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#838350 - 20.06.12 21:43 Von Potsdam nach Basel
Radschabe
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 59
Dauer:19 Tage
Zeitraum:29.5.2012 bis 16.6.2012
Entfernung:2500 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
frFrankreich
liLiechtenstein
atÖsterreich
chSchweiz
czTschechische Republik

Tag 1, Potsdam – Meißen, 206 km

Nun geht sie also los, die längste Fahrradreise, die ich je geplant hatte. Und dazu noch gespickt mit Bergen ohne Ende. Und das als jemand, der keine Gelegenheit hat, mal eben an Bergen zu trainieren. Da meine Zeit begrenzt war – so 3 Wochen hatte ich eingeplant – wollte ich am ersten und einzig flachen Tag richtig ranklotzen. Ein bisschen kam mir die Windlage entgegen. Mit westlichen und nordwestlichen Winden, hatte ich ihn meistens eher von hinten. Spektakuläres ist am ersten Tag wahrlich nicht passiert. Meist ging es einsam und ruhig durch die Mark. Ein bisschen Tour Brandenburg, ein bisschen Elsterradweg und ganz viel Wald und Wiesen. Nach ca. 110 km kommt mir ein Radfahrer entgegen, der mich jubelnd begrüßt. Ich war wohl der erste Radler, dem er heute begegnete. Eine Umleitung auf dem Elsterradweg kostet mich etwas Zeit aber nach knapp 12,5 Stunden erreiche ich den von mir anvisierten Zeltplatz bei Meißen. Er ist sehr schön und ruhig. 8 Euro kostet mich die Übernachtung und ich kann sogar in der Campingküche mein Essen machen. Der Kocher bleibt also in der Tasche. Ich gewöhne mir gleich an, jeden Abend Tee zu kochen. Da kam ein Hauch Marokkofeeling auf.






















Tag 2, Meißen – bei Lipenec, 142 km

Es steht die erste Bergetappe an. Bei ziemlich gutem Wetter geht es über den Elberadweg nach Dresden und dann weiter ins Erzgebirge. Hinter Freital geht es das erste mal richtig Bergauf. Nanu, seltsame schleifgeschäusche Verbreiten bei mir ein ungutes Gefühl. Ich schaue und habe keinen Plan, was es ist. In Dippoldiswalde gibt es einen Fahrradladen, der aber noch Stunden geschlossen hat. Ich beschließe weiterzufahren. Immer bei hoher Belastung war es da, aber es ging trotzdem vorwärts. In Tschechien gabs dann erst mal die verdiente Abfahrt und den ersten Blick auf den Berg Bořen, den ich als Kind mehrfach bewandert habe. Leider verpasste ich jetzt das eine oder andere Foto zu machen. An Bilina vorbeigefahren, war der Anblick nicht mehr ganz so spektakulär. Ich besorgte frisches Geld und fuhr dann weiter Richtung Süden. Einkaufen wollte ich dann in einem kleinen Dorf. So hat das ja vor einen Jahr auch gut geklappt. Aber nanu, in den Dörfern gab es ja gar keinen Coop. Sollte hier alles anders sein. Zudem dann noch der nächste Schreck, an einem besonders steilen Stück Rampe sprang die Kette hinten vom großen Zahnrad. Tatsächlich hatte sich auch da etwas verstellt. Und ich habe keine Ahnung, wie man so was einstellt. Also musste es erstmal auch ohne den „letzten Gang“ gehen. In Postoloprty, einem etwas größeren Ort, bekam ich dann alles, was ich brauchte. In kleinen Asiatischen Shops gab es alle Lebensmittel. Allerdings war es ein Anblick den ich so in Tschechien nicht kannte. Ich radelte dann noch ein bisschen und fand dann ein geeignetes Plätzchen, um mich niederzulassen. Ich machte mir so etwas Ähnliches wie Eierkuchen. Das hatte ich mir schon vor der Tour vorgenommen. Wild campen ist nicht so mein Ding, so dass der Schlaf bescheiden war.


























Tag 3, bei Lipenec – kurz vor Březnice, 133 km

Auch an Tag 3 hatte ich zunächst gutes Wetter. Bei rund 20 Grad lässt es sich super radeln. Ich packte mein Zeug zusammen und es ging los. Im ersten Ort dann ein kleiner Konsum und so ging das auch weiter. Ja, das war mein geliebtes Tschechien. Schnell wurde an diesem Tag klar, dass es nicht einfach wird. Hier gab es nur praktisch keinen flachen Meter mehr, so dass ich eine mental höchst anspruchsvolle Etappe entwickelte. Schnell mal Richtung Süden vorankommen, war nicht mehr möglich. Über 1900 Höhenmeter sollten werden, 2 Schauer unterwegs zogen immer knapp an mir vorbei. Nur die Straßen wurden nass. Spät erreichte ich Pribram. Hier hielt ich noch Ausschau nach einem Schnellimbiss. Ich wurde nicht fündig, radelte noch ein wenig und fand dann wieder ein brauchbares Plätzchen zum wilden Campen. Ein brauchbarer Zeltplatz lag nicht auf dem Weg. Ich kochte mir was zu Essen und dann wurde es auch schon bald dunkel. Dazu kam dann der Regen. Die ganze Nacht prasselte es auf mein Zelt ein. Damit tat ich mich doch sehr schwer, so dass ich erneut nur zu wenig Schlaf kam.





















Tag 4, Březnice – Campingplatz Branná, 129 km

Ein weiterer Tag des wilden Auf und ab Stand an. Meine Sachen hatten den Regen, der pünktlich am Morgen aufgehört hatte, gut überstanden. Heute gab es unterwegs dann wieder den einen oder anderen Schauer. So konnten die Regenklamotten zeigen, dass sie für die Tour taugen. Was den Punkt angeht, haben sie die Sachen von Vaude sehr gut geschlagen. Auch heute ging es wieder, wie in fast ganz Tschechien über verlassene Nebenstraßen, die trotzdem meist in gutem Zustand waren. Kurz vor dem Tagesende erreichte ich das wirklich hübsche Städtchen Český Krumlov. Hier war mal voll auf Tourismus ausgerichtet. Trotzdem konnte ich mich nicht durchringen, hier mal ein Stundchen zu verweilen und fein zu Speisen. Die letzten Kilometer ging es über einen wunderschönen aber auch brutalen Radweg. Hatte ich mich noch die erste Rampe ohne Absteigen am absoluten Limit hoch gequält musste ich später dann doch mal ein paar Meter schieben. Teilweise waren die Steigungen jenseits der 15 % und dann wird es eben doch auch mal unmöglich das ganze Geraffel den Berg Hochzuwuchten. Am Ende erreichte ich den sehr belebten Campingplatz bei Branná. Ich kochte mir was, obwohl der Kocher mal wieder seine Macken machte. Mit dem Multifuel von Primus hatte ich von Beginn an Probleme. Naja, am Ende habe ich dann ja doch noch mein Essen gehabt.































Tag 5, Campingplatz Branná - Ried im Innkreis, 160 km

Nach dem es zuletzt mit dem Schlaf nicht so weit hergeholt war, schlief ich praktisch wie ein Stein. Die Moral stimmte und wie jeden Morgen um 7 Uhr packte ich mein Zeug zusammen, nahm mein Frühstück zu mir und radelte eine Stunde später bei bestem Sommerwetter los. Rechts raus beim Zeltplatz und da war sie schon, die nächste erbarmungslose Rampe. So ging es aber trotzdem zügig Richtung Österreich. Ich deckte mich schnell noch mal preiswert mit Lebensmitteln ein und dann ging es bei ähnlichem Landschaftsbild in Oberösterreich weiter, wie Tschechien aufgehört hatte. Auf dem Grenzlandradweg dominierte aber nicht mehr ganz so viel Wald, es gab mehr Wiesen und Kühe. Die Optik wurde dadurch etwas angenehmer. Außerdem wurde ab nun fleißig gegrüßt und das wirklich den ganzen Tag lang – von Radfahrer bis Wanderern oder einfach nur Einheimischen. Irgendwann suchte ein Rennradler das Gespräch mit mir. Er hatte großen Respekt vor meiner Leistung und meinte, bald kommt die Donau und ich hätte das schlimmste hinter mir. In der Tat wurde es auch hinter der Donau, an der ich ein paar Kilometer entlang radelte, lange recht flach und das Tat mir wirklich mal ganz gut. Am späteren Nachmittag begleitete mich ein anderer Radler noch ein ganzes Stück und wir hatte ein nettes Gespräch. Dann stand noch der Wochenendeinkauf an. Gerade noch rechtzeitig stopfte ich mir die Taschen voll, um auch für den Sonntag gerüstet zu sein. Ich musste mich jetzt an die etwas knapperen Öffnungszeiten gewöhnen. Da merkt man erst mal, wie gut es uns in dem Punkt in Deutschland geht. Und so langsam wollte ich dann mal nach einem Plätzchen zum Campen Ausschau halten. Doch irgendwie wollte sich einfach keine geeignete Stelle finden lassen. Hinter fast jedem Acker war irgendwo ein Hof oder Haus. So fuhr ich weiter und weiter. Bestimmt 30 km mehr, als ich eigentlich machen wollte. Zwischendrin geriet ich noch in ein Dorf, welches wegen Spielmannszügen eigentlich gesperrt war. Ich schob mein Rad einfach zwischen 2 Zügen durch und wurde doch etwas komisch angeschaut. Irgendwann war klar, dass ich in Ried mir etwas suchen müsste. Ein Motel wurde es. Immerhin gab es eine Badewanne auf dem Zimmer. Welch ein Luxus, der mit 45 Euro aber auch seinen Preis hatte. Mensch, was ein langer Tag.







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Fortsetzung folgt...
Nicht Bus, nicht Bahn -
Rikscha sollst du fahrn!
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Betreff von verfasst am
Von Potsdam nach Basel Radschabe 20.06.12 21:43
Re: Von Potsdam nach Basel Radschabe 20.06.12 21:53
Re: Von Potsdam nach Basel Radschabe 20.06.12 22:02
Re: Von Potsdam nach Basel Radschabe 20.06.12 22:10
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Re: Von Potsdam nach Basel joey_66 04.07.12 20:33
Re: Von Potsdam nach Basel _alexandros_ 06.07.12 23:18
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