerfreundlichen Belag.
Oft starke Steigungen und Gefälle.
Keine bzw. wenige Radwege, die dann aber oft schlecht geführt sind.
Auf vielen Strecken gibt es wenige Möglichkeiten, am Straßenrand mal zu pausieren. Überdachte Pausenmöglichkeiten sind noch seltener.
Die kleinen Landstraßen sind oft sehr schlecht ausgeschildert.
Die Autofahrer sind im Allgemeinen sehr rücksichtsvoll.
Das sind die unveränderlichen Rahmenbedinungen für das Radreisen auf englischen und walisischen Straßen. Damit muss man einfach leben und seine Streckenplanung darauf einrichten.

Um die negativen Eindrücke zu verarbeiten habe ich die ersten 4 Tage gebraucht, bis ich mich mental soweit im Griff hatte, dass ich mich auf Urlaub und Entspannung einrichten konnte.

Nun aber wieder zur Reise selbst. Die merkwürdigen Straßen führten mich immer wieder durch kleine Siedlungen, Dörfer und Städtchen. Alles verry britisch. Mit dem doch recht guten Wetter und ganz ordentlichem Sonnenschein hatte das ganze immer wieder an riesige Puppenstuben erinnert. Ein Großteil der Gebäude stammte noch aus dem 16. und 17. Jahrhundert, aber wirklich richtig nett anzuschauen waren die Gebäude aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Mit den Farbenfrohen Fassaden und den alten Holzschildern über den Eingängen.


Selbst wenn mal etwas neu gestaltet werden musste, hat man sich im Stile doch an dem Alten orientiert. So blieb der Charm der Städtchen im Ganzen erhalten.
Zwischen den Städten gibt es immer wieder typisch englische Agralandschaften, Felder und weidewiesen mit den allgegenwertigen Schafen und auch recht vielen Pferden.
Mit diesen Eindrücken und Aussichten bahnte ich mir nun meinen Weg vorerst bis Oxford, mit Übernachtungen in Gosfield, Hertford und Ivinghoe. Die schon angesprochen Beschilderung bescherte mir immer wieder ordentliche Umwege. Von Harich nach Gosfield sind es etwa 55km, gefahren bin ich tatsächlich mehr als 82km. Das gleiche Spiel dann am Folgetag von Gosfield nach Hertford, was etwa 60km sind, gefahren bin ich 93km. Das hat ganz schön an den Radfahrernerven gezert, aber irgendwann hatte ich den Bogen raus, bin zwar immer noch Umwege gefahren, habe sie aber nicht mehr als solche wahrgenommen…frei nach dem Motto, „Der Weg ist das Ziel“ lernte ich zu genießen. So kam ich dann in einer der wenigen größeren Städte an, die auf meiner Liste standen, Oxford.


Oxford macht wirklich spaß. Die Stadt ist entspannt, sehr studentisch geprägt, und sehr historisch. Lässt man mal die bunten Outdoorklamotten der Studenten und Touristen weg, fühlte man sich wie in einem Historienfilm.


In Oxford habe ich dann auch das erste Mal einen typisch englischen Pub besucht. Und ich war begeistert. Teilweise mehr als 15 verschiedene Sorten Bier vom Fass. Zuweilen waren die Theken so lang, dass es jede Sorte zweimal gab, damit der Barkeeper nicht so weit laufen musste. Und was soll ich sagen, das englische Ale hat mir sogar recht gut geschmeckt.
Hm…schmecken…genau, englisches Ale ist super, aber hier und auf der kompletten Reise war das Essen wirklich seinem Ruf entsprechend…mieserabel.




(Wenn mir mal einer der Admins kurz per PN erklärt, wie ich hier ordentliche Bilder reinbekomme, reiche ich die nach.)
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Geändert von Klemmi (16.02.11 16:30)
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#694188 - 16.02.11 21:18 Re: England und Wales 2010 [Re: Klemmi]
HelmutHB
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.310
Vielen Dank für den interessanten Bericht!

Ich bin mal ein Stück an der Südküste entlang gefahren, dort waren keine Hecken und Mauern an den Straßen. Ich könnte mir vorstellen, dass mich das auf Dauer nerven würde.

Gruß
Helmut

Geändert von helmut_g (16.02.11 21:18)
Änderungsgrund: Schreibfehler
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#694189 - 16.02.11 21:46 Re: England und Wales 2010 [Re: Klemmi]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
Hm, also entweder hatten wir extremes Glück oder die bessere Karte. Wir haben uns jedenfalls nicht oft verfahren. Und das Essen hat uns sogar extrem gut geschmeckt. So gut, dass wir im Juni wieder nach England fahren werden.

Und was das Pause machen betrifft: dafür gibt es doch an jeder Ecke ein Pub und jede Sehenswürdigkeit hat ein Cafe, wo man wirklich für wenig Geld einen Tee oder eine Limo trinken kann. Außerdem haben die meisten Orte einen Minipark mit Bänken. Ach ja und wenn man wie wir eine sehr windige Periode erwischt, weiß man auch wozu die Hecken gut sind.

Martina, die wirklich in einem Urlaub zum Englandfan geworden ist und die negative Beurteilung einfach nicht unwidersprochen lassen kann
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#694200 - 16.02.11 23:08 Re: England und Wales 2010 [Re: Klemmi]
Porridge
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 91
Danke fuer den Bericht, klingt alles in allem dennoch nach einer schoenen Tour. Aber auch ich muss meine Neu-Landsleute mal etwas in Schutz nehmen:

In Antwort auf: Klemmi

Landstraßen haben einen wenig radfahrerfreundlichen Belag.
Oft starke Steigungen und Gefälle.


Das haengt, wie in jedem Land, sehr von der Gegend ab...

Zitat:

Keine bzw. wenige Radwege, die dann aber oft schlecht geführt sind.


Radwege am Rand der Strasse? Das stimmt. Was ich eher als Wohltat empfinde, denn in Deutschland benutze ich sie in den seltensten Faellen. Dafuer gibts in England in groesseren Staedten reine Bus-Spuren, die man als Radfahrer auch benutzen darf. Wo es in England innerorts Radwege gibt, sind die manchmal tatsaechlich furchtbar gefuehrt, so dass ich darauf gern verzichte. Besonders im Dunkeln ist ein Metallgitter quer zum Radweg, der im 90-Grad-Winkel darum herumgefuehrt wird, wenig erbaulich listig

Zitat:

Auf vielen Strecken gibt es wenige Möglichkeiten, am Straßenrand mal zu pausieren. Überdachte Pausenmöglichkeiten sind noch seltener.


Ich glaube, der Eindruck aendert sich, wenn man mal ein bisschen im Land ist, und ein Gespuer dafuer hat. Ich finde es in England z.B. wesentlich leichter, oeffentlich zugaengliche Toiletten zu finden - und sei es in Fastfood-Restaurants, wo man in Deutschland manchmal erst etwas kaufen muss.

Zitat:

Die kleinen Landstraßen sind oft sehr schlecht ausgeschildert.


Das vermag ich nicht zu beurteilen, da ich selten nach Schildern fahre.

Zitat:

Die Autofahrer sind im Allgemeinen sehr rücksichtsvoll.


Und da moechte ich widersprechen: Die Autofahrer schneiden einen hier genau so oft, wie in Deutschland, sind aber insbesondere gegenueber Fussgaengern (meinem Eindruck nach) noch "selbstsicherer". Beispiel: In Deutschland ist es normal, dass ein Autofahrer, der von einer Haupt- in eine Seitenstrasse abbiegt, oder umgekehrt, auf Fussgaenger achtet, die entlang der Hauptstrasse die Seitenstrasse ueberqueren. In England duerfte man mit dieser Gewissheit (als Fussgaenger) nicht besonders alt werden...

Zitat:

Oxford macht wirklich spaß. Die Stadt ist entspannt, sehr studentisch geprägt, und sehr historisch. Lässt man mal die bunten Outdoorklamotten der Studenten und Touristen weg, fühlte man sich wie in einem Historienfilm.


Wenn du das an Oxford magst, empfehle ich dir einen Besuch in Cambridge - da ist alles noch ein bisschen mehr studentisch gepraegt. Oder komm mal nach Durham schmunzel

Zitat:

Hm…schmecken…genau, englisches Ale ist super, aber hier und auf der kompletten Reise war das Essen wirklich seinem Ruf entsprechend…mieserabel.


Essen ist sicher Geschmackssache, aber auch hier gilt, nach einiger Zeit weiss man einzuschaetzen, wo man findet, was einem schmeckt. Aber "thumbs up" fuer den Besuch im Pub!

Auf die Bilder bin ich gespannt!
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#694229 - 17.02.11 07:26 Re: England und Wales 2010 [Re: Porridge]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: Porridge
Und da moechte ich widersprechen: Die Autofahrer schneiden einen hier genau so oft, wie in Deutschland, sind aber insbesondere gegenueber Fussgaengern (meinem Eindruck nach) noch "selbstsicherer".


Der Unterschied, der mir am stärksten aufgefallen ist, ist dass Radfahrer oft mit Seitenabstand 0 überholt werden. Und zwar auch von Leuten, die bei diesem Verhalten keinerlei Aggressivität erkennen lassen, sondern im Gegenteil ganz langsam und vorsichtig vorbeifahren. Aber halt ohne jeden Seitenabstand. Gefördert wird dieses Verhalten dadurch, dass auf der Straße aufgemalte Radstreifen wenn es sie denn gibt gerne mal gerade knapp lenkerbreit sind. entsetzt

Ach ja und die Empfehlung Cambridge teile ich unbedingt, hat mir noch deutlich besser gefallen als Oxford.

Martina
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#694254 - 17.02.11 08:33 Re: England und Wales 2010 [Re: Porridge]
StephanZ
Nicht registriert
In Antwort auf: Porridge

Zitat:

Auf vielen Strecken gibt es wenige Möglichkeiten, am Straßenrand mal zu pausieren. Überdachte Pausenmöglichkeiten sind noch seltener.


Ich glaube, der Eindruck aendert sich, wenn man mal ein bisschen im Land ist, und ein Gespuer dafuer hat. Ich finde es in England z.B. wesentlich leichter, oeffentlich zugaengliche Toiletten zu finden - und sei es in Fastfood-Restaurants, wo man in Deutschland manchmal erst etwas kaufen muss.

Ich glaube, er meinte etwas anderes. Ich habe ähnlich Erfahrungen gemacht. Die Möglichkeiten einen Pausenplatz oder eine Bank für ein Picknick zu finden, sind deutlich geringer als in Deutschland.

In D kannst Du mal kurz einen Abstecher in den Wald machen und findest schnell eine Lichtung oder eine Bank. In GB musst Du über einen Zaun klettern.

Flora und Fauna waren meiner Erfahrung nach in GB bei weitem nicht so öffentlich wie in D.

Viele Grüße
Stephan
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#694268 - 17.02.11 09:20 Re: England und Wales 2010 [Re: Martina]
Klemmi
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 607
Zitat:
Martina, die wirklich in einem Urlaub zum Englandfan geworden ist und die negative Beurteilung einfach nicht unwidersprochen lassen kann


Martina, schau mal oben auf die Daten, ich bin doch noch nicht fertig, das waren die ersten 4 Tage von 5 Wochen...da kommt noch ein bisschen was...ich habe an die 60 Seiten Reisetagebuch, die muss ich erstmal in ein Forentaugliches Format bringen.

Zitat:
Ich glaube, er meinte etwas anderes. Ich habe ähnlich Erfahrungen gemacht. Die Möglichkeiten einen Pausenplatz oder eine Bank für ein Picknick zu finden, sind deutlich geringer als in Deutschland.

In D kannst Du mal kurz einen Abstecher in den Wald machen und findest schnell eine Lichtung oder eine Bank. In GB musst Du über einen Zaun klettern.

Flora und Fauna waren meiner Erfahrung nach in GB bei weitem nicht so öffentlich wie in D.


Genau das...
Signaturen sind Teufelszeug...
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#694269 - 17.02.11 09:23 Re: England und Wales 2010 [Re: Klemmi]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: Klemmi
Martina, schau mal oben auf die Daten, ich bin doch noch nicht fertig, das waren die ersten 4 Tage von 5 Wochen...da kommt noch ein bisschen was...ich habe an die 60 Seiten Reisetagebuch, die muss ich erstmal in ein Forentaugliches Format bringen.



Ok, ich warte. schmunzel

Aber ich hab bisher noch in keinem Land vier Tage gebraucht, bis ich mal positive Eindrücke hatte. Das war für mich schon eine sehr negative Beurteilung...

Martina
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#694550 - 18.02.11 09:24 Re: England und Wales 2010 [Re: ]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.692
In Antwort auf: StephanZ

In D kannst Du mal kurz einen Abstecher in den Wald machen und findest schnell eine Lichtung oder eine Bank. In GB musst Du über einen Zaun klettern.

Flora und Fauna waren meiner Erfahrung nach in GB bei weitem nicht so öffentlich wie in D.

Viele Grüße
Stephan


Hallo,

in Deutschland gibt es u.a. solche nette Sachen wie ein Betretungsrecht des Waldes. In England und Wales ist die Situation leider anders: "No trespassing" ist dort gesetztlich verankert und übertreten bedeutet dann auch schon gleich, mit dem Gesetz (nicht nur mit dem Eigentümer!) in Konflikt zu kommen. Im Gegenzug gibt es alte Wegerechte, wo dann schon mal ein Wegweiser Public Footpath mitten übers Feld zeigt, oder der ansonsten kostenpflichtige Eintritt zu "Lands End" über den Küstenweg umgangen werden kann.

In Schottland sind die Verhältnisse den deutschen ähnlicher. Es gibt Gewohnheitsrechte, sich im offenen Land frei zu bewegen, die von Gerichten bestätigt, und
inzwischen auch vom Gesetzgeber geregelt wurden.

Wie überall gilt: Mit Umsicht und Höflichkeit kommt man am besten zurecht.

Viele Grüße
Helmut
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#694564 - 18.02.11 10:22 Re: England und Wales 2010 [Re: sugu]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.840
Den Artikel über das öffentliche Wegerecht in England und Wales gibt es inzwischen auch in deutsch.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#694637 - 18.02.11 15:00 Re: England und Wales 2010 [Re: Martina]
Klemmi
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 607
Zitat:
Aber ich hab bisher noch in keinem Land vier Tage gebraucht, bis ich mal positive Eindrücke hatte. Das war für mich schon eine sehr negative Beurteilung...


Das liegt aber nur daran, weil man allgemeines Gemurre über die jeweiligen Rahmenbedinungen in fremden Ländern immer wieder in Reiseberichten liest und hört...und somit gleich eben davo ausgeht, dass es auch diesmal wieder Gemurre ist soll es aber nicht sein.

Bevor ich hier weiterschreibe ist es mir doch sehr wichtig, dass verstanden wird, dass ich fremde Länder so hinnehme, wie sie sind. Schreibe ich also, das Essen schmekt mir im allgemeinen nicht, bedeutet das nur, dass es mir persönlich nicht schmekt, nicht mehr oder weniger. (Später hab ich dann aber noch eiges gefunden was mir sehr gut geschmekt hat zwinker )

Was meine Beutreilung des Straßennetzes angeht...nun ja, es soll einfach nur ein Hinweis für folgende Erstreisende sein. Ich selbst sehe es einfach so, dass die Straßen da so sind und gut...das ist weder negativ noch positiv, sozusagen wertfrei. Sollte mein Geschreibsel doch mal wertend sein, liegt es einfach daran, dass ich nun mal kein ausgebildeter Jounralist bin.

Also liebe Englandfans...ich pisse keinem ans Bein, ich schreibe nur meine Eindrücke. Und um mal schon ein kleines Fazit vorweg zuehmen, innerhalb der von mir festgestellten Rahmenbedinungen war es eine sehr schöne Reise.

P.S.: was ein richtig beschissener Ersteindruck ein Landes ist, weiß man, wenn man direkt nach der Einreise erstmal von einem penetranten Drogendealer vollgesülzt wurde, mir so passiert in Vancouver.
Signaturen sind Teufelszeug...

Geändert von Klemmi (18.02.11 15:04)
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#696144 - 23.02.11 10:52 Re: England und Wales 2010 [Re: sugu]
Porridge
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 91
In Antwort auf: sugu

in Deutschland gibt es u.a. solche nette Sachen wie ein Betretungsrecht des Waldes. In England und Wales ist die Situation leider anders: "No trespassing" ist dort gesetztlich verankert und übertreten bedeutet dann auch schon gleich, mit dem Gesetz (nicht nur mit dem Eigentümer!) in Konflikt zu kommen.


Mir kommt es eher so vor, als koenne ich in England nach Herzenslust durch Wald und Flur laufen, im Gegensatz zu Deutschland. Nicht umsonst ist Orientierungslauf hier ein beliebter Sport... Allerdings vergleiche ich auch den (duenn besiedelten) Norden Englands mit eher dicht besiedelten, oder zumindest landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen Deutschlands.

In Antwort auf: sugu

In Schottland sind die Verhältnisse den deutschen ähnlicher. Es gibt Gewohnheitsrechte, sich im offenen Land frei zu bewegen


Die Verhaeltnisse in Schottland gehen weit ueber die englischen und deutschen hinaus: Dort darf man mit sehr wenigen Ausnahmen sogar wild zelten.
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#696591 - 24.02.11 13:35 Re: England und Wales 2010 [Re: Porridge]
schlafradler
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 168
In Antwort auf: Porridge

Mir kommt es eher so vor, als koenne ich in England nach Herzenslust durch Wald und Flur laufen, im Gegensatz zu Deutschland. Nicht umsonst ist Orientierungslauf hier ein beliebter Sport... Allerdings vergleiche ich auch den (duenn besiedelten) Norden Englands mit eher dicht besiedelten, oder zumindest landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen Deutschlands.


Wenn ich jetzt mal den Spiess rumdrehe und laendliche, aber durchaus noch landwirtschaftlich genutzte Regionen Deutschlands mit dem dichtbesiedelten Sueden Englands vergleiche, finde ich, dass das auch andersrum sein kann. Es gibt hier zwar immer mal ausgeschilderte Trampelpfade zwischen Doerfern, die alten Wegerechten folgen. Die werden aber eher schlecht gepflegt, weil der Landeigentuemer dafuer zustaendig ist und darauf oft wenig Lust hat. Wenn man von so einem Weg abweicht, wird der Eigentuemer schon mal ziemlich schnell ziemlich barsch... In Deutschland findet man hingegen oft Wanderwege, die man zu schoenen Strecken verbinden kann.
Den einigermassen offenen Zugang zu grossen Flaechen vor Allem in der Mitte und im Norden mussten sich die Englaender erst in den 30er Jahren mit organisierten Massenuebertretungen der Regeln erkaempfen. Siehe auch Kinder Scout Mass Trespass

Gruesse,
Michael
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