Dauer:25 Tage
Zeitraum:13.10.2009 bis 6.11.2009
Entfernung:1900 Kilometer
Bereiste Länder:egÄgypten
joJordanien
sySyrien (Syrische Arabische Republik)
trTürkei

Idee: Fahrrad/Kult-Tour vom Mittelmeer zum Roten Meer


Vom Mittelmeer zum Roten Meer


Das war richtig anstrengend, besonders der Aufstieg vom Toten Meer und der folgende Kings Highway (km 1200-1500)


Kompromiss zwischen Luff und SchwLAbt

Türkei: Start der Reise in Adana, d.h. möglichst nahe der syrischen Grenze. Der Flug Hannover-Istanbul-Adana mit Turkish Airlines entpuppt sich als viel angenehmer (Beinfreiheit, Essen) als bei den "Billigfliegern". Die ca.250 km in der Türkei sind genau richtig zum Einrollen.

Syrien: Ein richtiger Grenzübergang mit verwirrenden Stempelprozeduren und gutmütigen Kontrollen. Das GPS verstecke ich tief in der Tasche.
In Syrien hatte ich ähnliche Lebensverhältnisse erwartet wie z.B. in Marokko. Das Land ist aber erheblich entwickelter, die meisten Gebäude jünger als 10 Jahre, gute Strassen. Esel und/oder Fahrräder gibts fast nicht. Nur in der Vermüllung der Landschaft sind sie hier den Marokkanern überlegen. Neben den üblichen Verpackungsmitteln sind es überwiegend die schwarzen Einkauftüten, die überall an den Strassen liegen.
Die Hotelsuche in syrischen Städten ist schwierig, da es nur wenige gibt und diese kaum zu erkennen sind. Hilfreich ist da eine Vokabeltabelle. Englisch versteht kaum jemand. Die relativ hohen Preise für Zimmer (10-30€, immer sehr gross, aber ziemlich runtergekommen) kann ich nicht verhandeln. In 2 Hotels werde ich vom Wirt spät durch heftiges Klopfen geweckt, ob ich noch was brauche (Drogen, Mädchen?).
Nach 3 Tagen erreiche ich mein 1.Ziel, die Kreuzfahrerburg Krak des Chevaliers.


Krak des Chevaliers

Diese 250 km durch Nordsyrien sind anstrengend, weil die Strassen teilweise extreme Steigungen aufweisen, bei denen sogar das Schieben schwer fällt.
Das nächste Ziel (Palmyra) und dann Damaskus bedeutet fast 3 Tage Wüste. Der Verkehr ist meist gering. Da aber die Strasse, im Gegensatz zu den meisten anderen Strassen in Syrien, über 300 km keinen Seitenstreifen besitzt ist das Radeln ziemlich stressig. Der Verkehr macht einen grossen Bogen um den Radler, aber natürlich nur so lange, wie kein Gegenverkehr kommt. Dann heisst es runter von der Strasse in die Bankette (mal fest, mal sandig).


Palmyra


Nach und von Palmyra: kein Seitenstreifen

Auf dem Hinweg zelte ich das 1. und einzige Mal "wild",


Wildcamp dank (seltener) Vegetation

in Palmyra gibt es gute Camp-Möglichkeiten in der Oase. Auf dem Weg nach Damaskus versuche ich wegen mangelnder Versteckmöglichkeiten wildes Zelten gar nicht erst und frage bei einer Reparaturwerkstatt wg. campen. Kaum steht das Zelt werde ich mit sanfter Gewalt zu einer Übernachtung im Haus genötigt, dem ich gerne nachgebe. Dusche und Abendessen im (natürlich nur männlichen) Freundeskreis inclusive.


Schöner Wohnen

Die Einfahrt in Damaskus ist schrecklich, Hässliche Vorstädte beginnen schon 30km vor der City, Müll wohin man sieht. aber die Innenstadt ist echt sehenswert. In moderne Gebäude integrierte antike Säulen, die Souks mit phantastischem Warenangebot ohne aufdringliche Verkäufer und die besten der Falaffeln der Welt.


sauer eingelegtes Gemüse


alles echt?


Lecker

Jordanien: Die 100 km von der Grenze bis Amman werden immer bergiger.


Richtung Amman

Im Gegensatz zu Syrien deutlich weniger Müll, die Assads sind durch einen meist freundlich blickenden König ersetzt. Mühsam erarbeitete Höhenmeter werden von Amman zum Toten Meer in kurzer Zeit vernichtet. An der Nordseite einige Hotels, keines <250$/Tag. Ein paar km weiter ein öffentlicher Strand, an dem man campen darf.


hätte ich auch ohne Hinweis so gemacht


den Wert gibt es nur einmal auf der Erde

Das Baden ist ein irres Erlebnis. Schwereloses treibenlassen im lauwarmen See. Im Wasser auch der einzige Ort, um den widerlichen Fliegen zu entgehen, die ununterbrochen auf einem herumkrabbeln. Sonst hilft nur ständige Bewegung. Abends sind die Fliegen verschwunden, dafür wird es sehr stürmisch.


Totes Meer

Am nächsten Tag erst gemütliche 60km am Toten Meer lang, dann aber auf 20km von -400m auf +1000m nach Kerak (noch ne Kreuzfahrerburg). Besonders unangenehm auch hier die Fliegen, die beim langsamen Aufstieg nicht loszuwerden sind.
Die Aussicht nach Westen auf dem Kings Highway ist phantastisch.


Blick Richtung Negev

Ständiges auf und ab. Besonders nachmittags (Schule aus) sind die Ortsdurchfahrten nevig. Manche Kinder/Jugendliche reagieren hysterisch-aggresiv auf Radfahrer, schreien wie verrückt (Money) und werfen sogar mit Steinen.
Im Nationalpark Dana eine schöne Backpackerunterkunft.
Petra dann der Höhepunkt. Eine absolut beeindruckende Anlage. Riesig. Nach 8 Stunden Besichtigung bin ich wie erschlagen.


Petra


Mal ein anderes Kapitell (Petra)


2 Dosen Petra reichen für die notwendige Bettschwere

Auf dem Weg nach Süden fahre ich am Abzweig nach Wadi Rum vorbei direkt nach Aqaba, weil ich nach weiteren Steinwürfen keine Lust mehr auf radfahren in der Provinz habe. Wadi Rum buche ich dann als Tagesausflug von Aqaba wie ein richtiger Tourist.


Wadi Rum

Ägypten: Die Fähre nach Nuweiba legt mit knapp 2 Stunden Verspätung ab. Atmosphäre wie auf einem Flüchtlingsschiff. Alle Sitzplätze sind belegt, viele Menschen liegen kreuz+quer auf Deck. Bei Sonnenaufgang ist das Schiff im Hafen von Nuweiba, aber es dauert noch 4 Stunden bis wir von Bord dürfen. Ich bin anscheindend der einzige der sich darüber aufregt.


Kreuzfahrt für Arme

Bei der Hitze will ich nicht mehr weiter und fahre nur noch 10km bis in den Ort zu einem schönen Camp.


Erholung in Nuweiba

Fahrt durch den Sinai auf großzügigen Strassen mit moderaten Steigungen. Dahab gefällt mir gut: Chaotisch-Touristisch. Richtig aufregend nach der Fahrt durch die mondähnliche Landschaft des Sinai.


Schilderwald an der Strandpromenade von Dahab

Sharm el Sheikh dagegen besteht überwiegend aus riesigen Resorts. Ich habe Mühe ein bezahlbares Hotel (<100$) zu finden. Die letzten 2 Tage ein bisschen Gegend anschauen und viel Zeit am Pool verbringen.