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#1060542 - 09.08.14 18:21 Allgäu and more
Tauchervater
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 893
Dauer:16 Tage
Zeitraum:22.6.2014 bis 7.7.2014
Entfernung:975 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
atÖsterreich
chSchweiz

Ich habe bislang nicht gewagt, hier einmal einen Reisebericht zu erstellen, weil ich so genau nun doch nicht Tagebuch führe. Photos habe ich auch nicht so viel gemacht, ich sehe lieber in die Landschaft. Frage: „Wem gehört das Land hier?“ Antwort: „Dem Grafen“ (Gebr. Grimm, „Der Gestiefelte Kater“). Aber trotzdem krame ich nun in den Erinnerungen und schreibe das einmal auf. Einzelne Tage beschreibe ich hier nicht; ich habe das was mir wichtig war in Zeitraumabschnitten zusammengefasst. Übernachtet haben wir je nach Laune und Verfügbarkeit in Hotels, Pensionen und Jugendherbergen.

Anreise 21.06.2014/22.06.2014

Wir bestiegen den CNL in Hamburg-Altona nach München mit Abfahrt um geplante 21:10h. Wie eigentlich schon in den letzten Jahren, der Zug fährt nie pünktlich ab. So konnten wir auf dem iPad via UMTS das WM-Spiel Deutschland-Ghana noch längere Zeit ungestört sehen. Nach Abfahrt ging es noch lange gut, bis bei Uelzen das Bild ausfiel und uns Kloses Tor verborgen blieb. Erst 10 Minuten vor Ende hatten wir dann wieder Bild und Ton. Morgens hatte der Zug natürlich auch Verspätung, wenn auch verringert seit Abfahrt. Der ALEX Richtung Lindau war natürlich weg und somit hatten wir die Gelegenheit auf dem Stachus für eine Stunde zu verweilen, bis der nächste Zug für uns nach Röthenbach abging.

Aber erstmal gab es ein bischen Probleme mit der Zugbegleitung, weil mehr Fahrräder eingeladen wurden, wie Platz war. Nachdem wir unserer Ecke (nur drei Räder) alles mit einem anderen Pärchen geregelt und eine defekte Tür wieder freigemacht hatten, war die Zugbegleiterin in Ausbildung zufrieden. Sie versprach uns, den Zug solange in Röthenbach anzuhalten, bis wir alles aus dem Zug ausgeladen hatten. Und so kam es auch. Nochmals also vielen Dank.

Allgäu-Radrunde 22.06.2014 bis 30.06.2014

Ab Bahnhof Röthenbach ließen wir die Alpen im Rücken hinter uns und machten uns auf den Weg nach Wangen. Bei schönen Wetter ging es auf und ab bis wir Wangen erreichten. Links und rechts bimmelten die Kühe mit ihren Schellen. Das hat so schön etwas Beruhigendes. Irgendwie erinnert einen das an die Glockenspiele in asiatischen Tempeln. Wangen ist eine hübsche kleine Stadt. Weiter führte uns die Runde nach Ottobeuren. Die Klosteranlage mit Basilika ist sehenswert.


Basilika mit Kloster


Basilika


Basilika

Ansonsten hat der Ort einen netten Marktplatz und einen schönen Biergarten in der ehemaligen Brauerei.


Irgendwo im Allgäu (ich notiere den Ort der Photos unterwegs selten)


Immer noch im Allgäu


Sieht längst nicht so steil aus, aber war es


Nächster größerer Ort im nördlichen Allgäu war dann Bad Wörrishofen. Wir schoben unsere Räder durch die Einkaufsstraße mit dem Ziel etwas Obst, möglichst Erdbeeren, zu kaufen. Pustekuchen: Nur Geschäfte, die Dinge führen, die die Welt nicht braucht. Fummel über Fummel. Etwas abseits endlich ein Stand, wo wir die heißersehnten Erdbeeren erstehen konnten. Es waren die besten, die wir auf der Reise gegessen hatten. Endlich aus Bad Wörrishofen heraus, ging unser Weg nach Süden zu den Alpen Richtung Füssen. Wenn wir auch unterwegs nur gelegentlich Reiseradler begegneten, am Forggensee wurde es voll. Scharen von Radlern machten das Befahren des oft schmalen Radwegs am See etwas mühsam. Scharen von Freizeitradlern waren unterwegs. Erstaunlich, trotz des ebenen Weges um den See, waren viel mit horizontalen Treppenliften (sprich: Pedelecs) unterwegs. Und ohne Helm geht´s wohl auch nicht. Wir bogen vor Füssen ab Richtung Hopferau. In Füssen waren wir schon zweimal und Schloß Neuschwanstein hatten wir vor zwei Jahren schon anläßlich unserer Reise auf dem Bo-Kö besichtigt. Dann waren wir wieder fast alleine. Nach passieren von Pfronten ging es dann Richtung Tirol. Ja, ein kleiner Teil der Radrunde geht auch durch Österreich, und das war eigentlich mit einer der schönsten Teilstrecken. Aber über Kilometer ging es bergauf nach Gran in Österreich. Hier haben wir in einem benachbarten Hotel in großer Runde Deutschland gegen USA gesehen. Am Kleinwalsertal vorbei. Ja vorbei, denn in Jungholz kann man seine Notgroschen nicht mehr vorm Fiskus verstecken.


Im Vilstal


Kurz vor Unterjoch

In Oy-Mittelberg trafen wir auf den Bo-Kö um kurze Zeit später nach Sonthofen abzubiegen.


Teil der Kaserne von Sonthofen, sieht nach Architektur „Drittes Reich“ aus

Hinter Fischen geht es dann einmal wieder ordentlich bergauf. Naja, es geht aber auch oft bergab. Motto: Wer später bremst, fährt länger schnell.

Bei einer Pause schauten wir uns die Wettervorhersage im iPad noch einmal an: Nächster Tag Dauerregen. In Weiler haben wir uns deshalb sehr vornehm in einem Sporthotel einquartiert. Ringsherum nur Tennisplätze, es war darauf spezialisiert. Nächsten Tag hat es dann tatsächlich die ganze Zeit geregnet. Wir fühlten uns in der Wellness-Landschaft wohl und haben viel gelesen. Am zweiten Tag starteten wir bei Regen, die Wettervorhersage hatte gelogen: Gutes angesagtes Wetter kommt oft nicht, vorhergesagtes schlechtes Wetter mit Sicherheit. Es hörte wenig später auf zu regnen und wir erreichten den Ausgangspunkt Röthenbach.

Jetzt nach Haus, nein, es sollte weitergehen.

Fazit: Das südliche Allgäu ist landschaftlich schöner. Die Allgäu-Radrunde ist gut ausgeschildert, den Bikeline-Führer braucht man eigentlich nicht. Wir haben uns den aber trotzdem in Wangen noch schnell gekauft. Meine Christel schätzt den doch sehr.


Bodensee/Hochrhein 30.06.2014 bis 04.07.2014

Die Allgäu-Radrunde ist nun verlassen, wir rollen über den Bo-Kö zum Bodensee hinunter und entscheiden uns auf der Südseite, d.h. über Österreich und Schweiz an den Hochrhein. Erst an Bregenz mit der Seebühne vorbei, war da nicht etwas mit James Bond? Welch ein Unterschied in der Beschilderung zwischen Deutschland/Österreich und der Schweiz. Helvetia gibt sich richtig Mühe. Die Strecke ist sehr schön und uns gefielen insbesondere die oft interessanten Villen in Seenähe. Ansonsten, es ist Bodensee.


Kleine Pause am Bodensee


In der Schweiz, Radolfzell

In Konstanz haben wir den See verlassen und weiter geht es in Richtung Basel immer am Hochrhein entlang. Etwas hinter Konstanz haben wir diesmal auf einem Campingplatz übernachtet. Ein Schild mit der Aufschrift „Radlerherberge“ hatte uns gelockt. Es waren kleine Zimmer nur mit Betten, aber zu einem günstigen Preis von EUR 25,00 für uns beide. Aber es war schön am Abend im Restaurant auf dem Platz Essen und gleichzeitig auf der Großbildleinwand WM zu gucken. Und wechselte es munter von Deutschland in die Schweiz und umgekehrt. Die Strecke ist oft bergauf bergab mit interessanten Städtchen.


Am Hochrhein


Laufenburg


Laufenburg

In Büsingen am Hochrhein waren wir wieder einmal auf deutschem Staatsgebiet und hielten dort an einer „Bed and Breakfast“ Unterkunft. Wir sahen uns die Zimmer an, alle waren in unterschiedlich kräftigen Farben gehalten, liebevoll eingerichtet, und entschieden uns für rot. Ich fragte nach dem Preis und bekam CHF 140,00 genannt. Wie???, ich bin doch in Deutschland!!! Ja, Büsingen ist eine deutsche Enklave und Schweizer Zollgebiet und deshalb eben Schweizer Franken. Wir hatten vom letzten Skiurlaub noch Schweizer übrig, also kein Problem. Abends im Gasthof: Die Speisekarte in CHF, ebenso die Tankstelle. Schweizer Telefonnummern, aber deutsche Kfz-Kennzeichen. Was es alles gibt.

Den Rheinfall in Schaffhausen haben wir schnell passiert, den kannten wir schon. Autofahrer werden mit heftigen Parkgebühren zur Ader gelassen. Immerzu!

Schön waren immer wieder die Ausblicke auf den Rhein mit hübschen Städten, wie Laufenburg, Bad Säckingen.

Der Stall von Bethlehem: Mama Kuh, Papa Kuh, Babykuh


Bei Schwörstadt verließen wir den Rhein in Richtung Lörrach, zweimal haben wir uns dann herrlich, aber schön, verfahren. Wir waren ja wieder in Deutschland mit seiner Richtungsauschilderung für Radfahrer,…wie war das in der Schweiz?


Schwarzwald, Markgräfler Land, Schwarzwald, Neckar von 04.07.2014 bis 07.07.2014

In Lörrach suchten wir den Schwazwald-Radweg. Das erste Schild fanden wir sofort am Hauptbahnhof. Plan war diesen bis Karlsruhe zu fahren und dort unsere Reise enden zu lassen, aber es kam eben doch anders. Aber der Reihe nach. Hinter Lörrach ging es erst mäßig auf verkehrsruhigen Straßen mäßig, später dann steil auf Waldwegen bergauf. Oft blieb uns nichts anders übrig als zu schieben. Für uns Flachlandtiroler mit beladenen Reiserädern ist das doch etwas zu heftig, obwohl wir schon viele Steigungen hinter uns hatten. Wir beschlossen nun unsere Planung über den Haufen zu werfen. Der Schwarzwald-Radweg wird uns später aber wieder begegnen, davon später. In Kandern haben wir dann die Route verlassen uns sind über Schliengen ins Markgräfler Land hinabgefahren. Am Rhein weiterfahren das wollten wir nicht, so ging es bergauf, bergab an den Weinhängen bis Freiburg. Wir hatten Glück, es war gerade Weinfest und so ließen wir den Abend ausklingen, bevor wir, allerdings nicht mehr ganz nüchtern, die 5km zur Jugendherberge zurückfuhren.

Über Gundelfingen, Elzach und durch das Prechtal wieder in den Schwarzwald hoch zum Landwassereck.


Wassermühle kurz vor dem Landwassereck

Das anvisierte Restaurant für eine Eispause wurde bei 30°C heißersehnt, aber hatte leider wegen Umbau und Besitzerwechsel geschlossen. Also weiter. Hier hatten wir dann den Schwarzwald-Radweg wieder. Steil ging es herunter in ein länger gestrecktes Büchernbachtal mit wenig bis gar keinen Verkehr. Welch eine Erholung. Apropos Erholung, die kann man hier bis Unendlich haben. Selten so ein schönes Schwarzwaldtal gesehen.


Büchernbachtal


Büchernbachtal

Mittendrin kam uns ein Pärchen auf Rädern entgegen. Ich rief ihnen im fahren zu, daß sie noch klettern müßten. Aber sie wußten um die Mühsal. Am Ende des Tales in dem Örtchen Mühlenbach gab´s im Gasthaus zum Ochsen dann Eis und alkoholfreies Weizen. So gestärkt machten wir uns dann auf ins Kinzigtal, welches wir bei Haslach erreichten.

Flußaufwärts machten wir uns auf den Weg bis Schenkenzell. Der Weg an der Kinzig entlang ist teilweise recht schön. Störend ist nur die gut befahrene Bundesstraße, die oft sehr dicht an dem Radweg entlangführt. Da hat man in Norddeutschland doch mehr Platz zum Ausweichen.

Nach Blick auf die Wettervorhersage für die Tage ab dem 8. Juli 2014 mit viele Regen und Temperaturen um die 12°C entschieden wir uns, den Weg zum Neckar einzuschlagen und in Horb am Neckar die Bahn nach Hause zu nehmen.

InSchenkenzell verließen wir das Kinzigtal, steil ging es über einige Kilometer bergauf Richtung Neckar. Über schöne verkehrsarme Wege erreichten wir Oberndorf am Neckar. Hier am Bahnhof kauften wir uns schon einmal die Bahnfahrkarten. Zum Glück, war ja in der Woche, werden wir den CNL von Karlsruhe nach Hamburg nutzen können. Stellplätze für unsere beiden Räder waren noch zu haben.

Aber erstmal fuhren wir den Neckar flußabwärts. Es ist eine sehr schöne Strecke mit einigen auf und abs. In Horb am Neckar hatten wir noch einige Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Stuttgart und haben uns die Altstadt auf dem Berg angeschaut. Nein, man muß nicht den Berg hinauf strampeln. Es gibt einen Fahrstuhl wie in Lissabon, aber viel moderner.


Horb am Neckar


Oben auf dem Berg – Horb am Neckar

Abends war dann leider die Abfahrt und wir sahen schon am Bahnhof die Schlechtwetterfront aufziehen. Im Zug von Stuttgart nach Karlsruhe fing es dann an zu schütten und gewittern. In Karlsruhe hielt unser Wagen außerhalb des Bahnsteigdaches und die zwanzig Meter durchnässten uns. Aber da es warm war, war das unerheblich. Der Nachtzug hatte nur 10 Minuten Verspätung und beim Verladen der Räder starten uns Unmengen von Fahrrädern an. Aber es war noch Platz für unsere Räder. Hätten wir nie gedacht, unter der Woche so eine Auslastung zu sehen.

So, das war nun mein erster Reisebericht. Hoffentlich habe ich Euch nicht allzu gelangweilt.

Lutz
Á bientôt et bon voyage!
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Betreff von verfasst am
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