Re: Colle di Tenda

von: veloträumer

Re: Colle di Tenda - 29.10.18 12:56

In Antwort auf: Georgio

Bei ... widrigem Wetter werde ich wohl nach Westen ausweichen.

Durch einschlägige und wiederholte Erfahrungen: Die Ligurischen Alpen und noch ein Stück der östlichen Seealpen sind überdurchschnittlich gewitteranfällig (ist nicht nur mein Pech, dafür gibt es auch mikroklimatische Gründe). Deswegen folgende Hinweise für Sommerzeiten mit Gewitterrisiko:

Über den Tendepass bist du immer noch am schnellsten wieder unten im Tal mit ggf. schützenden Häusern, auch wenn die Piste rutschiger ist als die o.a. Westpassage. Sollte sich auf dem Tendepass der Himmel zuziehen, musst du es den Tendepass runter versuchen, in der Hoffnung schneller zu sein als die Gewitterfront. Der Tendepass sowie die LGKS sind nahezu komplett offenes Gelände, eine Kammroute bei Gewitter extrem gefährlich. Wenn sich ein Gewitter abzeichnet, rate ich in Limone Piemonte abzuwarten - wenn gegen Nachtmittag evtl. die Weiterfahrt auf den nächsten Morgen zu verschieben (morgens ist immer stabiler). Habe ich zuletzt 2016 so gemacht, nachdem ich in 2002 bereits mal in L.P. Geldscheine im Hotel geföhnt hatte nach Hagelgewitter. Das waren aber beileibe nicht die einzigen vehementen Donnerausbrüche in der Gegend.

Oberhalb von Limone Pimonte gibt es an der Straße noch 1-2 Hotels, abseits mit zusätzlichen Höhenmeter wohl noch weitere in einem kleinen Ortsteil. Bei der Skistation mit Parkplatz (1400 m) ist im Sommer i.d.R. alles geschlossen bis auf Chalets, die nicht für eine Nacht zu mieten sind. Einen Restaurationsbetrieb gibt es noch knapp unterhalb vom Tendepass bei der unteren Verzweigung zur östlichen LGKS (zur Mautstrecke, Mautstation ist aber noch weit weg). Dort gibt es aber nur tagsüber was zu essen, auch keine Übernachtungen und auch keine geeignete Überdachungen für Notfälle. Sonst gibt es dann nichts mehr bis ins Roya-Tal (Tende) bzw. Casterino. (Östlich gibt es die einzige bewirtete Berghütte - Rif. Barbera - an der LGKS bzw. am Schnittpunkt mit dem Wanderweg GTA mit Übernachtungsmöglichkeit auf gut halber Strecke nach Monesi, dauert aber auch erheblich länger als Tendepass abwärts oder auch nach Casterino.)

Die Kasernenruinen mag ich nicht recht einordnen (ein Forumsmitgleid hat sie mal als zum Übernachten geeignet erwähnt) - aus anderen Teilen der Alpen kenne ich sie eher nur als offene Ruinen mit geringem oder gar keinem Schutzpotenzial. Wenn es die Witterung hergibt, hat man an der Kammroute aber auch die eine oder andere gute Möglichkeit wild zu campieren.