Hallo Bernd,

in den letzten beiden Jahren habe ich das in ähnlicher Form wie von Dir geplant dreimal gemacht: 2018 auf der Via Claudia Augusta von Donauwörth nach Verona, 2019 im Frühjahr auf dem Alpe-Adria-Radweg von Salzburg nach Trieste und im Sommer dann auf der Schweizer Nord-Süd-Route von Basel nach Milano. Da ich ebenfalls ein gemütliches Tempo bevorzuge und auch von der Landschaft und den Städten etwas sehen wollte, bin ich die Sache ähnlich defensiv angegangen, wie Du es vorhast. So kam ich meistens auf 50 Kilometer am Tag, wobei auch einmal Etappen von unter 40 Kilometern vorkamen. Da ich die Unterkünfte nicht vorgebucht hatte, war ich da hinreichend flexibel.

In allen drei Fällen hatte ich vor der eigentlichen Alpenüberquerung einige Tage zum Eingewöhnen im Alpenvorland, wobei auf der in Basel beginnenden Reise der Jura nicht zu unterschätzen ist. Da musste ich mehr schieben als später in den Alpen. Sowohl am Fernpass und Reschenpass als auch am Gotthard gibt es in weiten Teilen ruhige Wege, auf denen man sich vom Autoverkehr fernhalten kann, was im Fall des Gotthard allerdings mit Kopfsteinpflaster verbunden ist. Beim Alpe-Adria-Radweg gab es dagegen keinen Pass, sondern eine Bahnfahrt durch die Tauernschleuse. 500 bis 600 Höhenmeter am Tag waren bei mir auch die Regel. Nur auf der Etappe von Altdorf nach Andermatt in der Anfahrt zum Gotthard waren es 1000 Höhenmeter, dafür war das eine der besagten Etappen mit weniger als 40 Kilometern.

Bis vor zwei Jahren hatte ich ebenfalls Bedenken, ob ich eine Alpenüberquerung schaffen kann, aber inzwischen bin ich auf den Geschmack gekommen und würde es jederzeit wieder machen.

Gruß aus dem eher flachen Duisburg
Carsten