Re: Suche Tipps für Israel-Tour (Negev)

von: theslayer90

Re: Suche Tipps für Israel-Tour (Negev) - 10.02.20 10:12

Ich bin im Dezember durch den Negev, im Zuge einer Tour durch ganz Israel.

Also, die normal eingezeichneten Straßen darfst du und kannst du problemlos nutzen. Sind Landstraßen, in überwiegender Mehrheit mit breitem Seitenstreifen.
Aber, weil Militärgebiet links und rechts der Straße: Damit ist auch wirklich MilitärSPERRgebiet gemeint. 3m neben der Straße stehen Betonpflöcke, die darauf hinweisen, das hier eine "Live firing zone" mit "Danger of Death" beginnt. Auch wenn ich annahm, irgendwo könnt ich da schon mein Zelt hinstellen, das war leider nicht möglich.
Panzerfahrzeuge nutzen zumeist einen Feldweg direkt neben der Asphaltstraße (um mit den Ketten nicht die Straße kaputt zu fahren), selbst wenn da mal ein Baum steht, läufst du Gefahr nachts von nem Panzer am Wendepunkt plattgefahren zu werden.

Und genutzt werden die Plätze auch wirklich, ich bin an Panzerbatallionen bei Geschützübungen vorbeigefahren, ebenso an Soldaten auf Schießanlagen.

Hinzu kommt, das ein Betreten des Sperrgebiets natürlich verboten ist, ich vermute die verstehen da wenig Spaß, schon allein aus Sicherheitsperspektive.
Deshalb: Auf der Straße bleiben und nicht das Zelt seitlich in die Sperrzone stellen.

Auf OSM-Maps sieht man eigentlich ganz gut wo diese Sperrzonen sind.
Probleme hatte ich auf der Route 40, da ich in der Früh in Eilat losgefahren bin, und dann zwischen Neot Smadar und Tsihor Junction nichts kommt wo man das Zelt aufstellen kann. Der kleine Ort Shittim erwies sich als ein Meditations-Retreat, die mich Partout nur für 70€/Nacht dort bleiben lassen wollten.
An der Tsihor Junction ist allerdings ein kleiner Wald/Oase, wo das Sperrgebiet aufhört.

Auf den restlichen Streckenabschnitten hatte ich keine Probleme. Gefahr für einen besteht nicht, ziemlich ungewöhnlich für mich war halt der Blick auf zahlreiche Militärfahrzeuge, aber daran gewöhnt man sich schnell.

Ich bin eine sehr ähnliche Tour wie du gefahren, bin allerdings im Norden bis an die libanesische Grenze hoch und hab die Golanhöhen mitgenommen (das würde ich auf alle Fälle empfehlen, ist wirklich wunderschön da oben und Blicke auf den Hermon/nach Syrien sind spannend). Dafür habe ich weniger Strecke in der Westbank mitgenommen, bin außer einer Stippvisite in Jericho nur die Route 90 langefahren, ich kenn allerdings Westbank und Jerusalem schon.

Noch ein Tipp: In Tlalim (nach Sde Boker) nicht nach Rechts abbiegen und gen Beer Sheva fahren, sondern weiter geradeaus auf die Route 222 in Richtung Gazastreifen. Die Landstraße ist weit weniger befahren, landschaftlich wunderschön und bei Interesse kannst du die kleinen Kibbuzim nahe der Grenze sehen, sowie mal nen Blick nach Gaza werfen. Beer Sheva hingegen ist wahrlich keine Augenweide und ab da wirds stressig mit dem Verkehr in Richtung Tel Aviv. Lieber von Gazastreifen aus über Ashkelon an der Küste entlang.

Wenn du mehr Routeninfos oder meinen Track willst, dann schick mir ruhig ne Nachricht, die Erinnerungen sind noch frisch ;-)
(Hoffe irgendwann im Februar mit meinen Blogeinträgen zur Route zu beginnen...)

Aber insgesamt hast du eine tolle Tour vor dir!

Liebe Grüße
Daniel