15.6.2015

Die Nacht über hat es geschüttet. Auch am Morgen prasselt der Regen noch auf das Zelt. Am Sanitärgebäude hängt der Wetterbericht: Heute starker Dauerregen. Wollen wir weiterfahren? Nein, eigentlich nicht. Der Platzwart öffnet eine leere Garage, um den Radlern das Kochen und Essen im Trockenen zu ermöglichen. In der Rezeption gibt es eine Sofaecke, Internet und eine Bibliothek. Wir sagen bescheid, dass wir einen Tag länger bleiben wollen. Eine Parzelle weiter. So dass wir unser Tarp vernünftig aufspannen können.

In der Garage treffen wir zwei junge Leute, die auf dem Weg ans Schwarze Meer sind. Und auch sonst gibt es allerhand auszutauschen. Viele Wohnmobile mit Rädern drauf stehen hier. Die Bewohner machen mit den Rädern Tagesaufflüge. Alles in allem ist es ganz gemütlich. Unser Zelt hat mit solchem Wetter kein Problem.

Am Nachmittag lässt der Regen nach. Alle machen sich auf die Socken. Wir auch. Richtung Besancon. Hinter dem Zaun des Campingplatzes fließt direkt der Doubs. Folgt man ihm abwärts, kommt man nach Besancon, ohne über den Berg zu müssen. Zunächst auf der Hauptverkehrsstraße noch bis zum nächsten Kreisel bergab – etwas heftig. Aber dann geht es geruhsam zu. Vor dem Tunnel biegen wir ab in die Stadt. Ohne Gepäck auf dem Rad fühlen wir uns wie Touristen. Die Stadt ist angenehm zu durchwandern. Es gibt etliche eindrucksvolle Gebäude. Und viele Cafes. In einem kehren wir ein. Das Ufer des Doubs ist neu gestaltet. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt.

Und irgendwann ist es Zeit, heim zu fahren. Wir kaufen uns noch ein schönes Abendessen ein und kehren auf den Campingplatz zurück. Gut ausgeruht sitzen wir abends draußen, während die Nachbarn in ihren Wohnmobilen fernsehen. Laut Sanitärgebäude-Wettervorhersage soll es um 22.10 anfangen zu regnen. Und siehe da – das tut es. Auf die Minute genau und mit großer Vehemenz.