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#1422738 - 29.03.20 12:46 Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung?
fortesque95
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 3
Hi, ich habe eine 8 Gang Nabenschaltung (mit Chainglider für Kettenblatt und oberer Kette[?]) und habe gehört, dass das System die Kette weniger belasten lässt. Ich wollte mal fragen wie viel man mit so einer Kette (bei Nabenschaltung) fahren kann im Verhältnis zu einer üblichen Kettenschaltung. Natürlich ist das abhängig von Wetterbedingungen , Pflege, Krafteinsatz, und weiterem. Gehen wir aber mal von selben Bedingungen aus. Im Schnitt habe ich gelesen das eine Ketten mit Kettenschaltung 1500-2500 km hält bevor man sie wechseln sollte oder reist (?). Wie würde es UNGEFÄHR bei selben Verhältnissen bei einer Nabenschaltung aussehen? Über eine Antwort freue ich mich.
LG aus Mittelhessen.
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#1422762 - 29.03.20 13:29 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: fortesque95]
cterres
Mitglied
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Beiträge: 3.112
Ach Gottchen, reissen tun die Ketten erst sehr viel später. Die Kilometerleistung bei der Kettenschaltung hängt zunächst mit der Pflege der Kette zusammen. Vollkommen ungepflegt ist in der Tat nach etwa 2000km Schluss. Das bedeutet, die Kette ist um 0,75% (bei 11-fach und höher wird 0,5% empfohlen) gelängt und die Kassette sowie die Kettenblätter erfahren verstärkten Verschleiß, weil der Kontakt mit den einzelnen Zähnen eines Ritzels ungleichmäßiger wird.

Mit Pflege, also Reinigung und Schmierung, kann man die zurückgelegte Distanz bis zu dieser Verschleißgrenze deutlich verlängern. 3000-5000km sind gut möglich, mehr in Ausnahmefällen aber auch. Hängt eben vom betriebenen Aufwand und natürlich vom Material ab.

Hat man aber die Verschleißgrenze überschritten, also nicht rechtzeitig bemerkt das die Kette 0,75% Längung erreicht hat, ist eine neue Kassette nötig. Zumindest die meistgenutzten Ritzel sind dann hin und müssten ersetzt werden.
Eine verschlissene Kassette erkennt man an einer springenden oder durchrutschenden Kette auf selten genutzten Gängen. Diese noch intakten Ritzel halten die ausgeleierte Kette nicht mehr richtig fest.
Das läuft zumeist auf einen Austausch der kompletten Ritzelkassette hinaus.

Dadurch entstehen höhere Kosten für Ersatzteile, eben weil die Kassette und die Kette erneuert werden muss. Auch und gerade Kosten für die Wartung in einer Werkstatt sind natürlich höher.
Ist die Verschleißgrenze aber gerade erst erreicht, genügt ein Tausch der Kette.

Bei der Nabenschaltung gibt es den gleichen Verschleiß, jedoch wechselt man Gänge nicht durch Umstellung auf ein anderes Ritzel, sondern durch ein Getriebe, unabhängig vom Kettenlauf. Auch hier längt sich die Kette und später verformt sich das einzelne Antriebsritzel. Aber nach 6000-10000km ist eine gelegentlich gepflegte Kette auszutauschen, dann ebenfalls mitsamt dem Ritzel.
Die Verschleißgrenze liegt hier bei 1%, die wird zwar auch schon nach etwa 5000-7000km erreicht, aber man kann dann noch deutlich weiter fahren. Übertreiben sollte man es aber nicht, denn man stösst dann tatsächlich in Bereiche vor, in denen eine Kette reisst.

Wichtigster Vorteil der Kette einer Nabenschaltung ist aber, das sie in einem geschlossenen Kettenschutz laufen kann und somit kein Schmutz von Außen an die Kette dringt. Die Wartung ist dadurch erleichtert. Nicht unbedingt durch den Kettenschutz, die Dinger können nervtötend zu öffnen und schließen sein, aber die Intervalle für Reinigung und Schmierung der Kette können starkt ausgedehnt werden. Und man kann die Kette zu fett schmieren, ohne Schutzanhaftungen zu riskieren, was eine Schmierung der Kette sowie den Rostschutz verbessert.

Wartungsfaule Radfahrer geben bei der Kettenschaltung also mehr Geld für Ersatzteile und wahrscheinlich auch die Werkstattkosten aus. Fleißige Bienchen putzen, ölen und messen die Kette regelmäßig und sparen sich dadurch Kosten, genießen aber die höhere Effizienz der Kettenschaltung (Getriebeschaltung kostet Leistung).
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph
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#1422763 - 29.03.20 13:30 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: fortesque95]
rayno
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.889
Wie lange eine Kette hält, kann man nicht generell sagen. Es hängt von zu vielen Einflussfaktoren ab. Meine Frau und ich haben Ende der 70er Jahre von meinem Vater, der damals ein Fahrradgeschäft hatte, zu Weihnachten ein Paar Gazelle Räder geschenkt bekommen, mit denen wir bis zu unserem Ruhestand (2006) fast regelmäßig zum Dienst gefahren sind und sie auch sonst im Alltag genutzt haben. Die beiden Gazelle sind auch heute, also nach ca.40 Jahren regelmäßig im Einsatz. Eine Kette habe ich noch nie gewechselt, und in einer Werkstatt sind die Räder auch noch nie gewesen. Sie haben allerdings auch den für diese schon damals nicht ganz billigen Gazelle-Tourenräder einen geschlossenen Metall-Kettenkasten.
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#1422777 - 29.03.20 13:50 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: fortesque95]
AndreMQ
Nicht registriert
Industrie-Rollenketten werden bis 3% Längung gefahren, bei Kettenschaltungen (so eine Konstruktion macht niemand bei Industriemaschinen!!) ist ggfs. unter 1% Schluß, weil dann Funktionsprobleme auftreten, die es sonst nicht bei Kettentrieben gibt. Zusätzlich schützt der Chainglider vor Dreck, wenn er richtig montiert ist und zwischendurch die Kette durch die Öffnungen mit Öl versorgt wird. Es gibt als unabhängig 2 Effekte, die die Laufstrecke verlängern. D.h. 20.000km sind auf jeden Fall möglich.
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#1422779 - 29.03.20 14:05 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: fortesque95]
BaB
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.108
In Antwort auf: fortesque95
Ich wollte mal fragen wie viel man mit so einer Kette (bei Nabenschaltung) fahren kann im Verhältnis zu einer üblichen Kettenschaltung. Natürlich ist das abhängig von Wetterbedingungen , Pflege, Krafteinsatz, und weiterem. Gehen wir aber mal von selben Bedingungen aus. Im Schnitt habe ich gelesen das eine Ketten mit Kettenschaltung 1500-2500 km hält bevor man sie wechseln sollte oder reist (?). Wie würde es UNGEFÄHR bei selben Verhältnissen bei einer Nabenschaltung aussehen?
Es gibt Kettenschaltungsketten, die fast ewig halten. Campa C9, KMC X10EL und vor allem die SRAM XX1 sind solche Kandidaten. Es gibt da durchaus Fahrer, die zw. 7 bis zu über 10000km schaffen. Diese Ketten schaffen auf Nabenantrieben sogar noch höher Laufleistungen, da der Schräglauf fehlt.
Wie viel mehr lässt sich leider nur schwer sagen, das hängt von vielen Faktoren ab. Eines hatte ja z.B. rayno schon erwähnt: Möglichst kein Wasser an die Kette kommen lassen. Das gelingt bei einer Nabenschaltung mit einem geschlossenem Kettenkasten besser als bei einer Kettenschaltung. Dann ist meine Empfehlung immer, möglichst große Kettenblätter und Ritzel zu fahren, das senkt den Verschleiß ebenfalls erheblich.
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#1422782 - 29.03.20 14:14 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: fortesque95]
HanjoS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.472
Einen Vergleich des Kettenverschleißes zwischen Ketten- und Nabenschaltung unter gleichen Nutzungsbedingungen kann ich nicht liefern, da meine ehemals genutztes Mountainbike (Kettenschaltung) völlig anders eingesetzt wurde. Daher beziehen sich meine Äußerungen lediglich auf die Nutzung eines Reiserades mit Nabenschaltung (Rohloff Speedhub).

Die Erstausstattung beinhaltete ein KMC X1, die ich nach rund 8300km ausrangierte. Gefahren wurde und wird auch weiterhin mein Rad im Ganzjahresbetrieb bei allen Wetterbedingungen und auf allen Untergründen, die man mit einem 18kg schweren, lang gebauten Reiserad bewältigen kann. Die KMC X1 wurde während ihrer gesamten Laufzeit von einem Chainglider umschlossen. In dieser Zeit wurden Touren mit voller Beladung (Systemgewicht etwa 130-140kg) während ca. 1200km gefahren.

Die 2. Kette war bzw. ist noch eine Campa C9. Der Grund für den Wechsel war schlicht der für mich "günstige Preis" (aus dem Fundus eines Bekannten, der derzeit leider nicht mehr Radfahren kann und noch einige in Reserve hatte). Beim Tachostand von 16200km wurde diese Kette nach rund 7900km gewechselt. Der Einsatz unter voller Beladung hat sich verändert. Zum einen hat sich entsprechende Strecke auf rund 2000km ausgedehnt, zum anderen habe ich den Chainglider für die Sommertour abmontiert; ich wollte in den zum Teil recht einsamen Gegenden (Zentralmassiv, Cevennen) das Schleifgeräusch einfach nicht hören (im Alltagsbetrieb stört mich das nicht).

Ergänzung:
Der Chainglider kam nie wieder ans Rad, dadurch wische ich aber auch 2 Mal öfter an der kette entlang zwinker

Im Vergleich wurde die Campa C9 wahrscheinlich stärker belastet als die KMC X1. Die Wartung und Pflege viel bei beiden sehr bescheiden aus. Gelegentliches Abwischen mit einem Lappen und 2-3 maliges sparsames Ölen waren alles. Der Rohloff Caliber lag aber noch nicht überall mit der A-Seite (0,075mm) an. (Gewechselt wurde dennoch im Zuge der Jahresinspektion im Frühjahr). Zu diesem Zeitpunkt wurden sowohl das Kettenblatt als auch das Ritzel gewendet.

Die 3. Kette, wieder eine Campa C9 lief bis zum Kilometerstand 25.400 und wurde somit nach 9200km gewechselt. Der Rohloff Caliber fiel dann aber auch schon überall rein.

Die 4. Kette, wieder eine Campa C9 lief bis zum aktuellen Kilometerstand von 30.900 rund 5.500km, wird aber dennoch bei der baldigen Jahresinspektion gewechselt.

Zudem werde ich bei der nächsten großen Inspektion auch das Kettenblatt und das Ritzel ersetzen. Wann das sein wird, kann ich derzeit nicht sagen, sicherlich vor einer nächsten großen Tour, die für mich in diesem jahr aber wegen Corona wahrscheinlich ausfällt.
Lieben Gruß aus Bielefeld
Hanjo

Geändert von HanjoS (29.03.20 14:20)
Änderungsgrund: Ergänzung zum Chainglider
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#1422784 - 29.03.20 14:17 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: cterres]
HanjoS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.472
In Antwort auf: cterres
[...] Bei der Nabenschaltung gibt es den gleichen Verschleiß, jedoch wechselt man Gänge nicht durch Umstellung auf ein anderes Ritzel, sondern durch ein Getriebe, unabhängig vom Kettenlauf. Auch hier längt sich die Kette und später verformt sich das einzelne Antriebsritzel. Aber nach 6000-10000km ist eine gelegentlich gepflegte Kette auszutauschen, dann ebenfalls mitsamt dem Ritzel. [...]
Der Austausch von Ritzel und Kettenblatt findet bei mir erst deutlich später statt, siehe meinen Beitrag weiter oben.
Lieben Gruß aus Bielefeld
Hanjo
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#1422797 - 29.03.20 14:45 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: HanjoS]
AndreMQ
Nicht registriert
... bei meinen Speedhub-Rädern habe ich am Anfang auch die Regeln der Kettenschaltung genommen und das ist aber überflüssig. Der erste Fehler ist der Caliper - die Längung darf viel höher sein - und der zweite Fehler ist die Regel ".... Ketten wechseln schont Kettenblatt und Ritzel ...." . Beide Regeln sind für Nabenschaltungen reiner Luxus und nicht notwendig. Natürlich ist es etwas schöner, immer neues Material laufen zu haben, aber es ist wirklich Luxus und ich bin mir noch nicht einmal sicher, dass die Zuverlässigkeit damit wesentlich steigt. Auf diese Weise liegt ein viel zu früh gewechseltes Kettenblatt (TA-Chinook) rum und gewechselte Ketten, deren Längung völlig unproblematisch ist. Dazu Ersatz-Kettenblätter, die wahrscheinlich nie montiert werden müssen, weil der Verschleiß durch den (gut sitzenden) Chainglider zu gering ist und zusätzlich der Verschleiß noch viel höher sein darf, ohne dass es Funktionsprobleme gibt.
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#1422801 - 29.03.20 15:10 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: HanjoS]
cterres
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.112
Ich habe früher Ketten nur mit einem Lappen abgewischt, mit Öl eingesprüht und nachgewischt. Sah gut aus, hielt (geschätzte) 3000km.
Dann reinigte ich die Ketten mit Lösungsmittel und Lappen, ölte flüssig, wischte nach. Hielt kaum länger, aber die Ketten wurden besser. 4000km vielleicht.

Ich probierte vor ein paar Jahren einen Kettenreiniger mit Bürsten aus. Furchtbare Sauerei, aber die Kette hielt 5000-6000km. Auch das Ölen habe ich geändert. Ich öle Tropfen für Tropfen jedes Röllchen einzeln. Damit das Öl besser einzieht, erwärme ich jedes Röllchen kurz mit einer Gasflamme. Dann nochmal gründlich die Kette durch einen Lappen ziehen.

Aber ich erreiche nun 8000km und mehr (zur Zeit Jahresleistung) indem ich die Kette mittels Verschlussglied öffne, in ein Schraubglas mit Benzin lege, schüttele, einwirken lasse, erneut schüttele und dann von allen Anhaftungen und Metallabrieb selbst im Inneren der Röllchen befreit, wieder montiere und wie gerade beschrieben öle.

Da ich das Prozedere schon öfter durchgeführt habe, dauert es nur fünfzehn Minuten und das Glas mit dem Benzin nutze ich mindestens zweimal. Die Kette benötigt diese Intensivreinigung etwa alle 2000km und nach den ersten 1000km.

Ich finde selbst, das das etwas viel Aufwand ist, aber schon die erste Benzinwäsche spült unglaublich viele Feststoffe aus der Kette. Die Kette läuft danach geschmeidiger und ruhiger und ich nehme mir die Zeit gerne.

Doch diese Kilometerangaben sind auch Individuell je nach Fahrer, Verschmutzungsgrad der Kette und Pflegeaufwand. Will ich Jemandem eine verlässliche Kilometerzahl geben, bis zu der seine Kette halten dürfte, zähle ich eher Durchschnittswerte auf.
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph

Geändert von cterres (29.03.20 15:12)
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#1422818 - 29.03.20 16:40 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: ]
HanjoS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.472
Mein Umgang mit der ganzen Sache entspringt im Wesentlichen 2 Faktoren, der 1. ist Faulheit/Bequemlichkeit, der 2. ist meine Jahresfahrleistung.

zu 1.) Faulheit und Bequemlichkeit führen bei mir dazu, so wenig Pflege und Wartung zu machen, wie irgend geht. Das führt dazu, dass ich Hand an die Kette nur dann anlege, wenn mich starke Geräuschbildung/Knirschen dazu veranlassen. Das kommt dann nach deutlich mehr als 1000km, eher sogar nach 2000km mal vor. (Zu Zeiten, als ich den Chainglider noch montiert hatte, öffnete ich den genau 1 Mal im Jahr, nach vielleicht 4000km, nämlich dann, wenn ich die Kettenspannung nachstellte). Jetzt wische ich halt öfter mal mit dem Lappen drüber.

zu 2.) Meine Jahresfahrleistung auf dem Rad von 7-8 TKm ist geringer, als die Kette vielleicht laufen könnte, aber 2 Jahresfahrleistungen währen mir zu kritisch. Ich bin kein Begeisterter Schrauber/Warter/Pfleger. Ich mache genau einmal im Jahr eine große Inspektion (selbst) und dann fliegt halt die Kette runter. Das erspart mir jegliche Kontrolle der Kettenlängung (mache es aber rein aus Neugier dann bei der Inspektion). Da der Wechsel im Frühjahr stattfindet, brauch ich mir für meine Sommertour auch keine Gedanken machen, ist ja dann erst ca. 2000km her.

Das Wenden von Kettenblatt und Ritzel wäre vielleicht auch noch gar nicht nötig gewesen. Man sah zwar deutliche Abnutzung/Verformung der Zähne. Da aber eine neue Kette dann auch schneller verschleißt, wenn sie auf "abgefahrenen" Ritzeln/Kettenblättern läuft, habe ich das nach 2 Jahren und rund 16 TKm einfach mal so entschieden. Nach weitern 2 jahren und dann geschätzten 32 TKm werden beide ersetzt (reine Kopfentscheidung).

Ja, der Chainglider schont sicherlich die Antriebsteile. Erstens müsste ich dann aber die Kettenspannung deutlich öfter nachstellen, da sonst der Leertrum auf dem Chainglider aufliegt und zweitens müsste ich den Chainglider sehr gut anpassen und montieren, damit die Kette geräuschfrei läuft. Ist mir zu viel Gewiggel zwinker

Der Faktor Faulheit/Bequemlichkeit verbietet mir selbstredend jede von cterres angesprochene Maßnahme grins

Insgesamt habe Ich für mich damit eine gute Balance zwischen Aufwand und Kosten gefunden, das ich auch in einem kleinen Rechenbeispiel erläutern kann:

Laufzeit: 4 Jahre
Gesamtstrecke: 32.000km

1 neues Ritzel: 20€
1 Kettenblatt: 30€ (Schätzpreis, da noch nicht gekauft)
4 x Campa C9: 100€ (Schätzpreis, ich selbst habe meine günstiger bezogen, 'ne HG93 für 15€/Stück tut's genauso)

Gesamtkosten Antriebsstrang: 150€ für 32.000km (bei mir 4 Jahre)

Arbeitsaufwand:
4 x Kettenwechsel à 10min = 40min (kann man sicherlich schneller)
1 x Kettenblatt wenden = 15min
1 x Ritzel wenden = 10min
1 x Kettenblatt wechseln = 15min
1 x Ritzel wechseln = 10min
4 x Kettenspannung anpassen à 5min = 20min
4 x 3 x Kettenpflege à 5min = 60min

Gesamtarbeitsaufwand: 170min aufgerundet auf 180min

Zeitaufwand: 45min/Jahr --- 10min/2000km*
Kosten: 40€/Jahr --- 10€/2000km*

* das 2000km-Interval lehnt sich an cterres Kettenreinigungsprozedere an grins

Aber wie heißt's so schön: "Jeder wie er mag!"
Lieben Gruß aus Bielefeld
Hanjo
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#1422833 - 29.03.20 17:34 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: HanjoS]
AndreMQ
Nicht registriert
... die Reduktion des Pflegeaufwandes kann durchaus Ziel sein. In Bezug auf die Frage vom TE würde ich so schätzen: Unter gleichen Bedingungen wie die Kettenschaltung, d.h. offen gefahren und auch nur den gleichen Pflegeaufwand (z.B. mit Öl abwischen) kann bei der Nabenschaltung alles die dreifache Laufleistung drauf bleiben. Wenn man zusätzlich den Vorteil nutzen will, den Nabenschaltungsantrieb zu schützen, mehr als das 5-fache. Heißt aber auch: Kein Kettenwechsel bei der Nabenschaltung, nur weil eine Kettenmeßlehre das anzeigt.
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#1422839 - 29.03.20 18:02 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: ]
HanjoS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.472
In Antwort auf: AndreMQ
... die Reduktion des Pflegeaufwandes kann durchaus Ziel sein. [...]
Das war bei mir letztendlich sogar kaufentscheidend für die Speedhub zwinker

Deinen Weiteren Einschätzungen und Äußerungen kann ich mich sehr gut anschließen.
Lieben Gruß aus Bielefeld
Hanjo
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#1422923 - 30.03.20 07:18 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: fortesque95]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
Hallo!

Zu Nabenschaltungen kann ich nichts Wesentliches sagen, wir hatten in den letzten Jahren nur mehr eine im Fuhrpark.

Unsere Ketten bei den Kettenschaltungen halten sehr unterschiedlich lange. Ich führe nicht Buch, welches Radl welche Kilometer läuft, kann aber sagen:
Die Fahrbedingungen machen bei uns weit mehr aus als die anderen Faktoren. Meine Frau fährt 2 fast idente Räder. Eines auch im Winter und auf Urlaub, also mit weit mehr Staub und Sand im Sommer, mit Streusalz und Winterdreck im Winter. Dieses Rad braucht weit, weit öfter eine neue Kette als das andere. Aber um die 3000km schaffen die Ketten darauf (Shimano HG 72, 8-fach) sicher. Am Alltagstandem mit den selben Fahrbedingungen und der höheren mechanischen Belastung kann ich dagegen fast zu schauen, wie sich die selbe Kette längt und längt.

Bei den Alltagsrädern hält sich meine Kettenpflege in Grenzen: Ich öle, wenn es nötig ist, Putzen ist mir ein zu hoher Aufwand. Dann bleibt die Kette einfach dreckig, wie sie es nach kurzer Zeit ohnehin wieder wird. Ich wechsle immer, wenn die Lehre die Grenze dafür anzeigt. Denn sonst wird es teuer.

Auffallend ist, dass ich bei den Tourenrädern kaum Ketten tauschen muss. Das hat einerseits damit zu tun, dass meine Touren familienbedingt kurz ausfallen müssen, über die Jahre kommen trotzdem viele Kilometer zusammen. Aber die Tourenräder dürfen bis auf eines fast immer auf Asphalt laufen, kriegen kein Streusalz ab, usw. Die Kette am KTM hat sicher mindestens 4000km drauf (mit einer Shimano XT Kette, wenn ich mich richtig erinnere), und ist nur wenig gelängt. (Das Liegerad fährt außer Konkurrenz: Durch seine lange Kette kann ich auch nach 8000km noch keine echte Längung erkennen.)

Ketten, die nach 1500-2000km den Geist auf geben, hatte ich auch schon. Da handelt es sich um den billigsten Mist, den man bekommen kann. Aber im Normalfall halten Ketten bei Kettenschaltungen deutlich länger, auch wenn sie eher misshandelt werden. Nur Schmierung brauchen sie!

lg!
georg

Geändert von irg (30.03.20 07:20)
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#1422979 - 30.03.20 10:10 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: HanjoS]
Biker19
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7
Hallo,
wenn ich das hier lese bekomme ich schon ein schlechtes Gewissen, dass ich immer noch die erste Kette fahre und das 21000 KM in 4 Jahren. Ich habe eine Rohloff Speed Hub und eine vollen Kettenschutz bei dem die Kette voll eingepackt ist. Kann manchmal nervig sein erhöht aber wesentlich die Lebensdauer und mein Rad ist von Idworx. Als ich letztes die Kette tauschen wollte hatte der Händler abgewunken. Idworx ist eben Qualität und das Rad hat auch 3100 Euro gekostet. Ist eben alles relativ.
Wenn man eine Kettenschaltung hat ok das müssen ständig Ritzel und Kette gewechselt werden. Kann man ja alles messen lassen.
Also ganz entspannt bleiben
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#1422994 - 30.03.20 11:03 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: fortesque95]
Q-Fahrer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 40
Hallo,
ich fahre Lieger mit Rohloff und fahre den Antrieb bis zum "Lebensende", d.h. Kette, Ritzel und Kettenblatt werden dann getauscht. Laufleistung: 30.000 km ... meine Kette ist allerdings auch etwas länger als beim Upride ...
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#1423022 - 30.03.20 12:46 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: fortesque95]
kangaroo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.331
Der wichtige unterschied ist zwischen den beiden Systemen das bei Nabenschaltung es egal wie abgefahren die Kette ist das Schaltverhalten davon nicht beeinflusst wird. Bei der Kettenschaltung wird das Schaltverhalten irgendwann so schlecht das es sich damit nicht mehr vernünftig fahren lässt.Zudem gibt es höhere Belastung durch schräglauf. Das führt generell dazu das du bei einem Nabenschaltungssystem die Kette länger fahren kannst.
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#1423025 - 30.03.20 12:50 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: kangaroo]
AndreMQ
Nicht registriert
…. das ist richtig, ein weiterer Punkt, der bei der Kettenschaltung schlecht gelöst ist: Das viel zu kleine Ritzel außen mit nur 11 Zähnen. Was einfach die Laufstrecke begrenzt.

Geändert von AndreMQ (30.03.20 12:51)
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#1423049 - 30.03.20 14:02 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: ]
iassu
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 24.797
Das 11er wird typischerweise nur als Ausnahme genutzt, bei diesen gefühlt 0,05% möchte ich es aber haben. Ich habe noch nie eine Kassette gewechselt, weil das 11er oder das 12er hinüber waren.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1423157 - 30.03.20 20:24 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: iassu]
gedi
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 352
Auf meinem Utopia Rad mit Volker und Schutz fahre ich eine Rohloffkette seit mittlerweile fast 17.000 km. Ich habe sie nie geölt oder geschmiert und nur einmal nachgespannt. Sie macht keine Geräusche und läuft wie am ersten Tag. Schätze das geht noch eine Weile.

Auch meine Kettenschaltungen fahre ich meistens 5000 km, mit regelmäßiger Pflege.

Mit dem Kettenschutz ist die Nabenschaltung beim Wartungsaufwand deutlich im Vorteil. Ohne Kettenschutz sehe ich keine großen Vorteile.
gedi

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Off-topic #1423211 - 31.03.20 08:41 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: gedi]
noireg-b
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.076
Zitat:
mit Volker und Schutz
rotfl

Es geht doch nichts über automatische Texterkennung.

Toller Beitrag in diesen traurigen Zeiten.
Bleibt gesund und nutzt die Zeit, eure Heimat kennenzulernen.

Grüße Gereon
Grüße Gereon
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Off-topic #1423225 - 31.03.20 09:46 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: noireg-b]
gedi
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 352
Ja, man fällt doch immer wieder mal auf Apple rein, wenn man nicht genau aufpasst. Das erste M al beim Kauf…

Entschuldigt das Versehen beim Vollkettenschutz.
gedi


Geändert von gedi (31.03.20 09:46)
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#1423235 - 31.03.20 11:43 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: gedi]
AndreMQ
Nicht registriert
Das passt gut ins Bild. Habe mal meine alte Rohloff-SLT-99 aus der Kiste geholt und gemessen: 3,5mm Längung auf 94 Einzelglieder (gegen neue Messkette), macht rechnerisch 0,0372mm/Einzelglied. Eigentlich muss man 0,0744mm pro Doppelglied rechnen, weil sich nur die Rollen durch Bolzenverschleiß von einander entfernen, die zu einem Außenglied gehören, nicht die, die zu einem Innenglied gehören (dort bleibt die Kettenteilung unverändert). Die typischen Kettenmeßlehren greifen eigentlich falsch, weil sie die Rollen, an denen sie anliegen, in verschiedene Richtungen drücken, was beim normalem Betrieb der Kette gerade nicht passiert. Aber das ist in die "Eichung" des Teils eingearbeitet und wenn er zusätzlich noch einige Glieder/Doppelglieder übergreift, dann mittelt sich der 2-er-Verschleißsprung genügend aus.
Also diese SLT-99 hat praktisch noch keinen Verschleiß. Trotzdem hat sie damals auf dem ebenfalls kaum verschlissenen TA-Kettenblatt das Gefühl erzeugt, als ob die Kette beim Anfahren minimal steigt und eine minimale Laufrauigkeit. Deshalb beide bei ca. 11.000km gewechselt. Am Rohloff-Ritzel hinten konnte man nicht zwischen den beiden Laufrichtungen unterscheiden. Aber der ganze Wechsel war reiner Luxus und völliger Humbug und nur der eigene, hypersensible "Prinzessin-auf-der-Erbse-Effekt". Einem Kettenschaltungsfahrer fällt das gar nicht auf, weil da ständig Radau und Krachen zum System gehört, zusätzlich zum ewigen Nudeln der ständig verdreckten Schaltröllchen des Kettenspanners. Obwohl das Thema "Kette" bei Nabenschaltungen und auch der Speedhub keines ist, sammeln sich dort viele "Prinzessinnen". Aus dem gut gemachten, ständigen Kettenverschleißtest von @BaB bin ich auch ausgestiegen, weil es mit Kettenschutz einfach keinen berichtenswerten Verschleiß gibt und man nicht genügend Laufstrecke zusammenbringt, um auch noch Ketten zu vergleichen. Ohne Kettenschutz ist die Verschleißrate zwar ähnlich wie bei der Kettenschaltung, aber eben völlig egal - außer für "Prinzessin-auf-der-Erbse".
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#1423243 - 31.03.20 12:16 Re: Verschleißverhältnis: Ketten/Nabenschaltung? [Re: ]
AndreMQ
Nicht registriert
Nachtrag: Den gleichen Fehler eines viel zu frühen Wechsels aus Nervosität, Blödheit oder was auch immer ein zweites Mal gemacht, diesmal mit einer Shimano HG93: ca. 17.000km, 5mm Gesamtlängung auf 94 Kettenglieder macht 0,053mm/Einzelglied. Das ist quasi Null-Verschleiß.
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