von: Uwe Radholz
Re: Osteuropa durchreisen - 13.11.19 15:32
Hallo Sven,
ich habe so wie Helmut auch alle osteuropäischen Länder bereist. Einschließlich Weißrussland. Wobei ich sagen muss, dass ich in Russland selber nur im asiatischen Teil unterwegs war.
Ich verstehe deine Frage so, dass es dir um eine generelle Beurteilung des Radreisens in dieser Weltgegend geht und dir der Auftrag, erst mal das Forum zu durchsuchen und deine Anfrage zu präzisieren, nichts nützt.
Also ja, es geht. Es geht sogar ausgezeichnet und ich bin in den letzten Jahren sogar fast nur dort unterwegs gewesen. Eine sehr bewusste Entscheidung, da mich das vertraute (West) Europa anfing zu langweilen. Das aber ist fast schon ein neues Thema.
Insofern erst mal zu den Formalitäten. Außer für Weißrussland und Russland brauchst du keinerlei Visa. Für Russland zeichnet es sich ab, dass es sehr bald Erleichterungen geben könnte. In allen Ländern, das gilt auch für diese beiden, kannst du mit dem Rad einreisen und dich frei bewegen. Lediglich das Problem von Belarus nach Russland einzureisen, ist noch nicht gelöst. Es gibt dafür keine legale Möglichkeit. Auch von Russland zurück über Belarus ist nicht geregelt, obwohl eine solche Regelung seit Jahren angekündigt wird. Das ist schon fast alles, was man wissen muss.
Du wirst mit dem normalen Touristenenglisch, dass die meisten von uns in verschiedenen Abstufungen beherrschen, überall durchkommen. Russische Sprachkenntnisse schaden nicht, sind aber nicht zwingend erforderlich.
Die Lebensverhältnisse von Tallin bis Tirana sind schon sehr unterschiedlich, da etwas Gemeinsames vorzutragen, wird keiner können. Du wirst aber überall Wasser und Essen in jeder Menge und Qualität bekommen, kaum Hunger und Durst leiden müssen. Auch Unterkünfte von sehr basic bis zu heftig teuer. Schwarz Campen wird zumeist möglich sein, ist aber keineswegs überall erlaubt. Ein polnischer Reiseradler, der so was nur macht, erzählte, das Strafen drohen, er aber keinen kennt, der sie je bezahlen musste.
Im gesamten "Osten", vielleicht um so mehr, je slavischer er ist, sind die meisten Menschen jenseits der touristischen Dienstleister eher zurückhaltend. Also ich meine so in der Tendenz, weil eine solche Aussage über viele Millionen Menschen zu machen, ist schon anmaßend. Aber du hast nicht das "Hallo" hier, "Hallo" da. Küsschen und Umarmung und so. Es ist nicht, weil die Leute unfreundlich sind, sondern es ist eben anders.
Letztendlich gilt der alte und kluge Satz des Aufklärers und Humanisten Knigge: "Wenn du willst, dass sich Menschen für dich interessieren, interessiere dich für sie."
Vielleicht der letzte Versuch einer Verallgemeinerung für nicht mehr und nicht weniger als das halbe Europa. Was selten funktioniert: "Mein Haus, mein Auto, meine Yacht..." Was immer funktioniert: "Meine Kinder, meine Enkel, meine Mama...."
Mach es. Es geht. Und es geht gut.
Gruß Uwe
ich habe so wie Helmut auch alle osteuropäischen Länder bereist. Einschließlich Weißrussland. Wobei ich sagen muss, dass ich in Russland selber nur im asiatischen Teil unterwegs war.
Ich verstehe deine Frage so, dass es dir um eine generelle Beurteilung des Radreisens in dieser Weltgegend geht und dir der Auftrag, erst mal das Forum zu durchsuchen und deine Anfrage zu präzisieren, nichts nützt.
Also ja, es geht. Es geht sogar ausgezeichnet und ich bin in den letzten Jahren sogar fast nur dort unterwegs gewesen. Eine sehr bewusste Entscheidung, da mich das vertraute (West) Europa anfing zu langweilen. Das aber ist fast schon ein neues Thema.
Insofern erst mal zu den Formalitäten. Außer für Weißrussland und Russland brauchst du keinerlei Visa. Für Russland zeichnet es sich ab, dass es sehr bald Erleichterungen geben könnte. In allen Ländern, das gilt auch für diese beiden, kannst du mit dem Rad einreisen und dich frei bewegen. Lediglich das Problem von Belarus nach Russland einzureisen, ist noch nicht gelöst. Es gibt dafür keine legale Möglichkeit. Auch von Russland zurück über Belarus ist nicht geregelt, obwohl eine solche Regelung seit Jahren angekündigt wird. Das ist schon fast alles, was man wissen muss.
Du wirst mit dem normalen Touristenenglisch, dass die meisten von uns in verschiedenen Abstufungen beherrschen, überall durchkommen. Russische Sprachkenntnisse schaden nicht, sind aber nicht zwingend erforderlich.
Die Lebensverhältnisse von Tallin bis Tirana sind schon sehr unterschiedlich, da etwas Gemeinsames vorzutragen, wird keiner können. Du wirst aber überall Wasser und Essen in jeder Menge und Qualität bekommen, kaum Hunger und Durst leiden müssen. Auch Unterkünfte von sehr basic bis zu heftig teuer. Schwarz Campen wird zumeist möglich sein, ist aber keineswegs überall erlaubt. Ein polnischer Reiseradler, der so was nur macht, erzählte, das Strafen drohen, er aber keinen kennt, der sie je bezahlen musste.
Im gesamten "Osten", vielleicht um so mehr, je slavischer er ist, sind die meisten Menschen jenseits der touristischen Dienstleister eher zurückhaltend. Also ich meine so in der Tendenz, weil eine solche Aussage über viele Millionen Menschen zu machen, ist schon anmaßend. Aber du hast nicht das "Hallo" hier, "Hallo" da. Küsschen und Umarmung und so. Es ist nicht, weil die Leute unfreundlich sind, sondern es ist eben anders.
Letztendlich gilt der alte und kluge Satz des Aufklärers und Humanisten Knigge: "Wenn du willst, dass sich Menschen für dich interessieren, interessiere dich für sie."
Vielleicht der letzte Versuch einer Verallgemeinerung für nicht mehr und nicht weniger als das halbe Europa. Was selten funktioniert: "Mein Haus, mein Auto, meine Yacht..." Was immer funktioniert: "Meine Kinder, meine Enkel, meine Mama...."
Mach es. Es geht. Und es geht gut.
Gruß Uwe