Re: Schweiz - „einsame“ Radstrecken gesucht

von: veloträumer

Re: Schweiz - „einsame“ Radstrecken gesucht - 17.02.20 14:09

In die Phalanx gehört dann auch noch Vorder Höhi zwischen oberer Thur und Walensee. Die Verkehrsbeschränkung gilt aber nur zur Nordseite.

Geht man vom tatsächlichen Verkehrsaufkommen aus, sind auch unbeschränkte Strecken nicht unbedingt mehr befahren als die Strecken mit offizieller Beschränkung. So wie schon in den ersten Beträgen angedeutet, wird das eine riesige Liste, wie ich auch wieder aus meinen letzten Innerschweizrouten sogar im weiteren Umfeld des Zürichsees feststellen konnte. Fast alles, was ich dort gefahren bin, gehört in diese Kategorie. Sogar Großstadt schützt nicht vor urwäldlerischen Refugien (z.B. Tobelweg zwischen Forch und Küsnacht).

Dazu nur eine Auswahl landschaftlich besonderer Routen, die kaum gehandelt werden:

- Oberes Tösstal von Steg zum Wolfegg, ein wunderbares Tobelbachtal, weitgehend gute Piste, Schlussanstieg sehr steil, musste auch schieben. Asphalt durch wellige, grüne Bergwiesen runter nach Wald.

- Panoramaroute von Bauma (Tösstal) über Sternenberg, Allenwinden, Sädelegg, Sitzberg - dann entweder nach Bichelsee oder zurück ins Tösstal bei Turbenthal bzw. weiter Töss abwärts nach Winterthur. Ein kleiner Teil beim Säddelegg ist leichte Piste, Rest Asphalt. Umliegend zwischen Thur und Töss jede Menge alternative Einsamkeitsstrecken, grenzwertige Übergänge etwa via Tweralp (Tour abgebrochen)

- Oberrickenstraße zwischen St. Gallenkappel (nahe Ostende Zürichsee) und Ricken, in Verlängerung Radroute von Ricken nach Wattwil. Alles Asphalt und die verkehrsentschleunigte Alternative zur Rickenpassstraße.

- Ägerisee, Ratenpass, Gottschalkenberg, Kistenpass, Menzingen (dort dann belebter auf Straße ab nach Zug). Ein Teilstück ist Waldpiste, der Rest Asphalt, teils mit tollem Panorama auf den Ägerisee urige Waldstücke inkl. Moorgebiet.

- Zwischen Einsiedeln und Schwyz gibt es einen Übergang via Alpthal, Brunni und Haggenegg. Leider musste ich die Route wegen Zeit und Witterung in Alpthal abbrechen. Nördliche Teile der Strecke zum Berggasthof Haggenegg sind wohl geschottert, dabei recht steil. Ich kann dazu aber keine eigene Einschätzung geben. Die Fahrt steht unter dem Eindruck des Mythenstocks, einer eindrücklichen Gipfelformation. Die Alternative Sattelpass kann man von Einsiedeln über eine kaum bekannte Steilrampe namens Chatzenstrick erreichen, Ausblick auf Einsiedeln mit Sihler See, ein kleiner Teil der Westseite ist gute Kiespiste. Dort schöner Blick über das Sattel-Hochtal.