Re: Vom Ruhrgebiet nach München

von: veloträumer

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 20.02.18 18:22

In Antwort auf: sugu
PS: Auch nördlich der Erpeler Ley und sogar noch nördlich von Rheinbreitbach grins wird Wein angebaut, auch wenn man sich im Siebengebirge dem Westerwald nicht so sehr verbunden fühlt.

Oh je, habe ich die Grenze so ungünstig verschoben, und den Königswinterern ihr Weinfest geklaut? peinlich Der Drache schnaubt. [Mein Lieblingslingsmärchen war immer "Der Drache von Avignon", die zackige grüne Gestalt (farbliche Ähnlichkeiten mit dem Autor dieser Zeilen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig), das fremde Wesen, das vermutete Scheusal mit den übergroßen roten Glutaugen - größer als Rinderaugen -, dem das Mädchen fröhlich die Einladung über die Felder pfiff, die Weintrauben zur Maische zu zerstampfen, damit mehr Wein fließen könne, der Polterer als lieber Kerl sich entpuppte, - als wäre es irgendeine Geschichte von heute, die Ängste, die Verdächtigungen - nur die Wunder sind seltener geworden...]

Diese Schunkelkaschemmen also am Rheinufer mit der Tarnung der Wirtschaftswunderetikette aus Sahnetorte und Crevettencocktail - der Hauch von Sündenmeile für die Bonner Politprominenz von einst - Tanzfeste in den züchtige Kostümen des Bürgertums, die von nichts gewusst haben wollen... Saurer Wohlstandswein statt proletarisches Kölsch, der Aufstieg der Klüngelkönige auf der sonnigen Rheinseite - ja, der Wein lässt es ertragen. Ganz zu schweigen vom Menzenberger Eckenblut, quasi direkt vor meinem ehemaligen Schulfenster auf historischem Grund des Karl Simrock - überwuchert von Dornenhecken. Betrieben wir sogar dort praktischen Geschichtsunterricht (ohne Smartphone, mit Dreck an den Schuhen) und sammelten alte Rostnägel, unweit vorbei an Grenzsteinen und Zollbrücken des Herzogtums Nassau. So war es denn auch, jeden Tag eine Grenzüberschreitung. Bad Honnef, dieser weite Weg ins Ausland, jeden Tag... lach