Re: Vom Baikalsee in die Ukraine

von: bk1

Re: Vom Baikalsee in die Ukraine - 22.12.18 10:13

In Antwort auf: ro-77654
Hallo Anette,
über die Ukraine weiß ich nicht viel und war nie dort. Gebe aber zu bedenken, dass durch solche langjährigen Konflikte oft eine Verrohung stattfindet, Waffen kursieren, Menschen sind verarmt und traumatisiert. Zumindest ich würde das Land vermeiden.

Ich bin oft in der Ukraine gewesen und ich bitte Euch, orientiert Euch an Leuten, die Wissen haben und nicht an Halbwissen und Vorurteilen.

Die Ukraine ist ein tolles Reiseland, hat sympathische Menschen und die Ukrainer sind im allgemeinen sehr friedliche und ehrliche Leute, eher etwas introvertiert. Ich fühle mich in Kiew sicherer als in Berlin oder Hamburg. Wie überall ist es natürlich gut, nicht supernaiv zu sein, denn es gibt immer mal wieder negative Ausnahmen.

Zum Radfahren ist die Ukraine eines der angenehmsten Länder, vielleicht die am wenigsten schlimmen Autofahrer in Europa und keine Fahrradverbote. Einmal war auf einer sechsspurigen Straße in Kiew ein Autofahrer in Kiew aggressiv, hat mir bei einer Einfahrt die Vorfahrt genommen und noch gehupt. Gibt's auch in UA, ist in DE oder NL der Normalfall, in UA aber die Ausnahme. Dieser hatte ein DE-Nummernschild.

In der Ostukraine gibt es natürlich Gruppen, die im Militär oder in "freien" Strukturierungen an dem Konflikt beteiligt sind. Die sind heute natürlich dort überwiegend eingebunden, aber es ist sicher legitim anzunehmen, dass ein Teil von diesen Leuten sich an Gewalt gewöhnt und sie auch anderswo leichter anwendet. Das ist bei jedem Krieg und bewaffnetem Konflikt ein Problem. Aber ich merke davon in Kiew und in der Westukraine nichts.

Also, ich kann die Ukraine empfehlen und ich will selbst 2019 dort eine Fahrradtour machen.