Re: Island 2018

von: irg

Re: Island 2018 - 02.01.18 11:25

Hallo Martin!

Ich gebe dir recht, dass die Anforderungen an den Reiseradler in Island auch oft überhöht werden.

Bei meinem Posting (keine Sorge, ich habe mich nicht persönlich kritisiert gefühlt) hatte ich ein Dilemma: Einmal "die alles easy"-Haltung genügend in Frage zu stellen, dann die "alles ganz schrecklich und allenfalls für den lebensmüden Spezialisten machbar"-Meinung nicht zu erwecken.

Ich sehe das Reisen in Island ähnlich wie das Bergsteigen, hier wie dort je nach Spielklasse verschieden fordernd. Normaler weise gerät man dabei in keine ernsthaften Schwierigkeiten, wenn man halbwegs weiß, was man tut.
Wenn aber z.B. extreme Wetterbedingungen auftreten, und jemand steckt in der Mitte von nirgendwo ohne passender Ausrüstung und Ahnung, kann so eine Situation auch einmal kritisch werden. Da warne ich lieber als dass ich Leute ermutige, einfach locker herum zu radeln. Ich hoffe, ich lande nicht auf der Liste derer, die sich als besonders gescheit präsentieren müssen. Das ist nämlich nicht das, das ich erreichen will.

Reisen in etwas extremeren Zonen, wozu ich das isländische Hochland zähle, sind Handwerk: Ein gewisses Basiswissen und der nötige Respekt vor der Natur reichen bei ausreichender Ausrüstung (auch die ist keine Hexerei) und realistischer Selbsteinschätzung, sich sicher bewegen zu können. Wundertiere mit Nordwandgesicht, um beim bösen alpinen Scherzwort zu bleiben, sind dafür nicht nötig.

lg!
georg