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#1480265 - 29.09.21 06:50 Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber
BeBor
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.758
Der Gedanke zu einem Faden mit diesem Thema kam mir immer wieder, wenn ich ich die - durchaus begründeten - Empfehlungen einiger Forumsmitglieder (besondere Grüße z. B. nach Münster und Neuss) gelesen habe, statt Neukauf eines E-Bikes doch das oft noch sehr gute vorhandene Reiserad (darum dieser Faden auch im Unterforum "Ausrüstung Reiserad") nachträglich zu elektrifizieren.

Das aktuell üppige Marktangebot an preisgünstigen Nachrüstsätzen für bisherige Biofahrräder dürfte entstanden sein, als vor einigen Jahren der große Elektroboom einsetzte und die Abnehmer-Zielgruppe für Nabenmotoren die Fahrradindustrie war, welche damit rentable Produktionsstückzahlen garantierte. Der Bastler- und Selberschrauber-Nachrüstmarkt ist doch eigentlich eher ein zufällig entstandener Nebenschauplatz, der allein keine dauerhaft markterhaltende Größenordnung abbildet. Ich sehe allerdings immer weniger Neu-Ebikes mit Nabenmotoren. Als Frontantrieb ist der Nabenmotor schon fast ausgestorben, was ich etwas schade finde, da dieser Typ grundsätzlich eine sehr unspektakulär-dezente Motorisierung erlaubt. Utopia z. B. hält dieses Fähnlein immer noch hoch. Tendenziell wird aber der rahmenintegrierte Mittelmotor mehr und mehr der Standard für den Massenmarkt, ohne das es dabei einen Standard unter den Herstellern gibt. Jeder kocht sein möglichst streng verdongeltes eigenes Süppchen, damit der Selberschrauber gar nicht erst auf dumme Gedanken kommt.

Und da frage ich mal vorsichtig, was aus dem verfügbaren Marktangebot an Nachrüstzeugs in zwei bis drei Jahren noch da ist (auch unter Ersatzteilsapekten), wenn die großen Fahrradhersteller als Abnehmer fast komplett weggefallen sind. Und die aktuell noch zahlreichen umbaufähigen Alt-Bioräder (auch für Mittelmotor-im-klassischem-Tretlager-Umbaukandidaten) in der Masse auch langsam den Weg allen Altmetalls gehen.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1480285 - 29.09.21 09:51 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.888
In Antwort auf: BeBor
Ich sehe allerdings immer weniger Neu-Ebikes mit Nabenmotoren. Als Frontantrieb ist der Nabenmotor schon fast ausgestorben, was ich etwas schade finde, da dieser Typ grundsätzlich eine sehr unspektakulär-dezente Motorisierung erlaubt. Utopia z. B. hält dieses Fähnlein immer noch hoch.
Utopias getriebeloser Van Raam-Motor ist meines Wissens auch der einzige mit einer Anti-Schlupf-Regelung. Ohne solche ist die Gefahr groß, in einer sandigen Kurve aus selbiger zu fliegen. Die kleinen Getriebvorderradmotoren bei Hollandrädern machen in der deutschen Hügellandschaft recht schnell schlapp.

In Antwort auf: BeBor
Tendenziell wird aber der rahmenintegrierte Mittelmotor mehr und mehr der Standard für den Massenmarkt, ohne das es dabei einen Standard unter den Herstellern gibt.
Eine Vereinheitlichung der Ladesysteme wird es wohl erst geben, wenn wie bei Smartfons die EU dazwischengrätscht.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1480287 - 29.09.21 09:59 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.695
Zitat:
Als Frontantrieb ist der Nabenmotor schon fast ausgestorben, was ich etwas schade finde, da dieser Typ grundsätzlich eine sehr unspektakulär-dezente Motorisierung erlaubt.

DER Vorteil für den Konsumenten: Vorderrad gegen eines ohne Motor tauschen + Akkus raus = normales Rad mit Muskelantrieb. Dass das Industrie und Handel weniger schön finden, liegt auf der Hand.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1480288 - 29.09.21 10:00 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: Uli]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.888
In Antwort auf: Uli
DER Vorteil für den Konsumenten: Vorderrad gegen eines ohne Motor tauschen + Akkus raus = normales Rad mit Muskelantrieb. Dass das Industrie und Handel weniger schön finden, liegt auf der Hand.
Und fahren bis die Gabel bricht.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1480293 - 29.09.21 10:37 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: StephanBehrendt]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.695
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Uli
DER Vorteil für den Konsumenten: Vorderrad gegen eines ohne Motor tauschen + Akkus raus = normales Rad mit Muskelantrieb. Dass das Industrie und Handel weniger schön finden, liegt auf der Hand.
Und fahren bis die Gabel bricht.

Wieso sollte bei einem Rad, dass eine für einen VR-Nabenantrieb geeignete Gabel hat, diese nach einem Tausch gegen ein antriebsloses Vorderrad brechen?
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

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#1480296 - 29.09.21 11:09 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: Uli]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.888
In Antwort auf: Uli
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Uli
DER Vorteil für den Konsumenten: Vorderrad gegen eines ohne Motor tauschen + Akkus raus = normales Rad mit Muskelantrieb. Dass das Industrie und Handel weniger schön finden, liegt auf der Hand.
Und fahren bis die Gabel bricht.

Wieso sollte bei einem Rad, dass eine für einen VR-Nabenantrieb geeignete Gabel hat, diese nach einem Tausch gegen ein antriebsloses Vorderrad brechen?
Gruß
Uli

Du hast recht.
Ich las es anders herum als die eher verbreitete Nachrüstung zu einem Vorderrads mit Motor.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1480297 - 29.09.21 11:29 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: StephanBehrendt]
BeBor
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.758
In Antwort auf: StephanBehrendt
Ich las es anders herum als die eher verbreitete Nachrüstung zu einem Vorderrads mit Motor.

Zumindest den ambitionierten Selberschrauber - sofern er sich des Problems bewusst ist - dürfte der Austausch einer Gabel nicht abschrecken. Zudem frage ich mich, ob all die Billigdengler von Discounter- oder Baumarkt-Rädern mit Vorderrad-Nabenmotor, die in den letzten Jahren zigtausendfach verhökert wurden, für die Motorbelastbarkeit tatsächlich "bessere" Gabeln verwendet haben, als sie bei ordentlichen Reiserädern ohnehin verbaut sind. Bei nachträglicher VR-Elektrifizierung von alten Billig-Bio-Rädern halte ich den Aspekt aber für wichtig, aber das wäre jetzt nicht mein Thema.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1480298 - 29.09.21 11:37 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: StephanBehrendt]
HeinzH.
Mitglied
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Beiträge: 10.996
Moin Stephan!
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Uli
DER Vorteil für den Konsumenten: Vorderrad gegen eines ohne Motor tauschen + Akkus raus = normales Rad mit Muskelantrieb. Dass das Industrie und Handel weniger schön finden, liegt auf der Hand.
Und fahren bis die Gabel bricht.
Seriöse Nachrüster wie z.B. EBS in Heidelberg prüfen die Eignung der Gabel für einen Nabenmotor, bevor der Auftrag angenommen wird.
Gruß aus Münster,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...
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#1480300 - 29.09.21 11:51 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.996
Ja! Wobei der äußere Eindruck einer Gabel nichts über die Eignung oder Nichteignung für einen Nabenmotor aussagt. Was bei einer einfachen Gabel über Dimensionierung an dynamischer und statischer Stabilität erzeugt wurde, kann bei einer scheinbar zu zierlichen Gabel mittels geschickte Konstruktion, durch Materialwahl und guter Verarbeitung erreicht werden. Bei EBS werden gelegentlich Rennräder und sogar Tandems mit recht zierlichen Gabeln mit Vorderradmotoren pedelectrisiert. Mit Garantie.
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (29.09.21 11:52)
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#1480302 - 29.09.21 12:10 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.112
Seit einigen Wochen überlege ich auch, eins meiner Räder nachzurüsten.

Allerdings möchte ich, so wie an anderer Stelle schon beschrieben: Akku raus, und Laufrad gegen "normales" austauschen, in wenigen Minuten wieder auf Biorad zurückstellen können. Und mir die Option offenhalten, eventuell das Ganze auch ans Reiserad zu schrauben. Deshalb möchte ich aber eher einen Hinterradnabenmotor.

Eigentlich möchte ich die Unterstützung nur, wenn ich gegen Ende einer Tour schon knülle bin, und dann noch Gegenwind habe, oder um den Weg zum Bahnhof (15 km) leichter zurücklegen zu können. Deshalb suche ich eher einen leichten Motor und einen kleinen Akku.

Ich weiß natürlich nicht, ab, wenn dann "e" vorhanden ist, der innere Schweinehund siegt und ich dann auch auf solchen Strecken mit Unterstützung fahren werde, wo ich es aus heutiger Sicht eigentlich nicht will, und dann die Leistung von Motor und die Kapazität des Akkus sich als zu klein erweisen werden.

Seit ich im Pedelec-Forum ein bisschen herumstöbere, wird es jedoch zunehmend schwerer, das richtige Optimum zwischen Preis, Masse und Leistung/Reichweite zu finden.
Auch die Frage ob Motor mit Kassette oder Schraubritzelpaket, werden bei Youtube konträr beantwortet.
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#1480316 - 29.09.21 16:55 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: HeinzH.]
BeBor
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.758
In Antwort auf: HeinzH.
Bei EBS werden gelegentlich Rennräder und sogar Tandems mit recht zierlichen Gabeln mit Vorderradmotoren pedelectrisiert. Mit Garantie.

Hallo Heinz,

Garantie ist das Stichwort. Als Anbieter von Komplettumbauten müssen sie das sogar anbieten, nicht nur als "Garantie" (das ist per juristischer Definition eine freiwillige Leistung), sondern als gesetzlich verbriefte Sachmängelhaftung. Darum ist der komplette Elektrifizierungsprozess einschließlich des Wertes eines beigestellten Rahmens unter dem Strich wahrscheinlich auch nicht preiswerter als ein neues E-Bike/Pedelec vom Händler.

Mir geht es mit meiner Frage aus dem Eröffnungsbeitrag eher darum, ob all die engagierten Selbstschrauber in drei Jahren überhaupt noch einen veritablen Teilemarkt vorfinden, auf dem sie sich bedienen können, um ihre Räder betriebsfähig zu halten. Im Pedelec-Forum gibts ja (und nicht erst seit heute) bei vielen Komponenten immer die Hinweise auf Alibaba oder ähnliche, etwas "abenteuerliche" Bezugsquellen. Da wird ein temporär-punktueller Markt bedient, möglicherweise mit temporät-punktuell zufriedenstellenden Produkten. Aber ohne jegliche Gewähr, dass ich für das Gesamtprodukt meiner schrauberischen Mühen übernächstes Jahr irgendwo noch Teile nachkaufen kann, weil der Marktzyklus dafür extrem kurz ist. Viel kürzer jedenfalls, als für Shimano-Siebenfach aus den Neunzigern, da kriege ich heute noch (fast) alles, um meine Krücken betriebsfähig zu halten.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1480331 - 29.09.21 19:08 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.996
Moin Bernd!
In Antwort auf: BeBor
Garantie ist das Stichwort. Als Anbieter von Komplettumbauten müssen sie das sogar anbieten, nicht nur als "Garantie" (das ist per juristischer Definition eine freiwillige Leistung), sondern als gesetzlich verbriefte Sachmängelhaftung. Darum ist der komplette Elektrifizierungsprozess einschließlich des Wertes eines beigestellten Rahmens unter dem Strich wahrscheinlich auch nicht preiswerter als ein neues E-Bike/Pedelec vom Händler. (.....)
Für die Pedelectrisierung des Fahrrades meiner Partnerin investierten wir für Teile* inklusive zweier Akkus 1750.-€. Meine rund vierzig Arbeitsstunden beinhalten nicht nur das reine "Schrauben" sondern auch Recherchen, technische Planungen, die Ablaufplanung** sowie die Eigenanfertigung spezieller Teile.- Natürlich hätten wir das Fahrrad auch umrüsten lassen: EBS Umbauservice
Gruß aus Münster,
HeinzH.

*Inklusive einer neuen Kette und einer Kassette.
**Ich teilte die Arbeit in Tagespakete so ein, daß das Fahrrad am Ende eines jeden Arbeitstages fahrbereit bleib.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (29.09.21 19:17)
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#1480332 - 29.09.21 19:24 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
Thors1en
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 120
In Antwort auf: BeBor
Mir geht es mit meiner Frage aus dem Eröffnungsbeitrag eher darum, ob all die engagierten Selbstschrauber in drei Jahren überhaupt noch einen veritablen Teilemarkt vorfinden, auf dem sie sich bedienen können, um ihre Räder betriebsfähig zu halten.

Ich teile deine Befürchtung nicht. Motor und Akku sind Standardbauteile und beliebig austauschbar, egal wer ihn produziert. Einzig der Controller, das Display und die Sensoren müssen zueinander kompatibel sein. Hier gibt es aber auch sehr viele Hersteller, die z.B. das Kunteng Protokoll verwenden. Und selbst wenn ich in drei Jahren keinen Kunteng kompatiblen Controller mehr bekommen sollte, dann kaufe ich halt Controller, Display und Sensoren komplett neu, kosten heute keine 80€.

Ich habe schon mehrere Fahrräder in Pedelecs umgebaut und nur beim ersten Mal ein Umbauset gekauft. Jetzt kaufe ich alle Teile einzeln (direkt beim Hersteller oder über AliExpress) und hatte noch keine Kompatibilitätsprobleme.

Thorsten
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#1480345 - 30.09.21 07:12 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: Thors1en]
Uli
Moderator
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Beiträge: 14.695
Zitat:
Motor und Akku sind Standardbauteile und beliebig austauschbar, egal wer ihn produziert.

Den Eindruck habe ich nicht. Komponenten von Bosch, Panasonic und ich-weiss-nicht-von-wem untereinander zu tauschen ist m.W. nicht so einfach möglich. Auch ist es ja nicht immer nötig ganze Komponenten zu reparieren / tauschen, sondern nur Teile davon. Auch deshalb glaube ich nicht, dass der Teilemarkt das (einzige, größte, ..) Problem sein wird, sondern die Diskrepanz zwischen der steigenden Komplexität des Geräts und den vorhandenen Fähigkeiten des Reparateurs. Vergleichbare Beispiele gibt es in der Geschichte der Entwicklung von Technik reichlich.
Gruß
Uli
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#1480349 - 30.09.21 08:07 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: Uli]
alexanderD
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 15
Über die Nachrüstung mit einem (Bafang-)Mittelmotor habe ich auch schon nachgedacht. Ich habe ein etwa 10 Jahre altes, sehr stark genutztes vsf T-900, das ich gerne umrüsten würde. Allerdings hat der Rahmen eine Aufnahme für ein Exzenterlager und ich finde keine Informationen darüber, ob so ein Umrüstsatz da hinein passt. Gibt es hier im Forum Erfahrungen?

Gruß
Alexander
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#1480357 - 30.09.21 11:14 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: alexanderD]
Mirko-DE
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 753
Kommt auf die Bauweise des Exzenters an. Kannst du ein Foto hochladen?
Liebe Grüße

Mirko
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#1480358 - 30.09.21 11:18 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
Tobi-SH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 37
Bei den Selbstschrauberkomponenten sind Motor und Batterie unabhängig voneinander und die Batterie kann später durch ein beliebiges Modell mit der gleichen Spannung ersetzt werden.

Bei den Motoren sind im Gegensatz zu Bosch und Co Ersatzteile einzeln verfügbar. Bei dem Mittelmotor mit Drehmomentsensor den ich bei meiner Frau verbaut habe (Tongsheng TSDZ2) bekommt man z.B. Controller, Drehmomentsensor, Gehäuse, verschiedene Zahnräder, etc.

Woher sollen wir wissen ob solche Produkte in den nächsten Jahren komplett vom Markt verschwinden sollten?
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#1480361 - 30.09.21 12:40 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: Tobi-SH]
BeBor
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.758
In Antwort auf: Tobi-SH
Woher sollen wir wissen ob solche Produkte in den nächsten Jahren komplett vom Markt verschwinden sollten?

Nach "wissen" habe ich nicht gefragt, eher nach einer Meinung bzw. Einschätzung.

Chinesische Hersteller sind (branchenübergreifend) traditionell unschlagbar gut, wenn es darum geht, boomende Märkte mit Produkten zu bedienen, die schnell und in großen Stückzahlen verfügbar sein müssen. Das ist auch Teil ihrer wirtschaftlichen Kompetenz. Meine Hypothese (Begründung siehe Eingangsposting) war, dass die "Simpel"-Fahrradmotoren (Nabenmotoren, Tretlager-Nachrüstmotoren) des ersten Booms in absehbar kurzer Zeil nicht mehr in nennenswerten Stückzahlen gefragt sind und die Hersteller sich lukrativeren Dingen zuwenden bzw. einfach von der Bildfläche verschwinden. Bei den (fast allesamt selbst aufgebauten) Rädern in den letzten drei bis vier Jahrzehnten war meine Erwartung an die Nutzungszeit immer so, dass sie mit angemessenem Wartungsaufwand mindestens zehn Jahre fahrbar bzw. reparierbar sein sollten. In der Praxis habe ich auch längere Zeiten erreicht.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1480364 - 30.09.21 13:43 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
M.B
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 279
Hallo.

Naja, vor 2 Jahren hieß es noch 559 Komponenten werden ewig Verfügbar, da ja soweit Verbreitet.
Real ist es schwer Saisonaktuelle Neuware in 559 zu bekommen.
Rahmen und Felgen, in Hochwertig, gibt es Qusi gar nicht mehr als Neuware.
Restposten bekommt man noch, wird aber immer schwerer.
Bei DT Swiss sind 559er Felgen praktisch Ausgestorben.
Ich habe nur 559er im Fuhrpark und schau gelegentlich danach und das ging nun Erschreckend schnell.
Deswegen sind Prognosen echt schwer.
Schauen wir mal wie lange der 29er Hype so geht und was danach kommt.
Und im E bereich wird es noch komplizierter, da man da ja nicht von ausgereifter Technik sprechen kann.
Schaun wir mal was da so der nächste Hype ist.

MFG

M.B
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Off-topic #1480375 - 30.09.21 23:19 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: M.B]
sadburai
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 111
In Antwort auf: M.B

Naja, vor 2 Jahren hieß es noch 559 Komponenten werden ewig Verfügbar, da ja soweit Verbreitet.
Real ist es schwer Saisonaktuelle Neuware in 559 zu bekommen.
Rahmen und Felgen, in Hochwertig, gibt es Qusi gar nicht mehr als Neuware.
Restposten bekommt man noch, wird aber immer schwerer.
Bei DT Swiss sind 559er Felgen praktisch Ausgestorben.


OT: Bei felgengebremsten 622er Laufrädern ist es leider ähnlich. Man bekommt ab Maulweite >19mm nur die sackschweren Ryde Big Bull/Andras. Von DT Swiss gibt es Nichts. Das Angebot an breiten & leichten Disc-Felgen ist dagegen riesig.
Das ist fast der Hauptgrund für mich, nach einem Scheibenbremsen-Rahmen Ausschau zu halten (neben Steckachsen).

Geändert von sadburai (30.09.21 23:20)
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#1480380 - 01.10.21 05:57 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: Uli]
Thors1en
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 120
In Antwort auf: Uli
Den Eindruck habe ich nicht. Komponenten von Bosch, Panasonic und ich-weiss-nicht-von-wem untereinander zu tauschen ist m.W. nicht so einfach möglich.

Ich wusste gar nicht, dass Bosch und Panasonic den "E-Selberschrauber"-Markt bedienen. Aber wenn dem so ist, traue ich ihnen proprietäre Komponenten zu. Ich dachte eher an große OEM Fertiger, die die (deutsche) Fahrradindustrie und auch Umrüstkit-Anbieter mit Motoren beliefern (z.B. Shengyi).

Thorsten
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#1480386 - 01.10.21 07:16 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: Thors1en]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.695
Mein Einwand bezog sich auf das generelle Selberschrauben an einem E-Fahrrad ("engagierten Selbstschrauber") - also auch und insbesondere an "Fertig-eBikes". Hier sehe tatsächlich das große Risiko, dass aus dem relativ unkomplizierten Fahrzeug Fahrrad mit guter Kompatibiltät ein Teil wird, mit dem man sich analog z.B. zum PKW in große Händler- und Herstellerabhägigkeit begibt. Dass Bernd im Eröffnungsbeitrag den Fokus auf diy-Nachrüst-Räder gesetzt hatte, ist mir gerade erst wieder deutlich geworden. Mein Beitrag ist deshalb natürlich missverständlich und etwas off-topic, sorry (oder Bernd korrigiert mich).
Gruß
Uli
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Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1480390 - 01.10.21 08:03 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: Uli]
Flying Dutchman
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.210
Ich denke durch die zunehmende "Vollintegration" von Bauteilen und Leitungen (alles muss im Rahmen verschwinden und "unter Putz" verlegt werden), zunehmend werden Züge und Leitungen auch noch durch das Steuerlager, Vorbau und Lenker verlegt, steigt der Arbeitsaufwand bei Wartung und Reparatur exponentiell. Auch werden im Zuge der Vollintegration immer mehr Herstellerspezifische Kleinteile verbaut (Sattelklemmen, Steuersätze, Ausfallenden, Zuganschläge und Führungen etc.
Für den Amateurschrauber wird es nicht einfacher.
Aber angeblich will der Kunde das ja so, oder das Marketing sagt den Kunden, dass sie das wollen sollen.
LG Robert
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Off-topic #1480392 - 01.10.21 08:24 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: Flying Dutchman]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
In Antwort auf: Flying Dutchman
Ich denke durch die zunehmende "Vollintegration" von Bauteilen und Leitungen (alles muss im Rahmen verschwinden und "unter Putz" verlegt werden), zunehmend werden Züge und Leitungen auch noch durch das Steuerlager, Vorbau und Lenker verlegt, steigt der Arbeitsaufwand bei Wartung und Reparatur exponentiell.


In diesem Zusammenhang erinnere ich mich mit Schrecken an den Versuch, die Rücklichtbirne beim Motorrad eines Bekannten zu wechseln. Da war es schon vor über 30 Jahren vom Hersteller wohl ernsthaft vorgesehen, dass dafür die komplette Verkleidung runter muss. Es ging letzlich nur deshalb anders, weil ich recht kleine Hände habe und irgenwie zwischen Verkleidung und Rahmen durchfassen konnte. Ok, das ist heute wohl insofern wieder besser, weil wahrscheinlich eh LEDs verbaut sind, die man gar nicht wechseln kann. wirr
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#1480395 - 01.10.21 08:51 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: Uli]
BeBor
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.758
In Antwort auf: Uli
Dass Bernd im Eröffnungsbeitrag den Fokus auf diy-Nachrüst-Räder gesetzt hatte, ist mir gerade erst wieder deutlich geworden. [..](oder Bernd korrigiert mich).

Genau das war mein Ansatz. Wie lange funktioniert der Teilemarkt für die selbst aufgebauten E-Räder, wenn die Fahrradhersteller sich von Nabenmotoren komplett verabschieden? Letzeres halte ich für bereits eingetreten. Ausnahmen evtl. bei einigen hochpreisigen MTB-Herstellern und anderen Spezialisten, die für den Massenmarkt wenig relevant sind.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1480420 - 01.10.21 13:36 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.996
Moin moin!
In Antwort auf: BeBor
In Antwort auf: Uli
Dass Bernd im Eröffnungsbeitrag den Fokus auf diy-Nachrüst-Räder gesetzt hatte, ist mir gerade erst wieder deutlich geworden. [..](oder Bernd korrigiert mich).

Genau das war mein Ansatz. Wie lange funktioniert der Teilemarkt für die selbst aufgebauten E-Räder, wenn die Fahrradhersteller sich von Nabenmotoren komplett verabschieden? Letzeres halte ich für bereits eingetreten. Ausnahmen evtl. bei einigen hochpreisigen MTB-Herstellern und anderen Spezialisten, die für den Massenmarkt wenig relevant sind.
Ich denke, diese Einschätzungen sind auf die Staaten mit einer relativ wohlhabenden Bevölkerung zentriert. Weltweit gesehen bedienen die hochpreisigen sogenannten Marken- oder Premiumhersteller wie Bosch, Brose etc. nach meinem Kenntnisstand nur einen kleinen Teil des Marktes. Die allermeisten eBikes z.B. in Asien werden von (dort bezahlbaren) Naben- und auch Mittelmotoren von Bafang usw. angetrieben, welche allesamt auch auf dem Nachrüstmarkt angeboten werden. Zum diesem Markt zählen auch professionelle
Nachrüster, welche z.T. recht lange Lieferzeiten haben und deshalb zusätzliche MitarbeiterInnen suchen. Professionell nachgerüstete Pedelecs sind kaum billiger als Fertigpedelecs.
Es wird immer Menschen geben, welche den Mainstream-Einheitsbrei verschmähen und eher an einem auf ihre individuellen Wünsche perfekt abgestimmtes Pedelec interessiert sind.

Unser ehemaliges Forumsmitglied "didi28", er ist Moderator im Pedelecforum, ist in einer solchen Schmiede tätig und kann sicher mehr zu diesem Thema beitragen. Vermutlich ist er auf der Spezi 2022 in Germersheim am EBS-Stand anzutreffen.
Hier in unserem Radreiseforum sind mir inzwischen etliche Forumsmitglieder bekannt, welche sich für ein individuelles Pedelec entschieden haben...

Ich bin mir sehr sicher, daß "E-SelbstschrauberInnen", was die erforderlichen Komponente anbetrifft, sehr wohl eine Zukunft haben.
Gruß aus Münster,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (01.10.21 13:37)
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#1480424 - 01.10.21 15:06 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
Thors1en
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 120
In Antwort auf: BeBor
Bei den (fast allesamt selbst aufgebauten) Rädern in den letzten drei bis vier Jahrzehnten war meine Erwartung an die Nutzungszeit immer so, dass sie mit angemessenem Wartungsaufwand mindestens zehn Jahre fahrbar bzw. reparierbar sein sollten.

Ich habe gerade mal nachgeschaut, mein erster Umbau war vor acht Jahren und ich kann noch Akku, Motor und Controller als Einzelteile bekommen. Damit sind die ersten zehn Jahre bald voll schmunzel. Wobei ich bisher bei dem Rad noch kein Ersatzteil benötigt habe.
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#1480583 - 04.10.21 07:11 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
kangaroo
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bei den "Billig Bikes" da wird das glaub ich kein Problem das zu reparieren oder zweitzuverwenden. Nur bei den so genannten Premium Bikes wo auch noch die Aufnahmen und alles vorn Generation zu Generation geändert wird und die so Verschlossen sind das man da gar nix machen kann werden wohl oft nur noch als Recyclingmaterial dienen.
Ich bin mir noch nicht mal sicher ob man die Akkus für andere Antriebe benutzen kann oder ob die auch mit irgendwelchem DRM belegt sind.
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#1480673 - 05.10.21 06:59 Re: Zukunftsperspektiven für E-Selberschrauber [Re: BeBor]
Juergen
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Bevor ich jetzt zum 98sten Male die Werbung für diesen Laden aus Heidelberg lesen muss, werfe ich ein anderes Mitglied des Pedelecforums in den Ring, der Mittelmotoren von Bafang und Tongsheng verkauft und, und das finde ich sensationell, diese auch leihweise zur Verfügung stellt. So kann man testen, ob der Motor passt, denn es ist doch etwas Vorstellung gefragt.

Enerdan aus Berlin verkauft Motor Kits mit Akku zu moderaten Preisen. Entgegen der offiziellen Darstellung auf der Homepage besteht auch im Notfall die Möglichkeit, schneller als angegeben, einen Akku geliefert zu bekommen.

Die Ladegeräte sind einwandfrei und wie die Motoren aus chinesischer Massenproduktion. Es gibt ja nix anderes. traurig
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